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Die Dorfkirche Gross Trebbow ist ein evangelisch lutherisches Kirchengebaude in Gross Trebbow einem Ortsteil der Gemeinde Klein Trebbow im Landkreis Nordwestmecklenburg Mecklenburg Vorpommern Sie gehort zur Kirchengemeinde Gross Trebbow in der Propstei Wismar des Kirchenkreises Mecklenburg in der Nordkirche Kirche in Gross Trebbow 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Baubeschreibung 3 1 Ausseres 3 2 Inneres 3 2 1 Altar 3 2 2 Kanzel 3 2 3 Orgel 3 2 4 Glockenstuhl mit Glocke 4 Pastoren 5 Heutige Kirchengemeinde 6 Quellen 6 1 Ungedruckte Quellen 6 2 Gedruckte Quellen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGross Trebbow wurde erstmals urkundlich 1262 als Tribbowe erwahnt 1 Graf Gunzelin III zu Schwerin schenkte dem Schweriner Dom als Eigentum die Guter zu Gross Trebbow mit welchen der Domherr Johann von Everinge eine Vikarie im Dom stiftete Wie die Herren von Stuke auf Stuck Kirch Stuck waren die von Trebbow auf Gross und Klein Trebbow ansassig Bei einem weiteren Vergleich erhielt der Graf zu Schwerin Klein Trebbow vom Bischof als Lehn 2 nbsp Grabplatte von Georg und Ilsabe Dorothea von Raben 2013 Um 1358 waren die herzoglichen Vasallen der Familie Knop im Guterverband von Trebbow zu finden und ab 1418 erhandelt Heinrich von Raben neben Kirch Stuck auch Gross und Klein Trebbow von Kurt von Oertzen dem Gemahl der Erbtochter Margaretha von Knop Unter dem mittleren Fenster auf der Nordseite der Kirche ist eine Grabplatte mit folgender Inschrift eingelassen Georg von Raben Grossherzogl Mecklenb Staatsak geb 21 April 1651 gest 4 November 1703 und Ilsabe Dorothea von Raben geb von Lepell geb 27 Marz 1668 gest 18 Februar 1699 Die Familien von Raben blieben bis 1720 auf Gross Trebbow Danach wurden die Grafen von Schmettau Rechtsnachfolger Baugeschichte BearbeitenDie Dorfkirche in Gross Trebbow ist ein schlichter Kirchenbau der Backsteingotik Urkundlich ist der Kirchbau nicht belegt der Dachstuhl wird jedoch durch ein dendrochronologisches Gutachten auf 1402 datiert 3 Nach dem Visitationsprotokoll von 1541 war die Kirche dem heiligen Pankraz gewidmet Die Kirche ist ein polygonal geschlossener Backsteinbau der in nachmittelalter Zeit mehrfach baulich instand gesetzt wurde und am Ende des 17 Jahrhunderts an der Sudseite durch den Anbau einer kleinen Fachwerksvorhalle erweitert wurde Von 1968 bis 1969 wurde das Kirchendach mit Monch Nonen Dachziegeln neu eingedeckt Eine Gesamtsanierung erfolgte von 2001 bis 2003 Eine innere Renovierung wurde 2006 durchgefuhrt Baubeschreibung BearbeitenAusseres Bearbeiten nbsp Westgiebel 2013 Das einschiffige flachgedeckte Langhaus mit funfseitigem Ostschluss hat keinen Kirchturm Die Glocke hangt westlich der Kirche im freistehenden Glockenstuhl Die abgetreppten Strebepfeiler an der Nord und Sudseite sowie am Chor deuten auf eine geplante Einwolbung hin Das Walmdach wurde mit Monch Nonnen Ziegeln eingedeckt Das Gesims ist als horizontales Schmuckband mit einem Zahnfries dem Deutschen Band ausgebildet worden An der Sudseite steht ein Fachwerkanbau Das Putzbild uber dem spitzbogigen Eingang des Westportals zeigt das Siegeslamm als Christussymbol Die Jahreszahl 1753 am Westgiebel deutet auf eine umfassende Instandsetzung in diesen Jahren hin Inneres Bearbeiten Der Innenraum ist ein flachgedeckter Backsteinsaal Strebpfeiler lassen annehmen dass der Einzug eines Gewolbes geplant war 4 Der Reiz des Innenraumes geht von der einheitlichen barocken Ausstattung aus Bemerkenswert das Ensemble aus Kanzel mit Beichtstuhl und dem Altar Offensichtlich wurde im 17 Jahrhundert der historische Aussagewert der wenigen nach dem Dreissigjahrigen Krieg erhalten gebliebenen Kunstgegenstande in der Kirche unterschatzt wenn man diese 1876 als bemerkenswertlos 5 und 1898 von geringer Bedeutung 6 nennt Von der alteren vorreformatorischen Ausstattung der Kirche ist ein kleiner ausdrucksvoll geschnitzter Kruzifix aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts erhalten geblieben In den Chorfenstern haben sich drei kleine Kabinettscheiben vom Ende des 17 Jahrhunderts mit Heiligen und Wappen erhalten Altar Bearbeiten Die im barocken Altaraufsatz befindlichen Gemalde wurden 1691 vom Wismarer Meister Johannes Friedrich Wilde geschaffen Das ikonographische Programm ist auf die Geburt das Leiden die Auferstehung und Himmelfahrt Christi ausgerichtet Im Zentrum steht das Abendmahl in der Predella ist die Auferstehung im Auszug die Himmelfahrt Christi und in den Wangen Jesu Gebet im Garten Gethsemane und die Kreuzigung zu sehen Durch die Restauratorin Kathrin Lau wurde der Altar vom Juli bis November 2013 umfassend restauriert Kanzel Bearbeiten Die von Johannes Friedrich Wilde 1689 in ahnlichen Stilformen geschaffene Kanzel ist mit einem Bild des richtenden Christus zwischen den sieben Leuchten an der Ruckwand den Darstellungen der Evangelisten am Aufgang und am angebauten Beichtstuhl mit Bildern des Salvators Moses und Johannes des Taufers die Brustung des Kanzelkorbes schmuckt bauerliche Rankenmalerei Orgel Bearbeiten nbsp Friese Orgel von 1855Die Orgel wurde 1855 durch Friedrich Friese II fur die Schweriner Schlosskirche gebaut Sie verfugt uber 14 Register auf zwei Manualen und Pedal Der Orgelprospekt mit Figuren Ranken und Schleierbrettern aus gefassten Pappmache entwarf der Hofbaurat Hermann Willebrand und fertigte Gustav Willgohs 1874 wurden auf grossherzoglichen Befehl durch Friedrich Friese III an der Orgel Veranderungen vorgenommen 7 Als fur die Schlosskirche durch den Orgelbauer Marcus Runge 1913 eine neue Orgel gebaut wurde erwarb der Kammerherr Ulrich von Barner die Friese Orgel fur die Kirche von Gross Trebbow Wahrend der Wiederaufstellung in der kleinen Dorfkirche mussten durch Marcus Runge technische Umbauten und kleinere Veranderungen vorgenommen werden 2008 erfolgten durch den Rostocker Orgelbaumeister Johann Gottfried Schmidt an diesem Instrument wieder umfassende Restaurierungsarbeiten Glockenstuhl mit Glocke Bearbeiten nbsp Glockenstuhl 2013 An der Westwand der Kirche erhebt sich anstelle eines Turmes ein holzerner Glockenstuhl wahrscheinlich eine Zimmermannsarbeit aus dem 17 oder 18 Jahrhundert die mehrfach erneuert werden musste 2011 durch die Zimmerleute der Bauhutte Schwerin Neumuhle Die einzige Glocke hatte 1650 der Schweriner Hein van Damm gegossen Die Inschrift auf der Glocke weist auf das Ende des Dreissigjahrigen Krieges hin Im Sechtehn Hundersn Achtehden Jhar gros Krige Unruh in Bomen war brach dorch ins ganze Romiske Reich verhert verwustet Reich arm zugleich wehret bis verflosen Viezigk Neun so lang musten wihr im Elend sein da Got der Here aus lauter Gnad den lang gewunskten Frieden gab ADOLF FRIEDRICH Unten am Schlagring steht In Gottes Namen bin ich geflosen Hein vam Dam hat mich gegossen ANNO 1650 Renovate sunt hae Campane Sverins Die Glocke ist ein wertvolles kulturgeschichtliches Denkmal denn ihre Inschrift nimmt Bezug auf die Leiden des 1648 beendeten Dreissigjahrigen Krieges und auf den Westfalischen Frieden 8 Pastoren BearbeitenNamen und Jahreszahlen bezeichnen die nachweisbare Erwahnung als Pastor 9 10 1585 1622 Nikolaus Bartoldi 1653 1682 Albertus Massdorf 1682 1721 Georg Pehle 1721 1745 Ulrich Matthias Pehle Sohn von Georg Pehle 1745 1775 Ernst Zacharias Evers 1775 1823 Heinrich Christian Wietz 1855 1883 Ernst Hans Magnus Wilhelm August Staak vorher Muhlen Eichsen 11 1883 1888 Friedrich Jacob Tonnies Nicolaus Moller 12 1888 1909 Thomas Adolph Georg Ulrich Schmidt vorher in Grabow 13 1909 1930 Richard Carl Friedrich Ernst Haack 1904 Lehrer am Gymnasium in Schwerin 14 1932 1936 Fritz Johann Heinrich Laudan 1931 Vikar 15 1936 1958 Martin Wilhelm Friedrich Otto Richard Wagner danach Pokrent 16 1958 1971 Gerhard Meyer 1974 1979 Jurgen Baumgart 1981 1987 Winfried Bojack Heutige Kirchengemeinde BearbeitenDie Kirchengemeinde Gross Trebbow gehort durch Zusammenschluss mit der Kirchengemeinde Alt Meteln und der Kirchengemeinde Cramon seit Januar 2014 zur Kirchengemeinde Alt Meteln Cramon Gross Trebbow mit insgesamt funf Kirchen Die Verwaltung sitzt im Pfarrhaus von Alt Meteln Zu Gross Trebbow gehort die Kirche in Kirch Stuck Quellen BearbeitenUngedruckte Quellen Bearbeiten Landeshauptarchiv Schwerin LHAS LHAS 5 12 3 1 Mecklenburg Schwerinsches Ministerium des Innern LHAS 5 12 4 3 Ministerium fur Landwirtschaft Domanen und Forsten Abt Siedlungsamt LHAS 5 12 7 1 Mecklenburg Schwerinsches Ministerium fur Unterricht Kunst geistliche und Medizinalangelegenheiten LHAS 9 1 1 Reichskammergericht Prozessakten 1495 1806 Landeskirchliches Archiv Schwerin LKAS LKAS OKR Schwerin Kirchenbucher 1707 1875 LKAS OKR Schwerin Specialia Abt 2 Gross Trebbow 1771 1931 Patronat Besetzung Pfarre Visitationsprotokolle LKAS OKR Schwerin Pfarrarchiv Gross Trebbow 1719 1787 LKAS OKR Schwerin Mecklenburg Schwerinsches Finanzministerium Abt Hochbau Patronatsbauakten Gross Trebbow 1870 1932Gedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB Mecklenburgische Jahrbucher MJB Literatur BearbeitenFriedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin II Band Die Amtsgerichtsbezirke Wismar Grevesmuhlen Rehna Gadebusch und Schwerin Schwerin 1898 Neudruck Schwerin 1992 ISBN 3 910179 06 1 S 636 637 Horst Ende Die Denkmale des Kreises Schwerin Schwerin 1985 S 18 Horst Ende Kirche in Schwerin und Umgebung Berlin 1989 ISBN 3 374 00840 2 S 112 113 182 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03081 6 S 12 Friedrich Lisch Die Kirche zu Gross Trebbow In Jahrbucher des Vereins fur Geschichte und Altertumskunde Band 41 1876 S 211 Horst Ende Christian Molzen Horst Stutz Kirchen in Nordwestmecklenburg Grevesmuhlen 2005 S 49 Max Reinhard Jaehn Orgeln in Mecklenburg Rostock 2008 ISBN 978 3 356 01267 5 S 60 61 Beatrix Drager Gross Trebbow Lkr Nordwestmecklenburg Kirche Orgel In KulturERBE in Mecklenburg und Vorpommern Band 4 Schwerin 2009 ISBN 978 3 935770 27 9 S 163 164 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Gross Trebbow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Kirche Gross Trebbow auf der Website der Kirchengemeinde Alt Meteln Cramon Gross Trebbow Literatur uber Kirche Gross Trebbow in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten MUB 1862 Nr 948 1487 MUB 1865 Nr 1766 Tilo Schofbeck Mittelalterliche Kirchen zwischen Trave und Peene 2014 S 363 Horst Ende Gross Trebbow 1989 S 182 Friedrich Lisch Die Kirche zu Gross Trebbow In MJB 41 1876 S 211 Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichtsdenkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin Band II 1898 S 637 Beatrix Drager Gross Trebow Kirche und Orgel In KulturERBE in Mecklenburg Vorpommern Band 4 Schwerin 2009 S 163 164 Horst Ende Gross Trebbow 1989 S 182 Gustav Willgeroth Die Mecklenburgisch Schwerinschen Pfarren seit dem dreissigjahrigen Kriege Wismar 1925 Friedrich Schlie Das Kirchdorf Gross Trebbow 1898 S 636 637 LKAS OKR Schwerin personalia und Examina S 308 LKAS OKR Schwerin Personalia und Examina M 125 LKAS OKR Schwerin Personalia und Examina S 128 LKAS OKR Schwerin Personalia und Examina H 003 LKAS OKR Schwerin Personalia und Examina L 033 LKAS OKR Schwerin Personalia und Examina W 010 53 708669 11 359836 Koordinaten 53 42 31 2 N 11 21 35 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Gross Trebbow amp oldid 231438085