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Erwin Schulz eigentlich Erwin Wilhelm Schulz 27 November 1900 in Berlin 11 November 1981 in Bremen war ein deutscher SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Polizei Als Fuhrer des Einsatzkommandos 5 Ek 5 der Einsatzgruppe C war er fur zahlreiche Massenmordaktionen im Reichskommissariat Ukraine verantwortlich Erwin Schulz beim Einsatzgruppen Prozess Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Nach 1945 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchulz war der Sohn eines Verwaltungsinspektors bei den Wasserwerken in Berlin Lichtenberg Wahrend des Ersten Weltkrieges besuchte er das Kollnische Gymnasium in Berlin In der Unterprima meldete er sich im April 1918 als Kriegsfreiwilliger Nach einer kurzen infanteristischen Ausbildung kam er aufgrund des Waffenstillstands im November nicht mehr an die Front Stattdessen wurde er gegen die aufstandischen Spartakisten in Berlin eingesetzt Ende 1919 absolvierte er das vereinfachte Abiturexamen fur Kriegsteilnehmer Da sein Vater das angestrebte Medizinstudium nicht finanzieren konnte entschied er sich fur ein Studium der Rechtswissenschaften Nach zwei Semestern brach er jedoch sein Studium ab und schloss sich dem Freikorps Oberland an das in Oberschlesien gegen polnische Aufstandische kampfte Nach seiner Ruckkehr 1922 nahm er sein Studium nicht wieder auf sondern nahm kurzzeitig eine Stelle bei der Dresdner Bank an Im Fruhjahr 1923 verliess er Berlin ging nach Hamburg und hielt sich mit Gelegenheitsarbeiten uber Wasser bis er im Herbst dieses Jahres eine Ausbildung im Bremer Polizeidienst begann 1926 wurde er zum Leutnant der Schutzpolizei ernannt Schulz wechselte 1930 zur politischen Polizei und agierte verdeckt als Verbindungsmann zur NSDAP Zum 1 Mai 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 902 238 und wurde im November 1933 zum kommissarischen und 1935 zum endgultigen Chef der Gestapo in Bremen ernannt Er wurde 1935 SS und SD Mitglied und im Marz 1938 SS Sturmbannfuhrer und Regierungsrat Es folgten in kurzen Abstanden Einsatze in Graz Olmutz und Reichenberg Im April 1940 wurde er Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Hamburg Anfang 1941 wurde er als Gruppenleiter im Reichssicherheitshauptamt fur Ausbildung und Schulung zustandig Er leitete in dieser Zeit die 1 Fuhrerschule der Sipo und des SD in Berlin Charlottenburg Im Mai 1941 wurde er in Pretzsch von seinem Chef SS Standartenfuhrer Bruno Streckenbach angewiesen das Einsatzkommando 5 Ek 5 anzufuhren Das Ek 5 war Teil der Einsatzgruppe C angefuhrt von SS Gruppenfuhrer Otto Rasch Von Juni 1941 bis April 1942 ermordete die Einsatzgruppe C in der Ukraine rund 150 000 Zivilisten und verubte unter anderem Ende September 1941 das Massaker von Babyn Jar Die Tatigkeit des Einsatzkommandos V erstreckte sich zu meiner Zeit auf die Gebiete um und in Brody Dubnow Berditschev und Skvira hat Schulz in einer eidesstattlichen Erklarung vor dem Kriegsverbrecher Tribunal in Nurnberg erklart Verurteilt wurde er insbesondere wegen seiner Beteiligung an den Judenmorden in Lemberg Anfang August 1941 so erklarte Schulz selbst hatte der Hohere SS und Polizeifuhrer Friedrich Jeckeln die Kommandofuhrer der Einsatzgruppen angewiesen scharfer gegen die Juden vorzugehen Auch Frauen und Kinder seien zu erschiessen um keine Racher entstehen zu lassen Dies sei fur ihn Grund gewesen sich an seinen Freund Streckenbach mit der Bitte zu wenden ihn nach Berlin zuruckzubeordern Ende August 1941 war Schulz wieder in Berlin Unter seinen Mittatern im Massenmord galt er als weich wegen seiner Weigerung auf Frauen und Kinder schiessen zu lassen es hiess er drucke sich Seiner Karriere hat die Abberufung nicht geschadet Im November 1941 wurde er zum SS Oberfuhrer befordert Im Dezember 1942 loste er Bruno Streckenbach als Leiter des Amtes I Personal im Reichssicherheitshauptamt ab Seine Nachfolger war dann am 1 April 1944 Erich Ehrlinger Nach 1945 Bearbeiten Im Nurnberger Einsatzgruppen Prozess 1948 wurde SS Brigadefuhrer Schulz zu 20 Jahren Gefangnis verurteilt und 1951 zu 15 Jahren begnadigt Sein Verteidiger war Ernst Durchholz Als sich der Anwalt von Schulz an den Prasidenten des Bremer Senats Burgermeister Wilhelm Kaisen wandte ob seitens der Bremischen Regierung eine Erklarung abgegeben werden konnte dass gegen einen Gnadenakt fur Schulz nichts einzuwenden ist antwortete der Leiter der Prasidialkanzlei dass man dem Ersuchen hier gern entspr e chen werde Mehrere Sozialdemokraten u a der Innensenator Adolf Ehlers und Burgermeister Wilhelm Kaisen setzten sich beim amerikanischen Hochkommissar Walter J Donnelly fur unseren Staatspolizeimajor Schulz ein Insbesondere der Pressesprecher des Senats Alfred Faust setzt sich fur Schulz ein Der SPD Reichstagsabgeordnete Faust war nach einem Jahr im KZ Missler entlassen worden und konnte mit seiner judischen Frau nach Berlin gehen wo er fur den Kaffee Unternehmer Ludwig Roselius arbeitete unter Gestapo Aufsicht wie er selbst spater erklarte Schulz kannte offenbar auch die Frau von Faust aus mancherlei Gesprachen und richtete ihr aus der Haft in Landsberg auf das Herzlichste Grusse aus Der Historiker Hans Wrobel hat Hinweise darauf zusammengetragen dass der Senat sich fur die Begnadigung des Kriegsverbrechers eingesetzt hat auf dem Hintergrund von dessen Kenntnissen uber V Leute der Gestapo in Kreisen fuhrender Bremer Sozialdemokraten Am 9 Januar 1954 wurde Schulz aus dem Kriegsverbrechergefangnis Landsberg auf Bewahrung entlassen und erhielt in Bremen ruckwirkend seine Dienstbezuge eine Haftentschadigung und bis zu seiner Pensionierung ein Ubergangsgeld 1 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 S 568 f Michael Wildt Generation des Unbedingten Das Fuhrungskorps des Reichssicherheitshauptamtes Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 87 5 S 779 784 Hans Wrobel Auf bremisches Ersuchen begnadigt Der Senat Kaisen und die Begnadigung des SS Brigadefuhrers Generalmajor Erwin Schulz Bremisches Jahrbuch 97 2018 Hg Staatsarchiv Bremen ISBN 978 3 925729 84 3 S 205 235 Weblinks BearbeitenErwin Schulz Gestapo Chef in Bremen und verurteilter Massenmorder s https www spurensuche bremen de spur erwin schulz gestapo chef in bremen und verurteilter massenmorder 1 Eidesstattliche Erklarung von Schulz mit biografischen Angaben Dokument NO 3841 Nurnberger Prozess Biografie und Bild von Schulz italienisch Tonbandmitschnitte des Auschwitz Prozesses 1963 1965 Zeuge Erwin Schulz 147 Verhandlungstag 29 Marz 1965 1 Frankfurter Auschwitz Prozess Strafsache gegen Mulka u a 4 Ks 2 63 Landgericht Frankfurt am Main 147 Verhandlungstag 29 Marz 1965Einzelnachweise Bearbeiten Erwin Schulz Gestapo Chef in Bremen und verurteilter Massenmorder Spurensuche Bremen abgerufen am 6 Juli 2020 Normdaten Person GND 1035128969 lobid OGND AKS LCCN nb2003005853 VIAF 303423840 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulz ErwinKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Brigadefuhrer und Generalmajor der PolizeiGEBURTSDATUM 27 November 1900GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 11 November 1981STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erwin Schulz amp oldid 236302271