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Die Rasen Schmiele Deschampsia cespitosa 1 ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Sussgraser Poaceae Sie ist in den gemassigten bis arktischen Gebieten Eurasiens sowie Nordamerikas weitverbreitet Rasen SchmieleRasen Schmiele Deschampsia cespitosa SystematikCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PooideaeGattung Schmielen Deschampsia Art Rasen SchmieleWissenschaftlicher NameDeschampsia cespitosa L P Beauv BlutenstandBlutenrispeAhrchen von Deschampsia cespitosa subsp cespitosaDie Rasen Schmiele bildet einen dichten HorstBlattscheide und Blatthautchen Ligula Blattspreite von Deschampsia cespitosa subsp cespitosa Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand Blute und Frucht 2 Okologie 3 Vorkommen und Weidewirtschaft 4 Unterarten 5 Trivialnamen 6 Literatur 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Die Rasen Schmiele ist eine uberwinternd grune 1 ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von meist 30 bis 150 selten bis zu 200 Zentimeter Durch die Bildung zahlreicher Erneuerungssprossen die innerhalb der untersten Blattscheiden empor wachsen erreicht sie einen dichten Wuchs und bildet dichte grobe Horste aus Die wechselstandig an den Halmen angeordneten Laubblatter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert Die Blattscheiden sind unbehaart Die 10 bis 60 Zentimeter langen und 2 bis 5 Millimeter breiten meist flachen Blattspreiten sind auf der Oberseite auffallend rau und der Unterseite glatt 2 Die Blattspreiten weisen eine charakteristische sieben bis elf parallelrippige Struktur auf Das Blatthautchen ist als 6 bis 8 Millimeter langer hautiger Saum deutlich ausgepragt Blutenstand Blute und Frucht Bearbeiten Die Blutezeit reicht in Mitteleuropa von Juni bis August Der pyramidenformig angeordnete aufrechte oder an der Spitze nickende rispige Blutenstand ist bis zu 50 Zentimeter lang und bis zu 20 Zentimeter breit 2 Die Rispenaste die in Buscheln zu 3 bis 9 von der glatten Hauptachse abgehen fuhlen sich rau an 2 Die einzelnen zweiblutigen Ahrchen werden nur 4 bis 5 Millimeter lang und sind nie in Brutknospen umgebildet Die obere dreinervige Hullspelze ist 3 bis 4 Millimeter lang lanzettlich geformt und spitz zulaufend Die untere Hullspelze ist nur einnervig Die Granne uberragt die funfnervige 3 bis 4 Millimeter lange langlich elliptisch geformte Deckspelze im Allgemeinen nicht Die Vorspelzen sind so lang wie die Deckspelzen Die Staubbeutel sind etwa 1 bis 2 Millimeter lang 2 Die Karyopse ist etwa 2 Millimeter lang Die Chromosomenzahl betragt 2n 26 28 52 oder 56 3 Okologie BearbeitenDie Rasen Schmiele ist ein Hemikryptophyt 1 und ein Horstgras Die Pflanze wurzelt bis 1 m tief Die vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Auslaufer Die Spaltoffnungen befinden sich in den dazwischen liegenden Rinnen und sie werden bei Trockenheit durch ein schwaches Einrollen des Blattes geschutzt Die Rippen sind ruckwarts rau was vermutlich als Frassschutz dient Blutenokologisch handelt es sich um Windblutigkeit nach dem Langstaubfadigen Typ Diasporen Ausbreitungseinheiten sind die von den Deck und Vorspelzen umhullten Karyopsen Die so gebildeten Spelzfruchte sind relativ leicht und unterliegen der Windausbreitung als Windstreuer bzw als Ballonflieger oder der Ausbreitung durch Wasser als Regenschwemmling bzw als Schwimmfrucht Wegen der langen knieformig gekrummten und hygroskopischen Granne konnen sie auch im Fell von Tieren haften bleiben und sich am feuchten Boden durch hupfende Bewegungen selbst ausbreiten Dazu kommt die Zufallsausbreitung durch fressende Huftiere Die Karyopsen sind Lichtkeimer Fruchtreife ist von August bis Oktober Vorkommen und Weidewirtschaft BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Rasen Schmiele umfasst weite Teile der gemassigten bis arktischen Zonen Europas und Asiens sowie Nordamerikas In Amerika ist sie aber wahrscheinlich ursprunglich nicht heimisch gewesen Innerhalb von Bergregionen kommt sie sogar in den Tropen Afrikas und Asiens vor ausserdem in Australien Tasmanien und Neuseeland Die Rasen Schmiele ist in Mitteleuropa von der Ebene bis in voralpine Hohenstufen um etwa 1000 Meter verbreitet 2 Sie steigt in Graubunden am Piz Platta bis 2790 Meter auf 2 In den Gebirgen des tropischen Afrika erreicht sie 4000 Meter in Colorado 4300 Meter und in Tibet 5500 Meter 2 Sie besiedelt feuchte bis nasse Wiesen Weiden und Sumpfe Nebenvorkommen gibt es in feuchten lichten Laubwaldern und in Quellfluren Dieses anspruchsvolle Gras bevorzugt milde bis massig saure humose nahrstoffreiche Lehm oder Tonboden Die Rasen Schmiele ist Ordnungskennart der Feuchtwiesen Molinietalia caeruleae und ist ausserdem eine Begleitart der Bachquellkraut Gesellschaften Montio Cardaminetalia Sie findet sich ausserdem in Gesellschaften sommergruner Laubwalder Querco Fagetea Man kann sie auch als gesellschaftsvag bezeichnen 3 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4w sehr feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R x Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 4 Landlaufig wird die Rasen Schmiele aufgrund ihrer schneidig rauen Blatter haufig als Schneidegras bezeichnet Vom Vieh wird sie wegen dieser Eigenschaft gemieden In Wiesen und Weiden gilt die Rasen Schmiele als verjungungshemmend an Gewasserufern fordert sie dagegen Verlandungsprozesse Unterarten BearbeitenBei der formenreichen Deschampsia cespitosa L P Beauv werden folgende Unterarten unterschieden 5 6 Deschampsia cespitosa subsp cespitosa Syn Deschampsia cespitosa subsp alpina L Tzvelev Deschampsia cespitosa subsp beringensis Hulten W E Lawr Deschampsia cespitosa subsp borealis Trautv Tzvelev Deschampsia cespitosa subsp brevifolia R Br Tzvelev Deschampsia cespitosa subsp obensis Roshev Tzvelev Deschampsia cespitosa subsp orientalis Hulten Sie ist weit verbreitet in den subarktischen und gemassigten Zonen der Erde bis zu den Gebirgen der Tropen 6 Deschampsia cespitosa subsp holciformis J Presl W E Lawr Sie kommt im westlichen Nordamerika vor 6 Deschampsia cespitosa subsp levis Takeda Nosaka Sie ist eine Endemit der Yubari Berge auf Hokkaido im nordlichen Japan 6 Deschampsia cespitosa subsp macrothyrsa Tatew amp Ohwi Tzvelev Sie kommt vom fernostlichen russischen Ostasien bis ins nordliche Japan vor 6 Deschampsia cespitosa subsp mezensis Senjan Korcz amp Korcz Tzvelev Sie kommt im nordlichen europaischen Russland vor 6 Schlamm Schmiele Deschampsia cespitosa subsp paludosa Schubl amp G Martens G C S Clarke Syn Deschampsia wibeliana Sond Parl Sie kommt nur in Nordwestdeutschland vor sie ist ein Endemit im Gezeitenbereich von Elbe Weser und Eider 2 Ihre Chromosomenzahl ist 2n 26 6 3 Diese Unterart ist stark gefahrdet und vom Aussterben bedroht 2 Deschampsia cespitosa subsp pamirica Roshev Tzvelev Ihre Heimat ist Zentralasien 6 Deschampsia cespitosa subsp parviflora Thuill Dumort Sie kommt von Europa bis zum Kaukasus vor 6 Deschampsia cespitosa subsp septentrionalis Chiapella Syn Deschampsia brevifolia R Br Diese schon von Robert Brown 1824 beschriebene Art wurde 2016 als Unterart unter neuem Namen eingestuft Sie kommt im subarktischen Amerika vor 6 Deschampsia cespitosa subsp sikkimensis Noltie Sie kommt von Tibet bis Sikkim vor 6 Deschampsia cespitosa subsp wilhelmsii Steud Tzvelev Sie kommt von der Turkei bis zum Kaukasus vor 6 Trivialnamen BearbeitenAls weitere deutschsprachige Trivialnamen werden zum Teil nur regional auch die folgenden Bezeichnungen verwandt Ackerriedgras Ackerstraussgras Glanzschmelen Schlesien Leethardel Rabinen Rabissgras Rasenschmelen Schlesien Schmale Luzern Basel Schmalm Bayern Schmelchen Bayern Schmele Osterreich Bayern Schwaben Wetterau die Schmeler Osterreich Schmelle Schwaben Schmiele Schlesien Schwaben Schmillen Siebenburgen Schmollen Salzungen Schmolme Coburg Scholtgras Oldenburg Smele Gottingen Smelhe mittelhochdeutsch Smelohe althochdeutsch und Straussgras Schlesien 7 Literatur BearbeitenDietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Unsere Graser Sussgraser Sauergraser Binsen 11 Auflage Kosmos Stuttgart 1998 ISBN 3 440 07613 X Hans Joachim Conert Pareys Graserbuch Die Graser Deutschlands erkennen und bestimmen Parey Berlin 2000 ISBN 3 8263 3327 6 Charles Edward Hubbard Graser Beschreibung Verbreitung Verwendung UTB Band 233 2 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1985 ISBN 3 8001 2537 4 englisch Grasses Ubersetzt von Peter Boeker Eckehart J Jager Klaus Werner Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler 10 bearbeitete Auflage Band 4 Gefasspflanzen Kritischer Band Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen Heidelberg 2005 ISBN 3 8274 1496 2 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrait 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Abschnitt Okologie Einzelnachweise Bearbeiten a b c Rasen Schmiele FloraWeb de a b c d e f g h i Hans Joachim Conert Familie Poaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 3 Seite 305 310 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1987 ISBN 3 489 52020 3 a b c Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 242 Deschampsia cespitosa L P Beauv In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 7 Juli 2023 Deschampsia cespitosa im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 3 Januar 2007 a b c d e f g h i j k l Deschampsia cespitosa In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 29 August 2018 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 52 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rasen Schmiele Deschampsia cespitosa Album mit Bildern Videos und Audiodateien Deschampsia cespitosa L P Beauv s str Rasen Schmiele FloraWeb de Rasen Schmiele In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Deschampsia cespitosa L P Beauv In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 28 September 2015 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Michael Hassler Bernd Schmitt Datenblatt Deschampsia cespitosa ssp cespitosa L P Beauv Rasen Schmiele bei Flora von Deutschland Eine Bilder Datenbank Version 2 91 Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 bei Den virtuella floran Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rasen Schmiele amp oldid 235267879