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Drzecin deutsch Trettin ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Lebus Es ist der Gemeinde Slubice Dammvorstadt angegliedert Drzecin Drzecin Polen DrzecinBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft LebusPowiat SlubiceGeographische Lage 52 23 N 14 38 O 52 383333333333 14 633333333333 Koordinaten 52 23 0 N 14 38 0 OEinwohner 290Kfz Kennzeichen FSLWirtschaft und VerkehrStrasse Slubice Kostrzyn nad OdraNachster int Flughafen PozsenFlughafen Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDas Dorf liegt auf der rechten Seite der Oder etwa sechs Kilometer nordostlich von Slubice Geschichte Bearbeiten nbsp OrtseingangDie erste urkundliche Erwahnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1284 als das Dorf den brandenburgischen Markgrafen Otto IV und Waldemar gehorte 1308 erwarb Frankfurt das Dorf mit 24 Hufen und der Muhle von diesen und fugte es seinen Eigentumsortschaften hinzu 1 Im Mai Juni 1433 plunderten die Hussiten den Ort nachdem sie zuvor erfolglos versucht hatten Frankfurt zu erobern Das Dorf besass um 1467 zwei Wasser eine Walk und eine Backermuhle sowie einen Lehnschulzen der vier Freihufen und eine freie Schaferei besass Das Dorf besass eine Filialkirche von Kunersdorf die mit zwei Pfarrhufen ausgestattet war Errichtet wurde sie wahrscheinlich im spaten Mittelalter 1516 wurde im Ort ein Vorwerk erwahnt 1554 war Alexy Schulz Dorfschulze Da der Stadt Frankfurt auf dem rechten Oderufer ausserdem die benachbarten vier Dorfer Schwetig Kunersdorf Reipzig und Kunitz gehorten und die funf Dorfer zusammengenommen die Eigenschaft eines Ritterguts besassen stand dem Frankfurter Stadtrat ein Sitz der Ritterschaft im Landtag zu 2 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde der Ort von unterschiedlichen Kriegsparteien besetzt Vor allem zwischen 1631 und 1644 wechseln die kaiserlichen und die schwedischen Besatzertruppen sich ab und fordern Kontributionen plundern und brandschatzen 1651 wird in den Urkunden eine Schule erwahnt Ab 1729 bis 1847 andere Angaben bis 1830 3 wurde das Schulzenamt von der Familie Hahn wahrgenommen Das war vor allem da die Privilegien des Amtes immer weiter schwanden eine im Vergleich zu den umliegenden Dorfern ungewohnliche Kontinuitat 1759 wahrend der Schlacht bei Kunersdorf im Siebenjahrigen Krieg wurde der Ort teilweise von den russischen Truppen zerstort Anfang des 19 Jahrhunderts litt der Ort stark unter der Besetzung durch die Franzosen Durch die Forderungen der Franzosen wurde der Viehbestand des Dorfes extrem verringert So gab es 1797 118 Pferde 129 Ochsen 141 Kuhe 201 Schweine und 292 Schafe im Dorf Diese Bestande waren 1819 auf 41 Pferde 66 Ochsen 114 Kuhe und 46 Schweine gesunken 4 Am 7 Oktober 1810 wurde von der Stadt Frankfurt ein Cirkular erlassen das die Dorfschulzen aufforderte tags mindestens einen nachts zwei Mann Wache aufzustellen um sich gegen das Gesindel zu schutzen 1785 gab es in Trettin ein Vorwerk mit Schaferei einen Backer und die grosse Muhle eine Unterforsterei einen Krug und eine Schmiede Etwas ausserhalb des Dorfes befand sich die Wassermuhle 5 Da der Stadtforst nicht mehr genug Brennholz fur die Stadt Frankfurt und Umgebung lieferte begann ab 1815 im Elsbruch bei Trettin der Torfabbau 1833 waren die Torfvorrate allerdings schon erschopft und die Arbeiten gingen zuruck und wurden schliesslich ganz eingestellt Anfang des 19 Jahrhunderts begann das Handwerk im Dorf Fuss zu fassen 1838 wurden ein Schuhmacher und ein Schneidermeister drei Muller und ein Kruger erwahnt 6 1835 wurde das Schulzenlehen durch den Frankfurter Magistrat in ein Allodium umgewandelt dessen Eigentumer Friedrich Wilhelm Hahn wurde Durch eine Verwaltungsreform gehorte das Dorf ab 1873 zum Landkreis Weststernberg 1785 gab es in dem Dorf den Erbpachter des Vorwerkes einen Lehnschulzen zehn Bauern 16 Kossaten 12 Hausleute zwei Kolonisten zwei Schafer drei Hirten einen Schmied einen Unterforster und einen Schulmeister 5 1819 gab es in Trettin 43 Wohnhauser drei Muhlen und 37 Wirtschaftsgebaude Bei den Kreistagswahlen am 30 November 1925 stimmten im Dorf 46 fur die SPD 6 fur die KPD 11 fur den Block der Mitte und 224 fur die Brandenburger Heimatliste Die NSDAP erhielt keine Stimme Bei der Reichstagswahl November 1932 stimmten 17 fur die SPD 6 fur die KPD 88 fur die DNVP und 176 fur die NSDAP das Zentrum erhielt keine Stimme Im Vergleich zur Reichstagswahl im Juli 1932 war das fur die SPD eine Steigerung um drei die KPD um zwei die DNVP um funf und die NSDAP um zwei Stimmen Das Zentrum hatte im Juli noch eine Stimme erhalten Die bauerliche Pragung des Ortes blieb bis ins 20 Jahrhundert bestehen So steht im Kirchenvisitationsbericht vom 21 Dezember 1928 Trettin ist ein reines Bauerndorf von 580 Einwohnern 7 Am 2 Februar 1945 um 8 30 erschienen die ersten sowjetischen Panzer im Dorf Diese trafen allerdings auf sich aus Richtung Frauendorf Pamiecin zuruckziehende Wehrmachtstruppen und wurde von diesen geschlagen Dabei wurden sieben Panzer und weitere Fahrzeuge der Roten Armee zerstort Am Abend desselben Tages erschienen dann Panzer der 1 Abteilung des Panzerregiments Brandenburg im Dorf Ebenfalls an diesem Tag verliessen 400 der etwa 500 Einwohner Trettin in Richtung Frankfurt 8 Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche zerstort sie wurde spater nicht wieder aufgebaut Nach Kriegsende wurde Trettin zusammen mit anderen deutschen Gebieten ostlich der Oder Neisse Linie unter polnische Verwaltung gestellt seit Anerkennung der Oder Neisse Grenze gehort es zu Polen Es begann die Zuwanderung polnischer Migranten Soweit die einheimischen Dorfbewohner nicht geflohen waren wurden sie in der Folgezeit von polnischen Milizionaren aus dem Dorf vertrieben Die deutsche Ortschaft Trettin wurde in Drzecin umbenannt Bei einer Verwaltungsreform wurde der Ort 1975 Teil der neu gegrundeten Wojewodschaft Gorzow Eine erneute Reform loste diese auf und der Ort wurde Teil der Wojewodschaft Lebus Demographie Bearbeiten Anzahl Einwohner Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1819 388 9 1831 415 9 1867 666 am 3 Dezember 10 1871 668 am 1 Dezember davon 666 Evangelische zwei Katholiken 10 1910 561 am 1 Dezember 11 1933 544 12 1936 485 9 1939 489 12 Literatur BearbeitenHermann Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz Band 3 Brandenburg 1856 S 326 333 online Manfred Kalweit Die Frankfurter Ratsdorfer ostlich der Oder In Historischer Verein zu Frankfurt Oder e V Mitteilungen H 2 1997 ZDB ID 1293381 8 S 2 26 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Drzecin Album mit BildernFussnoten Bearbeiten Hermann Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz Band 3 Brandenburg 1856 S 332 online Hermann Berghaus ebenda S 326 online Widerspruch in Kalweit Manfred 1997 S 10 zu S 18 Fur Schafe fehlt die Angabe in 1819 a b Stadtarchiv Frankfurt Oder XIV 36 hier nach Kalweit Manfred 1997 S 10 Stadtarchiv Frankfurt Oder XIV 36 Bl 142 hier nach Kalweit Manfred 1997 S 10 Archiv der evangelischen Gertraud Marien Gemeinde Frankfurt Oder Kirchenvisitationsbericht uber Kunnersdorf und Trettin vom 21 Dez 1928 hier nach Kalweit Manfred 1997 S 10 11 Joachim Schneider Der Aufmarsch der Roten Arme vor der Frankfurter Dammvorstadt im Februar 1945 In Historischer Verein zu Frankfurt Oder e V Mitteilungen H 2 2002 ZDB ID 1293381 8 S 18 a b c Manfred Kalweit Die Frankfurter Ratsdorfer ostlich der Oder In Historischer Verein zu Frankfurt Oder e V Mitteilungen H 2 1997 ZDB ID 1293381 8 S 26 a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Berlin 1873 S 168 169 Nr 59 online www gemeindeverzeichnis de a b Michael Rademacher Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 10 Mai 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drzecin amp oldid 233611360