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Die Dieth Schreibung ist ein Leitfaden zur Verschriftlichung schweizerdeutscher Dialekte Er wurde nach den Beschlussen der Schriftkommission der Neuen Helvetischen Gesellschaft Gruppe Zurich von deren Vorsitzendem Eugen Dieth verfasst und 1938 unter dem Titel Schwyzertutschi Dialaktschrift Leitfaden einer einheitlichen Schreibweise fur alle Dialekte herausgegeben Im Gegensatz zu der von Emil Baer und der Schwyzer Schproch Biwegig geforderten einheitlichen schweizerdeutschen Schriftsprache wurde die Dieth Schreibung mit dem Ziel geschaffen die unterschiedlichen schweizerdeutschen Dialekte moglichst lautgetreu wiederzugeben und somit zu deren Erhaltung beizutragen Dabei erschien einerseits ein zu starkes Anlehnen an die hochdeutsche Orthografie nicht sinnvoll da diese die Aussprache nur teilweise wiedergibt z B schreibt man Traum Traume um mit dem Umlaut a des Plurals grafisch in der Nahe des Singulars zu bleiben gesprochen wird jedoch traʊm trɔɪme Eine solche Schreibung ist nur geeignet wenn Schreiber und Leser denselben Dialekt sprechen und die Aussprache somit allen klar ist Andererseits entschied man sich aufgrund der Lesbarkeit auch gegen eine zu starke Lautnahe bei der auch aussprachliche Angleichungen berucksichtigt werden z B Si hexeit ar sigschlach zwaxi Hauptmerkmal der Dieth Schreibung ist die konsequente Unterscheidung zwischen kurzen und langen Vokalen die ausschliesslich durch Doppelschreibung gekennzeichnet werden sowie zwischen kurzen sanften Lenes und langen starken Konsonanten Fortes Die Dieth Schreibung hebt sich darin von der Barndutsche Schrybwys ab die bei den Berndeutsch schreibenden Autoren eine lange Tradition hat sich starker am hochdeutschen Schriftbild orientiert und von Werner Marti kodifiziert worden ist 1 Inhaltsverzeichnis 1 Regeln 1 1 Vokale 1 1 1 Vokalqualitat 1 1 2 Vokalquantitat 1 1 3 Nasalierte Vokale 1 1 4 Diphthonge und Triphthonge 1 2 Konsonanten 1 2 1 Verschlusslaute 1 2 2 Reibelaute 1 2 3 Verschlussreibelaute 1 2 4 Hauchlaut 1 2 5 Stimmlaute 1 2 6 Halbvokale 1 2 7 Schreibung am Wortende 1 3 Angleichungen 1 4 Zusammenschreibung 1 4 1 Pronomen 1 4 2 Artikel 1 4 3 Verbindungs n 1 4 4 Apostroph 1 5 Gross Kleinschreibung 1 6 Fremdworter und Eigennamen 2 Textprobe 3 Anwendung 4 Literatur 5 AnmerkungenRegeln BearbeitenDie folgenden Regeln beziehen sich auf die zweite von Christian Schmid Cadalbert bearbeitete und 1986 herausgegebene Auflage Abweichungen zur Erstauflage sind separat aufgefuhrt Vokale Bearbeiten Vokalqualitat Bearbeiten Die offenen Varianten eines Vokals werden gegenuber den geschlossenen mit einem Accent grave bezeichnet hell vorne mittel zentral dunkel hinten geschlossen i y u ui i ǜ umittel e o e oe o ooffen a aBernd schribe schreiben gschribe geschrieben zurichd stele bernd steuue stellen zurichd bernd stale stehlen bernd Lut Leute fǜr fur zurichd Opfel bernd O pfu Apfel bernd ueche nach oben usser ausser baseld Ooschtere Ostern Oschte Osten bernd Lade Laden Der a Laut kann je nach Dialekt heller d h im Mundraum weiter vorne artikuliert oder dunkler weiter hinten artikuliert sein In der Schrift wird diese Unterscheidung jedoch nicht wiedergegeben Den unbetonten Vokal Schwa schreibt man als e ausser wenn er besonders gefarbt ist a wird nur geschrieben wenn es sich um einen klaren a Laut handelt was in vielen alpinen Dialekten der Fall ist Baseld bernd luzernd zurichd mache aber schwyzerd urnerd macha bundnerd macha walliserd machu machen VariantenKommt in einem Dialekt nur die offene Variante eines Vokals vor so kann auf dessen Bezeichnung mithilfe des Accent grave verzichtet werden z B bernd lege statt lege oder offe statt offe da die geschlossenen e und o Laute im Berndeutschen nicht existieren Alternativ kann auf die Bezeichnung der offenen Vokale komplett verzichtet werden ausser es besteht Verwechslungsgefahr wie bei bernd Zuug Sachen Zǜǜg Zuge oder wenn offene und geschlossene Vokale direkt aufeinandertreffen wie bei bernd Puut Pult oder zurichd meee mahen In beiden Fallen des Verzichts auf den Accent grave ist jedoch ein Ruckschluss auf die genaue Aussprache nicht mehr ohne Weiteres moglich was eigentlich nicht im Sinn der Dieth Schreibung ist Fur das geschlossene i kann auch der Buchstabe y verwendet werden In diesem Fall schreibt man das offene i ohne Accent grave Bernd schrybe gschribe statt schribe gschribe ErstauflageDieth verwendete fur den offenen e Laut das Zeichen e anstatt e Zudem benutzte er fur den geschlossenen i Laut y bei Lange etwa zurichd Zyt Zeit oder i bei sekundarer Kurzung alter Lange etwa zurichd Side Seide und fur den offenen i Laut i siehe auch weiter unten bei Vokalquantitat Vokalquantitat Bearbeiten Kurze Vokale werden einfach geschrieben lange Vokale doppelt Bernd afe bereits aafaa anfangen uuraut uralt lut laut Die Lange eines Vokals darf nicht wie im Hochdeutschen ublich mit Dehnungs h oder Dehnungs e gekennzeichnet werden Auch die Einfachschreibung eines langen Vokals ist nicht im Sinne der Dieth Schreibung Faarplaan nicht Fahrplan Paradiis nicht Paradies bernd iin nicht ihn VarianteVerwendet man y fur den geschlossenen und i fur den offenen i Laut so kann der lange geschlossene i Laut auch y geschrieben werden man vergleiche hierzu die Schreibung in Ortsnamen wie Schwyz oder in Familiennamen wie Wyss In Mundarten die lange und kurze geschlossene i Laute kennen muss hingegen zwischen y kurz und yy lang unterschieden werden Zurichd Zyt Zeit mit langem geschlossenem i Laut auch moglich Zyyt Baseld Zyt Zeit mit kurzem geschlossenem i Laut aber myyde meiden mit langem geschlossenem i Laut ErstauflageNach der Erstauflage kann der geschlossene kurze i Laut entweder y oder i geschrieben werden der lange ausschliesslich y Die offenen i Laute schreibt man i kurz resp ii lang Die folgende Tabelle gibt einen Uberblick uber die i Laute inkl Varianten der Erst und Zweitauflage 1 Aufl 2 Aufl V 2 1 Aufl Variante 2 Aufl 2 Aufl Variante 1geschl i y y i y i ii y yyoffenes i i ii i ii i ii i iiNasalierte Vokale Bearbeiten Nasalierte Vokale konnen mit einer Tilde gekennzeichnet werden Bernd Bassa Bassin appenzellerd Fẽẽschter Fenster walliserd Sũ Sohn ErstauflageDie Erstauflage verwendet anstelle der Tilde das hochgestellte n um den vorausgehenden Vokal als nasaliert zu kennzeichnen z B bernd Bassaⁿ Diphthonge und Triphthonge Bearbeiten Zwielaute und Dreifachlaute schreibt man grundsatzlich so wie man sie ausspricht Wird der erste Vokal lang ausgesprochen schreibt man ihn doppelt Bernd Gluet Glut lieb lieb louffe laufen auua wohl wohl kaum Wiudsou Wildschwein Gfueu Gefuhl Schueu Schule ieu ja gheie fallen Konsonanten Bearbeiten Verschlusslaute Bearbeiten kurz schwach b d glang stark p pp t tt ggBernd Bass Bass Pass Pass aube jeweils fruher Aupe Alpen danke denken tankt gedacht rede reden rette retten Gang Gang ggange gegangen plaage plagen schnaagge kriechen In Anlehnung an das hochdeutsche Schriftbild werden p und t nach einem kurzen Vokal verdoppelt Im Wortanlaut sowie nach langem Vokal Diphthong oder Konsonanten schreibt man p und t hingegen einfach Bernd Roupe Raupe Rappe Rappen Mueter Mutter Vatter Vater raate raten Ratte Ratte hurti schnell Chempe grosse Steine Behauchtes p oder t im Anlaut schreibt man ph bzw th Bernd phaute behalten Thee Tee Trifft in einer Verbform die Endung t auf ein d schreibt man dt Zudem behalten gewisse Worter aus dem Hochdeutschen die Endung dt rede reden gredt geredet Stadt verwandtVarianteNeben p und t kann beim Partizip Perfekt auch die Schreibung mit bb und dd verwendet werden um grafisch in der Nahe der Grundform zu bleiben Bernd bblaase plaase von blaase geblasen bbraatlet praatlet von braatle gegrillt ddankt tankt von danke gedacht dduscht tuscht von dusche geduscht ErstauflageDieth unterschied zwischen starkem aber kurzem p und t sowie starkem langem pp und tt Bernd rede bzw zurichd rede reden zurichd rete retten bernd rette retten zurichd Vater Mueter bernd Vatter MuetterReibelaute Bearbeiten kurz schwach f v s sch chlang scharf ff ssBernd afe bereits Affe Affen use raus usse draussen nuusche herumwuhlen pfusche nicht pfuschsche pfuschen ache hinunter herunter lache nicht lachche lachen Worter mit f Laut die im Hochdeutschen mit v geschrieben werden behalten das v Das v kann jedoch nicht fur den w Laut stehen Bernd Vogu Vogel Waase nicht Vaase Vase Sch p bzw sch t werden im Wortanlaut zu sp bzw st Dies gilt auch bei zusammengesetzten Wortern Bernd spuele spulen zruggspuele zuruckspulen stogle stolpern gstoglet gestolpert aber Faischter Fenster Pfoschte Pfosten VarianteDer palatalisierte ch Laut wie in hochdeutsch ich kann ĉh geschrieben werden Walliserd ĉhennu konnen ErstauflageDieth schlug in der Erstauflage das Sonderzeichen ʃ fur den schwachen sch Laut vor Fur den scharfen sch Laut verwendete er ʃʃ fur den scharfen ch Laut cch und fur den scharfen s Laut neben ss auch ss Aufgrund des Sonderzeichens ʃ bleiben ʃ p sowie ʃ t im Wortanlaut ʃp bzw ʃt kurz schwach f v s ʃ chlang scharf ff ss ss ʃʃ cchBernd use usse usse nuuʃe pfuʃʃe ache lacche ʃpuele ʃtogleVerschlussreibelaute Bearbeiten pf z tz tsch k ckBernd pfuuse schlafen O pfu Apfel Zittig Zeitung Beiz Restaurant tschegge begreifen pflotschnass triefend nass ko merle einkaufen heiku heikel Nach kurzem Vokal steht tz bzw ck anstatt z bzw k ausser wenn das entsprechende hochdeutsche Wort mit z oder k geschrieben wird Bernd Stutz Franken steile Strasse Batze Munze aber Chruz wegen Kreuz seckle rennen In einigen Fallen ist es angebracht ts statt z bzw gch statt k zu schreiben damit der Wortstamm bzw der Wortaufbau grafisch erhalten bleibt Bernd zmitts nicht zmitz wegen Mitti inmitten sautsaam wegen saute seltsam gchlemmt nicht klemmt wegen chlemme geklemmt gchouft gekauft aber kennt wegen kenne gekannt Das behauchte gg gewisser Mundarten wie des Basel und Bundnerdeutschen wird kh geschrieben statt ggh Churerd Khur Chur Khua Kuh kho kommen ErstauflageDieth verwendete tʃ anstelle von tsch Hauchlaut Bearbeiten hBernd aahaute anhalten Himu Himmel abverheit missraten Stimmlaute Bearbeiten kurz schwach m n ng l rlang stark mm nn ll rrBernd o mu jedenfalls ane druben ang eng Lo o u Dummkopf granne weinen zurichd Hamer bernd Hammer Hammer zurichd Sune bernd Sunne Sonne ng k schreibt man nk ng g wird zu nng und ng gg wird zu ngg Bernd Anke Butter manngisch manchmal Schingge Schinken Vor t sch scht und p werden langes m n l und r in der Regel einfach geschrieben Bernd du chunsch nicht du chunnsch du kommst ar chunt nicht ar chunnt er kommt Lampe nicht Lammpe Arger aber das stimmt wegen stimme das stimmt VariantenEin zu u gewordenes vokalisiertes l im Wortinneren kann neben u auch ḷ l mit untersetztem Punkt oder w geschrieben werden Am Wortende kann aber nur u geschrieben werden Bernd gfauue gfaḷḷe gfawwe gefallen Faud Faḷd Fawd Feld jedoch nur Nabu Nebel ErstauflageEin zu u gewordenes l wird immer also auch am Wortende l ḷ oder w geschrieben Die Schreibung mit u ist nicht vorgesehen Halbvokale Bearbeiten j wBernd Jaar Jahr traaje drehen no iji neue was was wisawii vis a vis waaje wehen k w schreibt man qu Bernd Queuue aber baseld Gwelle Quelle Schreibung am Wortende Bearbeiten Konsonanten am Wortende mit vorangehendem kurzen Vokal werden verdoppelt ausser wenn das entsprechende hochdeutsche Wort nur mit einem Schlusskonsonanten geschrieben wird Bernd To ff Motorrad Fluss Fluss lugg lose wenn wann natt nett aber Bo s Bus mit mit am am um ErstauflageNach der Erstauflage schreibt man Konsonanten am Wortende immer einfach also auch Bernd To f Flus lug wen natAngleichungen Bearbeiten Lautliche Angleichungen zwischen mehreren Wortern oder innerhalb eines zusammengesetzten Wortes werden in der Regel schriftlich nicht wiedergegeben um die Lesbarkeit nicht zu beeintrachtigen Bernd d Hǜng nicht t Hǜng die Hunde ar het gseit nicht ar he gseit er hat gesagt zurichd nod vil nicht nopfil nicht viel bernd Schiudchrott nicht Schiukrott Schildkrote Bettgschteu nicht Beggschteu Bettgestell jedoch Grosvatter zu grooss Grossvater Hantsche zu Hand Handschuh Ebenfalls werden geringfugige lautliche Abweichungen vom Hochdeutschen in gebeugten oder abgeleiteten Wortern sowie bei der Vorsilbe ab schriftlich nicht angeglichen wenn die Aussprache selbstverstandlich ist da die nicht angeglichene Lautfolge so nie ausgesprochen wird Bernd Herbscht nicht Herpscht Herbst du labsch ar labt glabt nicht du lapsch ar lapt glapt du lebst er lebt gelebt belabt nicht belapt belebt am blodschte nicht am blotschte am blodesten abgheie nicht apgheie abfallen Angeglichen werden muss jedoch wenn ein Unterlassen der Angleichung zu einer falschen Aussprache fuhren wurde Bernd antlech trotz Andi endlich frǜntlech trotz Frǜnd freundlich jedoch fridlech friedlich Im Gegensatz zur Vorsilbe ab wird bei der hochdeutschen Vorsilbe be angeglichen wo p statt b gesprochen wird Bernd psueche besuchen Pschǜtti Jauche jedoch bedanke bedanken Der besseren Lesbarkeit wegen soll das e in den Vorsilben ver und der hochdeutsch da sowie in mer wir man mir geschrieben werden obwohl es oft nicht ausgesprochen wird Im Artikel der kann das e hingegen ausgelassen werden Bernd vernuusche verlegen derbii nicht drbii dabei ar het mer gschribe nicht ar het mr gschribe er hat mir geschrieben zurichd mer muend nicht mr muend wir mussen bernd der dr anger der andere der dr Waag der Weg ErstauflageNach der Erstauflage wird die Vorsilbe be immer mit b geschrieben ausser wenn kein Bezug zum Hochdeutschen mehr besteht und die Schreibung mit b somit zu einer falschen Aussprache fuhren wurde Bernd bsueche Bschǜtti jedoch phaute behalten prichte berichten Zusammenschreibung Bearbeiten Pronomen Bearbeiten Das Pronomen s bzw sch hochdeutsch es sie wird dem vorausgehenden Wort angefugt Bernd wenns geit wenn es geht wenn sis seit wenn sie es sagt ar hets gwǜsst er hat es gewusst wos gsee hei als sie gesehen haben walliserd was hensch gseit was haben sie gesagt Ist das Pronomen mer wir man mir mit dem vorausgehenden Verb verschmolzen so schreibt man zusammen Zurichd muemer muss man muemer mussen wir hamer haben wir jedoch sag mer sage mir mir hand wir haben Artikel Bearbeiten Artikel konnen mit der vorausgehenden Praposition verschmelzen Es wird zusammengeschrieben wenn die Praposition mit einem Vokal endet und der Artikel nicht mehr die ursprungliche Form d de der oder ds besitzt Bernd ir Schachtle in der Schachtel i ne re Schachtle in einer Schachtel naba ne re Schachtle neben einer Schachtel jedoch naba dr Schachtle neben der Schachtel Endet die Praposition mit einem Konsonanten kann zusammen wie getrennt geschrieben werden Beim Artikel s das wird immer zusammengeschrieben Bernd unger em ungerem Bett unter dem Bett uf em ufem Bett auf dem Bett ufs Bett auf das Bett ErstauflageNach der Erstauflage darf eine Praposition die mit einem Konsonanten endet nicht mit dem nachfolgenden Artikel ausser s zusammengeschrieben werden Bernd unger em Bett uf em Bett aber ufs BettVerbindungs n Bearbeiten Das Verbindungs n wird ans vorausgehende Wort angefugt Bernd am enen angeren Ort an einem anderen Ort Apostroph Bearbeiten Der Apostroph sollte nicht verwendet werden um Auslassungen oder einzelne Bestandteile einer Zusammenschreibung hervorzuheben Bernd z Oute nicht z Oute in Olten ar hets gsee nicht ar het s gsee er hat es gesehen gueten Aabe nicht guete n Aabe guten Abend Gross Kleinschreibung Bearbeiten Die Gross und Kleinschreibung folgt dem Hochdeutschen ErstauflageDieth schrieb in der Erstauflage die gemassigte Kleinschreibung vor Neben Eigennamen und Hoflichkeitsformen sollte nur das erste Wort eines Satzes grossgeschrieben werden Fremdworter und Eigennamen Bearbeiten Fremdworter und Eigennamen konnen lautgetreu geschrieben werden Bernd Biljee Billett Bischu fr bijou Schmuckstuck Disggo Disco Gguaffo o r Coiffeur Kompjuuter Computer Meer fr mere Mutter Nazioon Nation tschoge joggen Buume Baumann Mǜuuer Muller Pesche Peter Bieu Biel Breitsch Breitenrain Burtlef Burgdorf Mǜnchebuchsi Munchenbuchsee Textprobe BearbeitenIn Berndeutsch nach der zweiten Auflage Dr Nordwind u d Sunne hei einisch mitenang gchiflet waar vo ine beide ach dr Stercher sig aus e Wanderer wo imene warme Mantu iighǜut gsii isch derhaar choo isch Si si sech einig worde dass daa vo ine fǜr e Stercher sou gaute wo dr Wanderer zwingt si Mantu abznaa Dr Nordwind het mit auuer Chraft plaase abr je mee ar plaase het deschto mee het sech dr Wanderer i si Mantu iighǜut Schliesslech het dr Nordwind dr Kampf ufggaa Jetzt het d Sunne d Luft mit irere frǜntleche Straale erwarmt u scho nach wenige Ougeblicke het dr Wanderer si Mantu abzoge Da het dr Nordwind muesse zuegaa dass d Sunne di Stercheri vo ine beide isch Nach der Erstauflage Dr nordwind u d sunne hey eynisch mitenang gchiflet waar vo ine beyde ach dr ʃtercher syg aus e wanderer wo imene warme mantu yghǜut gsy isch derhaar choo iʃ Si sy sech eynyg worde das daa vo ine fǜr e ʃtercher sou gaute wo dr wanderer zwingt sy mantu abznaa Dr nordwind het mit auuer chraft plaase abr je mee ar plaase het deʃto mee het sech dr wanderer i sy mantu yghǜut Ʃlyesslech Anm 1 het dr nordwind dr kampf ufggaa Jetzt het d sunne d luft mit irere frǜntleche ʃtraale erwarmt u ʃo nach wenyge ougeblicke het dr wanderer sy mantu abzoge Da het dr nordwind muesse zuegaa das d sunne dy ʃterchery vo ine beyde iʃ Phonetische Transkription tr nɔrtʋɪnt u t sʊnːe hɛi ɛinɪʃ mɪtːenaŋ k xɪfletː ʋaeːr fɔ ɪne pɛite aex tr ʃtːɛrxer sik aus e ʋanterer ʋɔ ɪmene ʋarme manːtu iːkʰʏutː ksiː ɪʃ trhaeːr xɔː ɪʃ sɪ si sex ɛinik ʋɔrte tas taeː fɔ ɪne fʏre ʃtɛrxer sœu kaeute ʋɔ tr ʋanterer t sʋɪŋtː si manːtu apt snaeː tr nɔrtʋɪnt hɛtː mɪtː auːer xraftː pːlaːse apr jɛ mɛː aer pːlaːse hɛtː dɛʃtɔ mɛː hɛtː sex tr ʋanterer ɪ si manːtu iːkʰʏutː ʃliesːlex hɛtː tr nɔrtʋɪnt tr k xamp f ufkːaeː jɛt stː hɛtː t sʊnːe tlʊftː mɪtː ɪrere frʏntːlexe ʃtraːle ɛrʋaermtː u ʃɔ nax ʋɛnike ʊukeplɪk xːe hɛtː tr ʋanterer si manːtːu apt sɔkae ta hɛtː tr nɔrtʋɪnt myesːe t suekaeː tas t sʊnːe ti ʃtɛrxeri fɔ ɪne pɛite ɪʃ Hochdeutsche Ubersetzung Einst stritten sich Nordwind und Sonne wer von ihnen beiden wohl der Starkere ware als ein Wanderer der in einen warmen Mantel gehullt war des Weges daherkam Sie wurden einig dass derjenige fur den Starkeren gelten sollte der den Wanderer zwingen wurde seinen Mantel abzunehmen Der Nordwind blies mit aller Macht aber je mehr er blies desto fester hullte sich der Wanderer in seinen Mantel ein Endlich gab der Nordwind den Kampf auf Nun erwarmte die Sonne die Luft mit ihren freundlichen Strahlen und schon nach wenigen Augenblicken zog der Wanderer seinen Mantel aus Da musste der Nordwind zugeben dass die Sonne von ihnen beiden der Starkere war Anwendung BearbeitenDie Dieth Schreibung wird in allen Banden der Reihe Grammatiken und Worterbucher des Schweizerdeutschen in allgemeinverstandlicher Darstellung die vom Bund Schwyzertutsch bzw Verein Schweizerdeutsch betreut wurden angewandt Darunter befinden sich unter anderem Hans Bossard Zuger Mundartbuch Schweizer Spiegel Verlag Zurich 1962 Grammatiken und Worterbucher des Schweizerdeutschen Bd 4 Armin Bratschi Rudolf Trub Simmentaler Wortschatz Worterbuch der Mundart des Simmentals Berner Oberland Ott Verlag Thun 1991 Grammatiken und Worterbucher des Schweizerdeutschen Bd 12 Ludwig Fischer Luzerndeutsche Grammatik Neuausgabe Schweizer Spiegel Verlag Zurich 1960 Grammatiken und Worterbucher des Schweizerdeutschen Bd 2 Heinz Gallmann Zurichdeutsches Worterbuch 3 Aufl Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2015 Rudolf Suter Baseldeutsch Grammatik 3 Aufl Christoph Merian Verlag Basel 1992 Grammatiken und Worterbucher des Schweizerdeutschen Bd 6 Ed 3 Rudolf Suter Baseldeutsch Worterbuch 2 Aufl Christoph Merian Verlag Basel 1995 Grammatiken und Worterbucher des Schweizerdeutschen Bd 9 Ed 2 Albert Weber Zurichdeutsche Grammatik Verlag Rohr Zurich 1987 Grammatiken und Worterbucher des Schweizerdeutschen Bd 1 Ed 3 Ebenfalls nach der Dieth Schreibung richten sich die Publikationen des Phonogrammarchivs der Universitat Zurich dessen Prasident Dieth uber zwanzig Jahre lang war Auch andere Publikationen richten sich nach Dieth beispielsweise Karl Imfeld Obwaldner Mundart Worterbuch Brunner Verlag Kriens 2000 Christian Schmutz Walter Haas Senslerdeutsches Worterbuch 3 Aufl Paulusverlag Freiburg 2013 Deutschfreiburger Beitrage zur Heimatkunde Bd 65 Ed 3 Viktor Schobinger Zurichdeutsch kurz und bundig Schobinger Verlag Zurich 2006 Otto Uehlinger Schafuuser Mundart Schaffhauser Kantonalbank Schaffhausen 1982 In der Dialektliteratur wird sie viel seltener gebraucht ein Beispiel ist die Zurcher Oberlanderin Barbara Egli Berndeutsche Autoren richten sich gewohnlich nach der Barndutsche Schrybwys andere haben Eigenschreibungen die aber oft an die Dieth Schreibung angelehnt sind Da die Dieth Schreibung ein exaktes Vorgehen voraussetzt ist sie nie eigentlich popular geworden Dementsprechend findet sie im ungezwungenen und spontanen Dialektschreiben kaum je Anwendung Literatur BearbeitenEugen Dieth Schwyzertutschi Dialaktschrift Leitfaden einer einheitlichen Schreibweise fur alle Dialekte Nach den Beschlussen der Schriftkommission der Neuen Helvetischen Gesellschaft Gruppe Zurich Orell Fussli Verlag Zurich 1938 Eugen Dieth Schwyzertutschi Dialaktschrift Dieth Schreibung 2 Aufl bearb und hrsg von Christian Schmid Cadalbert Verlag Sauerlander Aarau 1986 Lebendige Mundart Bd 1 Anmerkungen Bearbeiten Das hier verwendete Ʃ ist nur eine Annaherung an den von Dieth vorgeschlagenen Grossbuchstaben von ʃ Dieser ist im Unicode Standard jedoch nicht vorhanden Werner Marti Barndutschi Schrybwys Ein Wegweiser zum Aufschreiben in berndeutscher Sprache Francke Bern 1972 2 Aufl 1985 ISBN 3 305 00074 0 Eine online einsehbare Kurzfassung findet sich in der Zeitschrift SchweizerDeutsch 1 2009 S 17 20 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dieth Schreibung amp oldid 232453526