www.wikidata.de-de.nina.az
Der Sudfriedhof ist eine Friedhofsanlage in Halle Saale Er gehort mit dem Gertraudenfriedhof und dem Nordfriedhof zu den grossten Friedhofen der Stadt Halle Der Friedhof er feierte 2012 sein 125 jahriges Bestehen besitzt etwa 300 historisch bzw kunstgeschichtlich bedeutende Grabstatten Eingangstor mit Kapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sondergrabanlagen 3 Grabstellen und Personlichkeiten 4 Quellen 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp FriedhofskapelleDer Sudfriedhof entstand nachdem der seit dem Mittelalter genutzte Stadtgottesacker und der 1851 eroffnete Nordfriedhof nicht mehr ausreichten Mit der Industrialisierung und der rasanten Stadtentwicklung von Halle vor der Jahrhundertwende wurde die Anlage eines weiteren Zentralfriedhofes im Suden der Stadt notwendig Bereits 1883 hatte die Stadt Halle 83 Morgen Ackerland zwischen der Merseburger Strasse und der Beesener Strasse zur Anlage eines Friedhofes fur 300 000 Mark erworben Zunachst wurden 47 Morgen fur Friedhofszwecke eingefriedet Am 11 Dezember 1887 wurde der Sudfriedhof von Oberburgermeister Gustav Staude und in Anwesenheit der kommunalen Behorden feierlich eingeweiht Die Plane stammen vom halleschen Stadtbaurat Otto Karl Lohausen die Ausfuhrung ubernahm Regierungsbaumeister Bucher Die Steinmetzarbeiten wurden von einheimischen Firmen ubernommen Die Anlage des Sudfriedhofes mit heute 26 5 Hektar und 30 000 moglichen Grabstellen kostete die Stadt Halle insgesamt 216 675 Mark und 78 Pfennig Bereits zwei Tage nach der Einweihung fand am 13 Dezember 1887 die erste Beisetzung auf dem Friedhof statt und am gleichen Tag die erste Kinderbestattung auf der separat angelegten Kindergraberflache Da das Gelande damals ausserhalb der Stadt und damit in grosser Entfernung von den Gemeindekirchen lag wurde viel Wert auf eine sakrale Gestaltung gelegt Die Architektur der als schlichte Ziegelbauten errichteten Gebaude im Eingangsbereich folgt Formen der italienischen Renaissance Zum Eingangsbereich gehort ein grosses Tor Zentraler Bestandteil des Friedhofes ist eine grosse Friedhofskapelle mit 200 Platzen die als Kuppelbau mit einer Gesamthohe von 25 Metern errichtet wurde Der Grundriss der Kapelle ist kreuzformig angelegt Die Gestaltung als Kuppelbau und der mit Rundbogen ausgestattete Eingang vermitteln der Charakter eines Mausoleums Die Hauptwege des Friedhofgelandes laufen auf diesen Zentralbau zu Sondergrabanlagen Bearbeiten nbsp Gedenkstatte fur die katholischen Geistlichen nbsp Sondergrabanlage der Roten ArmeeDer Friedhof besitzt zahlreiche Sondergrabanlagen Die Kongregation der Schwestern von der hl Elisabeth richtete fur die verstorbenen Schwestern des Provinzial Mutterhauses in Halle eine eigene Grabflache ein Auch die verstorbenen Monche des in Halle ansassigen Franziskaner Klosters der Gemeinde zur Heiligsten Dreieinigkeit haben ein eigenes Graberfeld auf dem Sudfriedhof Ein Gedenkstein erinnert auf dem ehemaligen Reihengraberfeld an die Verstorbenen der halleschen Provinzial Blindenanstalt Die fast 500 Bombenopfer der Luftangriffe auf Halle Saale die auf diesen Friedhof kamen wurden in Gemeinschaftsgrabern beigesetzt Diese liegen rechts neben dem Weg vom Haupteingang zur Friedhofskirche getrennt durch zwei Reihen von Einzelgrabern Die Toten erhielten nach dem Krieg einheitliche individuelle Grabplatten aus Kalkstein Da diese teilweise zerfallen waren wurden sie 1995 durch witterungsbestandige flach aufliegende Natursteine ersetzt Auf ihnen sind die Namen der Opfer darunter viele Kinder sowie ihr Geburts und Sterbejahr verzeichnet Dazu kam an einer Seite ein ebenfalls liegender grosser Gedenkstein mit der Inschrift Bombenopfer 2 Weltkrieg 1966 wurde ein Gedenkstein fur die drei katholischen Geistlichen Carl Lampert Friedrich Lorenz und Herbert Simoleit aus Stettin errichtet die 1944 im Zuchthaus Roter Ochse hingerichtet wurden Ab der 2 Halfte des Jahres 1945 bis in die 1980er Jahre fanden auch Bestattungen der Garnison Heide der sowjetischen Streitkrafte auf einem Sondergraberfeld fur Soldaten und Offiziere und deren verstorbene Angehorige unter ihnen auch etliche Kinder statt Da einige der Armeeangehorigen im Kampf gegen die deutsche Wehrmacht ausgezeichnet wurden darunter ein Trager des Titels Held der Sowjetunion sind ihre Grabsteine zum Teil wie Denkmaler insbesondere in Form von Busten gestaltet worden Auf diesem Graberfeld wurde auch ein Denkmal von Alexander Matrossow aufgestellt das ursprunglich im halleschen Stadtpark stand Es war ein Geschenk von Halles Partnerstadt Ufa Ausserdem gibt es eine gesonderte Grabstatte Grabwiese mit einem Gedenkstein fur nichtbestattungspflichtige totgeborene Kinder Grabstellen und Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Grabstatte Wilhelm FriesAuf dem Sudfriedhof befinden sich Graber bekannter Personlichkeiten der Stadt Halle so unter anderem chronologisch nach Geburtsjahr Wilhelm Fries 1845 1928 Philologe und Padagoge Direktor der Franckeschen Stiftungen Adolf Albrecht 1855 1930 sozialdemokratischer Politiker Franz Peters 1888 1933 Politiker SPD und Mitglied des Reichstages Karl Meseberg 1891 1919 Mitglied des Arbeiter und Soldatenrates Halle Werner Lueben 1894 1944 Generalstabsrichter Otto Muller 1898 1979 Maler und Graphiker Horst Tanu Margraf 1903 1978 Dirigent und Generalmusikdirektor des Landestheaters in Halle Martha Brautzsch 1907 1946 Funktionarin der KPD Walter Dreizner 1908 1996 Fotograf Heinz Grahneis 1915 2007 Professor fur Allgemeinmedizin Konrad Onasch 1916 2007 Kirchenhistoriker und Professor an der Martin Luther Universitat Edith Bergner 1917 1998 Kinderbuchautorin und SchriftstellerinQuellen BearbeitenHolger Brulls Thomas Dietzsch Architekturfuhrer Halle an der Saale Dietrich Reimer Verlag Berlin 2000 ISBN 3 496 01202 1 Edmund Baron Walter Muller 125 Jahre Sudfriedhof 1887 2012 Druckwerk Hahn amp Paul Halle 2012Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sudfriedhof Halle Saale Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Sudfriedhof in hallespektrum de Halle im Bild Sowjetburger auf dem Sudfriedhof51 461111111111 11 976111111111 Koordinaten 51 27 40 N 11 58 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudfriedhof Halle amp oldid 235068225