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Karl Albrecht Fichtner 7 Juni 1805 in Coburg 19 August 1873 in Gastein 1 war ein Schauspieler Karl Fichtner Lithographie von Joseph Kriehuber 1839 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFichtner war ein Sohn des Schauspielerehepaares Johann und Louise Fichtner geborene Nusslein Die spatere Buhnentatigkeit war ihm zwar somit von Geburt an vorgezeichnet Als 1806 der Krieg ausbrach verliess die Familie Thuringen und fand nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt schliesslich ihre Zuflucht in der Schweiz Hier verlebte Fichtner seine Jugendjahre Er stand bereits im Alter von funf Jahren in Kinderrollen auf der Buhne Er erhielt eine sorgfaltige Erziehung und besuchte ein Gymnasium in Freiburg im Breisgau Im Jahr 1820 wurde er Mitglied der Kohlerschen Schauspielergesellschaft zu Freiburg im Breisgau Seine ersten Auftritte dort waren eher enttauschend fur ihn denn er wurde ausgelacht und wollte die Buhne verlassen um Soldat zu werden Als jedoch ein Kollege erkrankte musste er dessen Rolle ubernehmen und spielte den Konrad Baumgarten im Wilhelm Tell In dieser Rolle kam er beim Freiburger Publikum so dass er dem Theaterfach treu blieb Anschliessend trat er in Offenbach Pforzheim Hagenau Strassburg und Baden Baden auf 1822 wechselte er im Auftrag des Grafen Ferdinand Palffy veranlasst durch den Lustspieldichter Wilhelm Vogel der als Sekretar am Theater an der Wien wirkte und auch Fichtners Mutter fur dieses Theater engagierte nach Wien Hier gab er als Philipp von Montenach in August von Kotzebues Johanna von Montfaucon sein Debut Ab 1 August 1824 war er am Hofburgtheater angestellt wo er am 5 August 1924 erstmals in der Rolle des Peter Selbert in August Wilhelm Ifflands Stuck Der Herbsttag zu sehen war Hier war er bis zu seiner Pensionierung im Januar 1865 5497 Mal in 513 Rollen und 460 Stucken zu sehen Zu seinem Repertoire gehorte insbesondere die Darstellung von Liebhabern und jugendlichen Helden spater gesetzte Lebemanner Als Darsteller in Tragodie war er weniger begabt dafur beherrschte er das ernste Drama war im Lustspiel von unerschopflichem Humor und bestrickender Liebenswurdigkeit 2 Er ubernahm die jugendlichen Rollen von Maximilian Korn als dieser sich aus diesen zuruckzog Bereits zu Beginn seiner Tatigkeit am Burgtheater erlangte er viel Aufmerksamkeit August Klingemann der Leiter des Braunschweiger Theaters berichtete in seinen Erinnerungsblattern Kunst und Natur Blatter aus meinem Reisetagebuche uber Vorstellungen von Johann Friedrich Kinds Schauspiel Das Nachtlager in Granada und die Karl August Lebruns Stuck Nummer 777 in Wien die er 1825 besucht hatte Ein hubscher angehender junger Kunstler Herr Fichtner welcher den Antonius gab verspricht sehr viel und es findet sich besonders noch bei ihm jene Weichheit vor welche den leisesten Eindrucken nachgiebt und gerade fur das zarte Liebhaberfach dem noch seine strenge Individualitat beiwohnen darf so ausserst vortheilhaft ist Auch Hat sich der junge Mann ganz frei von Affektation und Ziererei welche sich hier Leicht einzumischen pflegt gehalten und er spielt unbefangen und naturlich aus sich heraus so dass ich ihm das beste Loos verspreche wenn er nur sich selbst getreu auf diesem Wege vorwarts schreitet August Klingemann Kunst und Natur Blatter aus meinem Reisetagebuche 3 Seinen Durchbruch hatte er am 12 Januar 1831 mit der Rolle des Heinrich Frank in Eduard von Bauernfelds Stuck Leichtsinn aus Liebe Fichtner war seitdem als glanzender Bonvivant bekannt und Bauernfeld schrieb ihm zahlreiche feiner Figuren auf den Leib In den 1840er Jahren erkrankte er mehrmals schwer So musste er ein ganzes Jahr lang aussetzen als er an einer Typhuserkrankung fast gestorben ware Fichtner gastierte wenig ausserhalb Osterreichs erst seine Gastspiele in Breslau 1858 und Berlin 1861 bis 1863 brachten ihn auch in Deutschland zur verdienten Geltung Seit 1841 war er auch als Regisseur tatig Am 31 Januar 1865 beendete Fichtner als Baron Gluthen in Das letzte Mittel seine Karriere als Theaterschauspieler In jungeren Jahren hatte er zudem Gastspiele in Prag Brunn Pest Gratz Leipzig Hamburg gegeben 4 5 Familie BearbeitenFichtner war seit dem 9 Januar 1830 mit der Schauspielerin Elisabeth Koberwein 1809 1889 verheiratet einer Tochter von Josef und Sofie Koberwein 6 die ebenfalls bis 1865 Mitglied des Ensembles des Burgtheaters war Maria Madalena Fichtner wurde Schauspielerin am Hofburgtheater mit dem Schauspieler Friedrich Ludwig Arnsburg Marie Arnsburg 1853 1940 war eine osterreichische Malerin Adolf Fichtner wurde Schauspieler Auguste Spohr 1882 wurde Kammersangerin 7 Fichtner starb wahrend eines Kuraufenthalts in Bad Gastein Seine Leiche wurde nach Wien uberfuhrt und am 23 August 1873 auf dem Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf Gruft Mitte links Nummer 75 beigesetzt Neben dem Pfarrer hielten Franz von Dingelstedt und Heinrich Laube Grabreden Ehrungen Bearbeiten21 Januar 1859 Ritterkreuz des Herzoglich Sachsen Ernestinischer Hausordens 8 9 1864 Ritter des kaiserlich osterreichischen Franz Joseph Ordens zu seinem Buhnenabschied 10 1894 wurde die Fichtnergasse in Wien Hietzing nach ihm benannt In der Aula des Gymnasiums Fichtnergasse 15 erinnert eine Tafel an K Fichtner Literatur BearbeitenFranz Graffer Johann Jakob Heinrich Czikann Fichtner Karl In Oesterreichische National Encyklopadie oder Alphabetische Darlegung der wissenswurdigsten Eigenthumlichkeiten des osterreichischen Kaiserthumes Band 2 E H F Beck sche Universitats Buchhandlung Wien 1835 S 137 138 Textarchiv Internet Archive Constantin von Wurzbach Fichtner Karl Albrecht In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 4 Theil Verlag der typogr literar artist Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1858 S 217 Digitalisat Joseph Kurschner Fichtner Karl In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 773 f Fichtner Karl Schauspieler In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 6 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 241 Eugen Isolani Karl Fichtner Zu seinem hundertjahrigen Geburtstage In Genossenschaft Deutscher Buhnen Angehoriger Hrsg Neuer Theater Almanach Theatergeschichtliches Jahr und Adressen Buch 16 Jahrgang F A Gunther amp Sohn Berlin 1905 S 68 74 Textarchiv Internet Archive Fichtner Karl In Ludwig Eisenberg Grosses biographisches Lexikon der deutschen Buhne im 19 Jahrhundert List Leipzig 1903 S 256 257 Textarchiv Internet Archive Fichtner Carl In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 309 Robert Steinfeld Karl Fichtner In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 126 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Fichtner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Carl Albrecht Fichtner im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten Bad Gastein Pfarre Hll Primus und 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