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Der Schmelzer Friedhof wurde als Ersatz fur die unter Kaiser Joseph II geschlossenen Vorstadt Friedhofe von Wien ausserhalb des Linienwalls angelegt und nach der Schmelz benannt Er wurde 1874 fur weitere Bestattungen gesperrt Seit 1892 befand er sich da die linksufrigen Vororte der Stadt eingemeindet wurden im Stadtgebiet Wiens Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Friedhof aufgelassen Heute befinden sich auf dem Gelande unter anderem der Marzpark und die Wiener Stadthalle Denkmal fur die bis 1888 am Schmelzer Friedhof begrabenen Gefallenen der Marzrevolution 1848Tafel beim Gedenkstein fur die Toten der Marzrevolution am fruheren Schmelzer Friedhof dem heutigen MarzparkDie Grabsaule mit Urne eines der Relikte vor der Christkonigskirche im Hintergrund Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grabdenkmaler bei der Christkonigskirche 3 Prominente Bestattete 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenAufgrund der von Kaiser Joseph II verfugten Josephinischen Reformen wurden aus hygienischen Grunden alle Friedhofe innerhalb des Linienwalls etwa innerhalb des heutigen Gurtels geschlossen Als Ersatz wurden die so genannten Communalen Friedhofe errichtet dies waren der Sankt Marxer Friedhof der Wahringer Friedhof der Hundsturmer Friedhof der Matzleinsdorfer Friedhof und der 1782 angelegte Schmelzer Friedhof Mit einer Flache von rund 74 000 Quadratmetern war er der grosste der damaligen Friedhofe im Raum Wien Hier waren auch 35 Gefallene der Revolution von 1848 beigesetzt nachdem der Friedhof selbst zum Kampfplatz zwischen Mobilgardisten und kaiserlichen Truppen geworden war sie erhielten nach ihrer Exhumierung 1888 ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof Die steinernen und schmiedeeisernen Grabdenkmaler werden von Rudolf Pichler als kunstlerisch zum Teil als interessant beschrieben die Mitte des 19 Jahrhunderts aufgekommenen industriell gefertigten gusseisernen Grabkreuze hingegen waren billige Massenware Die Eroffnung des Wiener Zentralfriedhofs 1874 leitete das Ende der Communalen Friedhofe ein neue Bestattungen durften hier nicht mehr vorgenommen werden 1888 erwarben die Gemeinden Rudolfsheim Funfhaus und Sechshaus Friedhofsflache beim Baumgartner Friedhof Danach kam es beim Schmelzer Friedhof dessen Flache schrag zum entstehenden neuen Strassenraster lag zunachst zu Grundstucksabtretungen an den Randgebieten und spater zur Errichtung von Strassen quer durch das Friedhofsgelande Seit 1892 befand sich das Friedhofsareal im Gebiet der Stadt Wien Noch 1912 lag allerdings das stadtzentrumsseitige Ende der Hutteldorfer Strasse westlich des Friedhofs Zinkgasse ostlich des Friedhofs Lohrgasse fuhrte die Aufmarschstrasse vom Gurtel zu ihm Nach dem Ersten Weltkrieg 50 Jahre nach der Sperre des Friedhofs wurde er komplett aufgelassen Im sudwestlichen Viertel des Gottesackers war der Bauplatz fur das lange schon geplante Museum der Stadt Wien vorgesehen Um wenigstens die schonsten Grabdenkmaler zu erhalten war geplant diese in einem Halbkreis aufzustellen und gemeinsam mit einer kleinen Kapelle mit einem Dach zu uberdecken Ausserdem sollte ein Denkmal fur Ritter des Maria Theresien Ordens die auf dem Schmelzer Friedhof bestattet waren errichtet werden Von all den grossteils noch wahrend der Monarchie geplanten Projekten wurde jedoch kein einziges verwirklicht 1928 wurde auf einem Teil des einstigen Friedhofsareals der Marzpark angelegt dessen Name an die einst hier bestatteten Opfer der Marzrevolution 1848 erinnert Auf einem anderen Teil 15 Hutteldorfer Strasse 7 17 entstand 1925 1926 die 2 Gewerbliche Fortbildungsschule heute 2 Wiener Zentralberufsschule 1953 1958 wurde die Wiener Stadthalle erbaut Grabdenkmaler bei der Christkonigskirche BearbeitenIn der Grunflache bei der in den 1930er Jahren erbauten Christkonigskirche im Nibelungenviertel sind Relikte des Schmelzer Friedhofs aufgestellt die auch unter Denkmalschutz stehen Ein Sarkophag Ein schmiedeeisernes Kreuz Eine Grabsaule mit Urnenaufsatz Die Tumba des Freiherrn von Bertoletti Das Grabmal der Josefa Melly auch Grabmal Groll eine neugotische Tabernakelsaule die einer Lichtsaule nachempfunden istProminente Bestattete BearbeitenAuf dem Schmelzer Friedhof wurden zahlreiche wohlhabendere Verstorbene aus den Vorstadten Neubau und Schottenfeld bzw seit 1850 dem 6 seit 1861 7 Wiener Gemeindebezirk dem so genannten Brillantengrund beigesetzt Auf den Grabsteinen wurden viele Posamentierer und Seidenzeug und Bandfabrikanten genannt Unter den von Rudolf Pichler 1912 genannten hier bestatteten Prominenten befanden sich unter anderem Feldzeugmeister Johann Freiherr von Kutschera k k Geheimer Rat und Generaladjutant von Kaiser Franz I Doktor Vinzenz Ritter von Kern Leibarzt von Kaiser Franz I Johann Wilhelm Klein Grunder der Blindenerziehungsinstituts umgebettet in ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof Louise von Sturmfeder Hofdame Erzieherin von Kaiser Franz Joseph I und Kaiser Maximilian von Mexiko 1911 umgebettet in ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof Ignaz Bosendorfer Klavierfabrikant Friedrich Schnirch Ingenieur und Konstrukteur der ersten Verbindungsbahnbrucke in Wien Leander Russ Maler Joseph Chmel Leiter der Historischen Kommission Osterreichische Akademie der Wissenschaften Franz Josef Dobiaschofsky Maler Karl van Beethoven Neffe des Komponisten 1903 exhumiert Joseph Lange Schauspieler Maximilian von Weyrother Oberbereiter der Spanischen Hofreitschule Philipp Freiherr Draexler von Carin k k Hofrat und Direktor des ObersthofmeisteramtesSiehe auch BearbeitenWiener Friedhofe Liste von Begrabnisstatten bekannter PersonlichkeitenLiteratur BearbeitenRudolf Pichler Altwiener Friedhofe 1 der Schmelzer Friedhof K M Rohrer Brunn 1912Weblinks BearbeitenDer Marzpark48 203611111111 16 331944444444 Koordinaten 48 12 13 N 16 19 55 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmelzer Friedhof amp oldid 231256652