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Eduard Stapel 30 Mai 1953 in Bismark Altmark 3 September 2017 ebenda war einer der Grunder der kirchlichen Schwulenbewegung in der DDR und von 1990 bis 2006 Sprecher des Lesben und Schwulenverbandes in Deutschland LSVD Der Journalist und Theologe lebte lange Jahre in Leipzig und war Mitglied der kirchlichen Oppositionsbewegung in der DDR Er gehorte zu den Begrundern und war der zentrale Ideengeber des LSVD der unter dem Namen SVD im Februar 1990 in Leipzig gegrundet worden war Eduard Stapel wahrend Filmaufnahmen fur ein Interview im Mai 2013Eduard Stapel links mit Christian Pulz rechts bei den Dreharbeiten zu Unter Mannern schwul in der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Weiteres 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1959 1971 besuchte Stapel die POS und EOS bis zum Abitur 1971 1972 war er Volontar bei der Bezirkszeitung der DDR CDU Der Neue Weg in Halle Saale Er studierte 1972 bis 1976 Journalistik an der Karl Marx Universitat Leipzig mit dem Abschluss Diplom Journalist Danach studierte Stapel von 1975 bis 1982 Evangelisch lutherische Theologie am Theologischen Seminar Leipzig der grossten der drei nicht staatlichen Hochschulen der DDR 1 Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums konnte Eduard Stapel als bekennender homosexueller Theologe nicht ins Vikariat ubernommen werden das Theologische Seminar Leipzig stellte ihn einstweilen als Konviktsinspektor an 2 1982 grundete er mit Christian Pulz und Matthias Kittlitz den ersten Arbeitskreis Homosexualitat in der Evangelischen Studentengemeinde in Leipzig Durch Werbeaktionen auf mehreren Kirchentagen im Lutherjahr 1983 entstanden ahnliche Arbeitskreise in vielen grosseren Stadten der DDR 3 Von 1985 bis 1990 koordinierte Stapel die Aktivitaten der Arbeitskreise in der DDR als Angestellter fur Schwulenarbeit der Evangelischen Stadtmission Magdeburg Stapel absolvierte 1984 sein Vikariat in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Sein Antrag auf Ordination und Ubernahme einer Pfarrstelle wurde jedoch nicht stattgegeben Grund war sein Engagement fur die Rechte von Lesben und Schwulen in der evangelischen Kirche Stapel erhielt stattdessen eine Stelle in der Evangelischen Stadtmission Magdeburg Eine Entschadigung fur die Ablehnung einer Pfarrstelle erhielt Stapel nicht 1985 war er einer der Mitbegrunder des Arbeitskreises Solidarische Kirche u a mit Marianne Birthler und Freya Klier Langere Zeit war Stapel einer der Sprecher 1990 grundete er den Schwulenverband in der DDR in Deutschland SVD e V seit 1999 LSVD dessen Bundesvorstandsmitglied er bis 2006 war Von da an war er Ehrenvorsitzender im LSVD Bei der Volkskammerwahl 1990 war er Kandidat des Neuen Forum von 1990 bis 1991 DDR bzw Bundesgeschaftsfuhrer des SVD e V sowie von 1995 bis 1997 Mitarbeiter der Forschungsstelle der Gesellschaft fur Sexualwissenschaft in Leipzig Stapel baute in der DDR zahlreiche Homosexuellengruppen innerhalb der Evangelischen Kirche auf Die Staatssicherheit sah in ihm den Hauptorganisator einer staatsfernen Burgerrechtsbewegung der Homosexuellen Sein Operativer Vorgang hiess After Shave Derart anzugliche Decknamen After waren typisch fur schwule Opfer der Stasi Stapel war Mitglied von Bundnis 90 Die Grunen und gehorte zeitweise dem Landesvorstand der Partei in Sachsen Anhalt an Bei den Bundestagswahlen 2005 und 2009 kandidierte er als Direktkandidat fur seine Partei im Bundestagswahlkreis Altmark Stapel starb im September 2017 im Alter von 64 Jahren in seinem Geburtsort Bismark in Sachsen Anhalt 4 Die Beisetzung erfolgte am 30 September 2017 auf dem Friedhof von Bismark Ehrungen Bearbeiten1996 Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch Bundesprasident Roman Herzog 2003 Verleihung des Zivilcouragepreises des CSD Berlin am 28 Juni 2003 in Berlin fur die o g Leistungen beim Aufbau einer burgerrechtsorientierten Lesben und Schwulenbewegung in der ehemaligen DDR 2006 Ehrenvorsitzender im LSVDWerke BearbeitenEduard Stapel Warme Bruder gegen kalte Krieger Schwulenbewegung in der DDR im Visier der Staatssicherheit Betroffene erinnern sich Teil 10 Sachsen Anhalt Landesbeauftragte fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR Sachsen Anhalt Magdeburg 1999 DNB 958340617 Eduard Stapel Kurt Starke Schwuler Osten Homosexuelle Manner in der DDR Mit einer Einleitung von Bert Thinius und einem Interview mit Eduard Stapel Links Berlin 1994 ISBN 3 86153 075 9 Weiteres BearbeitenEduard Stapel war einer der Protagonisten des 2012 entstandenen Dokumentarfilms Unter Mannern Schwul in der DDR von Ringo Rosener und Markus Stein 5 Siehe auch BearbeitenListe von Oppositionellen in der DDRLiteratur BearbeitenChristoph Links Stapel Eduard In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Ruth Weinhold Hesse Wir haben Dir Unrecht getan Homosexualitat und Kirche Vor 35 Jahren grundete der angehende Pfarrer Eduard Stapel in Leipzig den Arbeitskreis Homosexualitat in der Kirche Der Weg ins Pfarramt blieb ihm versperrt Heute wartet er auf ein Schuldbekenntnis seiner Kirche In Der Sonntag Nr 23 11 Juni 2017 sonntag sachsen de Auch in Die Kirche Nr 30 23 Juli 2017 S 2 Zitat Eduard Stapel wartet bis heute auf ein Schuldbekenntnis seiner Kirche Klaus Fitschen Liebe zwischen Mannern Der deutsche Protestantismus und das Thema Homosexualitat Christentum und Zeitgeschichte Band 3 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2018 ISBN 978 3 374 05588 3 Kap XII Der Fall Eduard Stapel S 136 139 Weblinks BearbeitenKurzbiografie Eduard Stapel Memento vom 1 Marz 2005 im Internet Archive In Mitteldeutscher Rundfunk 2 August 2004 Andre Nowak Unter Mannern Schwul in der DDR Dokumentarfilm In FilmeBlog de IDGV GmbH Filmbeschreibung und Rezension Christoph Richter Tag gegen Homophobie Eduard Stapel Vorkampfer der DDR Schwulenbewegung In Deutschlandfunk 17 Mai 2017 1 2 Vorlage Toter Link ondemand mp3 dradio de mp3 5 32 Min 5 2 MB Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2020 Suche in Webarchiven Zitat Er hat am eigenen Leib erlebt wie Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung diskriminiert werden Eduard Stapel Vielen gilt er als Grunder der DDR Schwulenbewegung 1000 Seiten fullte seine Stasi Akte Fur sein Engagement erhielt Stapel 1996 das Bundesverdienstkreuz Thomas Gerlach Sachsen Anhalt im politischen Umbruch Schweigende Heimat Eddi Stapel ist Ortsburgermeister im kleinen Bismark ein Gruner der die DDR Schwulenbewegung initiiert hat Der Erfolg der AfD macht ihn ratlos In Die Tageszeitung 12 April 2016 GayChurch Berlin Interview mit Eduard Stapel 2013 zur kirchlichen Schwulenbewegung in der DDR auf YouTube 1 Marz 2021 Dokumentarfilm mit Filmbeschreibung Laufzeit 1 18 40 Std Einzelnachweise Bearbeiten Neben dem Sprachenkonvikt Berlin und dem Katechetischen Oberseminar Naumburg Saale Als Konvikte wurden am Theologischen Seminar Leipzig die drei Wohnheime der nicht ansassigen Studentinnen und Studenten bezeichnet 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Bismark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Stapel amp oldid 238098343