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Klassifikation nach ICD 10A83 2 Ostliche Pferdeenzephalitis Eastern Equine Encephalitis ICD 10 online WHO Version 2019 Die Ostliche Pferdeenzephalomyelitis engl Eastern Equine Encephalomyelitis EEE ist eine todlich verlaufende Viruserkrankung der Pferde die wie alle Pferdeenzephalomyeliten zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen gehort Sie ist auch auf den Menschen ubertragbar Zoonose und kann eine ebenfalls todliche Erkrankung auslosen Inhaltsverzeichnis 1 Epidemiologie 2 Erreger 3 Klinik bei Tieren 4 Klinik beim Menschen 5 Bekampfung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseEpidemiologie Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet in den USAErstmals wurde das Virus 1933 bei einer grossen Pferdeepidemie in den mittleren Ostkustenstaaten der USA beschrieben wahrend der erste Ausbruch einer menschlichen Epidemie 1938 im Sudosten von Massachusetts mit 34 Infizierten nachgewiesen wurde von denen 25 verstarben Erst 1959 wurde ein weiterer Ausbruch bei 32 Menschen in New Jersey berichtet Seither konnten regelmassig kleinere Ausbruche beim Menschen beschrieben werden wobei seit der Jahrtausendwende insgesamt eine Zunahme der Anzahl Infizierter und eine zunehmend nordlichere Ausbreitung beobachtet wurden die inzwischen bis nach Sudkanada Maine und Vermont reicht Dabei wurde eine Periodizitat in der Haufigkeit der Krankheitsfalle beobachtet mit Haufungen Cluster uber zwei oder mehr Jahre und mit Zwischenjahren mit weniger vielen Fallen 1 Erreger BearbeitenEastern Equine Encephalitis Virus nbsp Eastern Equine Encephalitis Virus rot eingefarbt in einer elektronenmikroskopischen Aufnahmeder Speicheldruse einer StechmuckeSystematikKlassifikation VirenRealm Riboviria 3 Reich Orthornavirae 2 Phylum Kitrinoviricota 2 Klasse Alsuviricetes 2 Ordnung Martellivirales 2 Familie TogaviridaeGattung Alphavirusohne Rang Eastern equine encephalitis complex Art Eastern equine encephalitis virusTaxonomische MerkmaleGenom ssRNA linearBaltimore Gruppe 4Symmetrie ikosaedrischHulle vorhandenWissenschaftlicher NameEastern equine encephalitis virusKurzbezeichnungEEEVLinksNCBI Taxonomy 11021ViralZone Expasy SIB 216ICTV Taxon History 201855088Der Erreger der Erkrankung ist das Ostliche Equine Encephalomyelitis Virus auch Ostliches Pferdeenzephalitis Virus Eastern Equine Encephalomyelitis Virus Eastern Equine Encephalitis Virus EEEV aus der Gattung Alphavirus der Familie der Togaviridae und zahlt zu den Arboviren Es gibt mehrere Varianten dieser Virusspezies u a eine nordamerikanische und weitere sudamerikanische Die nordamerikanische Linie I 4 kommt in der Karibik den ostlichen US Bundesstaaten und im ostlichen Kanada vor Sie verursacht die meisten Erkrankungen bei Menschen Die sudamerikanischen Varianten IIA und IIB zur Linie II 5 sowie Linie III 6 sind weniger pathogen und treten in Sud und Mittelamerika auf Sie verursachen oft Erkrankungen bei Pferden 7 Eine weitere sudamerikanische Variante ist Linie IV 8 Als Hauptubertrager fungieren Mucken in Nordamerika vor allem durch Culiseta melanura neben C morsitans beides Verwandte der Ringelmucke C annulata Der Erreger ruft bei Pferden aber auch bei Tauben Fasanenartigen Fasanen Wachteln und dem Menschen Krankheitserscheinungen hervor Als Virusreservoir dienen Wildvogel und Nagetiere Nach der Inokulation des Muckenspeichels gelangen die Viren in das perivaskulare Hautgewebe wo sie Langerhanszellen und dendritische Zellen infizieren Diese wandern in die regionalen Lymphgewebe v a Lymphknoten aus von wo es durch die Virusreplikation dann zu einer systemischen Viramie kommt 9 Klinik bei Tieren BearbeitenInfektionen treten vor allem im Sommer und Fruhherbst auf wenn die Stechmucken aktiv sind Nur etwa 10 der infizierten Tiere entwickeln Krankheitserscheinungen Die Inkubationszeit betragt 1 bis 7 Tage Klinisch treten auf Fieber Abgeschlagenheit Fressunlust schlafahnliche Zustande Lahmung des Rachens und der Gliedmassen Koordinierungsstorungen und Festliegen Die Mortalitat bei Pferden kann bis zu 90 betragen der Tod tritt gewohnlich innerhalb von 2 bis 7 Tagen ein Beim Menschen liegt die Mortalitatsrate zwischen 30 und 50 Klinik beim Menschen BearbeitenDa die Stechmucken die Krankheit ubertragen ist auch beim Menschen der Hohepunkt im Sommer und Fruhherbst Allerdings bleiben geschatzte 96 der infizierten Menschen asymptomatisch Bei den anderen treten nach etwa einer Woche zwischen 3 und 10 Tagen unspezifische Krankheitszeichen auf mit Fieber starken Kopfschmerzen Muskelschmerzen Myalgie Ubelkeit und Erbrechen In dieser Fruhphase sind weitere diagnostische Labortests wie Polymerase Kettenreaktion Virusisolation oder EEEV IgM Assay aber oft noch negativ Direkt nach Krankheitsausbruch nach 0 5 Tagen treten dann oft auch neurologische Symptome auf die von der in der Jahreszeit haufigeren Enterovirus bedingten Meningoenzephalitis nicht zu unterscheiden sind Wenn eine serologische Diagnostik fruhestens eine Woche nach Krankheitsausbruch gelingt sind die neurologischen Schaden oft bereits irreversibel In der Kernspintomographie zeigt sich typischerweise eine Beteiligung der Basalganglien und den Thalamus Bei denen die Symptome entwickeln liegt die Letalitat bei etwa 33 und die meisten Uberlebenden behalten schwere permanente neurologische Schaden Im Sommer und Fruhherbst 2019 wurden in den USA 36 Infektionen beim Menschen gemeldet aus neun Bundesstaaten von denen 14 todlich verliefen Bisher gibt es keine antivirale Behandlung Selbst spezifische Antikorper waren im Tierversuch bisher nur effektiv wenn sie vor der Infektion gegeben wurden Therapeutisch ist die intensivmedizinische Versorgung wichtig oftmals einschliesslich kunstlicher Beatmung Die Patienten mussen nicht isoliert werden da sie nicht ansteckend sind Mehrere Impfstoffe sind in der Entwicklung auch wenn deren Einsatz schwierig vorherzusagen ist da die Ausbruche bisher meist kurz sporadisch regional begrenzt aber schnell verliefen 9 Bekampfung BearbeitenEine wirksame Therapie gibt es nicht Eine vorbeugende Schutzimpfung fur Pferde mit einem Totimpfstoff ist in Endemiegebieten moglich Literatur BearbeitenAnthony A Fuscaldo Halvor G Aaslestad Edwin J Hoffman Biological Physical and Chemical Properties of Eastern Equine Encephalitis Virus 1 Purification and Physical Properties Defense Technical Information Center Ft Belvoir 1970 auch in Journal of virology Februar 1971 Band 7 Nr 2 S 233 240 Einzelnachweise Bearbeiten Philip M Armstrong Theodore G Andreadis Eastern Equine Encephalitis Virus Old Enemy New Threat In New England Journal of Medicine Band 368 Nr 18 2 Mai 2013 S 1670 1673 a b c d ICTV ICTV Master Species List 2019 v1 New MSL including all taxa updates since the 2018b release March 2020 MSL 35 ICTV Master Species List 2018b v2 MSL 34 Marz 2019 einschl VA33 und FL91 NCBI einschl PE 3 0815 NCBI einschl PE 0 0155 NCBI Eastern Equine Encephalitis Centers for Disease Control and Prevention CDC abgerufen am 30 April 2017 Nicole C Arrigo A Paige Adams Scott C Weaver Evolutionary patterns of eastern equine encephalitis virus in North versus South America suggest ecological differences and taxonomic revision In Journal of Virology Band 84 Nummer 2 Januar 2010 S 1014 1025 doi 10 1128 JVI 01586 09 PMID 19889755 PMC 2798374 freier Volltext insbes Gig 1 und 2 a b David M Morens Gregory K Folkers Anthony S Fauci Eastern Equine Encephalitis Virus Another Emergent Arbovirus in the United States New England Journal of Medicine 2019 Band 381 Ausgabe 21 vom 21 November 2019 Seiten 1989 1992 DOI 10 1056 NEJMp1914328 freier VolltextDieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostliche Pferdeenzephalomyelitis amp oldid 219614242 Erreger