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Eugen Dieth 18 November 1893 in Neukirch an der Thur 24 Mai 1956 in Zollikon war ein Schweizer Anglist und Dialektologe Er ist bekannt namentlich fur seine Beitrage zur deutschsprachigen Phonetik als Schopfer eines nach ihm benannten Systems der Dialektverschriftung Dieth Schreibung und als Begrunder des Linguistic Atlas of England Grab auf dem Friedhof Witikon Zurich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistung 2 1 Phonetik 2 2 Schweizerdeutsch 2 3 Englische und schottische Dialektologie 3 Publikationen Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenEugen Dieth Burger der Stadt St Gallen kam als Sohn eines Pfarrers im landlichen Kanton Thurgau zur Welt Er studierte Allgemeine Sprachwissenschaft Anglistik und Germanistik an den Universitaten Zurich und Genf 1919 wurde er in Zurich mit einem Thema der mittelenglischen Syntax promoviert Von 1922 bis 1927 war er Lecturer in German in Aberdeen Schottland 1927 wurde er ausserordentlicher Professor 1947 ordentlicher Professor fur englische Philologie Altnordisch und Allgemeine Phonetik an der Universitat Zurich Von 1927 bis 1936 war er als Nachfolger von Eduard Schwyzer neben seiner Tatigkeit an der Universitat auch Redaktor am Schweizerischen Idiotikon in Zurich eine Stelle die er aufgrund der angespannten finanziellen Lage des Worterbuchs aufgeben musste Von 1934 bis 1956 wirkte er als Prasident des hauptsachlich dialektologisch tatigen Phonogrammarchivs der Universitat Zurich und 1935 grundete er ebenda das Phonetische Laboratorium Dieth starb 1956 auf der Hohe seines Schaffens an einem Hirnschlag Dieths Frau Hilde 1914 2004 war die einzige Tochter des Germanistikprofessors und langjahrigen Chefredaktors des Idiotikons Albert Bachmann Leistung BearbeitenPhonetik Bearbeiten Dieth leistete fur die Phonetik ganz Grundlegendes Er begrundete die Experimentalphonetik in der Schweiz und sein 1950 erschienenes Vademekum der Phonetik wurde zum Lehrbuch und Klassiker der deutschsprachigen Phonetik des 20 Jahrhunderts Schweizerdeutsch Bearbeiten Uberdies setzte sich Dieth sowohl wissenschaftlich als auch kulturpolitisch fur das Schweizerdeutsche ein 1938 grundete er zusammen mit Adolf Guggenbuhl den Bund Schwyzertutsch heute Verein Schweizerdeutsch Als Leiter des Phonogrammarchivs und des Phonetischen Laboratoriums veroffentlichte er mehrere grosse Publikationen zu den Schweizer Dialekten in Ton und Schrift 1938 erschien sein Buch Schwyzertutschi Dialaktschrift in welchem er eine bis heute gerne angewandte Norm fur die Verschriftung der schweizerdeutschen Dialekte entwarf Grundlage dieser als Dieth Schreibung bekannten Orthographie ist dass die Einzelworter so geschrieben werden wie man sie hort ohne Rucksicht auf das gewohnte Schriftbild der Schriftsprache etwa faare spaare fɑːre ʃpɑːre fur fahren sparen Wort und Morphemgrenzen bleiben jedoch wie in der Standardsprache sichtbar etwa d Frau nicht wie eigentlich gesprochen Pfrau pfraeʊ Da es sich damit im Grundsatz um eine Lautschrift handelt konnen mit ihr die Besonderheiten und Lautunterschiede der alemannischen Dialekte wiedergegeben werden Englische und schottische Dialektologie Bearbeiten Im deutschen Sprachraum weniger bekannt sind Dieths Leistungen als Anglist Seine als Habilitationsschrift erschienene Beschreibung des Dialekts von Buchan gilt als einer der profundesten Beitrage zu den schottischen Dialekten Sein Lebenswerk aber hatte der Linguistic Atlas of England werden sollen den er zusammen mit Harold Orton begrundete sein fruher Tod liess ihn jedoch nicht einmal mehr das Erscheinen von dessen erstem Band uber die Lautgeographie von Nordengland erleben Dieser Dialektatlas seinerseits vom Sprachatlas der deutschen Schweiz inspiriert wurde schliesslich zum Massstab fur samtliche englischen Sprachatlanten Dieth erhielt 1951 den Doctor honoris causa der Universitat Aberdeen Publikationen Auswahl BearbeitenSchriftenFlexivisches und Syntaktisches uber das Pronomen in der Ancren Riwle Ein Beitrag zur mittelenglischen Syntax Phil Diss Univ Zurich Aschmann amp Scheller Zurich 1919 A Grammar of the Buchan Dialect Aberdeenshire Descriptive and Historical Habil Univ Zurich Heffer Cambridge 1932 Schwyzertutschi Dialaktschrift Leitfaden einer einheitlichen Schreibweise fur alle Dialekte Orell Fussli Zurich 1938 Neu bearbeitet von Christian Schmid Cadalbert Sauerlander Aarau 1986 Lebendige Mundart 1 A New Survey of English Dialects In Essays and Studes 23 1946 S 74 104 Vademekum der Phonetik Phonetische Grundlagen fur das wissenschaftliche und praktische Studium der Sprachen Francke Bern 1950 und weitere Auflagen zusammen mit Harold Orton A Questionnaire for a Linguistic Atlas of England Leeds Philosophical and Literary Society Leeds 1952 zahlreiche Artikel im Schweizerischen Idiotikon Bande IX abgeschlossen 1929 und X abgeschlossen 1939 Textbegleitete TonpublikationenSoo reded s dihai Schweizerdeutsche Mundarten auf Schallplatten Phonogrammarchiv der Universitat Zurich Zurich 1939 Neuauflage als Audio CD 2012 Stimmen der Heimat Schweizer Mundarten auf Schallplatten Phonogrammarchiv der Universitat Zurich Zurich 1939 Neuauflage unter dem Titel Stimmen der Schweiz als Audio CD 2012 Schweizerdeutsche Mundarten Heft 1 2 der Reihe Schweizerdialekte in Text und Ton Huber Frauenfeld 1951 Der sprechende Atlas Plattentext in verschiedenen schweizerischen Dialekten Gesprach am Neujahrstag in 24 Dialekten Phonogrammarchiv der Universitat Zurich Zurich 1952 Neuauflage als Audio CD 2000 Literatur BearbeitenWalter Haas Dieth Eugen In Historisches Lexikon der Schweiz Rudolf Hotzenkocherle Eugen Dieth 18 Nov 1893 24 Mai 1956 In Orbis 5 1956 S 580 583 Mehrere Autoren Professor Dr Eugen Dieth LL D 18 November 1893 24 Mai 1956 Mit Beitragen von Karl Zimmermann Fritz Wehrli Eduard Kolb und Jacques Marius Bachtold Aschmann amp Scheller Zurich 1956 Phonetisches Laboratorium der Universitat Zurich Kurzbiographie von Eugen Dieth Redaktion der Zeitschrift Kurzbiographie und Bibliographie in Orbis 2 1953 S 268 f Verschiedene Jahresberichte des Schweizerischen Idiotikons Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Eugen Dieth im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Eugen Dieth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dialektschreibung in der Schweiz und in Luxemburg Memento vom 15 Dezember 2007 im Internet Archive Normdaten Person GND 105302147 lobid OGND AKS LCCN nb90770464 VIAF 20137396 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dieth EugenKURZBESCHREIBUNG Schweizer Anglist Phonetiker und DialektologeGEBURTSDATUM 18 November 1893GEBURTSORT Neukirch an der ThurSTERBEDATUM 24 Mai 1956STERBEORT Zollikon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugen Dieth amp oldid 234048225