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Erebia euryale ungebrauchlich auch Weissbindiger Bergwald Mohrenfalter oder Berg Mohrenfalter genannt 1 Anmerkung 1 ist ein Schmetterling Tagfalter aus der Unterfamilie der Augenfalter Satyrinae Das Artepitheton leitet sich von Euryale einer der drei Gorgonen aus der griechischen Mythologie ab 2 Erebia euryaleErebia euryaleSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Edelfalter Nymphalidae Unterfamilie Augenfalter Satyrinae Gattung Mohrenfalter Erebia Art Erebia euryaleWissenschaftlicher NameErebia euryale Esper 1805 Erebia euryale ocellaris Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Ahnliche Arten 2 Geographische Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 5 2 Literatur 6 Anmerkung 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Falter sind mittelgross und haben eine Flugelspannweite von etwa 40 Millimetern 3 Die Grundfarbe der Flugel variiert in dunkleren Brauntonen Die Oberseite von Vorder und Hinterflugel weist eine relativ breite rote Postdiskalbinde auf die an den Adern z T etwas eingeschnurt ist oder sogar in rote Flecke aufgelost ist Die Binde reicht meist nicht an den Vorder und Hinterrand der Flugel In der Binde sitzen mehrere meist drei bis vier in der Grosse stark variierende schwarze Augenflecken die auf der Oberseite eher selten auf der Unterseite der Flugel eher haufiger weiss gekernt sind Die Hinterflugelunterseite variiert die Farbe und Intensitat der Postdiskalbinde besonders stark Sie kann sehr schwach gezeichnet und sich fast kaum von der Grundfarbe abheben oder vor allem bei den Weibchen gelblich weisslich und sehr scharf nach innen begrenzt sein Gelegentlich ist sogar eine zweite Binde ausgebildet die die Wurzelregion nach innen scharf begrenzt Die Variabilitat in der Zeichnung der Grosse und Ausbildung der Augenflecke und vor allem die Ausbildung der Postdiskalbinde auf der Hinterflugelunterseite gab Anlass zur Aufstellung von zahlreichen Unterarten Varietaten und Aberrationen Das Mannchen hat auf der Oberseite der Vorderflugel keinen Duftschuppenfleck Das Ei ist in der Grundform oval jedoch am oberen Ende breit gerundet unteren Ende deutlich abgeplattet Es ist nach der Ablage zunachst hellgelb oder auch weisslich mit einem schwachen gelblichen Ton Nach einigen farbt es sich braunlich oder hellbeige Die Oberflache weist 13 bis 18 meist 15 bis 17 deutliche Langsrippen auf Die Raupe ist im 5 Stadium hellbraun gefarbt seltener auch rotlich braun Die hell gerandete Ruckenlinie ist dunkelbraun bis schwarzlich und ist auf den ersten Segmenten meist schwach auf den hinteren Segmenten deutlich ausgebildet Die Nebenruckenlinien und die Seitenlinien sind dunkelbraun braun oder graubraun und deutlich gezeichnet Die Seitenlinie uber den Stigmen Epistigmatale ist in den Segmenten 2 bis 7 meist keilformig erweitert Der rundliche Kopf ist braun und ohne Zeichnung Die gedrungen wirkende Puppe misst 12 bis 14 5 Millimeter in der Lange Die Russelscheide ist deutlich langer als die Flugelscheiden Kopf und Hinterleib sind hellbraun Thorax Extremitaten und Flugelscheiden sind etwas heller gefarbt Die Stigmen sind braun Die Flugelscheiden weisen keine Zeichnung auf der Hinterleib lediglich eine sehr schwache Der Kremaster ist in zwei stumpfe Spitzen ausgezogen die jedoch keine Borsten tragen Ahnliche Arten Bearbeiten Erebia euryale kann in der Regel kaum mit dem Weissbindigen Mohrenfalter Erebia ligea verwechselt werden Er unterscheidet sich im Wesentlichen durch die geringere Grosse und die Hinterflugelunterseite wo die weisse Binde in der Regel fehlt Allerdings haben einige Populationen Unterarten ebenfalls eine weisse Binde deren aussere Begrenzung immer verwaschen ist Der Weissbindige Mohrenfalter Erebia ligea hat immer eine deutlich begrenzte weisse Postdiskalbinde die aber bei einzelnen Exemplaren auch sehr stark reduziert sein kann und daher eine Unterscheidung schwierig machen kann Beim Weissbindigen Bergwald Mohrenfalter sind auf der Hinterflugelunterseite in der Regel einzelne kleine weisse Flecken vorhanden Der Graubindige Mohrenfalter Erebia aethiops hat eine grauweisse etwas verwaschen wirkende Binde auf der Hinterflugelunterseite Geographische Verbreitung und Lebensraum BearbeitenErebia euryale kommt in gebirgigen Lagen von Spanien bis zum Ural vor siehe aber unter Taxonomie Er ist nachgewiesen im Kantabrischen Gebirge den Pyrenaen im franzosischen Zentralmassiv im Jura in den Alpen den Karpaten im Riesengebirge Sudpolen Tschechien in den Gebirgen der Balkanhalbinsel bis zum Pindos und Rhodopen 4 in Nordgriechenland sowie im Apennin sudlich bis zu den Abruzzen Weitere Vorkommen gibt es in Nordrussland Sudrussland Udmurtien 5 und im Ural Allerdings ist das Vorkommen im Ural umstritten manche Autoren sehen in Karelien die Ostgrenze des Areals erreicht Die Art bevorzugt Nadelwalder Waldwiesen und Grunerlenbestande ab einer Seehohe von 800 Metern im Jura und in den Nordalpen In den Sudalpen und den Pyrenaen kommt er ab einer Seehohe von 1 600 Metern vor In den Zentralalpen kommt er bis zu einer Hohe von 2 400 Meter vor Lebensweise BearbeitenErebia euryale hat einen zweijahrigen Entwicklungszyklus Die Flugzeit der Falter liegt zwischen Ende Juni und Ende August Durch die zweijahrige Entwicklungszeit konnen die beiden Kohorten der Population ungleich haufig sein In den Bayerischen Alpen sind die Falter in den ungeraden Jahren haufiger als in den geraden Jahren 6 Die Eier werden einzeln an grune oder vertrocknete Pflanzenteile in Bodennahe angeheftet Die Eier von Erebia euryale uberwintern zunachst bevor sich die Raupen entwickeln Sie schlupfen im Fruhjahr und ernahren sich von verschiedenen Sussgraserarten Sie uberwintern als halberwachsene Raupen noch einmal Insgesamt werden funf Stadien gebildet L1 5 Tolman amp Lewington nennen als Raupennahrungspflanzen Kalk Blaugras Sesleria albicans Echter Schaf Schwingel Festuca ovina Gewohnlicher Rot Schwingel Festuca rubra Alpen Schwingel Festuca alpina Hain Rispengras Poa nemoralis Blaugrune Segge Carex flacca Rost Segge Carex ferruginea und Buntes Reitgras Calamagrostis varia Sonderegger 2005 nennt zusatzlich noch Borstgras Nardus stricta Horst Segge Carex sempervirens Weissliche Hainsimse Luzula luzuloides Gewohnliches Knauelgras Dactylis glomerata Rasen Schmiele Deschampsia cespitosa Gewohnliches Ruchgras Anthoxanthum odoratum und Gemeines Zittergras Briza media Die verpuppungsbereite Raupe fertigt aus einigen Spinnfaden und trockenen Pflanzenteilen eine Kammer meist am Boden in Grasbuscheln in der sie sich dann auch verpuppt In der Zucht dauerte das Puppenstadium 13 bis 15 Tage 7 Taxonomie Bearbeiten nbsp Erebia euryale ocellarisDie Taxonomie Umfang und Unterteilung von Erebia euryale wird derzeit immer noch kontrovers diskutiert Wahrend Autoren aus West und Mitteleuropa die einzelnen Populationen eher zusammenfassen und sie als Unterarten betrachten werden sie von russischen Autoren als euryale Artkomplex bezeichnet und als selbstandige nahe verwandte Arten behandelt Man kann die beiden Extrempositionen in der Taxonomie auch mit den Begriffen Lumping und Splitting umschreiben Entsprechend unterschiedlich sind in der Literatur auch Arealangaben zu Erebia euryale In der weiten Fassung der Art Lumping werden etwa sechs bis acht Unterarten unterschieden Erebia euryale euryale Esper die Nominatunterart Riesengebirge Sudeten Nordalpen Erebia euryale adyte Hubner 1822 in den Zentral und Sudalpen bis zur Ortlergruppe sowie im Schweizer Jura und in Teilen der Abruzzen Diese Unterart hat grossere Augenflecke mit deutlichem weissem Kern die rotbraune Binde ist meist an der Ader 4 etwas eingeschnurt 7 nbsp Erebia euryale adyte nbsp Erebia euryale adyte Erebia euryale ocellaris Staudinger 1861 in den Ostalpen und Sudalpen ostlich des Ortlers Bei dieser ist die rotbraune Binde stark reduziert so dass meist nur rotbraune Flecke um die punktformigen ungekernten Augenflecke zu sehen sind Zwischenformen mit reduzierter Binde kommen lokal in der Schweiz vor 7 Schmitt amp Haubrich 2008 stellten aber nur sehr geringe genetische Unterschiede zu Erebia euryale isarica fest und betrachten ocellaris lediglich als lokale Formrasse 8 Erebia euryale isarica Heyne 1895 Nordalpen Schweizer Jura franzosisches Zentralmassiv bei den Mannchen sind die Augenflecke blind 7 Erebia euryale syrmia Fruhstorfer 1909 Balkanhalbinsel Bulgarien 9 Rumanien 10 Dazu kommen noch die Populationen der Pyrenaen und des Kantabrischen Gebirges die sich molekulargenetisch deutlich von den Populationen der Westalpen und Alpen unterscheiden 8 Hier ware der Name antevortes Verity 1927 verfugbar der aber von den Autoren der Studie nicht gebraucht wird Unklar ist die Ausdehnung des Taxons nach Osten Tatarinov amp Dolgin 1997 betrachteten noch euryaloides Tengstrom 1893 als Unterart von E euryale Die Population im Nordural wurde als E euryale arctica ebenfalls zum Taxon gestellt 11 Auch Vadim Tshikolovets folgte noch 2003 dieser Auffassung 12 Eine viel starker aufgesplittete Taxonomie von Erebia euryale schlugen Korshunov amp Nikolaev 2004 vor 13 Sie sprechen vom Erebia euryale Artkomplex 14 Danach unterteilt sich Erebia euryale s str in die folgenden Unterarten Erebia euryale tramelana Reverdin 1918 Erebia euryale isarica Heyne 1895 Erebia euryale tatrica Strand 1915 Erebia euryale euryale Esper 1805 Erebia euryale syrmia Fruhstorfer 1909 Erebia euryale segregata Reverdin 1918Die Populationen der Pyrenaen und des Kantabrischen Gebirges werden als separate Art Erebia antevortes Verity 1927 abgetrennt und in drei Unterarten unterteilt Erebia antevortes antevortes Verity 1927 Hochpyrenaen Erebia antevortes cantabricola Verity 1927 Kantabrisches Gebirge Erebia antevortes pyraenaeicola Goltz 1930 OstpyrenaenAusserdem wurden zwei Populationen in den Ostkarpaten als Erebia polonina Nikolaev 2004 und Erebia limena Nikolaev 2004 als eigenstandige Arten abgetrennt Die fruhere Unterart euryaloides Tengstrom 1869 wird als eigenstandige Art betrachtet mit funf Unterarten Eerebia euryaloides euryaloides Tengstrom 1869 Eerebia euryaloides flaveoides Korshunov et Tatarinov 1996 Eerebia euryaloides taiga Nikolaev amp Korshunov 2004 Eerebia euryaloides zhuravskyi Nikolaev amp Korshunov 2004 Eerebia euryaloides arctica Poppius 1906 Die in der konservativen Auffassung als Unterart angesehene euryale adyte Hubner wird von diesen Autoren ebenfalls als eigenstandige Art bewertet mit folgenden Unterarten Erebia adyte adyte Hubner 1822 sudliche West und Zentralalpen Erebia adyte etobyma Fruhstorfer 1909 phoreta Fruhstorfer 1918 Seealpen Erebia adyte brutiorum Turati 1911 ApenninIn den Artkomplex gehort nach diesen Autoren auch noch Erebia ocellaris Staudinger 1861 und Erebia iremelica Korshunov 1995 aus dem Mittleren und Sudlichen Ural Gebirge Nach den molekulargenetischen Untersuchungen von Schmitt amp Haubrich 2008 und morphologischen Studien von Sonderegger 2005 durfte sich diese weitgehende Zersplitterung von Erebia euryale wohl nicht durchsetzen Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Rote Listen bei Science4you Arnold Spuler Die Schmetterlinge Europas Band 1 E Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1908 S 39 Tolman amp Lewington 1998 S 204 John G Coutsis amp Nikos Ghavalas The Skippers and Butterflies of the Greek part of the Rodopi massif Lepidoptera Hesperioidea amp Papilionoidea Phegea 29 4 143 157 2001 PDF 1 2 Vorlage Toter Link webhost ua ac be Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis D A Adakhovskiy Erebia euryale Lepidoptera Satyridae new type in the composition of the boreal complex of butterflies of Udmurtia Vestnik Udmurtskogo Universiteta Biologija nauki o zemle 2 29 33 Izevsk 2008 ISSN 1810 5505 PDF www tagschmetterlinge de Erebia euryale a b c d Sonderegger 2005 S 147 184 a b Schmitt amp Haubrich 2008 S 2194ff Euryale euryale syrmia Mihai Stănescu The catalogue of the Ioan Lăzărescu Collection of Lepidoptera Insecta from the Grigore Antipa National Museum of Natural History Bucharest Travaux du Museum National d Histoire Naturelle Grigore Antipa 48 213 288 2005 PDF 1 2 Vorlage Toter Link www travaux ro Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis A G Tatarinov and M M Dolgin To the Knowledge of the Intraspecific Variation of the Satyrid Erebia euryale Esp Lepidoptera Satyridae in Northeastern European Russia Abstract Memento des Originals vom 14 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www maik ru PDF 168 kB Tshikolovets 2003 S 98 Korshunov amp Nikolaev 2004 Euroasian Entomological Journal Moscow Novosibirsk 3 1 47 58 Abstract Nikolaev Familia SatyridaeLiteratur Bearbeiten Walter Forster und Theodor A Wohlfahrt Schmetterlinge Mitteleuropas Band II Tagfalter Diurna Rhopalocera und Hesperiidae Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1955 Peter Sonderegger Die Erebien der Schweiz Lepidoptera Satyrinae Genus Erebia 712 S Biel Bienne 2005 Tom Tolman und Richard Lewington Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 1998 ISBN 3 440 07573 7 Marta Vila Tomas Latasa Juan J Pino und Georges Verhulst Characterization of ten polymorphic microsatellite markers for the endemic Chapman s ringlet Erebia palarica Lepidoptera Nymphalidae European Journal of Entomologie 106 485 490 2009 ISSN 1210 5759 Abstract Thomas Schmitt und Karola Haubrich The genetic structure of the mountain forest butterfly Erebia euryale unravels the late Pleistocene and postglacial history of the mountain coniferous forest biome in Europe Molecular Ecology 17 2194 2207 2008 doi 10 1111 j 1365 294X 2007 03687 x Vadim Tshikolovets Butterflies of Eastern Europe Urals and Caucasus an illustrated guide 176 S Kyiv 2003 ISBN 966 02 2861 9Anmerkung Bearbeiten Die deutschen Namen sind unublich Sonderegger 2005 stellt explizit fest Kein gebrauchlicher deutscher Name verfugbarWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Weissbindiger Bergwald Mohrenfalter Album mit Bildern Videos und Audiodateien Lepiforum e V Taxonomie und Fotos www schmetterling raupe de Erebia euryale bei Fauna Europaea Moths and Butterflies of Europe and North Africa englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erebia euryale amp oldid 238015660