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Eduard Gerhardt Clauss 15 Juni 1906 in Meissen 30 September 1966 in Dresden auch E G Clauss war ein deutscher akademischer Maler der seine bildkunstlerischen Ideen in Bauwerken mit Porzellan beziehungsweise Keramik in Innen und Aussenraumen realisierte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bedeutung 3 Nachlass 4 Werke Auswahl 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenClauss besuchte von 1913 bis 1923 die Grundschule und die Realschule in Meissen Triebischtal Von 1923 bis 1926 absolvierte er eine Ausbildung zum Porzellanmaler an der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen Anschliessend wechselte er an die Staatliche Akademie fur Kunstgewerbe in Dresden wo er sich bei Karl Gross in der Graphischen Zeichenklasse und dem Zeichen und Malsaal sowie in Wilhelm Schades Kurs Dekorative Malerei weiterbildete Noch vor seinem Abschluss 1931 war er von 1928 bis 1929 als Malergehilfe bei Zwikelmaier Repphun und den Gebrudern Mezger in Uberlingen am Bodensee tatig 1 1931 und 1932 waren Bildungs und Wanderjahre in denen er die Schweiz Agypten Italien und Griechenland bereiste Von 1932 bis 1939 wirkte er als freischaffender akademischer Maler im Raum Konigsberg Ostpreussen 1934 erfolgte sein Eintritt in die Reichskulturkammer der Bildenden Kunste im Fachverband Bund deutscher Maler und Graphiker Wahrend des Zweiten Weltkriegs war er als Sanitatssoldat im Krankenwagenzug 504 an der Ostfront eingesetzt Sein Kriegseinsatz wurde durch eine Verwundung beendet 1 Mit kunstlerischen Aussengestaltungen von Bauwerken und Innenraum Ausschmuckungen in der Region Dresden kehrte er im Juli 1946 in seinen Beruf zuruck 1 1949 stellte er unter anderem sechs Nischenwandbilder fur den Speisesaal der Sachsischen Landesbank Dresden fertig die Szenen aus verschiedenen Arbeitsbereichen zeigen Von 1951 bis zu seinem Tod im September 1966 arbeitete er regelmassig mit der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen und dem VEB Plattenwerk Max Dietel in Meissen zusammen und fuhrte vielfaltige und hochwertige bildkunstlerischen Auftragswerke aus 1 Clauss gestaltete politisch kulturell wissenschaftlich wirtschaftlich oder auch profan genutzte Bauten Beispiele fur erstere sind in Berlin das Foyer des Neubaus des Staatsrates der DDR das mit grossflachig gestalteten Porzellanverkleidungen verziert wurde und die Stirnwand im Barensaal des Alten Stadthauses deren Verkleidung er mit einem stilisierten Ahrenmotiv versah Der Tierpark Berlin erhielt neben Wandverkleidungen in Gehegen und Saulenverkleidungen in der Cafeteria fur die Fassade des Alfred Brehm Hauses ein 2 25 Meter breites und 1 60 Meter hohes Mosaik aus roten gelben und grauen Porzellanschnittstucken das einen Sabelzahntiger darstellt Im Neubau der Leipziger Oper verkleidete er Wande und Pfeiler mit Meissner Porzellanplatten Als Motive wahlte er Symbole aus der Welt des Theaters wie Lyra und Masken Ein Porzellanwandbild konzipierte er auch fur das Laborgebaude im Mineralolwerk Lutzkendorf Beispiele fur profane Einrichtungen sind eine Wascherei in Dresden Wandbild Die Wasche im Wandel der Zeiten und das Reha Schwimmbad Kreischa Wandbild Segelboote Hotels und Restaurants beauftragten ihn ebenfalls Die elf 1955 geschaffenen Ansichten west und ostdeutscher Stadte fur das Restaurant Nord am Frankfurter Tor in Berlin setzen sich aus bis zu 24 jeweils 20 20 Zentimeter grossen Keramikplatten zusammen die mit kobaltblauer Unterglasur bemalt und in Uberschlagtechnik hergestellt wurden Fur das 1964 eroffnete Hauptpostamt 6 in Dresden Neustadt projektierte Clauss eine zwolf Meter lange und nahezu vier Meter hohe in den Farben Blau Schwarz Grau und Weiss der Unterglasurfarbpalette gehaltene Fassadenverkleidung die keine figurliche sondern eine abstrakte Stadt Ansicht aufweist 2 E G Clauss war mit der Handwebmeisterin Herta Clauss 1909 2007 geb Schlegel verheiratet und hatte mit ihr drei Kinder Bedeutung BearbeitenClauss baugebundene bildkunstlerische Werke mit Porzellan beziehungsweise Keramik erschlossen neue Wege einer materialadaquaten Verarbeitung in der Aussen und Innengestaltung Seine Arbeiten zeichnen sich sowohl durch thematisch stilistische Vielfalt als auch durch kunstlerisches wie handwerkliches Niveau aus 3 Aufgrund seiner Pionierarbeit entfaltete sich in den Folgejahren dieser Zweig der Meissner Porzellanverarbeitung in der DDR 4 5 Seine Werke umfassen uber 100 baugebundene Kunstwerke in Berlin Budapest Leipzig Dresden Magdeburg Merseburg Halle Eisenhuttenstadt Unterwellenborn Miltitz Lutzkendorf Heidenau Kreischa Nachlass BearbeitenTeilnachlasse befinden sich im Archiv der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen im Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin hier uberwiegend Entwurfszeichnungen architekturbezogener Kunst Fotografien erganzend personenbezogene Dokumente und Schriftgut beim Verband Bildender Kunstler Deutschlands Baugebundene Kunst in der DDR sowie im Privatarchiv der Tochter hier grafische Blatter Drucke Aquarelle und Olbilder Fotodokumentationen baugebundener und bildnerischer Werke Werke Auswahl Bearbeiten1949 6 Nischenwandbilder im Speisesaal der Sachsischen Landesbank Dresden Szenen aus dem Arbeitsleben Schiffsbau Holzverarbeitung Bauwesen Bergbau Land und Forstwirtschaft Wandbild mit Naturmotiven Pflanzen Tiere Landschaften 1951 52 Mitarbeit am Reliefwandbild Max Lingners Lingnerfries auf Meissner Porzellan am Haus der Ministerien in Ost Berlin 1953 Fassadengestaltung an Wohngebauden der Berliner Stalinallee mit Natursymbolik und ornamentik 1954 Erker und Balkonverkleidung fur das Stalinallee Haus Nr 53 Saulenverkleidungen im Haus des Kindes mit 20 stilisierten Landschaften aus aller Welt Fahrstuhlverkleidungen zum Thema Kinderspielzeuge aus aller Welt im Haus des Kindes Porzellanwand mit strukturalen Motiven im Erfrischungsraum des Mobelkaufhauses Stalinallee 1955 11 Wandbilder von deutschen Stadten u a Stralsund Hamburg Dresden Tangermunde Munchen Frankfurt a M Luneburg Merseburg fur das Restaurant Nord am Frankfurter Tor in Berlin 1956 2 Supraporte ehemalige Zentralschule Miltitz bei Meissen 6 1957 Wandverkleidung fur ein Restaurant im Einrichtungshaus der Berliner Magistrale zum Thema Linien und Flachen Wandverkleidungen Saule im Fleischerladen Delicata und Ladentheke nebst mehreren Saulen in einem Blumenladen am Altmarkt Westseite in Dresden 1958 8 Wandzierbrunnen fur die Treppenhauser und Korridore der Kommunalen Berufsschule fur Fernmeldetechnik und Postwesen im Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg Gudwanger Strasse 16 u a Motivgruppe Antike Welten 1959 Fassadenwandbild an zwei Wohngebauden zu den Themen Volkerfreundschaft und Familie in Eisenhuttenstadt Wandbild fur eine Dresdner Wascherei Die Wasche im Wandel der Zeiten 1960 Pfeilerverkleidungen Friese im Foyer der Leipziger Oper sowie Reliefs an den Sockeln der Treppenaufgange Wandbild mit Motiven aus der Arbeitswelt der Stahlwerker Stahlwerk Unterwellenborn 1961 Mosaik Sabelzahntiger an der Fassade des Alfred Brehm Hauses im Tierpark Berlin Friedrichsfelde 1962 Wand und 13 Saulenverkleidungen in der Cafeteria des Tierparks abstrakte Dekoration moglicherweise ein Hausermeer 2 am Eingang zum Hauptpostamt in Dresden Neustadt Saulenverkleidungen und ein Wandbild im Speisesaal des Instituts fur Arbeitsokonomie in Dresden 1963 Wandgestaltung im Plenarsaal Neues Rathaus Sitz des Ministerrates der DDR Aussenfassaden eines Kinderkaufhauses und eines Postamtes in Magdeburg Speisesaalausgestaltung im Stahlwerk Unterwellenborn Wandbild im Laborgebaude des Mineralolwerkes in Lutzkendorf 1964 Wandgestaltung in einem Mehrzweckgebaude am Bruhl in Leipzig Wandverkleidung und Fahrstuhlumrandung im Staatsratsgebaude in Berlin Wandbild im Restaurant Stadt Leipzig in Leipzig Saulenverkleidungen und Landkarte der Erde im VEB Schokopack Dresden 1965 Eingangshallen Gestaltung im Sitz des Staatsrates Berlin Keramiksaulen und Thekenverkleidung im Speisesaal der Zentralverwaltung der NDPD in Berlin Wandbild Segelboote im Reha Schwimmbad Kreischa 1966 Landkarte Kamingestaltung in der DDR Botschaft in Budapest Wandbild in den Heidenauer Gummiwerken Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Clauss Eduard Gerhardt Kurzbiografie Geschichte der Institution In adk de Abgerufen am 19 April 2023 a b Uwe Beyer Wandbilder Bildwande Kunstlerische Wandgestaltung in Meissner Porzellan Mit Fotografien von Klaus Tanzer Meissener Manuskripte Band XVII Staatliche Porzellan Manufaktur Meissen 2003 ISBN 3 910063 35 7 Hausermeer und Segelboot S 46 f Antje Kirsch Dresden Kunst im Stadtraum Architekturbezogene Kunst 1945 1989 Saxo Phon Dresden 2015 ISBN 978 3 943444 48 3 Eduard Gerhard sic Clauss Dekorative Darstellung einer Stadt S 19 Scharnhorst Gerhard Claus sic Initiator der Anwendung des Porzellans im Bauwesen In Manufaktur Echo Betriebszeitung des VEB Staatliche Porzellan Manufaktur Meissen 1966 S 3 Uwe Beyer Wandbilder Bildwande Kunstlerische Wandgestaltung in Meissner Porzellan Mit Fotografien von Klaus Tanzer Meissener Manuskripte Band XVII Staatliche Porzellan Manufaktur Meissen 2003 ISBN 3 910063 35 7 In Berlin und Dresden S 37 41 VEB Staatliche Porzellan Manufaktur Meissen Kunstlerische Wandgestaltungen Broschur Meissen 1960 S 6 und 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eduard Gerhard Clauss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eduard Gerhardt Clauss Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinNormdaten Person GND 1264149239 lobid OGND AKS VIAF 4457166007099875590007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Clauss Eduard GerhardtALTERNATIVNAMEN Clauss E G Clauss EGKURZBESCHREIBUNG deutscher Porzellan und KeramikkunstlerGEBURTSDATUM 15 Juni 1906GEBURTSORT MeissenSTERBEDATUM 30 September 1966STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Gerhardt Clauss amp oldid 235208940