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Karl Ludwig Friedrich Eduard Wildbolz 13 Februar 1858 in Bern 6 Dezember 1932 ebenda war ein Schweizer Offizier und hatte wahrend des Landesstreiks im November 1918 als Korpskommandant das Kommando uber die Ordnungstruppen in Bern Eduard Wildbolz als Kommandant der 3 Division 1912 1917 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Militarische Karriere 1 2 1 Werdegang 1 3 Berner Platzkommandant wahrend des Landesstreiks 1918 1 4 Soziales Engagement 2 Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Die Familie Wildbolz stammte ursprunglich aus Markdorf Deutschland am Bodensee 1613 erhielt sie das Burgerrecht der Stadt Bern sie wurde der Zunftgesellschaft zu Schmieden zugehorig 1 Eduard wuchs als Sohn des Apothekers Karl Rudolf Alexander 1825 1879 und der Julia Constantina geb Marcuard 1832 1904 in Bern auf Von 1872 bis 1875 absolvierte er eine kaufmannische Lehre mit Stationen in Lausanne Basel und Paris Nach seiner Ausbildung arbeitete er als Bankangestellter in Basel Darauf folgte seine Karriere als Berufsoffizier 1892 heiratete er Cacilia Antoinette Margarita Marcuard 1872 Tochter des Bankiers Georg Marcuard von Gonzenbach 1844 1928 und Schwester von Georges Marcuard dem spateren Korpskommandanten und Ausbildungschef der Armee Der Ehe mit Cacilia entsprangen die Kinder Georg Eduard 1893 Else 1894 Karl Ulrich 1896 Helene Marguerite 1898 Reinhard Ernst 1904 und Constance Elisabeth 1905 2 Aus der Ehe von Georg Eduard und Elisabeth Katharina Franziska Theodora geb von Bourcy stammen die Kinder Hansjorg Eduard Wildbolz 1935 Klaus und Jost Wildbolz Zwillinge 1937 3 Militarische Karriere Bearbeiten Werdegang Bearbeiten 1878 zum Leutnant befordert trat Wildbolz 1881 in das Instruktionskorps der Kavallerie ein Als deren Mitarbeiter beeinflusste er zusammen mit seinem Vorgesetzten dem spateren General Ulrich Wille deren Reorganisation im Kavalleriereglement von 1894 4 Ab 1896 wirkte er im Rang eines Obersten als Oberinstruktur der Kavallerie worauf er 1908 als Divisionar deren Waffenchef wurde Von 1889 bis 1908 war Wildbolz Offizier im Generalstab der Schweizer Armee 1908 wurde ihm das Kommando uber die 2 Division ubertragen Von 1910 bis 1917 war er Kommandant der 3 Division und ab 1917 mitten im Ersten Weltkrieg ubernahm er als Korpskommandant das Kommando uber das Armeekorps 2 5 Berner Platzkommandant wahrend des Landesstreiks 1918 Bearbeiten nbsp Wildbolz meldet General Ulrich Wille seine Truppen in Bern nbsp Truppen vor dem Bundeshaus wahrend des LandesstreiksDie lange Dienstzeit wahrend der Grenzbesetzung von 1914 bis 1918 ohne Erwerbsausfallentschadigung die hohe Teuerung und Arbeitslosigkeit fuhrten zur Verarmung weiter Teile der Schweizer Bevolkerung Zudem fuhrte die Rohstoffverknappung infolge des Kriegs zu Engpassen in der Lebensmittelversorgung Vor diesem Hintergrund rief das Oltener Aktionskomitee im November 1918 den landesweiten Streik aus Dem Landesstreik vom 11 bis 14 November 1918 gingen Proteststreiks in mehreren Industriezentren voraus Der Bundesrat sah sich gezwungen am 7 November Ordnungstruppen fur Zurich und am 8 November fur Bern zu mobilisieren Die Truppen fur Zurich unterstanden dem Kommando des Divisionars und spateren Frontisten Emil Sonderegger General Ulrich Wille sah fur das Kommando uber den Berner Ordnungsdienst Divisionar Fritz Gertsch vor Dieser war beim Bundesrat jedoch unbeliebt da er als Vertreter unerbittlicher preussischer Scharfmacherei 6 galt Das Kommando uber die Truppen fur Bern wurde schliesslich gegen den Willen des Generals Eduard Wildbolz ubertragen Der Bundesrat legte fur die Bundesstadt Bern grossen Wert darauf dass die Truppenprasenz keine Ausschreitungen provozierte So beschloss er bereits angesichts des fur den 9 November angekundigten Proteststreiks dass jegliches Einschreiten des Militars gegen einen Demonstrationszug oder gegen eine Versammlung unterbleiben musse und sollte ein Eingreifen notig werden nichts geschehen soll ohne besondere Weisung des Bundesrats 7 Liess Sonderegger seine Truppen demonstrativ und mit grossem Pomp in Zurich einmarschieren so stationierte Wildbolz die Soldaten zuerst vor allem in der Umgebung der Stadt mit dem erklarten Ziel den Einsatz ohne grosses Aufsehen zu leisten 8 Seinen Offizieren gab er am 10 November die Weisung nicht provokatorisch in Haltung Anzug und Gesichtsausdruck zu sein und er verbot anfanglich in den Strassen Mitrailleusen zu zeigen 9 Wildbolz verstand den Truppeneinsatz nicht als Kampf gegen die Sozialdemokratie sondern lediglich dazu Ausschreitungen in der Stadt zu verhindern Zu Beginn des Landesstreiks unterstanden Wildbolz 12 000 Mann fur Bern und Sonderegger 20 000 fur Zurich 10 Soziales Engagement Bearbeiten Als leitender Redaktor der Allgemeinen Schweizerische Militarzeitschrift ASMZ 1917 1919 ausserte Eduard Wildbolz deutliche Kritik am Dienstbetrieb wahrend der Grenzbesetzung und warnte vor ubertriebenem Drill in der Armee 4 Wildbolz war bekannt und beliebt fur seine soziale Aufgeschlossenheit In seinen Gedanken zum Pazifismus publiziert 1919 in der sozialistisch religiosen Monatszeitschrift Neue Wege stellte sich der Militar zwar klar hinter die Milizarmee Gleichzeitig hielt er fest dass es den Soldaten heute ekelt vor dem Geschehen und vor dem Verbrennen und dem Vergiften und dem Ersaufen und Verschutten und Ersticken 11 Als Grundlagen fur den Pazifismus nennt Wildbolz Verzicht soziales Denken Streben nach sozialem Ausgleich 12 Nach dem Landesstreik sah er denn auch die dringlichste Aufgabe darin die Beziehungen zwischen den sozialen Klassen zu normalisieren Im Schweizerischer Bund fur Reformen der Ubergangszeit engagierte er sich unter anderen zusammen mit dem Theologen Karl Barth dem Bauernsekretar Ernst Laur dem Sozialdemokraten Emil Kloti wie auch mit Emil Sonderegger fur dieses Ziel 13 1920 leitete er im Auftrag des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz den Austausch von Kriegsgefangenen zwischen Deutschland und Russland und 1923 nach den Bestimmungen des Vertrags von Lausanne jenen von turkischen und griechischen Kriegsgefangenen 14 Publikationen BearbeitenDie Verwendung unserer Kavallerie J Huber Frauenfeld 1902 An meine Offiziere Der Kommandant der III Division Oberstdivisionar Wildbolz G Iseli Bern 1915 Volk und Heer der Schweiz im Lichte des gegenwartigen Krieges Rosius Verlag Biel 1915 Literatur BearbeitenBiographisches Lexikon verstorbener Schweizer Bd 2 S 10 Rudolf Jaun Das Schweizerische Generalstabskorps 1875 1945 Eine kollektiv biographische Studie Der schweizerische Generalstab Band 8 Helbing und Lichtenhahn Basel u a 1991 ISBN 3 7190 1144 5 Willi Gautschi Der Landesstreik 1918 Benziger Zurich 1968 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eduard Wildbolz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Peter Muller Grieshaber Wildbolz Eduard In Historisches Lexikon der Schweiz Gerhard Wyss Oberstkorpskommandant Eduard Wildbolz als Redaktor der ASMZ von 1917 1919 In Allgemeine Schweizerische Militarzeitschrift 150 1984 S 129 doi 10 5169 seals 55614 Guillaume Favre Colonel Cdt C Edouard Wildbolz Nachruf in ASMZ 78 98 1932 S 675 677 doi 10 5169 seals 10848 Streubestande in der Burgerbibliothek BernEinzelnachweise Bearbeiten Burgerbuch Bern 1876 S 251 252 Burgerbuch Bern 1914 S 377 Burgerbuch Bern 1940 S 401 a b Gerhard Wyss Oberstkorpskommandant Eduard Wildbolz als Redaktor der ASMZ von 1917 1919 In ASMZ 150 1984 S 129 doi 10 5169 seals 55614 Rudolf Jaun Das Schweizerische Generalstabskorps 1875 1945 Eine kollektiv biographische Studie Der schweizerische Generalstab Band 8 Helbing und Lichtenhahn Basel u a 1991 ISBN 3 7190 1144 5 Willi Gautschi Der Landesstreik 1918 Benziger Zurich 1968 S 242 Protokoll des Bundesrats vom 8 November 1918 digitalisierte Amtsdruckschriften des Schweizerischen Bundesarchivs Willi Gautschi Der Landesstreik 1918 Benziger Zurich 1968 S 240 242 Willi Gautschi Der Landesstreik 1918 Benziger Zurich 1968 S 242 Willi Gautschi Der Landesstreik 1918 Benziger Zurich 1968 S 245 Eduard Wildbolz Gedanken uber Pazifismus In Neue Wege 13 1919 S 70 doi 10 5169 seals 134474 Eduard Wildbolz Gedanken uber Pazifismus In Neue Wege 13 1919 S 72 doi 10 5169 seals 134474 Willi Gautschi Der Landesstreik 1918 Benziger Zurich 1968 S 373 Biographisches Lexikon verstorbener Schweizer Bd 2 S 10 Normdaten Person GND 1057035793 lobid OGND AKS VIAF 306251374 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wildbolz EduardALTERNATIVNAMEN Wildbolz Karl Ludwig Friedrich Eduard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer Offizier als Korpskommandant Chef der Ordnungstruppen in Bern wahrend des Landesstreiks im November 1918GEBURTSDATUM 13 Februar 1858GEBURTSORT BernSTERBEDATUM 6 Dezember 1932STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Wildbolz amp oldid 215179675