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Erich Theodor Helmuth Flatau 9 August 1879 in Gorlitz 4 Februar 1946 in Berlin war ein deutscher Kommunalpolitiker und Gewerkschafter Flatau war fur die SPD ab 1921 bis 1933 Stadtverordneter von Berlin seit 1929 als Vorsitzender der SPD Fraktion in der Berliner Stadtverordnetenversammlung sowie von 1930 bis 1933 Mitglied im Preussischen Staatsrat Leben BearbeitenFlatau war der Sohn des Kaufmanns Max Flatau und seiner Ehefrau Edwina Er besuchte zunachst die Volksschule in Dresden und spater die Realschulen in Johannstadt und Pirna die er mit dem Reifezeugnis verliess Er wurde Handlungsgehilfe im Betrieb seines Vaters und absolvierte an der Kunsthochschule ein Dramaturgiestudium In den Folgejahren war er dramaturgischer Sekretar und Verwalter einer Theaterbibliothek in Pirna und Dresden Er wurde Mitglied in der Genossenschaft Deutscher Buhnenangehoriger und war zwischen 1900 und 1912 deren Gewerkschaftssekretar Bereits 1909 trat Flatau in die SPD ein 1915 wahrend des Ersten Weltkrieges wurde er eingezogen aber schon zwei Jahre spater als dienstunfahig entlassen Als Angestellter bei Siemens in Berlin gehorte er wahrend der Novemberrevolution 1918 zu den Mitbegrundern eines Arbeiterrates Die Angestellten wahlten Flatau zu ihrem Zentralobmann Ab 1919 arbeitete er als hauptamtlicher Sekretar beim Zentralverband der Angestellten und seit Mai 1920 als Geschaftsfuhrer des Ortskartells Berlin des Allgemeinen freien Angestelltenbundes ein Amt das Flatau bis 1933 ausubte Er war ausserdem Mitglied im Vorstand des Ortsausschusses Berlin des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes und im Vorstand des Bezirksausschusses Berlin des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes sowie im Aufsichtsrat des gewerkschaftseigenen Wohnungsbauunternehmens GEHAG des Kuratoriums der Gewerkschaftsschule der Filmprufstelle Berlin und der Verwaltung der Freien Volksbuhne Berlin 1921 wurde Flatau fur die SPD Berliner Stadtverordneter und fuhrte ab 1929 Vorsitz der SPD Fraktion in der Berliner Stadtverordnetenversammlung Anlasslich des Sklarek Skandals hielt er am 10 Oktober 1929 eine vielbeachtete Rede in der Berliner Stadtverordnetenversammlung die noch im gleichen Jahr im SPD eigenen Vorwarts Verlag gedruckt und veroffentlicht wurde Zum Sklarek Skandal Rede des Stadtverordneten Erich Flatau in der Berliner Stadtverordnetenversammlung am 10 Oktober 1929 Auch als Stadtverordneter gehorte er einer Vielzahl von Gremien an so unter anderem dem Haushaltsausschuss dem Altestenausschuss der Deputation fur das Kunst und Bildungswesen und der Deputation fur das Berufs und Fachschulwesen Er sass im Vorstand der Volkshochschule Gross Berlin und des Deutschen Stadtetages sowie im Aufsichtsrat der Stadtischen Oper und des Berliner Philharmonischen Orchesters Im Januar 1930 wurde Flatau in den Preussischen Staatsrat gewahlt dem er offiziell bis Juli 1933 angehorte Aber schon Anfang Mai 1933 nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten wurde Flatau verhaftet Er wurde in das SA Gefangnis Papestrasse verschleppt und spater in das Polizeigefangnis am Alexanderplatz uberfuhrt aus dem er Mitte Mai 1933 entlassen wurde Seine Anstellung als Geschaftsfuhrer des Allgemeinen freien Angestelltenbundes wurde fristlos gekundigt In der Folgezeit gab es mehrere Hausdurchsuchungen bei ihn wobei auch sein Sparbuch beschlagnahmt wurde Er emigrierte im Juli 1933 fur mehrere Wochen nach Prag kehrte aber bereits im September nach Berlin zuruck Nach zwei Jahren Arbeitslosigkeit erhielt er erst im November 1935 eine Stelle als Lektor und 1937 als Buroleiter beim Reichsinnungsverband des Buchbinderhandwerks Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Flatau Anfang September 1939 zusammen mit 40 weiteren Gewerkschafts und SPD Funktionaren in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht Ende September 1939 wurde er aus dem Konzentrationslager nach Hause entlassen mit der Auflage sich sofort bei der Geheimen Staatspolizei in Berlin zu melden Er konnte seine fruhere Stellung beim Reichsinnungsverband des Buchbinderhandwerks wieder antreten Wahrend der gesamten NS Zeit hielt er Kontakt zu freigewerkschaftlichen Gruppen so unter anderem mit dem Gewerkschafter Bernhard Goring die sich illegal trafen Von August bis September 1944 wurde Flatau wahrend der Aktion Gitter erneut verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht Er war nun bereits 65 Jahre alt und erlitt einen bleibenden Herzschaden Nach Kriegsende beteiligte sich Flatau aktiv am demokratischen Neuaufbau Bereits im Juni 1945 traten er und seine Frau wieder in die SPD ein und schon Ende Oktober 1945 war er Mitglied im Bezirksausschuss Berlin Tempelhof des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes Im Januar 1946 wurde er Vorsitzender der Bezirksverbandsleitung Noch im gleichen Monat wurde er wegen einer Tumoroperation in das Tempelhofer Krankenhaus eingeliefert die er wegen seiner erlittenen Herzkrankheit nicht uberlebte Er starb am 4 Februar 1946 im Alter von 66 Jahren im Krankenhaus in Berlin Tempelhof Erich Flatau war seit 1908 mit Margarete Doliwa aus Gleiwitz verheiratet die Ehe blieb kinderlos Literatur BearbeitenIngrid Fricke Erich Flatau In Siegfried Mielke Hrsg Gewerkschafter in den Konzentrationslagern Oranienburg und Sachsenhausen Biographisches Handbuch Band 2 Metropol Berlin 2003 ISBN 978 3 89468 275 0 Seite 191 193 Joachim Lilla Der Preussische Staatsrat 1921 1933 Ein biographisches Handbuch Mit einer Dokumentation der im Dritten Reich berufenen Staatsrate Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 13 Droste Dusseldorf 2005 ISBN 978 3 7700 5271 4 Seite 42 43 Weblinks BearbeitenIngrid Fricke Erich Flatau in www spd berlin Erich Flatau 1879 1946 in www dgb deNormdaten Person GND 126417202 lobid OGND AKS VIAF 1004467 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Flatau ErichALTERNATIVNAMEN Flatau Erich Theodor Helmuth vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Kommunalpolitiker und GewerkschafterGEBURTSDATUM 9 August 1879GEBURTSORT GorlitzSTERBEDATUM 4 Februar 1946STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Flatau amp oldid 221994441