Die Einerverfolgung ist eine Disziplin des Bahnradsports.
Regeln Bearbeiten
Männer absolvieren 4.000 Meter und Frauen 3.000 Meter auf einer Radrennbahn. Die Distanz bei den Junioren beträgt 3.000 m, bei den Juniorinnen 2.000 m. Ab 2025 werden die Distanzen der Frauen auf 4.000 Meter und die der Juniorinnen auf 3.000 Meter erhöht.
Ein Einerverfolgungsturnier wird in zwei Runden ausgetragen. Zunächst werden in einer Qualifikation die vier schnellsten Fahrer ermittelt. Die beiden Bestplatzierten ermitteln im großen Finale den Sieger; die Nächstschnellsten bestreiten das kleine Finale um Platz drei.
In jedem Lauf starten zwei Fahrer von den gegenüberliegenden Geraden der Bahn an der Verfolgerlinie. In der Qualifikation wird auf Zeit gefahren, die Fahrer dürfen sich jedoch nicht im Windschatten des jeweils anderen bewegen. In den Läufen der besten Vier ist Sieger, wer die Distanz als Erster bewältigt oder seinen Gegner vorher einholt.
Rekorde Bearbeiten
Die aktuellen Weltrekordhalter sind bei den Männern Filippo Ganna, der bei der Weltmeisterschaft 2022 in Saint-Quentin-en-Yvelines 3:59,636 Minuten für die 4.000 Meter benötigte, und bei den Frauen Chloé Dygert, die am 29. Februar 2020 in Berlin bei der Weltmeisterschaft 2020 die 3.000 Meter in 3:16,937 Minuten fuhr.
Paracycling Bearbeiten
Die Einerverfolgung wird auch im Paracycling betrieben, als Einzelwettbewerb und zugleich Bestandteil des Omniums. Ausgefahren wird sie mit Tandems aus sehbehindertem Fahrer und sehendem Piloten (Klasse B) und mit Rennrädern (Klasse C). Die Entfernung beträgt bei den Männern in den Leistungsklassen B, C4 und C5 jeweils 4000 m, ansonsten 3000 m.
Ergebnisse bei Bahnradsport-Weltmeisterschaften Bearbeiten
Männer Bearbeiten
Die Einerverfolgung wurde 1939 erstmals offiziell bei Bahn-Weltmeisterschaften in Mailand ausgetragen, der Wettbewerb allerdings wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs nach den Vorläufen abgebrochen. Im Jahr zuvor, 1938 in Amsterdam, war ein Demonstrationsrennen in der Verfolgung ausgetragen worden. Die Idee zu dieser neuen Disziplin soll der US-amerikanische Radsportler Bill Martin gehabt haben.
Im Jahr 1993 wurde die Trennung zwischen Profis und Amateuren aufgehoben. Seitdem finden die Bahn-Weltmeisterschaften in der neuen "Elite"-Kategorie statt.
In den Jahren der Olympischen Spiele 1976, 1980, 1984, 1988 und 1992 wurde der Amateur-Wettbewerb bei Weltmeisterschaften nicht ausgetragen.