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Die Antonskirche Pfarrkirche St Antonius ist eine dem heiligen Antonius von Padua geweihte romisch katholische Filialkirche am Antonsplatz im 10 Wiener Gemeindebezirk Favoriten Antonskirche in Wien Favoriten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausseres 3 Inneres 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZu Ende des 19 Jahrhunderts gab es in Favoriten erst eine Kirche die 1876 geweihte Pfarrkirche am Keplerplatz die fur 100 000 Christen zustandig war Dadurch wurde der Bau einer weiteren Kirche im Bezirk notwendig die auf Wunsch des damaligen Erzbischofs Anton Josef Gruscha dem Heiligen Antonius von Padua geweiht werden sollte dem Namenspatron Gruschas Der Grundstein fur die Kirche wurde am 10 November 1896 in Anwesenheit des Kaisers Franz Joseph gelegt Genau sechs Jahre spater 1902 erfolgte die Kirchweihe wiederum in Anwesenheit des Erzbischofs und des Kaisers Die Bauplane stammten vom Architekten Franz von Neumann die Ausfuhrung ubernahm der Hofbaumeister Josef Schmalzhofer Die Ausstattung besorgte der Historienmaler August von Worndle wahrend die Orgel von Johann M Kauffmann gebaut wurde Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde die Antonskirche am 6 November und 11 Dezember 1944 von Bomben schwer getroffen Dabei wurden die Kuppel die Orgelempore Teile der Turme und des Langsschiffes und die Wandmalereien zerstort Obwohl gleich nach Kriegsende mit dem Wiederaufbau begonnen wurde dauerte es bis 1961 bis die Wiederherstellung abgeschlossen war Sie wurde von Architekt Anton Steflicek geleitet Wegen Geldmangels beschloss man damals das Innere schlicht weiss auszumalen und auf Wandmalereien zu verzichten 1962 erhielt die Kirche eine neue Orgel die von Dreher und Reinisch als Karl Josef Walter Gedachtnisorgel errichtet wurde Sie verfugt uber 52 Register auf 3 Manualen und Pedal 1 Das Presbyterium wurde 1981 neu gestaltet und ein Volksaltar errichtet Eine Innenrenovierung erfolgte 1992 Am 1 November 2015 wurde die Pfarre aufgehoben Die Kirche ist nun eine Filialkirche der Pfarre Gottliche Barmherzigkeit Am 29 Oktober 2020 drangen rund 50 Jugendliche in das Gebaude und randalierten wobei allerdings nichts beschadigt wurde Die Tageszeitung Kurier schreib unter Berufung auf Informationen aus dem Wiener Landesamt fur Verfassungsschutz und Terrorismusbekampfung die Randalierer seien turkische Islamisten gewesen sie hatten Allahu Akbar gerufen und man stellte einen Zusammenhang mit dem Mord an Samuel Paty in Frankreich zwei Wochen zuvor her Auch Innenminister Karl Nehammer 2 und Bundeskanzler Sebastian Kurz stellten das Geschehen als religiosen Konflikt dar 3 Diese Darstellung der Tater wurde in der Folge auch von anderen Medien wie z B Die Presse und oe24 at ubernommen 4 5 Der Wiener FPO Obmann Dominik Nepp forderte Abschiebe Tickets fur diese Islamisten und erneut einen Migrationsstopp aus allen islamischen Landern 6 Anfang Februar 2021 gab die Polizei bekannt man habe zehn der Jugendlichen ausgeforscht Wie Radio Wien berichtete hatten diese unter anderem osterreichischen kroatischen rumanischen und serbischen familiaren Hintergrund und es gab kontrar zu den fruheren Berichten keinerlei Anhaltspunkte fur religiose oder politische Motive zu dem Vorfall 7 Ausseres Bearbeiten nbsp Kuppel der AntonskircheDie Antonskirche ist ein monumentaler und reprasentativer Bau Es handelt sich um den grossten Kirchenbau des 10 Bezirkes Sie befindet sich inmitten des Antonsplatzes und ist von einer Grunanlage rings umgeben Durch die auf den Antonsplatz zufuhrenden Strassen ist die Kirche durch Sichtachsen schon aus weiterer Entfernung zu sehen Die Kirche ist in einem historisierenden romanisch byzantinischen Baustil errichtet Ursprunglich wollte sich der Architekt starker am Markusdom von Venedig orientieren und einen Bau mit vier niedrigeren Kuppeln und einer Vierungskuppel schaffen Die hohen Baukosten zwangen ihn aber zu sparen wodurch nur eine grosse Vierungskuppel realisiert wurde Das aussere Erscheinungsbild erinnert an die grosse Basilika des Heiligen Antonius in Padua Der Backsteinbau besitzt eine sehr breite gut 25 Meter lange Fassade die von zwei campanileartigen Glockenturmen jeweils 51 Meter hoch flankiert wird Dominierend ist die 48 5 Meter hohe Vierungskuppel im Zentrum des Gebaudes die eine 4 Meter hohe segnende Christusstatue von Hans Bernard 8 tragt Sowohl der Chor als auch die Querschiffe besitzen grosse Apsiden Uber dem Eingangsportal befindet sich im oberen Teil des loggienartigen Torbaus eine Statue des Heiligen Antonius von Padua von Heinz Satzinger aus dem Jahr 1958 Unmittelbar uber dem Tor steht auf einem Trumeaupfeiler eine Marienfigur von Alois Dull Die Mosaike daruber wurden 1907 von Favoritner Grossindustriellen gespendet Rund um die Kirche befinden sich 31 Glasmosaikbilder von Heiligen die meist in einem Bezug zu Wien oder Osterreich stehen Inneres BearbeitenDer weitlaufige Innenraum wirkt nicht zuletzt durch die weisse Ausmalung sehr hell und schlicht Der Hochaltar ist als marmornes Altarziborium gestaltet 1961 Die einzigen Wandmalereien befinden sich heute im Chorraum wo in der Apsis das Mosaik Christus Pantokrator von Ernst Bauernfeind aus dem Jahr 1962 zu sehen ist sowie zwei grosse Fresken mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament von Hans Alexander Brunner ebenfalls 1962 Die Kanzel besitzt am Korb Bronzereliefs von Heinz Satzinger von 1963 Noch von der ursprunglichen Ausstattung haben sich die Kreuzwegreliefs aus Zink nach Entwurfen des Architekten 1902 geschaffen erhalten Ebenfalls aus der Zeit um 1900 stammen zwei Statuen der Madonna mit Kind und Herz Jesu von Ludwig Schadler Vom ehemaligen Schmelzer Friedhof wurde eine Pieta und eine Statue des Heiligen Johannes Nepomuk hierher gebracht Weitere Figuren stellen die Heilige Anna Maria lesen lehrend den Heiligen Judas Thaddaus den Heiligen Josef und die heilige Theresia von Lisieux dar Im rechten Querschiff befindet sich der Antoniusaltar mit einer Statue des Heiligen von Ferdinand Stuflesser aus der Bauzeit Hier wird ein 6 cm langes Rippenstuck des heiligen Antonius aufbewahrt das von Graf Eduard Gaston Pottickh von Pettenegg dem Titularerzbischof von Damiette aus Italien nach Wien gebracht wurde Es handelt sich um die grosste Antonius Reliquie in Wien Beachtung verdient die Werktagskapelle in der noch eine Holzkassettendecke mit vergoldeten Rosetten von 1901 und die Bilder der Heiligen Franz Xaver Bonaventura und Georg sowie der Heiligen Familie zu sehen sind Sie entgingen als einzige den Zerstorungen des Krieges Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelDie Orgel auf der Nordempore wurde von der Orgelbaufirma Dreher amp Reinisch gebaut und 1962 fertiggestellt Die Disposition wurde von Karl Walter entworfen Das mit Kegelladen versehene Instrument hat einen Freipfeifenprospekt 52 Register ca 4 000 Pfeifen auf drei Manualen und Pedal und elektropneumatische Trakturen 9 Karl Schutz war bis 2020 Organist an diesem Werk I Hauptwerk C g3Gross Prinzipal 16 Prinzipal 8 Oktav 8 Holzflote 8 Viola 8 Oktav 4 Klein Gedackt 4 Quinte 2 2 3 Superoktav 2 Mixtur V VI 2 Mixtur IV V 1 1 3 Trompete 16 Trompete 8 Trompete 4 II Brustwerk C g3Holzgedackt 8 Quintaton 8 Prinzipal 4 Waldflote 4 Oktav 2 Quinte 1 1 3 Sifflote 1 Mixtur IV 1 1 3 Scharff III IV 1 Krummhorn 8 III Schwellwerk C g3Quintaton 16 Ital Prinzipal 8 Bordun 8 Salizional 8 Schwebung 8 Prastant 4 Rohrflote 4 Nasard 2 2 3 Nachthorn 2 Terz 1 3 5 Zimbel III 1 1 3 Mixtur IV 1 Basson 16 Helltrompete 8 Schalmay 4 Pedal C f1Untersatz 32 Prinzipalbass 16 Subbass 16 Zartbass 16 Quintbass 10 2 3 Oktavbass 8 Gedecktbass 8 Choralbass 4 Blockflote 2 Mixtur IV 2 2 3 Posaune 16 Trompete 8 Clairon 4 nbsp Inneres nbsp Apsismosaik Christus Pantokrator von Ernst Bauernfeind nbsp Innenraum nbsp AntoniusaltarLiteratur BearbeitenHerbert Tschulk Wiener Bezirkskulturfuhrer Favoriten Jugend amp Volk Wien 1985 Felix Czeike Hrsg Antonkirche In Historisches Lexikon Wien Band 1 Kremayr amp Scheriau Wien 1992 ISBN 3 218 00543 4 S 125 126 Digitalisat Dehio Handbuch Wien X bis XIX und XXI bis XXIII Bezirk Anton Schroll Wien 1996 Matthias Eisterer Neue Pfarrkirche des hl Anton v Padua in Wien X Favoriten Selbstverlag des Verfassers Wien 1901Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Antonskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrgemeinde St Anton von Padua Geschichte der Kirche Franz R von Neumann Die neue Pfarrkirche St Anton in Wien 1900 in Zeitschrift des Osterr Ingenieur und Architekten Vereins Heft 1 Einzelnachweise Bearbeiten Wien Favoriten St Antonius von Padua In Organ index Abgerufen am 26 Marz 2023 Dominik Schreiber Kid Mochel Islamisten Attacke auf Kirche in Wien Favoriten In Kurier 30 Oktober 2020 abgerufen am 30 Oktober 2020 Salzburg24 Attacke auf Kirche in Wien 30 Jugendliche randalieren in Gotteshaus 31 Oktober 2020 abgerufen am 3 Februar 2021 Erich Kocina Entsetzen nach Storaktion in Wiener Kirche In Die Presse 1 November 2020 abgerufen am 3 Februar 2021 Schock amp Entsetzen nach Islamisten Attacke auf Wiener Kirche In oe24 at 31 Oktober 2020 abgerufen am 3 Februar 2021 Kirchen Angreifer FPO fordert sofortige Abschiebungen In heute Abgerufen am 3 Februar 2021 Hubert Kickinger wien ORF at Randale in Kirche Kein religioses Motiv 1 Februar 2021 abgerufen am 3 Februar 2021 Die neue Kirche des St Antonius von Padua in Wien In Innsbrucker Nachrichten 8 November 1898 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung ibn Informationen zur Orgel auf der Website der Antonskirche 48 171111111111 16 377777777778 Koordinaten 48 10 16 N 16 22 40 O Sakralbauten im 10 Wiener Gemeindebezirk Favoriten Evangelische Kirchen A B Christuskirche im Friedhof Matzleinsdorf Gnadenkirche ThomaskircheEvangelische Kirchen H B ErloserkircheOrthodoxe Kirchen Maria vom Berge KarmelRomisch katholische Kirchen Heiliger Agydius Oberlaa Antonskirche Dreifaltigkeitskirche Dreimal Wunderbare Muttergottes Emmaus am Wienerberg Zur Heiligen Familie Franz von Assisi Kirche Rothneusiedl Heiliger Franz von Sales Johanneskirche Unterlaa Keplerkirche Katharina von Siena Kirche Zum Heiligen Kreuz Konigin des Friedens Salvator am Wienerfeld St Paul Per Albin Hansson Siedlung Ost Salvatorianerkirche zu den heiligen Aposteln Unserer Lieben Frau vom Allerheiligsten SakramentAbgegangene Kirchen St Josef Waldgasse 25 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antonskirche Wien amp oldid 239111195