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Die evangelische Dorfkirche Wulkow ist eine spatgotische Feldsteinkirche in Wulkow einem Ortsteil der Gemeinde Neuhardenberg im Landkreis Markisch Oderland im Land Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Oderland Spree der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche Wulkow Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Hauptstrasse fuhrt in Nord Sud Richtung durch den Ort Im historischen Dorfzentrum steht westlich dieser Verbindungsachse das Schloss Wulkow ostlich davon auf einer Anhohe die Dorfkirche Das Gelande ist mit einer Mauer aus unbehauenen und nicht lagig geschichteten Feldsteinen eingefriedet Geschichte BearbeitenDas genaue Baudatum des Sakralbaus ist nicht uberliefert Das Dehio Handbuch spricht lediglich von einem Bau der Spatgotik d h die Zeit von 1350 bis ca 1520 1530 Ein Mitglied des Fordervereins der Wulkower Kirche geht davon aus dass das Bauwerk im 14 Jahrhundert entstanden ist 1 Dies korrespondiert mit der urkundlichen Ersterwahnung des Ortes im Jahr 1361 1874 liess die Kirchengemeinde den Westturm errichten Gleichzeitig wurden die Fenster barock uberformt der Innenraum erhielt eine reichhaltige Ausmalung Hinzu kam eine neue Kanzel sowie eine Westempore Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche stark beschadigt und konnte erst bis 1952 notdurftig repariert werden Dabei wurden die Nordwand des Kirchenschiffs wiederhergestellt der Ostgiebel neu aufgemauert und das Dach neu eingedeckt In der Mitte der 1950er Jahre erhielt die Kirche zwei neue Glocken aus Gusseisen In der Mitte der 1980er Jahre entdeckten Handwerker dass das Tonnengewolbe vom Hausschwamm befallen war Die Schalung wurde daraufhin entfernt Durch die Wende kamen die Arbeiten jedoch ins Stocken und die Kirche war ohne Decke zunachst nicht nutzbar Der Forderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg stellte als eine erste Anschubfinanzierung 5000 DM zur Verfugung Daraufhin grundete sich ein lokaler Forderkreis der seit dieser Zeit das Bauwerk betreut Nach einem Beitrag in einer Fernsehsendung des ORB konnten zahlreiche Sach und Geldspenden dazu verwendet werden das Dach sowie das Tonnengewolbe zu erneuern Der Innenraum wurde neu verputzt und die Fenster erneuert Die erneute Kirchweihe konnte zum Reformationstag 1999 gefeiert werden In den folgenden Jahren stellten Kunsthandwerker die Ausmalung wieder her Handwerker reparierten die Orgel Die Kirchengemeinde verstandigte sich darauf das Bauwerk starker fur die Offentlichkeit zuganglich zu machen Daher fand beispielsweise im Fruhjahr 2002 eine Theaterauffuhrung mit einem Werk Jean Anouilhs statt Im September 2014 konnte schliesslich auch wieder eine funktionsfahige Turmuhr eingebaut werden Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Ansicht von WestenDas Bauwerk wurde im Wesentlichen aus Feldsteinen errichtet die unbehauen und nicht lagig geschichtet verarbeitet wurden Fur Ausbesserungsarbeiten verwendeten die Handwerker hingegen uberwiegend rotlichen Mauerstein Das Bauwerk hat einen umlaufenden etwa 80 cm hohen Sockel aus Feldsteinen der leicht hervorspringt Dazwischen ist ein ebenfalls umlaufendes Gesims aus Mauerstein daruber der weitere Baukorper Der Chor ist gerade nicht eingezogen und hat einen rechteckigen Grundriss An der ostlichen Chorseite sind zwei spitzbogenformige Pforten die uber je eine Treppe mit vier Stufen erreicht werden kann Die Gewande sind im sudlichen Bereich schlicht aus Mauerstein gearbeitet wahrend beim nordlich gelegenen Portal eine zweifache Stufung vorgenommen wurde Mittig ist ein hochgesetztes ebenfalls spitzbogenformiges Fenster mit einem dreifach getreppten Gewande Dessen Schlussstein beruhrt den daruberliegenden Giebel der nach einem Schaden im Zweiten Weltkrieg aus hellem Mauerstein errichtet wurde Er besitzt keine Offnung Die Ecken des Chors werden durch Lisenen aus Mauerstein betont Die nordliche Chorwand wird von einem grossen und ebenfalls spitzbogenformigen Fenster dominiert das sich an der westlichen Seite des Baukorpers befindet Es nimmt Formen des Masswerk auf Links daneben sind zwei kleinen ubereinanderliegende Offnungen von denen die obere mit Feld und Mauersteinen zugesetzt ist An der Sudseite des Chors finden sich zwei vergleichbare Offnungen gefolgt von zwei grossen Fenstern Das westlich gelegene war zu einer fruheren Zeit deutlich tiefer gesetzt und konnte in eine Priesterpforte ubergegangen sein Nach Westen schliesst sich das Kirchenschiff an dass die volle Breite des Chors aufnimmt An der Nordseite sind zwei grosse Fenster Das ostlich gelegene verdeckt dabei eine grosse Pforte die sich zu einer fruheren Zeit am Baukorper befunden haben muss Aber auch das westlich gelegene Fenster muss zu einer fruheren Zeit weiter ostlich angeordnet gewesen sein An der Sudseite sind zwei ebenfalls zwei Fenster Das Ostliche schneidet dabei zur linken Seite die Reste eines zugesetzten Fensters von dem die Laibung zum bis etwa in Hohe des Schlusssteins erhalten geblieben ist Die ubrige Flache ist mit Feldsteinen zugesetzt die Zwischenraume mit Mauersteinresten verfullt Das westlich gelegene Fenster sitzt auf einem ursprunglich deutlich tiefer angesetzten Fenster und uberdeckt dessen Laibung Da auch im Sockel Ausbesserungsarbeiten erkennbar sind konnte sich hier zu einer fruheren Zeit eine Gemeindepforte befunden haben Nach Westen hin sind an den Ecken des Schiffs zwei Pfeiler die mit je einer Fiale verziert sind Der Westturm hat einen quadratischen Grundriss Sein unteres Geschoss wurde aus wenig behauenen Feldsteinen errichtet wobei die Baumeister darauf achteten dass nur kleine Zwischenraume entstanden Die Ecken werden durch rotlichen Mauerstein betont ebenso das spitzbogenformige Portal an der Westseite Am Ubergang zum mittleren Turmgeschoss ist ein nach unten geoffneter Fries aus Mauerstein Dieses Material nutzen die Handwerker auch fur Turmgeschoss Es hat an der Westseite zwei an der Nord und Sudseite je eine spitzbogenformige Klangarkade Daruber ist ein reichhaltig verzierter Aufsatz mit einer Turmuhr an der Westseite und je einer Blende an der Nord und Sudseite Der Giebel ist mit einem weiteren Fries verziert Daruber ist ein quergestelltes Satteldach mit je einem Akroterion sowie eine achteckige Turmhaube mit einer Wetterfahne Ausstattung BearbeitenDer Altar sowie die Kanzel sind vergleichsweise schlicht und in einem grun blauen Farbton gehalten von denen sich die Kassetten in einer ockerfarbenen Umrahmung absetzen Die Orgelempore wurde ahnlich schlicht ausgemalt wenn auch in einem grunlicheren Farbton Die Apsis ist in einem ockerfarbenen Ton ausgemalt Davon hebt sich das Gewolbe mit einer blau schwarzen rankenformigen Ausmalung ab die sich zeltformig uber den Raum zu spannen scheint Der untere Bereich ist als Lambris gestaltet und in rot gold schwarzen Tonen gehalten in die Kreuze eingearbeitet sind Im Kirchenschiff wurden auf die unteren Wandbereiche Paneele aufgemalt daruber ein Band aus Akanthus das sich auch uber den westlichen Triumphbogen spannt 2 An der sudlichen Kirchenwand hangt eine Tafel die an die Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg erinnert Die Orgel erbaute die Firma Sauer im Jahr 1974 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Wulkow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09180742 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Die Dorfkirche von Wulkow bei Neuhardenberg Markisch Oderland Webseite des Forderkreises Alte Kirche Berlin Brandenburg abgerufen am 12 November 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Wulkower Forderverein stolz auf 20 Jahre Artikel von Josephin Hartwig veroffentlicht auf der Webseite des Forderkreises Alte Kirche Berlin Brandenburg abgerufen am 12 November 2017 Kirche Wulkow Neuhardenberg Webseite der Architekten Stuhlemmer abgerufen am 12 November 2017 52 571279 14 230844 Koordinaten 52 34 16 6 N 14 13 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Wulkow Neuhardenberg amp oldid 236648668