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Dieser Artikel behandelt das Wiener Viertel Fur das Hurther Viertel siehe Nibelungenviertel Hurth Das Nibelungenviertel ist ein Viertel innerhalb des Bezirksteils Funfhaus des 15 Wiener Gemeindebezirks Rudolfsheim Funfhaus Das etwa 26 Hektar grosse Viertel wird im Norden von der Gablenzgasse im Osten vom Vogelweidplatz im Suden von der Hutteldorfer Strasse und im Westen von der Stutterheimstrasse begrenzt Das Zentrum bilden der mit Pappeln bestandene Kriemhildplatz und die Allee der Markgraf Rudiger Strasse Die westliche Seite des Vogelweidplatzes mit der typischen spatsecessionistisch neoklassizistischen Architektur des NibelungenviertelsDurch die Bebauung knapp vor und nach dem Ersten Weltkrieg ist ein Ubergang zwischen Secessionismus bzw Neoklassizismus und dem anschliessenden Stil der 1920er Jahre zu sehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Strassen und Platze 3 Bauten 3 1 Kirchen 3 2 Kriemhildplatz 3 3 Ostliche Erweiterung des Kriemhildplatzes Burjanplatz Langmaisgasse Reuenthalgasse 3 4 Oberer Teil der Schweglerstrasse und Camillo Sitte Gasse 3 5 Vogelweidplatz 3 6 Alliogasse 3 7 Markgraf Rudiger Strasse 3 8 Andere Strassen 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAuf der Wiener Schmelz befand sich im 19 Jahrhundert der Exerzier und Paradeplatz Schmelz Im Jahr 1911 wurde der sudliche und ostliche Teil zur Bebauung freigegeben Ausgehandelt wurde diese Transaktion von Heinrich Goldemund dem damaligen Leiter der Baudirektion und spateren Stadtbaudirektor 1 auf den wohl auch das Grundkonzept zuruckgeht 2 Ab 1912 wurde hier ein neues Wohngebiet errichtet dessen Strassen mehrheitlich nach Figuren aus dem Nibelungenlied benannt wurden Aus diesem Grund hat sich fur diesen Bezirksteil der nicht amtliche Name Nibelungenviertel eingeburgert Da sich der zentrale Teil des Viertels um den Kriemhildplatz erstreckt ist auch der Name Kriemhildviertel in Gebrauch Der Erste Weltkrieg unterbrach die Bautatigkeit Nach Ende des Krieges wurden bis 1926 die Baulucken durch weitere Wohnhauser sowie durch Genossenschafts und Gemeindebauten geschlossen die ein weiteres pragendes Element des Viertels sind Im Osten des Nibelungenviertels sollte nach der ursprunglichen Planung von 1910 1912 ein Kaiser Franz Joseph Stadtmuseum nach Planen von Otto Wagner errichtet werden Dieses Vorhaben wurde nicht realisiert stattdessen wurde in diesem Bereich ab 1953 die Wiener Stadthalle und das Stadthallenbad gebaut Zwei weitere Teile der Schmelz wurden auch in dieser Zeit verbaut die aber vom Nibelungenviertel grosstenteils durch einerseits den verbleibenden Teil der Schmelz andererseits durch den Vogelweidplatz und heutzutage die Stadthalle getrennt sind siehe Neu Funfhaus nur im Bereich Hutteldorfer Strasse und Preysinggasse Tannhauserplatz gehen diese Zonen ineinander uber Gerade diese Abgeschlossenheit nach zwei Seiten macht auch die Erkennbarkeit als Viertel aus Strassen und Platze BearbeitenDas Viertel umfasst folgende Strassen und Platze Alberichgasse Alliogasse Brunhildengasse Burjanplatz Camillo Sitte Gasse Costagasse Dankwartgasse Gernotgasse Giselhergasse Guntherstrasse Hagengasse Krebsengartengasse Kriemhildplatz Loeschenkohlgasse Markgraf Rudiger Strasse Pilgerimgasse Langmaisgasse Plunkergasse Preysinggasse Reuenthalgasse Schweglerstrasse Tellgasse Volkergasse Walkurengasse WitzelsbergergasseZu den Nibelungenbenennungen z B Kriemhild Brunhild oder Hagen von Tronje siehe Nibelungensage Wichtige Figuren im Nibelungenlied und in anderen Werken der Nibelungensage Daneben weichen einige Gassen von diesem Benennungsschema ab siehe zu diesem Thema ganz allgemein Liste der Strassennamen von Wien Rudolfsheim Funfhaus Der Kriemhildplatz ist das Zentrum des Viertels das Gebiet wird von Nord Sud Achsen gepragt die es in seiner Gesamtheit durchqueren Schweglerstrasse Camillo Sitte Gasse Markgraf Rudiger Strasse und die nur einen Block nordlich der Hutteldorfer Strasse beginnende Alliogasse auch in dieses Schema gehort der ostlich begrenzende Vogelweidplatz der seit den 1960ern in Wirklichkeit grosstenteils ein Strassenzug ist Die Quergassen in Ost West Richtung sind dem nicht ganz regelmassigen Strassenraster entsprechend kurzer sind als die Nord Sud Achsen durchgangig ist nur die Loeschenkohlgasse Bauten BearbeitenDie Gegend um den Kriemhildplatz und entlang des Vogelweidplatzes ist von der Stadt Wien mit ein paar Hausern an der Hutteldorfer Strasse zur baulichen Schutzzone Funfhaus zusammengefasst 3 Gepragt ist das Viertel vor allem von der ersten Bauphase in der vier bis funfgeschossige grossburgerliche Mietshauser errichtet wurden deren Stil die Spatphase der Wiener Secession widerspiegelt Die Fassaden sind einerseits durch Erker Giebel oder Dachaufbauten reprasentativ gestaltet der Dekor ist aber andererseits sparsam und oft auf geometrische Formen wie Rautenfelder reduziert auch florale Motive erfreuen sich einiger Beliebtheit In den Dekorformen ist dabei neben der Orientierung am Secessionismus auch ein Ruckgriff auf den Spatklassizismus Biedermeier zu sehen was den lokalen Charakter des Neoklassizismus in Wien ausmacht Friedrich Achleitner charakterisiert diesen Stil exemplarisch in seiner Besprechung des 1912 entstandenen Hauses Alberichgasse Nr 6 4 Nach der Uppigkeit der spatgrunderzeitlichen Fassaden wirkt diese geradezu puristisch flach diszipliniert und kontrolliert Es handelt sich auch um die wienerische Mischung von Biedermeier und Spatsecession In vielen Fallen sind originale Hausturen erhalten die Foyers im Inneren sind oft verfliest und in den Stiegenhausern finden sich noch einige Buntglasfenster Zu den bedeutendsten Architekten die in der ersten Bauphase des Nibelungenviertel vor dem Ersten Weltkrieg Wohnbauten planten zahlt der durch die Kirche am Zentralfriedhof bekannte Max Hegele In der zweiten Bauphase nach dem Ersten Weltkrieg wurde die noch bestehenden Baulucken in erster Linie durch Gemeindebauten ausgefullt die vor allem in der Alliogasse den Charakter eines Ensembles annehmen Drei der Bauten stammen aus der fruhen Phase und sind nur etwas mehr als zehn Jahre spater als die burgerlich reprasentativen Bauten rund um den Kriemhildplatz entstanden haben noch einige Formen mit diesen gemeinsam so dass sie sich ohne grossen Kontrast in das Viertel einfugen Uber den Johann Witzmann Hof etwa wird gesagt dass er eine reprasentative und nahezu burgerliche Fassade hat 5 bzw der Gesamteindruck an burgerliche Villen der Vorstadte erinnert 6 Die Gemeindebauten der Zwischenkriegszeit stehen heute samtlich unter Denkmalschutz In der dritten Bebauungsphase um und nach 1930 entstehen schlichtere und blockhaftere Gebaude wie die Gemeindebauten an der Gablenzgasse und Stutterheimergasse ebenso wie die beiden schon nach 1934 entstandenen Kirchenbauten die allerdings die wichtigsten offentlichen Gebaude im Viertel sind Diese Objekte liegen verstreut und in relativer Randlage Bauten aus der Nachkriegszeit befinden sich vor allem im sudlichen Bereich in der Nahe der Hutteldorfer Strasse bilden aber nur im Bereich der Krebsengartengasse einen geschlossenen Verband Kirchen Bearbeiten Im Viertel gibt es zwei Kirchengebaude Die Christkonigskirche am Kriemhildplatz wurde 1933 34 nach Planen von Clemens Holzmeister als Gedachtniskirche fur Bundeskanzler Ignaz Seipel errichtet Die Initiative dazu kam von der chrtistlichsozialen Abgeordneten Hildegard Burjan auch Grunderin der Caritas Socialis nach der nunmehr der Platz vor der Kirche benannt ist Seipel wurde in dieser Kirche beigesetzt ebenso wie Engelbert Dollfuss nach dem Attentat 1934 1939 wurden beide Sarge entfernt und die Toten auf Friedhofen bestattet Die Kirche bildet mit dem Pfarrhof und einem ehemaligen Fursorgehaus heute Pfarrkindergarten eine rechteckige Anlage die kreuzgangartig um einen Hof angeordnet ist Das Hauptschiff und der hohere Ostchor sind mit Satteldachern ausgestattet im Norden schliesst ein niedriges Seitenschiff mit einem Dachreiter an Die Fassaden sind glatt und mit kleinteilig verstabten Rechteck und Rundoffnungen versehen 7 Ein weiteres Kirchengebaude im Nibelungenviertel ist die 1936 37 erbaute Zwinglikirche der Architekten Siegfried Theiss und Hans Jaksch eine evangelische Kirche H B Es ist ein schlichter Rechteckbau mit Satteldach und Glockenreiter 8 nbsp Christkonigskirche nbsp ZwinglikircheKriemhildplatz Bearbeiten Der zentrale Ort des ganzen Viertels ist der avenueartige Kriemhildplatz an der Kreuzung mit der Markgraf Rudiger Strasse befindet sich auch die Christkonigskirche Das Ensemble ist noch fast original erhalten hier ist auch die anspruchsvollste und auch geschlossenste Verbauung mit reprasentativen grossburgerlichen Zinshausern 9 Ausnahmen sind die Hauser Nr 4 Nr 9 und vor allem das 1932 von Viktor Charwot erbaute Eckhaus zur Alliogasse Nr 5 ident Alliogasse 14 Nr 1 48 202258 16 329481 Das Kopfgebaude zur Kirche hin stammt aus dem Jahr 1914 von Max Hegele Es ist in den Formen zum gegenuberliegenden Eckhaus Nr 10 identisch das zur selben Zeit vom selben Architekten gebaut wurde Bei den massigen Hausern dominiert das Mansarddach die Dachformen der beiden Hauser beziehen sich aufeinander und der sparsam eingesetzte Putzdekor im Stil der Wiener Werkstatte Beiden Hausern sind auch originale Gitterturen und verflieste Foyers mit Wandbrunnen und floralen bzw ornamentalen Farbglasfenstern gemeinsam Nr 2 48 202228 16 329204 Das Haus stammt aus dem Jahr 1912 und ebenso wie das Nachbarhaus von Karl Rossner und Franz Neuwirth Es ist dreizonig gegliedert die pilastergerahmten Seitenachsen sind hervorgehoben mit Vasendekor versehen und weisen Bay windows auf das Dach hat in den Mittelachsen einen doppelten Spitzerker Die Portalrahmung ist mit Eulenfiguren dekoriert Das Foyer ist verfliest und stuckiert mit Reliefs tanzender Figuren Achleitner lobt die massstabliche Beziehung zum geraumigen Kriemhildplatz die zeigt dass sich die Architektur hier als Teil eines offentlichen Raumes versteht 10 Nr 3 48 202205 16 328908 Das zweite Haus von Rossner und Neuwirth stammt aus dem Jahr 1914 Die Fassade ist weniger rigoros strukturiert dafur feiner dekoriert Statt der mittleren Erker befinden sich die Spitzerker oberhalb der seitenachse Portalfiguren sind hier Putti auch im Foyer gibt es ein von Putti gehaltenes Becken Nr 6 amp 7 48 202793 16 328442 Dieses monumentale ein Drittel des Hauserblocks einnehmende Wohn und Geschaftshaus Identadressen Alliogasse 16 18 Gernotgasse 7 9 stammt von Clemens Kattner und wurde 1911 12 erbaut Die Betonung der Mittelachsen zu Kriemhildplatz und Alliogasse erfolgt uber Halbsaulen Balkons und flankierende Erker Achleitner sieht hier eine noch ganz in der Tradition des Historismus stehende Fassadengliederung nur der Dekor weise auf die Entstehungszeit hin 11 Nr 8 48 202658 16 328894 Dieses Gebaude wurde 1914 15 von Franz Zelenka erbaut Nr 10 48 202683 16 329517 Das andere Kopfgebaude entspricht Nr 1 allerdings sind die Dachfenster zur Markgraf Rudiger Strasse noch original erhalten Die Wohnungen sind bereits mit Sanitaranlagen ausgestattet was auch zu dieser Zeit noch nicht weit verbreitet war 11 nbsp Kriemhildplatz 1 nbsp Linke Seitenachse von Kriemhildplatz 2 nbsp Kriemhildplatz 3 nbsp Kriemhildplatz 3 Portal mit Putti nbsp Kriemhildplatz 6 amp 7 nbsp Kriemhildplatz 10Ostliche Erweiterung des Kriemhildplatzes Burjanplatz Langmaisgasse Reuenthalgasse Bearbeiten Dies ist die nicht sehr klar benannte Platzflache um die Christkonigskirche zu dieser siehe den entsprechenden Abschnitt die die ostliche Erweiterung des Kriemhildplatzes auf der anderen Seite der Markgraf Rudiger Gasse darstellt In der Grunflache um die Kirche sind auch funf Relikte des Schmelzer Friedhofs aufgestellt der sich ostlich des Gebiets befand und 1782 1874 in Betrieb war allerdings erst nach dem Ersten Weltkrieg geschleift wurde Kriemhildplatz Nr 13 ident Markgraf Rudiger Strasse 14 Burjanplatz 3 48 201998 16 330229 stammt ebenso wie das anschliessende Haus Markgraf Rudiger Gasse 12 von Josef Wenzel Sejvel Erbaut wurden die Hauser 1912 bzw 1914 Achleitner lobt an diesen Hausern ihre grossstadtische Kraft und Gelassenheit trotz ihrer Beeinflussung durch Heimatschutzarchitektur und Spatklassizismus Biedermeier 12 Langmaisgasse 5 und 7 stammen von Franz Gessner aus dem Jahr 1912 Sie weisen Flacherker und Gitterbalkons sowie Dekor in den Formen der Wiener Werkstatte auf Reuenthalgasse 2 4 Johann Witzmann Hof ident Kriemhildplatz 11 Markgraf Rudiger Strasse 18 Vogelweidplatz 9 Dankwartgasse 1 48 202917 16 330722 Die Nordseite des De facto Platzes wird von der stadtischen Wohnhausanlage eingenommen die 1926 27 von Rudolf Krausz erbaut wurde Sie wurde um zwei Strassenhofe erbaut die von der Reuentalgasse aus zuganglich sind Sie ist mit Erkern Risaliten und einer vielfaltigen Dachlandschaft reich gegliedert so dass sie dieses Haus in einer Art Konkurrenzverhaltnis zu den reprasentativ burgerlichen Bauten der Umgebung steht 13 6 nbsp Kriemhildplatz 13 Markgraf Rudiger Strasse 14 nbsp Langmaisgasse 7 nbsp Der Johann Witzmann Hof von der Markgraf Rudiger Strasse ausOberer Teil der Schweglerstrasse und Camillo Sitte Gasse Bearbeiten Die nach Camillo Sitte benannte Gasse ist nach einer kurzen Krummung die Fortsetzung der Schweglerstrasse gemeinsam bilden sie die westliche Nord Sud Achse des Viertels In diesem Strassenzug verkehrt auch die einzige offentliche Verkehrslinie innerhalb des Viertels die Strassenbahnlinie 9 Der Ubergang findet mit einer leichten Krummung am seit 2007 so genannten Friedensreich Hundertwasser Platz der mit einer hundertwasserisierten Litfasssaule ausgestattet ist statt der seinerseits eine Verbreiterung im Lauf der Guntherstrasse ist Der Kriemhildplatz liegt einen Hauserblock weiter ostlich so dass diese Krummung zusatzlich noch als zentraler Ort markiert ist In der Schweglerstrasse ist das Ensemble an der geraden ostlichen Seite noch fast original erhalten Die gerade nicht mehr zum Nibelungenviertel gehorenden Hauser Hutteldorfer Strasse 51 und 53 ident Schweglerstrasse 32 die auch bereits jenseits der Katastralgrenze in Rudolfsheim liegen gehoren gleichwohl zeitlich und stilistisch in diesen Zusammenhang Sie wurden von Othmar Kraus entworfen und 1915 fertiggestellt Die Hauser werden mit einer verdoppelten Fassade zusammengefasst was ihnen ein besonderes monumentales Geprage gibt 14 Sie haben bemerkenswert verflieste Foyers 15 auch die Wohnungsgrosse ist fur ein grossburgerliches Publikum konzipiert Schweglerstrasse Nr 38 48 199992 16 327652 Das Haus stammt von Jakob Wohlschlager aus dem Jahr 1914 hat die Identadresse Costagasse 5 und war als Durchhaus konzipiert originale Ladeneinbauten sind noch erhalten 9 Auf Schweglerstrasse Nr 39 befindet sich die Zwinglikirche siehe im entsprechenden Abschnitt Schweglerstrasse Nr 41 ident Loeschenkohlgasse 20 wurde 1914 von Rudolf Otto Gerger gebaut Schweglerstrasse Nr 42 48 200437 16 327282 Das Eckhaus zur Loeschenkohlgasse dort Nr 18 stammt aus dem Jahr 1913 Die Putzfeldaufschrift nennt August Scheffel als Erbauer Achleitner nennt aber Richard Esriel als Planverfasser 12 16 In den symmetrisch angelegten Hausern Schweglerstrasse Nr 44 und 46 sind sowohl die Haus als auch die Geschaftseingange als halbrunde geschutzte Nischen gestaltet was Achleitner eine liebenswurdige kommunikative Erfindung nennt 17 Schweglerstrasse Nr 47 49 fallt durch die kraftig gerahmten Fenster auf die mit einem ausserst sparsamen Dekor kontrastieren Dies konnte aber auch die Folge einer spateren Vereinfachung sein 17 Schweglerstrasse Nr 56 ident Witzelsbergergasse 20 stammt von Hans Glaser und Karl Scheffel aus dem Jahr 1914 Es wird von Achleitner als Beispiel fur die Kolossal Kompositionen der neoklassizistischen Fassadengestaltung genannt die sich aus gerahmten Fenstern Putzfeldern und oft kannelierten Pilastern in immer neuen Kombinationen ergeben konnen 18 Schweglerstrasse Nr 58 48 202161 16 326918 Das Haus aus dem Jahr 1914 von Richard Esriel nimmt in seiner Rundung auf das schrag gegenuberliegende Haus Camillo Sitte Gasse 1 Bezug Camillo Sitte Gasse Nr 1 48 202601 16 326755 Das markante Haus an der baulich exponierten Krummung ident Gunthergasse 8 mit der abgerundeten Ecke wurde 1914 von August Ribak erbaut Es weist einen Risalit mit Schweifgiebel und oberhalb der Eckrundung ein kleines Turmchen auf Camillo Sitte Gasse Nr 9 48 20336 16 326769 Das Eckhaus zur Walkurengasse stammt aus dem Jahr 1914 von Anton Korneisl Camillo Sitte Gasse Nr 15 48 204019 16 32684 Dieses Gebaude stammt aus dem Jahr 1914 wie auch am Haus angeschrieben ist von Rudolf Drazka Camillo Sitte Gasse 12 18 wird vom Forstner Hof eingenommen siehe nachster Abschnitt nbsp Die originaler erhaltene Ruckseite von Schweglerstrasse 38 Costagasse 5 nbsp Schweglerstrasse 42 nbsp Schweglerstrasse 56 nbsp Schweglerstrasse 58 nbsp Camillo Sitte Gasse 1 nbsp Camillo Sitte Gasse 15Vogelweidplatz Bearbeiten Der Vogelweidplatz ist die ostliche Begrenzung des Viertels Seit dem Bau der Wiener Stadthalle ist er ausser an der Gablenzgasse wo der Vogelweidpark anschliesst nicht mehr als Platz erkennbar und hat damit das umgekehrte Schicksal des mit Strassennamen benannten Platzes um die Christkonigskirche Indem das Gebiet bis zum Gurtel mit der Stadtbahnstation Burggasse gegenuber zur Bauzeit vorlaufig Freiflache blieb und auch tiefer gelegen ist sind die Gebaude hier auf Fernwirkung ausgelegt was man an ihrer Massivitat der Betonung von Sockel und Attikageschossen und der Verwendung von Balkonen und Loggien erkennen kann 19 Die Gebaude stammen von Anton Schwertmann mit Leopold Mayer Nr 1 ident Hutteldorfer Strasse 4 1912 20 Leopold Mayer alleine Nr 2 amp 3 1914 Rudolf Otto Gerger Nr 4 ident Alberichgasse 1 1912 Othmar Kraus Nr 5 amp 6 1914 und Josef Schwarz Nr 12 1914 amp Nr 13 ident Gablenzgasse 15 1912 Nr 10 11 ident Volkergasse 1 Dankwartgasse 2 48 203595 16 331093 stammt von Oskar Czepa und Arnold Wiesbauer aus dem Jahr 1913 Das Haus zeigt eine strengere Fassade als die anderen Hauser im Strassenverband sie ist durch konkave Parapetfelder rhythmisiert An der Ecke zur Volkergasse befindet sich die Figur eines musizierenden Knaben auf einer Konsole oberhalb der zwei Balkone und in der Mittelachse sind Relieffelder mit Nixenfiguren zu sehen 19 nbsp Nr 2 nbsp Nr 3 nbsp Nr 4 nbsp Doppelhaus 5 amp 6 Ecke Langmaisgasse nbsp Nr 10 11 nbsp Balkon mit Relief auf Nr 10 11Alliogasse Bearbeiten Die Alliogasse ist die mittlere Nord Sud Achse Sie ist weniger durch spatsecessionistisch neoklassizistische Bebauung gepragt als die anderen Strassenzuge diese ist vor allem in der Nahe des Kriemhildplatzes zu finden die langgezogene Fassade von 16 18 gehort zu Kriemhildplatz 6 Allerdings befinden sich hier zwei wichtige Gebaude aus der zweiten Bebauungsphase kommunale Wohnbauten der 1920er Symptomatischerweise weicht auch der Name vom Nibelungen Schema ab sie ist nach dem Barockbaumeister Donato Felice d Allio benannt Sie reicht auch nicht bis zur Hutteldorfer Strasse sondern beginnt einen Hauserblock davor an der Loeschenkohlgasse Zum Ensemble der ersten Bauphase gehoren Nr 15 und Nr 22 letzteres wurde stark verandert es sind an der Fassade aber noch Riesenpilaster und ein Band mit Maandermuster zu erkennen Nr 24 26 ident Giselhergasse 6 12 Hagengasse 7 11 48 203833 16 328194 und Nr 27 33 Forstner Hof ident Camillo Sitte Gasse 12 18 Hagengasse 13 17 Walkurengasse 2 6 48 203833 16 327889 sind zwei gegenuberliegende kommunale Wohnhausanlagen die auch optisch aufeinander Bezug nehmen Beide wurden von Gottlieb Michal erbaut der Forstner Hof 1924 der gegenuberliegende Bau 1926 27 Zur Alliogasse hin sind beide Anlagen durch eine niedrige Mauer abgeschlossen die im Erdgeschossbereich an die Wohnblocke angeschlossen sind und in die zentralen Innenhofe fuhren Die Wohnblocke selber sind durch Polygonalerker gegliedert die mit Tierkreissymbolen Forstnerhof oder Rautenornamentfelder dekoriert sind Im Innenhof des Forstnerhofes ist ein Brunnen von Anton Endstorfer es gleichen Stiegen den Gelandeanstieg aus und zur Camillo Sitte Gasse erfolgt der Abschluss durch einen machtigen Block Beide Anlagen zahlen zu den grossen romantischen Bauten der fruhen 1920er Jahre 21 Der Gemeindebau auf Nr 35 ident Gablenzgasse 35 37 Camillo Sitte Gasse 20 Hagengasse 14 48 204472 16 328 ist der blockhafte Abschluss des Viertels im Norden und stammt aus den Jahren 1931 32 von Leo Kammel Markant sind die zuruckgesetzten Eckturme mit umlaufenden Balkonen 1990 wurde ein Erker an der Gablenzgasse in ein Stiegenhaus umgewandelt und mit einer geriffelten Fassade versehen Uber dem Eingang zur Gablenzgasse befindet sich ein Relief aus glasierten Ziegeln von Florian Josephu Drouot das eine Familie darstellt und die Inschrift Arbeit Frieden tragt nbsp Wohnblock des Forstnerhofes mit Tierkreis Dekor nbsp Anlage Alliogasse 24 26 Ecke zur Hagengasse nbsp Gemeindebau Alliogasse 35 von der Gablenzgasse aus gesehenMarkgraf Rudiger Strasse Bearbeiten Die in Form einer Avenue mit einem baumbestandenen Grunstreifen in der Mitte gestaltete Markgraf Rudiger Strasse ist die ostliche Nord Sud Achse des Viertels In ihr gibt es ebenfalls zu einem grossen Teil Miethausverbauung aus der Zeit um 1914 9 Die Hauser stammen unter anderem von August Johann Belohlavek Nr 1 ident Hutteldorfer Strasse 10 1912 Emanuel Ehrlich Nr 3 1913 Martin Smid Nr 22 ident Volkergasse 5 1912 sowie Josef Schwarz und Johann Meidl Nr 23 ident Giselhergasse 2 1914 15 Nr 5 ident Loeschenkohlgasse 7 48 200642 16 329991 ist von Hans Lustig aus dem Jahr 1914 ein auffalliges Element ist der dreiachsige Erker zur Markgraf Rudiger Strasse Nr 11 13 und 15 ident Tellgasse 2 Witzelsbergergasse 1 und 2 stammen von Alfred Josef Konnerth aus 1913 14 Nr 13 hat ein Relief mit Putti oberhalb des Portals bei Nr 15 dienen Putti als Fensterrahmung bei der Mittelachse und am Erker Richtung Witzelsbergergasse Nr 12 gehort mit Nr 14 ident Kriemhildplatz 13 siehe ostliche Erweiterung zusammen Nr 24 und Nr 25 ident Volkergasse 6 bzw Hagengasse 1 stammen von Ludwig Schmidt aus dem Jahr 1912 Nr 24 weist ein Relief Vater mit Kind auf Die Hauser Gablenzgasse 15 ident Vogelweidplatz 13 17 und 19 ident Markgraf Rudiger Strasse 26 stammen von Josef Schwarz aus dem Jahr 1912 nbsp Nr 5 nbsp Nr 15 mit Erker zur Tellgasse nbsp Nr 23 nbsp Eingangstor von Nr 24 mit dem Relief daruber nbsp Nr 26 Gablenzgasse 19 Andere Strassen Bearbeiten Unter diesem Abschnitt werden die ost westlichen Quergassen und nordsudlichen Nebenstrassen behandelt Die Eckhauser stehen unter den Nord Sud Achsen hier daher hauptsachlich die mittleren Hauser soweit nicht mehrere vom selben Architekten in einem Zug erbaut wurden oder sonstwie zusammengehoren Die nordliche gerade Seite der Hutteldorfer Strasse die von Nr 4 bis Nr 38 im Viertel liegt ist fast geschlossen mit Bauten aus der ersten Bebauungsphase bebaut die einzige namhafte Ausnahme ist der Ebert Hof Die Bauten stammen von Richard Esriel Nr 24 1913 auch hier mit August Scheffel bezeichnet Karl Kittel Nr 28 1912 Emanuel Ehrlich Nr 34 1913 und Franz Zelenka Nrn 38 amp 40 1912 Der Ebert Hof auf Hutteldorfer Strasse 16 22 ident Costagasse 2 Loeschenkohlgasse 13 Pouthongasse 23 48 2 16 328806 von Viktor Mittag und Karl Hauschka aus dem Jahr 1925 26 ist der vierte Gemeindebau aus den 1920ern im Viertel Auch hier ist die Anlage mit Vor und Rucksprungen Arkaden bzw Lauben Spitz und Runderkern abwechslungsreich gegliedert zur Hutteldorfer Strasse hin ist sie mit einem giebelbekronten Kopfbau ausgestattet Dort offnet sich auch der Hof zur Strasse in dessen Mitte sich der Zierbrunnen Knabe mit Vogeln oder Fruhlingsbrunnen von Anton Endstorfer befindet Auf der nordlichen Seite zur Loeschenkohlgasse hin ist der Eingang als machtiger Spitzbogen ausgefuhrt Die westliche Begrenzung ist die Stutterheimstrasse zu der parallel die Brunhildengasse verlauft Zwei Gebaudeblocke aus der Zwischenkriegszeit schliessen das Viertel zur Schmelz hin ab Auf Stutterheimstrasse Nr 16 18 ident Brunhildengasse 1 48 20275 16 325972 liegt die ehemalige Schuhfabrik Bally die 1924 von Bruno Bauer gebaut und 1934 sowie 1961 erweitert wurde Es ist ein langgestreckter Standerbau der durch Lisenen und Rahmenfelder gegliedert ist Auf Stutterheimstrasse Nr 20 ident Brunhildengasse 3 Hagengasse 23 Walkurengasse 12 48 204361 16 326 ist der Grassinger Hof ein Gemeindebau aus dem Jahr 1932 33 von Josef Berger und Martin Ziegler An den Schmalseiten der Seitentrakte befinden sich Betonstanderbalkons in der Brunhildengasse ist der Bau durch ein Relief von Johann Grassinger Bezirksvorsteher von Funfhaus dekoriert Die nordliche Begrenzung ist die Gablenzgasse fur das Viertel relevant sind die Nrn 15 bis 41 auf der ungeraden sudlichen Seite Nrn 15 17 und 19 stammen von Josef Schwarz 1912 Nr 25 von Alfred Nicoladoni 1912 Die Alberichgasse besteht in ihrer ganzen Lange aus Gebauden aus dem Jahr 1912 Zu Nr 8 Martin Smid siehe Achleitners Eingangszitat Die Costagasse erstreckt sich zwei Hauserblocke von der Hutteldorfer Strasse nordwarts vor allem auf der ungeraden westlichen Seite weist sie Miethauser aus dem Jahr 1914 auf Eine sehr dichte Fassade hat Nr 9 ident Loeschenkohlgasse 16 von Johann Millic Achleitner meint ironisch man konne nicht unterscheiden ob die Fenster gerahmt seien oder die Putzflachen 11 Die Loeschenkohlgasse ist auf der geraden nordlichen Seite zwischen Nr 10 und Nr 22 durchgehend mit Hausern aus der Zeit von 1912 1914 verbaut Nr 12 und 14 stammen beide von Heinrich Frohlich aus dem Jahr 1913 und sind mit Rautenmustern ausgestattet Die Pouthongasse reicht nur einen Hauserblock weit in das Viertel Nr 26 stammt von Emanuel Ehrlich aus dem Jahr 1913 es hat eine schlichte Fassade mit dekorativen Fensterrahmungen und ein verfliestes Foyer In der Tellgasse befinden sich drei als Einheit konzipierte Hauser Nrn 24 26 28 die aus dem Jahr 1913 14 von Oskar Czepa und Arnold Wiesbauer stammen Das mittlere Haus ist ein besonderer Blickfang da es in der Achse der Krebsengartengasse steht Die Hauser sind mit Schweifgiebeln bekront und weisen Dekor im Stil der Wiener Werkstatte auf Achleitner lobt die erfinderische Gestalt der Sockelzonen die durch die leichte Steigung der Gasse auch rhythmisiert werden 22 Die Foyers im Inneren sind verfliest und haben Buntglasfenster Die Volkergasse ist geschlossen mit Hausern der ersten Bebauungsphase bebaut die teilweise verkachelte Foyers und Buntglasfenster aufweisen die mittleren Hauser Nr 3 amp 4 stammen von Josef Schwarz der auch fur die meisten anderen Bauten im Block zur Gablenzgasse verantwortlich ist aus 1913 bzw 1914 nbsp Tellgasse 26 mit Nachbarhausern nbsp Der Ebert Hof nbsp Grassinger Hof von der Hagengasse aus nbsp Die ehem Bally FabrikSonstiges BearbeitenFunf Grabdenkmaler und sonstige Relikte des Schmelzer Friedhofs sind in der Grunflache rund um die Christkonigskirche aufgestellt die meisten bei der Langmaisgasse Es handelt sich um ein Schmiedeeisenkreuz eine Grabsaule mit Urnenaufsatz ein Sarkophag die Tumba des Freiherren von Bertoletti sowie das Grabmal der Josefa Melly das in seiner Form gotischen Lichtsaulen nachempfunden ist Diese Objekte stehen unter Denkmalschutz Ebenfalls unter Denkmalschutz steht das Relief Salz und Brot von Andreas Urteil das auf dem Gemeindebau Witzelsbergergasse 16 18 aus den 1950er Jahren angebracht ist nbsp Die Urnensaule nbsp Neugotischer Tabernakelpfeiler Grabmal Josefa Melly nbsp Salz und BrotLiteratur BearbeitenBundesdenkmalamt Dehio Handbuch Wien X bis XIX und XXI bis XXIII Bezirk Schroll Wien 1996 ISBN 3 7031 0693 X S 362ff Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Verlag Kremayr amp Scheriau Wien 1995 ISBN 3 218 00546 9 Bd 4 S 397 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nibelungenviertel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag uber Heinrich Goldemund In Architektenlexikon Wien 1770 1945 Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien Wien 2007 Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 2 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1995 S 118 Karte der Schutzzone Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 2 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1995 S 123 Johann Witzmann Hof In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg a b Wohnhausanlage Johann Witzmann Hof Wiener Wohnen abgerufen am 9 Februar 2021 Dehio X XIX amp XXI XIII S 338 Dehio X XIX amp XXI XIII S 349 a b c Dehio X XIX amp XXI XIII S 363 364 Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 2 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1995 S 127 a b c Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 2 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1995 S 128 a b Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 2 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1995 S 129 Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 2 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1995 S 140 Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 2 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1995 S 125 126 Dehio X XIX amp XXI XIII S 356 vgl auch den Eintrag uber August Scheffel In Architektenlexikon Wien 1770 1945 Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien Wien 2007 a b Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 2 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1995 S 133 Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 2 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1995 S 137 a b Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 2 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1995 S 136 Eintrag uber Anton Schwertmann In Architektenlexikon Wien 1770 1945 Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien Wien 2007 Wohnhausanlage Forstnerhof Wiener Wohnen abgerufen am 8 Februar 2021 Friedrich Achleitner Osterreichische Architektur im 20 Jahrhundert Band III 2 Residenz Verlag Salzburg und Wien 1995 S 13548 202333333333 16 329 Koordinaten 48 12 8 4 N 16 19 44 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nibelungenviertel amp oldid 235520987