www.wikidata.de-de.nina.az
Der Eniwa 恵庭岳 Eniwa dake ist ein Vulkan auf der japanischen Insel Hokkaidō Er ist 1320 m hoch befindet sich auf dem Stadtgebiet von Chitose sudlich von Sapporo und ist Teil des Shikotsu Tōya Nationalparks Der zum Nasu Vulkangurtel gehorende Eniwa liegt am Nordwestufer des Shikotsu Sees und war einer der Austragungsorte der Olympischen Winterspiele 1972 EniwaHohe 1320 m T P Lage Chitose HokkaidōGebirge Nasu VulkangurtelKoordinaten 42 47 36 N 141 17 8 O 42 793333 141 285556 1320 Koordinaten 42 47 36 N 141 17 8 OEniwa Vulkan Prafektur Hokkaidō Typ SchichtvulkanGestein AndesitAlter des Gesteins HolozanLetzte Eruption ca 1707Erschliessung WanderwegBesonderheiten Teil des Shikotsu Tōya Nationalparksf6 Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Olympische Winterspiele 1972 3 Name 4 Bergwanderweg 5 Bergbau 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeologie Bearbeiten nbsp Der Eniwa vom Shikotsu See aus gesehen nbsp Luftansicht der olympischen Abfahrtspisten 1976 Der Eniwa besteht zum grossten Teil aus Andesit und wird von der Japan Meteorological Agency als aktiver Vulkan gefuhrt Er liegt am Nordwestufer des Shikotsu Sees den er um 1073 Meter uberragt Dieser Kratersee bildet den Mittelpunkt einer Caldera die neben dem Eniwa auch die Vulkane Tarumae und Fuppushi am Sudufer umfasst An der Westseite des Eniwa liegt der kleine Okotan See Die Caldera entstand vor etwa 40 000 Jahren durch eine plinianische Eruption Vor 20 000 Jahren begann sich durch den Ausstoss von Bimsstein innerhalb der Calderawand ein Lavadom zu bilden Lavastrome flossen nahe dem Gipfel sowie an der West und Ostseite herunter wahrend vulkanische Asche weite Landstriche bedeckte Radiokarbon Messungen ergaben dass sich die bisher letzte magmatische Eruption vor etwa 2000 Jahren ereignete Nach einer langen Ruhephase gab es um 1500 150 Jahre erstmals phreatische Explosionen im Krater 1 Diese traten erneut um 1550 75 Jahre im Krater 2 und um 1707 30 Jahre im Krater 3 auf Diese drei Ereignisse hatten alle einen Wert von 2 auf dem Vulkanexplosivitatsindex Seither ruht der Eniwa wieder da sich die vulkanische Aktivitat auf den Tarumae verlagerte 1 2 Olympische Winterspiele 1972 BearbeitenAm Eniwa fanden die Abfahrtsrennen der Olympischen Winterspiele 1972 statt da es am Teine dem Austragungsort der Riesenslaloms und Slaloms keine Piste mit genugend grossem Hohenunterschied gab Das Organisationskomitee gewichtete die geographische Kompaktheit der Sportstatten und kurze Distanzen hoher als den Umweltschutz Es entschied sich fur die Sudwestflanke des Eniwa etwa 35 km sudlich des Olympischen Dorfes und zog bereits erschlossene aber weit entfernte Standorte wie Niseko oder Furano nicht in Betracht Naturschutzer reichten bei IOC Prasident Avery Brundage eine Petition ein um die Rodung von 29 Hektar Wald zu verhindern jedoch vergeblich Immerhin verpflichtete sich das Organisationskomitee dazu nach den Winterspielen den naturlichen Zustand wiederherzustellen 3 Die Arbeiten begannen im Juli 1968 Sie umfassten die Rodung von zwei 20 bis 60 m breiten Schneisen den Bau einer Gondelbahn bis auf 990 m T P und einer daran anschliessenden Sesselbahn bis auf 1106 m T P Hinzu kam der Bau verschiedener temporarer Einrichtungen Betriebsgebaude Sub Pressezentrum Tribunen Kabinen fur Fernsehkommentatoren je zwei Start und Zielhauser Hubschrauberlandeplatz Parkplatze und Podium fur die olympische Flamme Insgesamt kosteten die Anlagen 834 Millionen Yen inflationsbereinigt 7 662 Mio Euro im Jahr 2018 4 5 Erstmals befahren wurden die Pisten wahrend der Internationalen Wintersportwoche im Februar 1971 die als eine Art Hauptprobe diente Bei den olympischen Rennen am 5 und 7 Februar 1972 gab es zwei Schweizer Siege durch Marie Theres Nadig und Bernhard Russi Technische Daten 6 Disziplin Lange Start Ziel Hohenun terschied max GefalleAbfahrt Manner 2636 m 1126 m T P 354 m T P 772 m 37 Abfahrt Frauen 2108 m 0 870 m T P 336 m T P 534 m 35 Wie wenig nachhaltig die Abfahrtspisten gewesen waren zeigte die Tatsache dass sie nur kurze Zeit genutzt wurden Kaum waren die olympischen Rennen vorbei begann der Abbruch der Bergbahnen und der Gebaude Das darauf folgende Wiederaufforstungsprogramm dauerte bis 1986 und kostete 240 Millionen Yen ca 2 205 Mio Euro im Jahr 2018 5 Die staatliche Forstbehorde pflanzte Sachalin Fichten anstatt der am Eniwa ublicherweise vorkommenden Ajan Fichten weil von letzterer Art keine Setzlinge mehr erhaltlich waren Vier Jahrzehnte nach den Winterspielen berichteten lokale Medien dass die Schneisen mittlerweile zugewachsen seien der neue Wald jedoch weiterhin eher einer Plantage gleiche und es wohl hundert Jahre dauern werde bis der naturliche Zustand vollstandig wiederhergestellt sei 3 Name BearbeitenIn der Ainu Sprache heisst der Vulkan E en iwa was als spitzer Berg ubersetzt werden kann 7 Mit der Zeit verkurzte sich dies im Japanischen zu Eniwa 8 Auf der 1893 erschienenen topografischen Karte der Landvermessungsbehorde Massstab 1 200 000 wird der Vulkan als Chitose take 千歳嶽 bezeichnet auf der uberarbeiteten Ausgabe von 1926 als Eniwa 9 Bergwanderweg BearbeitenDer Eniwa kann von Osten her uber einen Bergwanderweg erklommen werden Er beginnt in der Nahe des Poroponai Parks am Seeufer und wird allmahlich steiler je mehr man sich dem Gipfel nahert Die Waldgrenze befindet sich auf einer Hohe von rund 800 m Ab dort ist das Gelande alpin und felsig Der Anstieg dauert drei bis dreieinhalb Stunden 10 Bergbau BearbeitenUm den Eniwa gibt es Gold und Silbervorkommen die in drei Bergwerken ausgebeutet wurden in der Eniwa Mine und in der Hikariryu Mine an der Nordseite sowie in der Chitose Mine an der Ostseite Altersmessungen mittels der Kalium Argon Methode ergaben dass die Vorkommen rund 40 Millionen Jahre alt und somit bedeutend alter als der Vulkan sind 11 Erste Adern waren 1899 entdeckt worden der kommerzielle Abbau begann 1935 Da es damals in der Umgebung keine Strassen gab mussten die Erze per Lastkahn auf die andere Seeseite und von dort mit der Ōji Kleinbahn nach Tomakomai transportiert werden 1943 erzwang die Regierung die Schliessung aller Gold und Silberminen um die Bergbauressourcen auf kriegswichtige Rohstoffe zu konzentrieren Nach dem Kriegsende blieb die Eniwa Mine dauerhaft geschlossen wahrend der Abbau in der Hikariryu Mine und in der Chitose Mine wiederaufgenommen und bis 1986 bzw 2006 fortgefuhrt wurde 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eniwa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Datenblatt des geologischen Amtes japanisch Einzelnachweise Bearbeiten Eniwadake PDF 984 kB Japan Meteorological Agency abgerufen am 2 September 2018 englisch Shikotsu In Global Volcanism Program Smithsonian Institution 2013 abgerufen am 2 September 2018 englisch a b Junko Tahara Japanese challenges for environmental protection in the Olympic movement In Michael Chia Jasson Chiang Hrsg Sport Science and Studies in Asia World Scientific Publishin Singapur 2010 ISBN 978 981 4304 08 5 S 287 289 Online Offizieller Bericht PDF 43 3 MB Organisationskomitee der XI Olympischen Winterspiele 1972 1973 S 281 284 abgerufen am 2 September 2018 englisch a b Wahrungsumrechnung auf dem Stand vom 1 Februar 1972 gemass Vergangene Rechner fxtop com abgerufen am 4 September 2018 Offizieller Bericht der XI Olympischen Winterspiele 1972 S 284 アイヌ語地名リスト PDF 91 kB Prafektur Hokkaidō S 19 abgerufen am 2 September 2018 japanisch Shuzō Yamada 北海道の地名 Hokkaidō Shimbunsha Sapporo 1984 ISBN 4 89363 321 X S 57 山は博物館 In Mainichi Shimbun Ausgabe Hokkaidō 19 August 2012 S 22 Robert Storey North East Asia on a Shoestring Lonely Planet Melbourne 1998 ISBN 0 86442 135 4 S 327 Chitose Geschichtskommission Hrsg 新千歳市史 Chitose 2010 S 44 45 Masahiro Asada 北海道金鉱山史研究 Universitat Hokkaidō Sapporo 1999 ISBN 4 8329 6021 0 S 231 288 nbsp Wettkampfstatten der Olympischen Winterspiele 1972Sapporo nbsp nbsp Makomanai Hallenstadion nbsp nbsp nbsp Makomanai Park nbsp Makomanai Stadion nbsp nbsp Miyanomori Schanze nbsp Mikaho Sporthalle nbsp Ōkurayama Schanze nbsp nbsp Bob und Rodelbahn Teine nbsp Sapporo Teine nbsp Tsukisamu Sporthalle nbsp Chitose nbsp Eniwa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eniwa Vulkan amp oldid 191482026