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Elisabeth von Gorlitz im November 1390 in Horovice in Bohmen 3 August 1451 in Trier war die einzige Tochter von Johann von Gorlitz und dessen Ehefrau Richardis um 1372 vor 1444 einer Tochter des Herzogs Albrecht III von Mecklenburg Schwerin Elisabeth eine Enkelin Karls IV war dank ihres Erbes von 1411 bis 1443 Herzogin von Luxemburg und aufgrund ihrer Ehe mit Anton von Burgund von 1409 bis 1415 Herzogin von Brabant und Limburg sowie infolge ihrer zweiten Ehe mit Johann von Straubing Holland von 1419 bis 1425 Herzogin von Bayern Straubing sowie Grafin von Holland Seeland und Hennegau Sie starb als letzte Angehorige der deutschen Linie des Hauses Luxemburg Das Wappen von Johann von Luxemburg und Tochter Elisabeth von Gorlitz Es kombiniert die Wappen von Bohmen Brandenburg Niederlausitz und Gorlitz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Die Jahre 1390 bis 1409 1 2 Die Jahre 1410 bis 1415 1 3 Die Jahre 1416 bis 1425 1 4 Die Jahre 1425 bis 1451 2 LiteraturLeben BearbeitenDie Jahre 1390 bis 1409 Bearbeiten Elisabeth von Gorlitz wurde nach dem fruhen Tod ihres Vaters unter Vormundschaft ihres Onkels Wenzel IV erzogen und war bis zur Geburt ihrer Cousine Elisabeth der Tochter Sigismunds von Luxemburg am 28 Februar 1409 die Alleinerbin der Kronen Bohmens und Ungarns sowie des gesamten luxemburgischen Besitzes Dies erhohte ihre dynastische Bedeutung und fuhrte dazu dass wahrend ihrer Kindheit und Jugend mehrere Eheprojekte verhandelt wurden Wenzel vereinbarte im Januar 1397 mit dem Markgrafen von Meissen Balthasar dessen Sohn Friedrich mit Elisabeth zu verheiraten Dieses Versprechen hinderte Wenzel im Marz 1398 jedoch nicht daran seine Nichte mit Karl dem Sohn des franzosischen Regenten Ludwig von Orleans zu verloben Allerdings fuhrten diese Verhandlungen mit dem Bruder des franzosischen Konigs Karl VI zu erheblichen Spannungen zwischen Wenzel und seinem Bruder Sigismund der eine Ehe Elisabeths mit einem Habsburger favorisierte Schliesslich forderte der romische Konig Ruprecht im Juni 1401 die Verheiratung seines Sohnes Johann von der Pfalz mit der luxemburgischen Erbin Diese Verhandlungen blieben ergebnislos ebenso scheiterten 1407 die Heiratsplane des Meissner Markgrafen Wilhelm II Nach seiner Absetzung als romischer Konig 1400 versuchte Wenzel sein stark beschadigtes Ansehen im Reich mit Hilfe neuer Verbundeter zu verbessern Deswegen schloss er am 20 August 1408 in Paris mit dem einflussreichen burgundischen Herzog Johann Ohnefurcht sowie dessen Bruder Anton ein Bundnis dem am 27 April 1409 in Prag die Unterzeichnung des Ehevertrages zwischen Elisabeth von Gorlitz und Anton Herzog von Brabant und Limburg folgte Elisabeths Mitgift wurde auf 120 000 Gulden festgelegt die nicht ausgezahlt wurden Stattdessen bekamen Anton und Elisabeth die Pfandherrschaft uber das Herzogtum Luxemburg versprochen und Wenzel stimmte dieser Regelung nach langem Zogern zu Zwar erkannte er die Gefahr des Entgleitens Luxemburgs in den Machtbereich Burgunds doch fehlten ihm die politischen finanziellen und militarischen Mittel um dies zu verhindern Die Ehe benotigte da beide Partner Urenkel des bohmischen Konigspaares Johann und Elisabeth waren die kirchliche Dispens die sowohl von Alexander V in Pisa als auch von Benedikt XIII in Perpignan am 17 Juli 1409 erteilt wurde Bereits einen Tag vorher am 16 Juli 1409 vermahlten sich Anton und Elisabeth in Brussel Die Jahre 1410 bis 1415 Bearbeiten Im April 1410 gebar Elisabeth ihren einzigen Sohn Wilhelm der bereits am 5 Juli 1410 verstarb Elisabeth und Anton bekamen nach dem Tode Jobsts von Mahren 1411 die Pfandherrschaft uber das Herzogtum Luxemburg ubertragen Sie regierten nun in einen Landerkomplex der schon zwischen 1354 und 1383 unter der Herrschaft Wenzels von Luxemburg dem Grossonkel Elisabeths und Johannas von Brabant der Grosstante Antons vereinigt war Gegen die Herrschaft des Herzogs von Brabant erhoben sich 1411 die luxemburgischen Stande denen es gelang Bundnisse mit den Armagnacs in Frankreich und mit Sigismund von Luxemburg zu schliessen Das Haus Burgund kontrollierte um 1410 im Grenzraum zwischen Frankreich und dem Heiligen Romischen Reich ein fast zusammenhangendes Territorium das sich von der Kanalkuste bis zu den Vogesen erstreckte Die Herzogtumer Luxemburg Limburg und Brabant stellten somit eine wichtige Verbindung zwischen den niederen und oberen Landern Burgunds dar Nach seiner Wahl zum romischen Konig 1410 erkannte Sigismund von Luxemburg dass die Gebietserwerbungen des Hauses Burgund zu Lasten des Reichsgutes und des luxemburgischen Familienbesitzes gingen Er vertrat nun die nach Reichsrecht richtige Ansicht dass die Inbesitznahme Brabants und Limburgs durch Anton von Burgund nicht rechtmassig erfolgt sei Deswegen verbot Sigismund am 8 April 1412 den Einwohnern Luxemburgs die Huldigung des jungen Herzogspaares und im September 1413 rief Sigismund zum Widerstand gegen den Usurpator Anton auf Nach langen Kampfen die zum Teil dem Burgerkrieg der Armagnacs und Burgunder zugeordnet werden konnten Anton und Elisabeth ihre Herrschaft in Luxemburg erst zu Beginn des Jahres 1415 festigen Bereits am 25 Oktober 1415 fiel Anton von Burgund in der Schlacht von Azincourt Bald danach stellte sich die verwitwete Elisabeth unter den Schutz ihres Onkels Sigismund Dieser versuchte nun die Reichsoberhoheit in Brabant und Limburg zu erneuern und sprach dem Haus Burgund das Erbrecht fur diese Territorien ab Da die Stande von Brabant und von Limburg mit der Herrschaft der Burgunder zufrieden waren widersetzten sie sich Sigismunds Vorhaben und bestatigten Johann IV den altesten Sohn aus Antons erster Ehe mit Johanna von Luxemburg als ihren neuen Herzog Elisabeth verzichte jedoch nicht auf ihre Erbanspruche in Brabant und Limburg die sie als Stiefmutter Johanns geltend machte Ihre Herrschaftsrechte im Herzogtum Luxemburg wurden von Sigismund bestatigt der allerdings seine Tochter Elisabeth zur Erbin Elisabeths von Gorlitz bestimmte Die Jahre 1416 bis 1425 Bearbeiten Sigismund von Luxemburg gelang es Johann III von Straubing Holland Furstelekt von Luttich und Schwager Johann Ohnefurchts als Verbundeten zu gewinnen Mit dem Abschluss des Ehevertrages zwischen Johann und Elisabeth von Gorlitz am 16 September 1417 wurde das neue politische Bundnis bekundet Daraufhin verheiratete Johann Ohnefurcht am 10 Marz 1418 seinen Neffen und Elisabeths Stiefsohn Johann IV mit Jakobaa der Erbtochter Wilhelms II von Straubing Holland Ihr Onkel Johann von Straubing Holland dankte wenig spater als Bischof von Luttich ab und vermahlte sich im Mai 1419 mit Elisabeth von Gorlitz Der romische Konig Sigismund war nicht bereit die Inbesitznahme Brabants und Limburgs durch Johann IV sowie die Herrschaft Jakobaas in Holland Seeland und Hennegau zu akzeptieren Dies fuhrte zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Lagern und der hollandische Burgerkrieg zwischen den Haken und den Kabeljaus weitete sich zu einem Krieg des Herzogs von Burgund gegen die Reichsgewalt aus Aber bereits im Jahr 1420 konnte sich Johann von Straubing in Holland Seeland und Hennegau als Herrscher behaupten Die Ehe Johanns und Elisabeths blieb kinderlos Nach der Ermordung Johanns am 6 Januar 1425 erhielt Elisabeth ihr Witwengut in Holland Sie blieb jedoch Herzogin von Luxemburg und behielt die Vogtei uber das Elsass Die Jahre 1425 bis 1451 Bearbeiten Da sie mittlerweile hoch verschuldet war musste Elisabeth ihr Witwengut in Holland am 14 Marz 1427 an den burgundischen Herzog Philipp den Guten verkaufen Des Weiteren war Elisabeth bereit ihre Erbrechte auf die Pfandherrschaft im Herzogtum Luxemburg an Philipp zu ubertragen Dies fuhrte zu heftigen Streitereien zwischen Elisabeth von Gorlitz und ihrem Onkel Sigismund der die Ansicht vertrat dass seine eigene Tochter Elisabeth sowie deren Ehemann Albrecht die prasumtiven Erben von Luxemburg waren Ebenso verhinderten die luxemburgischen Stande den Verkauf ihres Herzogtums an Philipp 1435 kam es zu erneuten Verkaufsverhandlungen zwischen Philipp den Guten und Elisabeth von Gorlitz die jedoch auch ergebnislos blieben Elisabeth beherbergte im Jahr 1436 auf Schloss Arlon eine junge Frau die von sich behauptete Jeanne d Arc zu sein siehe hierzu Jeanne des Armoises Sie half der Unbekannten grosszugig und richtete im Oktober 1436 ihre Hochzeit mit dem Edelmann Robert des Armoises aus Dies fuhrte zum Zerwurfnis mit Philipp von Burgund der dies zu Recht als Affront seiner Politik betrachtete Elisabeth von Gorlitz lebte verschwenderisch sie konnte nicht mit Geld umgehen und ihre Schulden stiegen rasant an Aus diesem Grund war sie 1441 gewillt ihre Pfandrechte auf das Herzogtum Luxemburg an den Erzbischof von Trier Jakob von Sierck zu verkaufen Philipp den Guten gelang es jedoch sich mit Elisabeth rechtzeitig zu versohnen und so setzte sie ihn am 10 Januar 1442 als Universalerben ein Allerdings besass Elisabeth von Gorlitz auf das Herzogtum Luxemburg nur Pfandrechte und keine Eigentumsrechte Sie uberging mit ihrer Erbregelung bewusst die Erbanspruche ihrer gleichnamigen Cousine Elisabeth von Luxemburg konnte 1442 ihre Anspruche auf das Herzogtum Luxemburg nicht behaupten da sie um das Erbe ihres Sohnes Ladislaus in Bohmen und Ungarn kampfen musste und Wilhelm III Herzog von Sachsen versuchte vergebens die Erbanspruche seiner Frau Anna der altesten Tochter von Elisabeth und Albrecht II in Luxemburg militarisch durchzusetzen Philipp der Gute gewahrte Elisabeth von Gorlitz eine stattliche Leibrente ruckte 1443 mit seinen Truppen in Luxemburg ein und ubernahm dort die Regierung Elisabeth von Gorlitz verstarb am 3 August 1451 als letzte Luxemburgerin in Trier Sie wurde in der Franziskaner Minoritenkirche heute Dreifaltigkeitskirche zu Trier begraben Mit ihrem Tod wurde das Herzogtum Luxemburg offiziell Bestandteil des burgundischen Staates Literatur BearbeitenJoseph Calmette Die grossen Herzoge von Burgund Callwey Munchen 1963 zuletzt Eugen Diederichs Verlag Munchen 1996 ISBN 3 424 01312 9 Michael Erbe Belgien Niederlande Luxemburg Geschichte des niederlandischen Raumes Kohlhammer Stuttgart u a 1993 ISBN 3 17 010976 6 Jorg K Hoensch Die Luxemburger Eine spatmittelalterliche Dynastie gesamteuropaischer Bedeutung 1308 1437 Kohlhammer Stuttgart u a 2000 ISBN 3 17 015159 2 Jorg K Hoensch Kaiser Sigismund Herrscher an der Schwelle zur Neuzeit 1368 1437 C H Beck Munchen 1996 ISBN 3 406 41119 3 Walter Kaemmerer Elisabeth von Gorlitz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 445 Digitalisat Roger Petit Elisabeth von Gorlitz In Lexikon des Mittelalters Band 3 Munchen 1986 ISBN 978 3 7608 8903 0 Sp 1835 1836 mit weiterer auch alterer Literatur VorgangerAmtNachfolgerJobst von MahrenHerzogin von Luxemburg 1411 1433Philipp der GuteNormdaten Person GND 136846629 lobid OGND AKS VIAF 81124269 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Elisabeth von GorlitzALTERNATIVNAMEN Elisabeth von LuxemburgKURZBESCHREIBUNG Herzogin von Luxemburg Brabant und LimburgGEBURTSDATUM November 1390GEBURTSORT HoroviceSTERBEDATUM 3 August 1451STERBEORT Trier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth von Gorlitz amp oldid 236580008