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Dschadal arabisch جدل DMG ǧadal Streit Disput Wortstreit ist ein Begriff der islamischen Theologie und Rechtstheorie der zur Bezeichnung geregelter verbaler Auseinandersetzungen uber religiose Streitfragen verwendet wird Zwar kommt der Begriff bereits im Koran vor doch hat er seine spezifische terminologische Bedeutung erst Ende des 8 Jahrhunderts erhalten als die Topik von Aristoteles ins Arabische ubersetzt wurde Da es unter den Muslimen religiose Vorbehalte gegenuber dem Dschadal gab bemuhten sich seine Befurworter den Nachweis zu erbringen dass bereits der Koran die Glaubigen dazu anhalt sich im Wortstreit zu engagieren Einer der wichtigen Textbelege die zum Nachweis fur die Zulassigkeit und Notwendigkeit des Dschadal angefuhrt wurde war Sure 16 125 Rufe auf zum Wege deines Herrn mit Weisheit und mit schoner Predigt und streite mit ihnen auf gute Weise wa ǧadilhum bi llati hiya aḥsanu Daruber hinaus verwies man aber auch auf die an vielen Stellen erkennbare argumentative Struktur koranischer Rede Ab dem 9 Jahrhundert verfassten verschiedene muslimische Gelehrte Werke in denen sie unter Ruckgriff auf den Koran und die griechische Dialektik Regeln und Voraussetzungen fur den Dschadal formulierten Anstelle von Dschadal wird manchmal auch die Wortform Dschidal ǧidal verwendet die der koranischen Ausdrucksweise noch naher steht Inhaltsverzeichnis 1 Definition und sprachliche Ableitung 2 Geschichte der Dschadal Literatur 2 1 Der Impuls der griechischen Philosophie 2 2 Dschadal im Dienste der Religion 2 3 Ubernahme des Dschadal in die Rechtswissenschaft 2 4 Der Dschadal Traktat von Nadschm ad Din at Tufi 3 Die religiose Auseinandersetzung uber den Dschadal 3 1 Dschadal Ablehnung 3 2 Die Verteidigung des Dschadal mit dem Koran 4 Regeln und Voraussetzungen fur den Dschadal 5 Literatur 6 EinzelnachweiseDefinition und sprachliche Ableitung BearbeitenIbn Wahb al Katib der Verfasser eines arabischen rhetorischen Handbuchs fur Staatsbeamte aus dem 10 Jahrhundert definierte Dschadal als die Rede mit der man bei einer Sache bei der die Disputierenden unterschiedlicher Ansicht sind die Erbringung des Beweises bezweckt Sie komme bei der Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen Lehrrichtungen und Religionen bei Rechtsstreitigkeiten und Prozessen und bei der Verteidigung gegen Anschuldigungen zum Einsatz 1 Das arabische Substantiv Ǧadal ist das Verbalsubstantiv von dem arabischen Verb ǧadala yaǧdu ilu abgeleitet das die Grundbedeutung einen Strick festdrehen festziehen einen Zopf flechten hat Fur die semantische Entwicklung des Begriffs ist allerdings der dritte Stamm ǧadala yuǧadilu mit dem Verbalsubstantiv ǧidal bzw muǧadala noch wichtiger Er hat die Bedeutung streiten disputieren debattieren kommt an zahlreichen Stellen im Koran vor und hat semantisch auf den Begriff ǧadal abgefarbt so dass dieser zur Bezeichnung verschiedener Arten verbaler Auseinandersetzungen wie Debatten Dispute Diskussionen Kontroversen und Streitereien geworden ist Der aschʿaritische Gelehrte Ibn Furak gest 1015 erklarte den semantischen Zusammenhang zwischen der Grundbedeutung festziehen des Verbs ǧadala und der etablierten Bedeutung von ǧadal damit dass der Disputant beim Disput auf die Festigung seiner Methode iḥkam ṭariqati hi aus sei und den Zweck verfolge seinen Gegner von dessen Meinung abzubringen und auf die eigene Seite zu ziehen Ausserdem erwagt er dass man das Wort auch von dem arabischen Begriff ǧadala Boden ableiten konne weil der Disputant seinen Gegner so niederzuringen versuche wie ein Ringer seinen Gegner zu Boden werfe 2 Der hanbalitische Gelehrte Ibn ʿAqil gest 1119 betonte dagegen bei der Herleitung des Wortes starker den Aspekt des Drehens Dschadal sei das Wegdrehen des Gegners von dessen Lehrrichtung zu einer anderen Lehrrichtung mit dem Mittel des Arguments al fatl li ḫiṣm ʿan maḏhab ila maḏhab bi ṭariq al ḥuǧǧa so wie man einen Strick dreht 3 Geschichte der Dschadal Literatur BearbeitenDer Impuls der griechischen Philosophie Bearbeiten Zwar kommt der arabische Begriff ǧadal auch zwei Mal im Koran vor Sure 43 58 und Sure 18 54 doch setzte eine intensivere Beschaftigung mit ihm erst Ende des 8 Jahrhunderts ein als der abbasidische Kalif al Mahdi reg 775 785 die Topik von Aristoteles ins Arabische ubersetzen liess 4 Im Arabischen erhielt dieser Text den Titel Kitab al Ǧadal Buch des Disputs Dschadal wurde somit zum philosophischen Fachbegriff fur die Dialektik Mehrere muslimische Philosophen darunter al Farabi und Avicenna verfassten spater eigene Werke zum Dschadal im Sinne der Dialektik 5 Der Theologe Abu l Hasan al Aschʿari sah eine grosse Nahe zwischen Dschadal und Spekulation naẓar Sie stimmten seiner Auffassung insofern uberein als der Disputant al muǧadil ein Spekulierender munaẓir und Denker mufakkir ist und das anwendet wohin ihn sein Denken fuhrt Ein Unterschied bestehe allerdings darin dass Dschadal nur dann stattfinden konne wenn mindestens zwei Personen beteiligt sind wahrend Spekulation bei einer einzigen Person erfolgen konne weil sein Denken sich in Erwagung iʿtibar Uberlegung taʾammul und Argumentation istidlal ergehen kann 2 Dschadal im Dienste der Religion Bearbeiten Der osmanische Gelehrte Taschkopruzade gest 1529 erklarte in seiner Enzyklopadie der Wissenschaften Miftaḥ as saʿada dass die Wissenschaft vom Dschadal ʿilm al ǧadal eine Unterdisziplin der Logik manṭiq darstelle jedoch speziell auf die religiosen Wissenschaften al ʿulum ad diniya bezogen sei 6 Tatsache ist dass Dschadal im Sinne von Dialektik von Anfang an in den Dienst der Religion gestellt wurde Al Mahdi der Aristoteles Topik ins Arabische ubersetzten liess beauftragte in dialektischer Disputation geschulte Theologen ǧadaliyun damit Bucher gegen Haretiker und Unglaubige abzufassen 7 Im 9 Jahrhundert verfasste der muʿtazilitische Theologe Ibn ar Rawandi ein erstes Buch uber die Regeln des Dschadal adab al ǧadal das in seiner Zeit sehr stark rezipiert wurde aber heute verloren ist Zu diesem Werk schrieben der Muʿtazilit Abu l Qasim al Balchi und der Philosoph al Farabi Widerlegungen Abu l Qasim al Balchis Werk gab wiederum Anlass fur eine Widerlegungsschrift von Abu l Hasan al Aschʿari gest 931 8 Diese ist als Exzerpt in dem Werk Muǧarrad Maqalat as saiḫ Abi l Ḥasan al Asʿari von dem aschʿaritischen Theologen Ibn Furak gest 1015 erhalten das sich am Ende sehr ausfuhrlich mit Dschadal beschaftigt und dort die verschiedenen Redeformen beim Disput Frage Antwort Einwand usw behandelt 9 Das Konzept des Dschadal wurde auch von Theologen ausserhalb des Islams rezipiert so insbesondere von dem karaischen Juden Abu Yaʿqub al Qirqisani gest ca 950 der sich damit in seinem Kitab al Anwar wa l maraqib auseinandersetzte und auch Ibn ar Rawandis Buch rezipierte 10 Daruber hinaus wurde der Dschadal um die Mitte des 10 Jahrhunderts in Buchern die nicht als Beitrage zur Theologie konzipiert waren ausfuhrlich diskutiert so zum Beispiel in der Einleitung Weltchronik Kitab al Badʾ wa t tariḫ Buch des Anfangs und der Geschichte des Muʿtaziliten al Mutahhar ibn Tahir al Maqdisi der sein Werk 966 in Bust abfasste und in dem rhetorischen Handbuch al Burhan fi wuǧuh al bayan des schiitischen Staatsbeamten Ishaq ibn Ibrahim Ibn Wahb al Katib 11 Ibn Wahb al Katib grenzte in seinem Werk den Dschadal gegenuber der Erorterung baḥṯ ab Wahrend man beim Dschadal die Pramissen so wahle dass der Gegner ihnen zustimmen konne auch wenn diese fur den Verstand al ʿaql nicht evident seien sei das bei der Erorterung anders weil der Erorternde sich auf diejenigen Pramissen stutze die seiner Meinung nach fur den Verstand am evidentesten und klarsten sind Beim Dschadal strebe man nach der Zustimmung des Gegners bei der Erorterung dagegen nach dem Beweis Als ein koranisches Beispiel fur Dschadal in diesem Sinne verweist Ibn Wahb al Katib darauf dass in Sure 3 93 94 die Juden aufgefordert werden die Torah herbeizubringen damit anhand ihres eigenen Textes ihre Aussagen zu den Speiseverboten widerlegt werden konnen 12 Ubernahme des Dschadal in die Rechtswissenschaft Bearbeiten Zugleich wurde die Methode des Dschadal auch in die Rechtswissenschaft ubernommen Einer der ersten Rechtsgelehrten der ein eigenstandiges Werk zum Dschadal abfasste war der transoxanische Schafiit Abu Bakr al Qaffal asch Schaschi gest 976 13 allerdings hat sich dieses Werk nicht erhalten Zu den Rechtsgelehrten aus spaterer Zeit die eigenstandige Dschadal Werke abfassten gehorten der Schafiit Abu Ishaq asch Schirazi gest 1083 und der Hanbalit Ibn ʿAqil gest 1119 Asch Schirazi verfasste zunachst ein langeres Kompendium uber den Dschadal in der Rechtstheorie al Mulaḫḫaṣ fi l ǧadal fi uṣul al fiqh das er anschliessend in einer kurzen Einfuhrung fur Anfanger mit dem Titel al Maʿuna fi l ǧadal zusammenfasste 14 Ibn ʿAqil widmete zunachst den zweiten Teil seines magnum opus zur islamischen Rechtstheorie al Waḍiḥ fi uṣul al fiqh dem Dschadal und setzte sich hier sehr ausfuhrlich mit al Qirqisanis Werk auseinander 15 Sodann verfasste er aber noch ein eigenstandiges Kitab al Ǧadal Ibn ʿAqil hielt den Dschadal fur einen wesentlichen Bestandteil der Ausbildung von Usul Gelehrten 16 Auch dem bekannten Gelehrten al Dschuwaini gest 1085 wird ein Dschadal Werk zugeschrieben das den Titel Kafiya fi l ǧadal tragt allerdings hat Daniel Gimaret in Zweifel gezogen dass dieses Werk tatsachlich auf ihn zuruckgeht 17 Wie stark Dschadal spater als ein Teilbereich der Usul al fiqh aufgefasst wurde lasst sich daran erkennen dass Ibn Chaldun gest 1406 es in seiner bekannten Muqaddima in dem zugehorigen Kapitel behandelt Ibn Chaldun definierte Dschadal als die Kenntnis der Regeln der Diskussion adab al munaẓara die zwischen den Anhangern der verschiedenen Rechtsschulen und anderen ablauft 18 Ihm war allerdings auch bewusst dass Dschadal uber die Rechtstheorie hinausreicht So bemerkt er dass es grundsatzlich zwei Methoden im Dschadal gebe diejenige von Abu l Yusr al Bazdawi gest 1100 die sich auf die religionsrechtlichen Beweise aus dem Text dem Idschmaʿ und Qiyas beziehe und diejenige von Rukn ad Din al ʿAmidi gest 1218 die allgemein fur die Argumentation in allen Wissenschaften anwendbar sei 19 Die Dschadal Werke von al ʿAmidi sind nicht uberliefert doch waren sie Taschkopruzade offenbar noch bekannt Seiner Auffassung hatte al ʿAmidi darin den besten Weg im Dschadal gewiesen 20 Der Dschadal Traktat von Nadschm ad Din at Tufi Bearbeiten Die herrschende Unsicherheit uber die wissenschaftliche Zuordnung des Dschadal spiegelt sich auch in dem Traktat ʿAlam al ǧaḏal fi ʿilm al ǧadal Das Banner der Frohlichkeit uber der Dschadal Wissenschaft des hanbalitischen Gelehrten Nadschm ad Din at Tufi gest 1316 abgefasst zwischen November 1309 und Januar 1310 21 At Tufi teilt in seinem Werk mit dass die Usul Gelehrten sich nicht daruber einig seien ob der Dschadal einen Bestandteil der Usul al Fiqh oder aber eine gesonderte Disziplin bilde Wahrend einige Gelehrte wie al Ghazali letzteres angenommen hatten gebe es andere die den Dschadal zu den Erganzungen des Qiyas zahlten und damit zu einem Teil der Usul al Fiqh machten At Tufi selbst sagt in seiner Einleitung dass der Stoff der Dschadal Wissenschaft die Usul al Fiqh seien und erganzt dass sich Dschadal zu Usul al Fiqh wie Dichtung zu Sprache verhalte Allerdings bricht er in seinem Werk immer wieder aus dieser thematischen Beschrankung aus 22 Bei der Darlegung der Argumentationsformen benutzt er zum Beispiel mehrfach Beispiele aus dem Kalam 23 At Tufi nennt in seinem Werk auch primare und sekundare Grundelemente arkan des Dschadal Zu den primaren Grundelementen zahlt er Frage und Antwort as suʾal wa l ǧawab Argumentation istidlal sowie die Einwande und die Methode zur Befreiung von ihnen al iʿtiraḍat wa waǧh at taḫalluṣ min ha wobei er bemerkt dass sich die drei Elemente zum Teil uberschneiden Als sekundare Grundelemente des Dschadal nennt er 1 denjenigen der das Argument liefert ad dall womit er vornehmlich Gott und den Gottesgesandten meint 2 das Argument dalil 3 den Argumentierenden al mustadill 4 das Urteil fur das argumentiert wird al mustadall ʿalai hi und 5 denjenigen fur den argumentiert wird al mustadall la hu womit at Tufi denjenigen meint der Einspruche gegen die eigene Position erhebt 24 Der Schlussteil des Werks enthalt eine Liste von 27 Disputbeispielen aus der Zeit nach dem Tode des Propheten Zehn Beispiele sind Dispute zwischen Sahaba bzw Tabiʿun uber die Kalifatsfrage Zweck dieser Beispielsammlung ist es das allgemeine Bedurfnis nach dieser Kunst bewusst zu machen und den Einfallsreichtum zu uben indem man die Fahigkeiten der Menschen Antworten rasch bereit zu haben studiert Sieben Falle sind Beispiele fur Schlagfertigkeit die im technischen Sinne keinen Bezug zum Dschadal aufweisen 25 At Tufi stellte damit den Dschadal in den grosseren Rahmen allgemeiner menschlicher Verhaltensweisen 26 Er wollte auf diese Weise zeigen dass Dschadal eine fast naturliche Fahigkeit der Menschen ist so dass die Beschrankung auf die Usul al Fiqh als kunstlich erscheinen muss 27 Die religiose Auseinandersetzung uber den Dschadal BearbeitenDschadal Ablehnung Bearbeiten Schon in der fruhen Abbasidenzeit stiess Dschadal in frommen Kreisen auf Kritik So wird Maʿruf al Karchi gest 815 mit den Worten zitiert Wenn Gott einem Menschen Gutes will offnet er ihm das Tor zur Tat al ʿamal Wenn Gott einem Menschen Schlechtes will offnet er ihm das Tor zum Dschadal 28 Eine der ersten Handlungen des Kalifen al Muʿtadid nach seinem Herrschaftsantritt im Jahre 892 war ein Erlass mit dem er neben Buchern uber Philosophie und Kalam auch Bucher zum Dschadal verbot die Buchhandler mussten einen Eid daruber leisten solche Bucher nicht mehr zu verkaufen 29 Der Kalif kam mit diesem Erlass hanbalitischen Kreisen in Bagdad entgegen 30 Auch dem osmanischen Gelehrten Taschkopruzade gest 1529 waren die Vorbehalte gegenuber dem Dschadal noch bekannt Er zitiert in seiner Enzyklopadie Miftaḥ as saʿada wa miṣbaḥ as siyada einen namenlosen Gelehrten mit der Aussage Hute Dich vor der Beschaftigung mit diesem Dschadal der nach dem Ableben der grossen Gelehrten entstanden ist Er entfernt den Menschen vom Fiqh lasst ihn seine Zeit verlieren bringt Entfremdung und Feindschaft hervor Und er gehort zu den Vorzeichen der Endzeit sowie der Aufhebung Wissenschaft und Fiqh 31 Die Ablehnung des Dschadal in den frommen Kreisen hing auch damit zusammen dass ǧadal und damit zusammenhangende Worter im Koran an den meisten Stellen negativ bewertet werden 32 Diejenigen die die Gefahren des Dschadal betonten beriefen sich dabei vor allem auf die folgenden koranischen Aussagen Als der Sohn Marias als Beispiel angefuhrt wurde siehe da hob dein Volk Geschrei an uber ihn und sie sprachen Sind unsere Gotter besser oder er Nur um zu streiten ǧadalan fuhrten sie dies an Nein sie sind ein streitsuchtiges Volk qaum ḫaṣimun Sure 43 57 58 Hier wird den Mekkanern die dem altarabischen Polytheismus anhangen vorgeworfen dass sie mit Mohammed debattieren als dieser ein Gleichnis uber Jesus anfuhrt Wir haben den Menschen in diesem Koran allerlei Beispiele abgewandelt Jedoch ist der Mensch meistens auf Streit aus wa kana l insanu akṯara saiʾin ǧadalan Sure 18 54 Hier wird der Vorwurf des Streitens in etwas abstrakterer Form vorgetragen Diejenigen die uber unsere Zeichen streiten allaḏina yuǧadiluna fi ayati na sollen wissen Fur sie gibt es nichts wohin sie fliehen konnen Sure 42 35 Wenn sie mit dir streiten sprich Ich habe mich Gott ganz ergeben ich und wer mir folgt Sure 3 20 33 Die Verteidigung des Dschadal mit dem Koran Bearbeiten Die Anhanger des Dschadal reagierten auf diese Angriffe damit dass sie zwischen lobenswertem maḥmud und tadelnswertem maḏmum Dschadal unterschieden Ibn Wahb al Katib meinte dass der lobenswerte Dschadal derjenige sei mit dem man nach Wahrheit ḥaqq strebe und der Aufrichtigkeit ṣidq diene wahrend man beim tadelnswerten Dschadal nur nach Streit mumarat und Uberlegenheit ġalaba nach Augendienst Riya und Renommee sumʿa strebe Als Beweis dafur dass es einen lobenswerten Dschadal gibt verwies er auf verschiedene Aussagen im Koran in denen Wortstreit gelobt bzw wertneutral behandelt wird so zum Beispiel Sure 29 46 Streitet mit den Buchbesitzern nur auf schone Art wa la tuǧadil ahla l kitabi illa billati hiya aḥsanu Sure 16 125 Rufe auf zum Wege deines Herrn mit Weisheit und mit schoner Predigt und streite mit ihnen auf gute Weise wa ǧadilhum bi llati hiya aḥsanu und Sure 16 111 ein Tag da eine jede Seele fur sich selber streitet yaumu taʾti kullu nafsin tuǧadilu ʿan nafsiha 34 Es habe so meint Ibn Wahb ein Konsens unter den alten Gelehrten daruber bestanden dass derjenige der sein Argument und Recht klar darlegen konne Verehrung verdiene derjenige aber der dazu nicht imstande sei und auch keinen Beweis fuhren konne als minderwertig betrachtet werde Der Koran selbst vergleiche in Sure 43 18 Menschen die sich im Streit nicht klar und deutlich ausdrucken konnen mit Frauen und Kindern 35 Auch der aschʿaritische Theologe Ibn Furak gest 1015 verwies bei seiner Verteidigung des Dschadal auf die positiven Aussagen zum Wortstreit im Koran Sure 6 125 29 46 Seiner Auffassung zeigten diese Aussagen dass Dschadal eine legitime Methode der Wahrheitsfindung in der Theologie sei Gott habe seinen Propheten darin unterwiesen und alle anderen Menschen dazu gedrangt sich ein Beispiel an ihm zu nehmen Ein Unterschied zu Ibn Wahb al Katib bestand darin dass Ibn Furak wie Abu l Hasan al Aschʿari Dschadal als philosophische Spekulation naẓar verstand Er meinte dass Spekulation in diesem Sinne beizeiten obligatorisch waǧib und beizeiten den Status einer Empfehlung nadb oder freiwilligen Handlung taṭauwuʿ habe 36 Die Herleitung der Notwendigkeit einer wohlverstandenen Dschadal Anwendung aus dem Koran war auch das Anliegen von Nadschm ad Din at Tufi Im ersten Teil seines Werks versucht er den Nachweis zu erbringen dass Dschadal eine Kollektivpflicht farḍ kifaya ist und stutzt sich dabei erneut auf Sure 16 125 und 29 46 37 Im funften nach eigener Aussage wichtigsten Teil seines Werkes geht er dann nach Art eines thematischen Tafsir Werks den gesamten Koran durch und prasentiert Dispute munaẓarat aus den verschiedenen Suren die er dann mit dem technischen Vokabular der Dschadal Wissenschaft interpretiert 38 Als Beispiel fur seine Vorgehensweise kann Sure 86 5 8 dienen wo es heisst Der Mensch sehe doch woraus er erschaffen wurde Erschaffen wurde er aus Wasser das hervorstromt das zwischen Ruckgrat und Rippen herauskommt Siehe er hat die Macht ihn zuruckzuholen At Tufi erklart zu dieser Passage dass Gott hier seine Fahigkeit zur Wiederbelebung der Menschen am Tag der Auferstehung dadurch nachweise dass er ihn an seine Fahigkeit zur Ersterschaffung des Menschen aus dem Samen von Mann und Frau erinnere Mithin habe die koranische Argumentation hier die Form deduktiver Schlussfolgerung istidlal 39 Die Auseinandersetzung mit den spezifisch koranischen Disputations und Argumentationsformen ǧadal al qurʾan wurde spater zu einer eigenen Disziplin innerhalb der Koranwissenschaften ʿulum al qurʾan So haben Badr ad Din az Zarkaschi gest 1391 und Dschalal ad Din as Suyuti gest 1505 die beide Enzyklopadien uber die Koranwissenschaft erstellten darin jeweils ein Kapitel uber den Dschadal des Korans aufgenommen 40 Zu einem Gemeinplatz wurde ausserdem die Unterscheidung zwischen loblichem und tadelnswertem Dschadal Sie findet sich auch bei dem osmanischen Gelehrten Taschkopruzade gest 1529 Er kommentiert in seiner Enzyklopadie der Wissenschaften das von ihm zitierte ablehnende Urteil zum Dschadal mit den Worten Das ausgewogene Urteil ist dass gegen den Dschadal zur Aufzeigung des Richtigen entsprechend dem Koranwort Streite mit ihnen auf gute Weise nichts einzuwenden ist weil er bei der Scharfung der geistigen Kapazitaten und der Verfeinerung der Gedanken helfen kann Das was die Gelehrten verboten haben ist der Dschadal mit dem man Zeit verliert und aus dem man keinen Nutzen zieht und der meist mit gegenseitigem Neid und mit Rivalitat verbunden ist zwei Dingen die nach der Scharia verboten sind 41 Regeln und Voraussetzungen fur den Dschadal BearbeitenMehrere Gelehrte erwahnen in ihren Werken Regeln fur den Dschadal Nach Meinung von Ibn Wahb al Katib zum Beispiel obliegt es dem Disputierenden dass er die Wahrheit zu seinem Ziel macht und sich nicht durch seine eigene Argumentationsstarke dazu verleiten lasst selbst Gesetze aufzustellen oder zu verwerfen weil er sonst Gefahr lauft Ketzerei ilḥad zu betreiben und es ihm ergehen konne wie Ibn ar Rawandi dass er sich nicht davon abhangig macht wie viele oder wenige Anhanger eine bestimmte Lehrrichtung hat keinen Taqlid gegenuber einer Mehrheit betreibt und nicht dadurch dass er dieser Mehrheit folgt versucht eine Spitzenposition in ihr zu erlangen denn so argumentiert Ibn Wahb im Koran wird die Mehrheit getadelt und Minderheit gelobt wie in Sure 38 24 Tut der eine dem anderen Unrecht Nur die nicht welche glauben und gute Werke tun doch wie wenige sind das dass er sich dem Urteil des gebildeten Schiedsrichters al ḥakam al faḍil nicht bei allem was er macht anschliesst weil dieser nicht sicher vor Fehlern ist denn der Einsichtige kann irren und der Unwissende das Richtige treffen dass er den Eifer taʿaṣṣub fur die eigenen Vorvater aus seinem Herzen verbannt denn im Koran Sure 31 21 werden diejenigen die dem folgen was sie bei ihren Vatern fanden getadelt dass er nicht von jemandem der eine richtige Lehrmeinung vertritt pauschal alles annimmt und umgekehrt bei jemandem der eine falsche Lehrmeinung vertritt pauschal alles verwirft vielmehr darf er jede einzelne Lehrmeinung nur aufgrund eines gultigen Arguments annehmen oder verwerfen dass er nicht in solchen Zeiten disputiert in denen sich die eigene Stimmung mizaǧ andert und den Zustand der Ausgeglichenheit verlasst weil eine zu starke Hitze zur Hast zu mangelnder Zuruckhaltung zur Ungeduld und zu schnellem Verdruss fuhrt und umgekehrt zu starke Kalte zu Unaufmerksamkeit sahw Apathie mangelndem Scharfsinn und einer Verlangsamung der Auffassungsgabe fuhrt dass er Hast vermeidet und bedachtsam vorgeht weil Hast Fehler mit sich mitbringt und nicht ungeduldig ist 42 Ibn Furak leitete aus den Schriften seines Lehrers Abu l Hasan al Aschʿari folgende Regeln fur den Dschadal ab der Disputierende muss sich in der Weise verhalten dass er das einhalt was Gott den Menschen im Zuge von al amr bi l maʿruf wa n nahy ʿan al munkar aufgetragen hat der Disputierende muss Wut Zorn zu lautes Sprechen und wildes Gestikulieren vermeiden und moglichst ruhig und gelassen sein Er muss sich davor in Acht nehmen den Gegner verachtlich zu machen oder zu verspotten wer auch immer er ist Wenn dem Disputierenden eine Frage gestellt wird darf er den Fragenden nicht unterbrechen ganz gleich ob die Frage richtig oder in sich widerspruchlich muḥal ist Auch den Antwortenden muss er aussprechen lassen selbst wenn seine Antwort unverstandlich ist Wenn der Gegner die eigene Rede unterbricht soll er ihn ermahnen es ihm aber durchgehen lassen Der Disputierende muss sich seinem Gegner mit dem Gesicht zuwenden Wenn der Gegner sich von ihm mit dem Gesicht abwendet soll er ihn ein oder zwei Mal ermahnen Wenn er dann sein Verhalten nicht andert soll er das Streitgesprach mit ihm beenden 43 Ibn ʿAqil nennt in seinem Kitab al Ǧadal noch verschiedene andere Regeln so zum Beispiel die Prazision bei Frage und Antwort das Ausredenlassen des Gegners dass man nicht willkurlich von einem Gesprachsthema zum nachsten springt dass man sich die Worte die gesprochen wurden in der richtigen Weise merkt damit man dem Gegner nichts Falsches unterstellt und dass man nicht schwatzt wahrend der Gegner gerade dran ist weil man sich sonst verhalt wie die Unglaubigen in Sure 41 26 Und die unglaubig sind sprechen Hort diesem Vortrag nicht zu sondern schwatzt dabei Vielleicht tragt ihr ja den Sieg davon 44 Eine Besonderheit in Ibn ʿAqils Werk ist dass er auch Voraussetzungen dafur nennt dass ein Streitgesprach als Dschadal bezeichnet werden kann Hierzu gehort dass beide Parteien die an der Disputation teilnehmen gleichrangig sein mussen weil eine Person die nicht gleichrangig ist sonst als Ratsuchender mustarsid bzw Fragender saʾil einzuordnen ist Die Gleichheit der beiden Disputanten muss sich seiner Auffassung nach auch auf ihre Sicherheit und ihren Gesundheitszustand erstrecken Wenn ein Gesprachspartner durch Furcht oder Ehrfurcht beengt sei wahrend der andere sich aufgrund seiner Situation gehen lassen konne handele es sich nicht um Dschadal 45 Literatur BearbeitenArabische Quellenal Ǧuwaini al Kafiya fi l Ǧadal Ed Fauqiya Ḥusain Maḥmud Maṭbaʿat ʿisa al Ḥalabi 1979 Abu l Wafaʾ ʿAli Ibn ʿAqil Kitab al Ǧadal Ed George Makdisi in Bulletin d etudes orientales 20 1967 S 119 206 Ibn ʿAqil al Waḍiḥ fi uṣul al fiqh Zweiter Teil Kitab ǧadal al uṣul Das Arab Buch Berlin 1999 Ibn Furak Muǧarrad Maqalat as saiḫ Abi l Ḥasan al Asʿari Ed Daniel Gimaret Dar al Masriq Beirut 1987 S 292 321 Ibn Ḫaldun al Muqaddima 5 Bande Ed ʿAbd as Salam as Saddadi Casablanca 2005 Band V S 210 f Textarchiv Internet Archive Engl Ubers Franz Rosenthal Routledge amp Paul Kegan London 1958 Band III S 32 34 muslimphilosophy com siehe Abschnitt Dialectics Ibn Wahb al Katib al Burhan fi wuǧuh al bayan Ed Ḥifni Muḥammad Saraf Maktabat as Sabab Kairo 1969 S 176 192 Vgl auch die besser lesbare Ausgabe Dar al Kutub al ʿilmiya Beirut 1980 S 117 137 Textarchiv Internet Archive hier falschlicherweise unter dem Titel Naqd an naṯr veroffentlicht und Qudama ibn Ǧaʿfar zugeschrieben Abu Iṣhaq as Sirazi Kitab al Maʿuna fi l ǧadal Ed ʿAli ibn ʿAbd al ʿAziz al ʿUmairini Markaz al Maḫṭuṭat wa t Turaṯ Kuwait 1987 archive org Aḥmad ibn Muṣṭafa Ṭaskubrizadah Miftaḥ as saʿada wa miṣbaḥ as siyada 3 Bande Beirut Dar al Kutub al ʿilmiya o d Band I S 281 283 Naǧm ad Din aṭ Ṭufi ʿAlam al ǧaḏal fi ʿilm al ǧadal Ed Wolfhart Heinrichs Steiner Wiesbaden 1987 DigitalisatSekundarliteraturM Abu Zahra Taʾriḫ al ǧadal Kairo 1980 archive org Gholamreza Aʿwani Ǧadal In Daʾirat i maʿarif i buzurg i islami Markaz i Daʾirat al Maʿarif i Buzurg i Islami Teheran 1988 ff Band XVII S 620b 627b Digitalisat Amir Dziri Die Ars Disputationis in der islamischen Scholastik Grundzuge der muslimischen Argumentations und Beweislehre Kalam Verlag Freiburg i Br 2015 ISBN 978 3 9815572 9 9 Josef van Ess Disputationspraxis in der islamischen Theologie Eine vorlaufige Skizze In Revue des Etudes Islamiques Band 44 1976 S 23 60 Wolfhart Heinrichs Ǧadal bei aṭ Ṭufi eine Interpretation seiner Beispielsammlung In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Supplement III 1 Wiesbaden 1977 S 463 473 Digitalisat G Makdisi Dialectic and disputation The relation between the texts of Qirqisani and Ibn ʿAqil In P Salmon Hrsg Melanges d islamologie Volume dedie a la memoire de Armand Abel 3 Bande Leiden 1974 1978 Band I S 201 206 Jane Dammen McAuliffe Debate with them in the better way The construction of a qurʾanic commonplace In B Embalo u a Hrsg Myths historical archetypes and symbolic figures in Arabic literature Beirut 1999 163 88 Jane Dammen McAuliffe Debate and Disputation In J D McAuliffe Hrsg Encyclopaedia of the Qur an 6 Bande Leiden 2001 2006 Band I S 511 514 L B Miller Islamic disputation theory A study of the development of dialectic in Islam from the tenth through fourteenth centuries Ph D diss Princeton 1984 unveroffentlicht L B Miller Al Farabi s dispute about the adab al jadal In Acts of the International Symposium on Ibn Turk Khwarezmi Farabi Beyruni and Ibn Sina Ankara 9 12 September 1985 Ataturk Culture Center Ankara 1990 S 185 188 Ḥ as Sarqawi al Ǧadal fi l Qurʾan Alexandria 1986 G Vajda Etudes sur Qirqisani V Les regles de la controverse dialectique In Revue des Etudes Juives Band 122 1963 S 7 74 Yusuf Sevki Yavuz Cedel In Turkiye Diyanet Vakfi Islam ansiklopedisi Band VII S 208c 210b erstmals veroffentlicht 1993 PDF Einzelnachweise Bearbeiten Ibn Wahb al Katib al Burhan 1969 S 176 a b Ibn Furak Muǧarrad 1987 S 294 Ibn ʿAqil Kitab al Ǧadal 1967 S 204 Dimitri Gutas Greek Thought Arabic Culture The Graeco Arabic Translation Movement in Baghdad and Early ʿAbbasid Society 2nd 4th 8th 10th centuries Routledge London 1998 S 62 Yavuz Cedel Band VII S 209b Aḥmad ibn Muṣṭafa Ṭaskubrizadah Miftaḥ as saʿada Band I S 281 Dimitri Gutas Greek Thought Arabic Culture The Graeco Arabic Translation Movement in Baghdad and Early ʿAbbasid Society 2nd 4th 8th 10th centuries Routledge London 1998 S 62 65 Miller Al Farabi s dispute 1990 S 185 Ibn Furak Muǧarrad 1987 S 292 321 Fur das Exzerpt aus al Aschʿaris Schrift vgl S 310 315 Vajda Etudes sur Qirqisani V 1963 S 7 74 van Ess Disputationspraxis 1976 S 32 Ibn Wahb al Katib al Burhan 1969 S 179 Aḥmad ibn Muṣṭafa Ṭaskubrizadah Miftaḥ as saʿada Band I S 282 McAuliffe Debate with them in the better way 1999 S 174 176 Makdisi Dialectic and disputation 1974 S 202 Makdisi Dialectic and disputation 1974 S 201 McAuliffe Debate with them in the better way 1999 S 174 Ibn Ḫaldun al Muqaddima 2005 Band V S 210 f Ibn Ḫaldun al Muqaddima 2005 Band V S 210 f Ṭaskubrizadah Miftaḥ as saʿada Band I S 281 Zit nach Heinrichs Ǧadal bei aṭ Ṭufi 1977 S 465 Heinrichs Ǧadal bei aṭ Ṭufi 1977 S 463 470 Heinrichs Ǧadal bei aṭ Ṭufi 1977 S 468 aṭ Ṭufi ʿAlam al ǧaḏal fi ʿilm al ǧadal 1987 S 19f arabischer Text Zit nach Heinrichs Ǧadal bei aṭ Ṭufi 1977 S 464 Heinrichs Ǧadal bei aṭ Ṭufi 1977 S 468 Heinrichs Ǧadal bei aṭ Ṭufi 1977 S 469 Zit bei Richard Frank Al Ghazali and the Ashʿarite school Duke University Press Durham 1994 S 15 Makdisi Dialectic and disputation 1974 S 203f van Ess Disputationspraxis 1976 S 49 Aḥmad ibn Muṣṭafa Ṭaskubrizadah Miftaḥ as saʿada Band I S 282 McAuliffe Debate with them in the better way 1999 S 180f McAuliffe Debate with them in the better way 1999 S 174 176 Ibn Wahb al Katib al Burhan 1969 S 177 Ibn Wahb al Katib al Burhan 1969 S 178 Ibn Furak Muǧarrad 1987 S 293 McAuliffe Debate with them in the better way 1999 S 182 Heinrichs Ǧadal bei aṭ Ṭufi 1977 S 468 McAuliffe Debate with them in the better way 1999 S 183 McAuliffe Debate with them in the better way 1999 S 184 Aḥmad ibn Muṣṭafa Ṭaskubrizadah Miftaḥ as saʿada Band I S 283 Ibn Wahb al Katib al Burhan 1969 S 189 191 Ibn Furak Muǧarrad 1987 S 317 Ibn ʿAqil Kitab al Ǧadal 1967 S 203 Ibn ʿAqil Kitab al Ǧadal 1967 S 203 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dschadal amp oldid 236739523