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Elisabeth Kurfurstin von Brandenburg 24 Juni 1485 im Schloss Nyborg auf Funen 10 Juni 1555 in Berlin war die Tochter von Konig Johann von Danemark Norwegen und Schweden und seiner Ehefrau Konigin Christine Durch Heirat mit Joachim I wurde sie 1502 Kurfurstin von Brandenburg Als sie sich 1527 1 zur neuen Lehre Martin Luthers bekannte geriet sie in offenen Konflikt mit ihrem Gemahl und floh 1528 nach Torgau Erst 1545 kehrte sie nach zehnjahriger Witwenschaft nach Brandenburg zuruck Skulptur von Elisabeth Kurfurstin von Brandenburg in der Sankt Knuds Kirke in Odense geschaffen von Claus Berg um 1530 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeit ihrer Kindheit hatte Elisabeth eine enge Beziehung zu ihrem Bruder dem spateren Konig Christian II Sie konnte sowohl auf Danisch als auch auf Deutsch lesen und schreiben Als 16 Jahrige wurde sie am 10 April 1502 mit dem 18 jahrigen Kurfursten Joachim I von Brandenburg in Stendal verheiratet wahrend ihre Mutter im Stockholmer Schloss belagert wurde Gleichzeitig mit Elisabeths Hochzeit fand jene ihres Onkels Friedrich mit Anna von Brandenburg statt Die Eheverbindung Elisabeths mit Kurfurst Joachim brachte dem Haus Brandenburg die Anwartschaft auf einen Teil der Herzogtumer Holstein und Schleswig ein wurde aber nie real wirksam Elisabeth fuhrte in ihren ersten Ehejahren mit ihrem Gemahl eine gluckliche Ehe und gebar ihm funf Kinder 1507 empfing sie ihre Mutter und 1515 nahm sie an der Hochzeit ihres Bruders Christian mit Isabella von Osterreich teil Schon fruh um 1523 wandte sich Elisabeth im Stillen der Lehre Luthers zu Ihre Hinneigung zum Protestantismus wurde wahrscheinlich durch ihren Leibarzt Matthaus Ratzenberger einem Freund des Reformators angebahnt Als ihr 1523 aus seinen skandinavischen Reichen vertriebener Bruder Christian II ein entschiedener Anhanger des neuen Glaubens hilfesuchend in Berlin weilte bestarkte er seine Schwester im Festhalten an der lutherischen Lehre In der Folge blieb Elisabeth ihrer religiosen Uberzeugung unter allen Umstanden treu und geriet deswegen in schroffen Gegensatz zu ihrem Ehemann einem heftigen Gegner der Reformation Ihm entging der Gesinnungswechsel seiner Gemahlin nicht die harte Strafmassnahmen von seiner Seite zu befurchten hatte Als der brandenburgische Kurfurst zu Ostern 1527 abwesend war empfing Elisabeth heimlich von einem aus Wittenberg entsandten Prediger das Abendmahl in beiderlei Gestalt Dies wurde ihrem Gemahl hinterbracht der sich nun zum sofortigen Einschreiten verpflichtet sah um dem Protestantismus in seinen Landen eine derart prominente Stutze zu entziehen Er forderte von Elisabeth dass sie sich wieder zur katholischen Religion bekenne und raumte ihr eine Bedenkzeit bis Ostern 1528 ein Spater liess er ihr jedoch ausrichten sie solle mit ihm zu Allerheiligen 1527 das Abendmahl nach altem Ritus zu sich nehmen was sie ablehnte Daraufhin holte der Kurfurst den Rat der hochsten Geistlichen des Landes ein ob er seine Gattin wenn sie beim protestantischen Glauben verharre hinrichten oder sich von ihr scheiden lassen durfe oder welche Massnahmen er sonst treffen solle Die Pralaten antworteten er habe die Pflicht Elisabeth lebenslang gefangen zu halten Als die Kurfurstin von dieser Empfehlung der geistlichen Wurdentrager Kenntnis erhielt beschloss sie mit Zustimmung ihres noch in Berlin weilenden Bruders sich aller personlicher Gefahr durch Flucht zu entziehen Auf ihr Ersuchen hin erklarte sich ihr Onkel mutterlicherseits der Kurfurst Johann von Sachsen zu ihrer Aufnahme bereit Wahrend der Abwesenheit ihres Ehemanns der gerade auf einer Reise nach Braunschweig begriffen war bewerkstelligte sie am Abend des 24 Marz 1528 ihre Flucht aus Berlin Sie schaffte es durch eine an der Wasserseite befindliche Pforte unbeobachtet aus dem Schloss zu entkommen In einem Boot ruderte sie uber die Spree zum jenseitigen Ufer und fuhr von dort aus in einem von ihrem Bruder bereitgestellten Wagen nach Torgau wo sie am 26 Marz eintraf Kurfurst Joachim I bestand darauf dass Johann von Sachsen ihm unverzuglich Elisabeth ausliefere Johann forderte hingegen Joachim musse zuerst sein Einverstandnis geben dass Elisabeth nach ihrer Ruckkehr weiterhin ihren evangelischen Glauben ungehindert ausuben durfe und dass zwei Diener die ihr bei der Flucht geholfen hatten straffrei blieben Diesen Bedingungen stimmte Joachim nicht zu so dass Elisabeth in Sachsen verweilte und abwechselnd in Torgau Wittenberg und Weimar lebte Auf dem Reichstag zu Augsburg 1530 bemuhte sich Joachim erfolglos mit Unterstutzung Kaiser Karls V die zwangsweise Ruckkehr seiner Ehefrau durchzusetzen Nach dem 1532 erfolgten Tod ihres Onkels des Kurfursten Johann geriet Elisabeth in druckende finanzielle Not und musste Schulden machen Sie studierte die Bibel sowie reformatorische Werke und schloss mit Luther nahere Bekanntschaft bei Aufenthalten in Schloss Wittenberg 1534 und 1537 als sie in schlechter gesundheitlicher Verfassung vier Monate lang unter seiner Aufsicht stand Elisabeths wirtschaftliche Lage besserte sich erst als ihr Ehemann im Juli 1535 starb woraufhin ihr ihre Sohne Joachim II und Johann eine ansehnliche jahrliche Rente gewahrten Beide wollten dass sie in ihre Heimat zuruckkehrte Doch Elisabeth widersetzte sich der Erfullung dieses Wunsches solange ihr alterer Sohn nicht vor allem eine kirchliche Reform in der von ihr begehrten Weise in der Mark Brandenburg durchfuhrte mit der Kirchenordnung Joachims II war sie jedenfalls nicht einverstanden Mit ihrem jungeren Sohn Johann war sie in religioser Beziehung zufriedener Sie wohnte ab 1536 neun Jahre im Schloss Lichtenburg bei Prettin das ihr Kurfurst Johann Friedrich als Residenz angewiesen hatte Dort hielt sie einen kleinen Hof den sie sich mittels der finanziellen Zuwendungen ihrer Sohne leisten konnte Erst im Sommer 1545 konnte Johann seine Mutter zur Ruckkehr in die Mark Brandenburg uberreden nachdem sie zahlreiche Zusicherungen fur ihren Gottesdienst ihre Geistlichen und ihre Diener bekommen hatte Zehn Jahre lebte Elisabeth nun auf ihrem Witwensitz der Burg Spandau und nahm wenn sie nun auch ofters krankelte an der kirchlichen Bewegung lebhaft teil Als sie sich dem Tod nahefuhlte bat sie ihren Sohn Joachim II trotz ihres schlechten Gesundheitszustandes nach Berlin gebracht zu werden Ihr Begehr wurde am 1 Juni 1555 erfullt und zehn Tage spater starb sie im Alter von 69 Jahren in der kurfurstlichen Burg Ihre letzte Ruhestatte fand sie im Berliner Dom Nachkommen BearbeitenJoachim 1505 1571 Kurfurst von Brandenburg 1535 1571 Anna 1507 19 Juni 1567 verheiratet am 17 Januar 1524 mit Albrecht VII Herzog zu Mecklenburg Elisabeth 1510 1558 verheiratet am 7 Juli 1525 in Stettin mit Herzog Erich von Braunschweig Luneburg Margaretha um 1511 nach 3 November 1577 verheiratet am 23 Januar 1530 in Berlin mit Georg von Pommern am 15 Februar 1534 in Dessau mit Johann IV von Anhalt Zerbst Johann 1513 1571 Markgraf von Brandenburg Kustrin 1536 1571Literatur BearbeitenJohannes Schultze Elisabeth In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 443 Digitalisat Karl Lohmeyer Elisabeth Kurfurstin von Brandenburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 14 f Friedrich Wilhelm Bautz Elisabeth Kurfurstin v Brandenburg 1485 1555 In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1493 1494 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Adolf Laminski Georg Buchholzer In JBLG 50 1999 S 74 76 Einzelnachweise Bearbeiten Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 1 Auflage Munchen Dt Verl Anst 2007 ISBN 978 3 421 05392 3 S 28 Normdaten Person GND 128983574 lobid OGND AKS VIAF 40443160 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Elisabeth von Danemark Norwegen und SchwedenALTERNATIVNAMEN Elisabeth Kurfurstin von BrandenburgKURZBESCHREIBUNG Kurfurstin von BrandenburgGEBURTSDATUM 24 Juni 1485GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 10 Juni 1555STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth von Danemark Norwegen und Schweden amp oldid 234403061