www.wikidata.de-de.nina.az
Dundasit ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate und Nitrate mit der chemischen Zusammensetzung PbAl2 OH 4 CO3 2 H2O 2 und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Blei Aluminium Carbonat mit zusatzlichen Hydroxidionen DundasitKugeliger Dundasit weiss und Krokoit rot aus der Grube Adelaide Dundas Mineralfeld Zeehan Westkuste Tasmanien Grosse 3 2 5 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Dun 1 Chemische Formel PbAl2 OH 4 CO3 2 H2O 2 PbAl2 OH 2 CO3 2 H2O 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Carbonate und Nitrate ehemals Carbonate Nitrate und Borate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana V E 08 V E 08 090 5 DB 10 16b 02 01 01Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch dipyramidal 2 m2 m2 m 4 Raumgruppe Pbnm Nr 62 Stellung 3 Vorlage Raumgruppe 62 3 2 Gitterparameter a 9 08 A b 16 37 A c 5 62 A 2 Formeleinheiten Z 4 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2Dichte g cm3 gemessen 3 10 bis 3 55 berechnet 3 716 5 Spaltbarkeit vollkommen nach 010 5 Farbe farblos bis weiss selten hellgrun oder hellblauStrichfarbe weissTransparenz durchsichtigGlanz Glasglanz SeidenglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 603 6 nb 1 716 6 ng 1 750 6 Doppelbrechung d 0 147 6 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 30 bis 40 gemessen 54 berechnet 6 Dundasit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und entwickelt nadelige nach der c Achse gestreckte Kristalle die meist in radialstrahligen bis kugeligen Mineral Aggregaten oder verfilzten Krusten 7 angeordnet sind Die Kristalle selbst sind farblos durchsichtig und weisen auf den Oberflachen einen glasahnlichen Glanz auf In Aggregatform erscheint das Mineral aufgrund vielfacher Lichtbrechung weiss und zeigt einen seidenahnlichen Schimmer Durch Fremdbeimengungen auch Dundasit auch eine hellgrune oder hellblaue Farbe annehmen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Dundasit weiss und Krokoit rot aus Dundas Tasmanien Bildgrosse etwa 5 mmErstmals gefunden wurde Dundasit 1893 in der Adeleit Mine bei Dundas Zeehan District in Tasmanien Der Erstbeschreiber William Frederick Petterd 1849 1910 8 ein Amateursammler und Publizist zahlreicher bedeutender Listen zur Mineralogie von Tasmanien benannte das Mineral nach seiner Typlokalitat Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Dundasit zur gemeinsamen Mineralklasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort zur Abteilung der Wasserhaltigen Carbonate mit fremden Anionen wo er zusammen mit Ankylit La Ankylit Ce Barstowit Calcioankylit Ce Calcioankylit Nd Dresserit Gysinit Nd Hydrodresserit Kamphaugit Y Kochsandorit Montroyalit Petterdit Strontiodresserit und Thomasclarkit Y die eigenstandige Gruppe V E 08 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Dundasit in die Klasse der Carbonate und Nitrate die Borate bilden hier eine eigene Klasse und dort ebenfalls in die Abteilung der Wasserhaltigen Carbonate mit fremden Anionen Carbonate mit weiteren Anionen mit H2O ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit grossen und mittelgrossen Kationen zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Dresserit Kochsandorit Montroyalit Petterdit und Strontiodresserit die Dresseritgruppe mit der System Nr 5 DB 10 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Dundasit wie die veraltete Strunz sche Systematik in die Klasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort in die Abteilung der 16b Carbonate Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er zusammen mit Dresserit Strontiodresserit Petterdit und Kochsandorit in der unbenannten Gruppe 16b 02 01 innerhalb der Unterabteilung Carbonate Hydroxyl oder Halogen mit A m B n XO3 pZq x H2O mit m n p 3 2 zu finden Kristallstruktur BearbeitenDundasit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pbnm Raumgruppen Nr 62 Stellung 3 Vorlage Raumgruppe 62 3 mit den Gitterparametern a 9 08 A b 16 37 A und c 5 62 A sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Kugeliger Dundasit blau und Hydrocerussit aus der Tsumeb Mine Region Otjikoto Namibia Grosse 8 cm 7 cm 5 7 cm Dundasit ist ein typisches Sekundarmineral das sich in der Oxidationszone von Blei Lagerstatten bildet Begleitminerale meist Krokoit Azurit und Malachit aber auch Beudantit Cerussit Duftit Gibbsit Mimetesit Plattnerit und Pyromorphit Bisher wurde das Mineral an folgenden Orten gefunden Neben seiner Typlokalitat Dundas noch bei Williamsford auf Tasmanien in Australien Luttich in Belgien Guangxi in der Volksrepublik China Niedersachsen Harz Nordrhein Westfalen Sauerland Siegerland Rheinland Pfalz Nothweiler Bad Ems Rheinbreitbach Elsass Aquitanien Languedoc Roussillon Provence Alpes Cote d Azur und Rhone Alpes in Frankreich Attika in Griechenland England Schottland und Wales in Grossbritannien Galway und Tipperary in Irland Lombardei Sardinien Toskana und Venetien in Italien Oshikoto in Namibia auf der Nordinsel in Neuseeland Karnten Salzburg und Steiermark in Osterreich Mahren in Tschechien Komitat Heves in Ungarn sowie Nevada New Jersey und New Mexico in den USA 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenW F Petterd A catalogue of the minerals known to occur in Tasmania with notes on their distribution In Papers and Proceedings of the Royal Society of Tasmania for 1893 1894 S 1 72 online verfugbar bei rruff info PDF 3 2 MB abgerufen am 7 April 2019 G Cocco L Fanfani A Nunzi P F Zanazzi The crystal structure of dundasite In Mineralogical Magazine Band 38 1972 S 564 569 online verfugbar bei rruff info PDF 311 kB abgerufen am 27 Juli 2017 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 583 Erstausgabe 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dundasite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Dundasit Wiki Dundasite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 7 April 2019 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Dundasite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 7 April 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 315 englisch Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 David Barthelmy Dundasite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 7 April 2019 englisch a b Dundasite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 66 kB abgerufen am 27 Juli 2017 a b c d e Dundasite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 7 April 2019 englisch Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 717 William D Birch Uwe Kolitsch Thomas Witzke Lutz Nasdala Ralph S Bottrill Petterdite the Cr dominant analogue of dundasite a new mineral species from Dundas Tasmania Australia and Callenberg Saxony Germany In The Canadian Mineralogist Band 38 Nr 6 2000 S 1467 1476 doi 10 2113 gscanmin 38 6 1467 englisch rruff info PDF 1 6 MB abgerufen am 7 April 2019 Fundortliste fur Dundasit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dundasit amp oldid 239019444