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Jeanne des Armoises nach 1457 war eine von mehreren Frauen die sich nach dem Tod von Jeanne d Arc 1431 als diese ausgaben Angeblich war sie dem Scheiterhaufen entkommen Die Geschichte der Jeanne des Armoises ist in einem Dokument beschrieben das 1686 in Metz aufgefunden wurde die Chronik des Dechents von St Thiebault in Metz Chronique du Doyen de St Thiebault de Metz Leben BearbeitenNach der oben genannten Chronik erschien die junge Frau am 20 Mai 1436 in der Gegend von Metz gab sich als Jeanne la Pucelle aus und nannte sich Claude Sie wurde von mehreren Burgern und Adligen der Stadt und vor allem Jeanne d Arcs anwesenden Brudern Pierre und Jean du Lys als ihre Schwester identifiziert Auch von dem Adligen Nicole Louve der einst in Reims Zeuge der Konigssalbung Karls VII gewesen war sei sie anhand von Wundnarben und Muttermalen identifiziert worden Von diesem erhielt Jeanne Claude ein Pferd und zwei weitere Adlige als Geleit gestellt Die Metzer Chronik stellte allerdings in einem spateren Eintrag fest dass viele Burger und Adlige der Stadt einer Betrugerin aufgesessen waren Gemeinsam mit den Brudern du Lys ritt Jeanne Claude bereits am 21 Mai in Vaucouleurs ein wo sie vermutlich auf Jeanne d Arcs alten Kampfgefahrten Robert de Baudricourt traf Anschliessend verbrachte sie drei Wochen in Marieulles im Haus einer Metzer Adelsfamilie bevor sie zu einer Wallfahrt zur schwarzen Madonna von Liesse aufbrach Von dort reiste sie mit den Brudern du Lys weiter nach Arlon an den Hof der Herzogin Elisabeth von Luxemburg Dort trat sie als ehemalige burgundische Gefangene auf und das obwohl die Herzogin eben mit dem Herzog von Burgund verbundet war Wahrend ihrer Zeit in Arlon wurde Jeanne Claude in die Investiturfehde um das Erzbistum Trier hineingezogen Der Sohn des luxemburgischen Seneschalls Ruprecht IV Graf Ruprecht V von Virneburg hatte sich in sie verliebt Die Virneburgs unterstutzten den exkommunizierten Ulrich von Manderscheid als Kandidaten auf das Erzstift Trier gegen den vom Papst und Kaiser anerkannten Erzbischof Raban von Helmstatt Von den Virneburgs wurde Jeanne Claude als Retterin Frankreichs an die Spitze eines Soldnerheeres gestellt mit dem sie am 2 August 1436 in Koln einzog Zufalligerweise befand sich auch der Grossinquisitor Heinrich Kalteisen in der Stadt der sofort Ermittlungen gegen die vermeintliche Pucelle aufnahm Wie Johannes Nider in seinem Formicarius berichtet trug sie Waffen und Rustung trank in den Schenken der Stadt Unmengen von Wein und prahlte damit einen Bischof zu inthronisieren so wie sie einst dem Konig von Frankreich auf den Thron verholfen habe Doch letztlich wurde sie von Kalteisen wegen Zauberei des Tragens von Mannerkleidung und der Unterstutzung eines Gebannten ebenfalls mit der Exkommunikation belegt Sie und Virneburg mussten deshalb am 25 August aus Koln zuruck nach Arlon fliehen Diese Episode trug indirekt dazu bei dass Herzogin Elisabeth von Luxemburg von ihrem antiburgundisch eingestellten Onkel Kaiser Sigismund in Luxemburg faktisch entmachtet wurde Jeanne Claude lebte zunachst weiter bei der Herzogin in Arlon von wo aus sie eine rege Korrespondenz nach Orleans Chinon Vaucouleurs unterhielt und sogar an Konig Karl VII personlich schrieb Von der Herzogin wurde sie schliesslich um den November 1436 mit dem zwanzig Jahre alteren Robert des Armoises Schlossherr zu Jaulny in Lothringen verheiratet Ihr Gemahl war durch eine erste Ehe mit Robert de Baudricourt verschwagert gewesen In einer notariell beglaubigten Urkunde der Herzogin die kurz nach der Hochzeit fur ein Kaufgeschaft verfasst wurde wird Jeanne Claude erstmals offiziell als Jeanne du Lys pucelle de France bezeichnet Das Paar zog nach Metz wo es ein Haus gegenuber der Kirche Saint Sigolene bewohnte Vermutlich kampfte Jeanne Claude in den Jahren bis 1439 gegen die Englander in La Rochelle Jedenfalls hatte der Konig von Kastilien einen Brief von einer Jungfrau aus Frankreich erhalten in dem er gebeten wurde Waffenhilfe fur die dort kampfenden Franzosen zu leisten die er auch tatsachlich gewahrte Im Sommer 1439 tauchte Jeanne Claude in Orleans auf dessen Burgerschaft sie als Jeanne d Arc identifizierte Zu Ehren des Sieges gegen die Englander Belagerung von Orleans wurde ein grosses Fest abgehalten weiterhin erhielt sie von der Stadt ein Geldgeschenk Doch schon kurz darauf musste sie die Stadt fluchtartig Richtung Paris verlassen aber auch dort wurde sie im September 1439 als Betrugerin entlarvt Sie wurde festgenommen und als Usurpatorin angeklagt Vor einem offentlichen Parlement Gericht musste sie schliesslich gestehen nicht Jeanne d Arc zu sein Aus diesem Prozess ist zu entnehmen dass Jeanne Claude mit ihrem Mann zwei Kinder hatte Offenbar wurde sie nicht bestraft denn im Jahr 1440 fand sie im Poitou im Soldnerheer des Gilles de Rais Marschall von Frankreich und fruheren Kampfgefahrte Jeanne d Arcs eine Anstellung als Feldhauptmann Nachdem de Rais aber noch im selben Jahr hingerichtet wurde wurde Jeanne Claude 1441 auf personlichen Befehl des Konigs von ihrem Posten als Feldhauptmann abgelost Angeblich erhielt sie anschliessend eine Audienz vor Konig Karl VII von dem sie in einem personlichen Gesprach befragt wurde Dabei konnte sie ihm aber nicht uber Vertraulichkeiten Auskunft geben die der Konig einst mit Jeanne d Arc geteilt hatte worauf Jeanne Claude erneut ihre falsche Identitat eingestehen musste Jeanne Claude hatte wohl erneut keine strafrechtlichen Konsequenzen zu befurchten Im Jahr 1457 wird sie letztmals genannt als der gute Konig Rene de Anjou ihr einen Schutzbrief ausstellte der sie vor weiteren gerichtlichen Verfolgungen wegen ihrer Betrugereien schutzen sollte Ein Louis des Armoises welcher eines der Kinder von Jeanne Claude gewesen sein konnte fiel 1477 in der Schlacht bei Nancy Rezeption BearbeitenVon geschichtsrevisionistischer Literatur siehe de Sermoise und Atten wird Jeanne Claude des Armoises als echte Jeanne d Arc identifiziert Als Beweis ihrer Thesen wird dabei die Identifizierung ihrer Person durch mehrere Burger von Metz und Orleans und vor allem der Bruder du Lys herangezogen Von der traditionellen Fachliteratur wird dies hingegen abgewiesen Vor allem die Konstruktion einer Jeanne d Arc Biographie nach 1431 wird dabei kritisiert da sich diese auf reine Spekulationen und Vermutungen stutzt wie zum Beispiel eine angeblich hochadlige Herkunft der Jeanne d Arc welche ihr das Uberleben nach 1431 ermoglicht habe Die Identifizierung durch die Bruder du Lys wird als Versuch gewertet aus einem Betrug Profit zu schlagen Im Chor der Kirche von Pulligny Departement Meurthe et Moselle befand sich angeblich ein Grabstein welcher der Dame Jeanne du Lys pucelle de France gehort habe Zur Heiligsprechung der Jeanne d Arc im Jahr 1920 sei er entfernt worden Literatur BearbeitenPierre de Sermoise Joan of Arc and Her Secret Missions London 1973 Alain Atten Jeanne Claude des Armoises ein Abenteuer zwischen Maas und Rhein 1436 In Kurtrierisches Jahrbuch Band 19 1975 Jules Quicherat Proces de condamnation et de rehabilitation de Jeanne d Arc dite la pucelle Band 5 Paris 1849 mit dem Kapitel fausse Jeanne d Arc Hans Prutz Die falsche Jungfrau von Orleans 1436 1457 Munchen 1911 Ph Contamine Jeanne des Armoises In Lexikon des Mittelalters Band 5 Munchen und Zurich 1991 Sabine Tanz Jeanne d Arc Spatmittelalterliche Mentalitat im Spiegel eines Weltbildes Weimar 1991 Sven Rech Jeanne d Arc in Rente Unglaubliches im Schloss Jaulny In Tour de Kultur Unsere schonsten Entdeckungsreisen SR 3 Herausgegeben von Stefan Muller PVS Edition Pressevertrieb Saar 2007 ISBN 978 3 937811 04 8 Seiten 136 141 PersonendatenNAME Jeanne des ArmoisesALTERNATIVNAMEN Claude du LysKURZBESCHREIBUNG angebliche Jeanne d Arc nach deren TodGEBURTSDATUM vor 1431STERBEDATUM nach 1457 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jeanne des Armoises amp oldid 238471704