www.wikidata.de-de.nina.az
Der Evangelische Friedhof Matzleinsdorf ist ein konfessioneller Friedhof im 10 Wiener Gemeindebezirk Favoriten Er liegt am Beginn der Triester Strasse auf Nr 1 beim Matzleinsdorfer Platz und wird im Norden von der Gudrunstrasse begrenzt Evang Pfarrkirche A B ChristuskircheOrthofoto des Friedhofs Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Christuskirche 3 Graber bekannter Personlichkeiten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Eingang zum russischen Soldatenfriedhof nbsp Ubersicht uber den SoldatenfriedhofNachdem die Toten der beiden evangelischen Bekenntnisse A B und H B bis 1856 auf katholischen Friedhofen Wiens begraben worden waren entschloss man sich einen eigenen evangelischen Friedhof anzulegen Es wurde zu diesem Zweck ein vor dem Linienwall liegendes Grundstuck am Rand der ehemaligen Vorstadt Matzleinsdorf angekauft Am 7 April 1858 wurde der neue Friedhof eingeweiht Die Friedhofskapelle wurde von dem bedeutenden Architekten Theophil Hansen erbaut sie wurde am 27 September 1860 geweiht Der ursprunglich zu Wieden gehorende Friedhof kam nach dessen Teilung 1861 zum neuen Bezirk Margareten Seit 1874 gehort das Gebiet zu Favoriten Da es in weiterer Folge immer wieder zu Diskussionen uber den weiteren Verbleib des Friedhofs kam wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof ebenfalls ein evangelischer Friedhof angelegt Doch der Evangelische Friedhof Matzleinsdorf hat sich bis heute erhalten sodass seither beide Friedhofe belegt werden Im Zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof im Zuge der Bombardements der Sudbahn in deren Nahe er sich befindet schwer beschadigt Der auf dem Gelande des Evangelischen Friedhofs Matzleinsdorf angelegte russische Soldatenfriedhof wurde zwischen 1945 und 1947 in einem Massengrab und 32 Einzelgrabern mit Angehorigen der Roten Armee belegt 2017 begann der Matzleinsdorf Friedhof auf aufgelassenen Grabern Urban Gardening zuzulassen 1 2 Christuskirche BearbeitenDie ehemalige Friedhofskapelle wurde 1899 zu einer Predigtstation und Filialkirche in der regelmassig Gottesdienste abgehalten wurden Seit 1924 ist sie Sitz einer eigenen evangelischen Gemeinde A B lutherisch der Pfarrgemeinde Favoriten Christuskirche der Evangelischen Superintendentur A B Wien Der Kirchenbau selbst wurde in den Jahren von 1858 bis 1860 nach Planen Theophil Hansens errichtet Sein markantes Aussehen erinnert an eine orthodoxe Kirche Hansen hatte sich in der damals herrschenden Zeit des Historismus am byzantinischen Baustil orientiert Eine grosse Kuppel erhebt sich uber der Vierung Das Aussere ist durch Sichtziegel gepragt und wird durch Profile und Gesimse gegliedert Kraftige Eckpfeiler sind durch Fialen bekront Ursprunglich befand sich uber dem Eingang ein Fresko von Carl Rahl das den Engel am Grabe Christi zeigte Dieses Bild wurde Anfang des 20 Jahrhunderts durch ein Mosaik auf Goldgrund ersetzt das Christus mit einem Spruchband darstellt Im Inneren befinden sich insgesamt 35 Engelsfiguren vorwiegend an den Saulenkapitellen darunter aber auch unter der Orgelempore vier grosse geschnitzte Engel die Gebet Anbetung Lehre und Verkundigung symbolisieren und an Galionsfiguren auf Schiffen erinnern Auch die Orgel selber wurde in Engelsform gebaut An den Zwickeln unterhalb der Kuppel sind Fresken der Evangelistensymbole 1968 schuf Gunther Baszel im Altarraum Glasfenster die die Geburt Kreuzigung und Auferstehung Christi zeigen 1971 folgten rechts und links vom Altarraum weitere vier Glasfenster mit der Darstellung der Auferweckung des Lazarus des Junglings zu Nain der Tochter des Jairus und der Erzahlung vom reichen Mann und dem armen Lazarus Nach dem Tode Baszels wurden 1989 die restlichen vier Fenster nach Entwurfen von E Bauernfeind erganzt Im Frontgiebel befinden sich zwei Offnungen fur Glocken Diese beiden Glocken wurden 1934 von der Giesserei Pfundner hergestellt und erklingen in den Tonen f und gis nbsp Christuskirche Wien nbsp Innenraum der Christuskirche nbsp Engelsfigur auf der Orgelempore nbsp Orgel der ChristuskircheGraber bekannter Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Grab von Friedrich Hebbel nbsp Grab von Baron KarlDer Evangelische Friedhof Matzleinsdorf besitzt eine grosse Zahl von Prominentengrabern Zahlreiche Personlichkeiten sind von lokaler Bedeutung fur Wien einige auch uberregional wichtig Man findet hier die Graber von Gustav Adler Polizeiarzt Sozialhygieniker Schulreformer Sportfunktionar und Hofrat Heinrich Anschutz Schauspieler Friedrich Ludwig Arnsburg Schauspieler Grab aufgelassen Rudolf von Arthaber osterreichischer Industrieller und Mazen Baron Karl Wiener Original Gunther Baszel Glaskunstler Karl Isidor Beck Dichter Friedrich Beckmann Schauspieler Karl Bortoli Fussball Nationalspieler Theodor Brinek junior Fussballspieler O F Berg Schriftsteller Friedrich Ferdinand von Beust osterreichischer Aussenminister Carl Binder Komponist und Kapellmeister Grab aufgelassen Heinrich Bornstein Theaterdirektor Grab 1941 beseitigt Adam Brandner Edler von Wolfszahn k u k Feldmarschallleutnant Divisionskommandant und Militarkommandant von Krakau Karl Ludwig von Bruck osterreichischer Finanzminister Ferdinand Cavallar von Grabensprung k u k Offizier und Flugpionier Marie Luise Cavallar von Grabensprung osterreichische Schriftstellerin Professorin und Rezitatorin Hans Canon osterreichischer Maler Ada Christen osterreichische Dichterin Hugo Darnaut osterreichischer Maler Karl Diener osterreichischer Geologe und Palaontologe Friedrich Dittes Padagoge Peter Elstner Sportredakteur Christine Enghaus Schauspielerin Gattin Friedrich Hebbels Emil Ertl Schriftsteller und Bibliothekar Philipp Fahrbach osterreichischer Komponist Franziska Fast Politikerin Carl Faulmann Stenograph Karl Fichtner Schauspieler Alfred Formey evangelischer Pfarrer in Favoriten Gottfried Franz Superintendent H B August Forster Schauspieler und Regisseur Leopold Fuckel Mykologe Ludwig Gabillon Schauspieler Zerline Gabillon Schauspielerin Andreas von Gunesch Superintendent von Wien Nieder und Innerosterreich Konrad Adolf Hallenstein Burgschauspieler Grunder der Schlaraffia in Wien John Hardy Erfinder und Unternehmer Justus Hausknecht Superintendent und Geistlicher Rat Friedrich Hebbel deutscher Schriftsteller Fritz Hellmuth Schriftsteller Konrad Wilhelm Hellwag Bauingenieur Christian Heyser Superintendent Karl Wilhelm Hilchenbach Konsistorialrat und Superintendent H B Theodor von Hornbostel osterreichischer Handelsminister Wilhelm Hufnagl Schauspieler Rundfunksprecher und Theaterregisseur Bela Jenbach Operettenlibrettist Otto Kaiser osterreichischer Eiskunstlaufer Carl Karlweis Dramatiker und Erzahler Oskar Karlweis osterreichischer Schauspieler Johann Heinrich Knoll Bezirksvorsteher Elisabeth Koberwein osterreichische Schauspielerin Grab bereits aufgelassen Rudolf Koppitz osterreichischer Photograph Fritz L Allemand Maler Hermann Langbein osterreichischer Widerstandskampfer Carl von La Roche Schauspieler Heinrich Laube deutscher Schriftsteller und Burgtheaterdirektor Eduard Leisching Kunsthistoriker Gustav von Leonhardt Generalsekretar der Osterreichisch ungarischen Bank und Grunder des Compass Verlags Julius Lott Erbauer der Arlbergbahn Arnold Lotz osterreichischer Architekt Hermann F Mark osterreichisch US amerikanischer Chemiker Hubert Matuschek osterreichischer Architekt Johann Mithlinger Widerstandskampfer Robert Muller Romancier Essayist Aktivist Hermann Nothnagel Chirurg Franz Ottmann Kunsthistoriker Ernst Pauer Superintendent und Direktor der evang theol Lehranstalt Hermann Prauscher Tierbandiger und Schausteller Hans Rehn Cellist Schlagwerker Komponist und Musikerzieher Julie Rettich Schauspielerin Karl Rettich Schauspieler und Theaterregisseur Adele Sandrock und Wilhelmine Sandrock Schauspielerinnen Moritz Saphir osterreichischer Schriftsteller Alexander von Schoeller deutscher Grossindustrieller und Grossunternehmer in Osterreich Ludwig Schone Architekt Karl Julius Schroer Literaturhistoriker Georg Julius von Schultz baltendeutscher Arzt und Schriftsteller Minna Singer Burian Professorin fur Gesang Lorenz von Stein Nationalokonom Anton Tesarek Padagoge Hans Thirring Physiker Johann Wachter k und k Konsistorialrat und Superintendent Charles Weinberger Operettenkomponist Otto Weininger osterreichischer Philosoph Erich Wilhelm Superintendent Friedrich Wilhelmi Schauspieler Gottlieb August Wimmer Pfarrer Max Winter osterreichischer Journalist und SozialdemokratSiehe auch BearbeitenListe von Friedhofen in WienLiteratur BearbeitenProminentengraber auf dem evangelischen Friedhof Matzleinsdorf Evangelischer Pressverband Wien 1998 ISBN 3 85073 277 0 Evangelische Christuskirche Wien Favoriten Peda Passau 2001Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf Sammlung von Bildern Webprasenz des Evangelischen Friedhofs Matzleinsdorf Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf auf den Seiten der Friedhofe Wien GmbH Evangelische Pfarrgemeinde Wien Christuskirche A B Einzelnachweise Bearbeiten Daniel Czys Kevin Golde Wie Gemeinden ihre Ruhestatten beleben wollen Quer BR Fernsehen vom 29 September 2022 Abgerufen am 23 Oktober 2022 Urban Gardening auf dem Friedhof ORF vom 5 August 2022 Abgerufen am 23 Oktober 2022 Sakralbauten im 10 Wiener Gemeindebezirk Favoriten Evangelische Kirchen A B Christuskirche im Friedhof Matzleinsdorf Gnadenkirche ThomaskircheEvangelische Kirchen H B ErloserkircheOrthodoxe Kirchen Maria vom Berge KarmelRomisch katholische Kirchen Heiliger Agydius Oberlaa Antonskirche Dreifaltigkeitskirche Dreimal Wunderbare Muttergottes Emmaus am Wienerberg Zur Heiligen Familie Franz von Assisi Kirche Rothneusiedl Heiliger Franz von Sales Johanneskirche Unterlaa Keplerkirche Katharina von Siena Kirche Zum Heiligen Kreuz Konigin des Friedens Salvator am Wienerfeld St Paul Per Albin Hansson Siedlung Ost Salvatorianerkirche zu den heiligen Aposteln Unserer Lieben Frau vom Allerheiligsten SakramentAbgegangene Kirchen St Josef Waldgasse 25 48 178333333333 16 360277777778 Koordinaten 48 10 42 N 16 21 37 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf amp oldid 236180653