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Die evangelische Dorfkirche Bornsdorf ist eine spatgotische Saalkirche aus dem 15 Jahrhundert in Bornsdorf einem Ortsteil der Gemeinde Heideblick im Landkreis Dahme Spreewald im Land Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Niederlausitz der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche Bornsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Strasse der Einheit fuhrt von Nordwesten kommend in sudostlicher Richtung durch den Ort Am historischen Dorfzentrum steht die Kirche westlich der Strasse auf einem Grundstuck das nicht eingefriedet ist Die postalische Anschrift lautet Luckauer Chaussee 2a Geschichte BearbeitenDas Brandenburgische Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologische Landesmuseum BLDAM sowie auch das Dehio Handbuch legen den Bauzeitraum nur grob auf das 15 Jahrhundert fest Um 1700 erweiterte die Kirchengemeinde den Chor und liess die Fenster barock vergrossern 1750 kam an der Nord und Sudseite je eine Patronatsloge mit je einer Gruft hinzu Letztere wurde 1836 umfassend restauriert Im gleichen Jahr setzten Handwerker auch einen Dachreiter aus Fachwerk auf den Kirchturm In der Zeit der DDR verfiel das Bauwerk zunehmend und musste im Marz 1993 durch das Kirchliche Bauamt gesperrt werden Die Sudloge drohte einzusturzen das Dachtragwerk war vom Schwamm befallen Experten vermuten dass es zu Grundwasserabsenkungen durch den nahegelegenen Braunkohletagebau gekommen war Mit Unterstutzung der LAUBAG fand eine Instandsetzung der Bauteile statt 1 Loge und Dachreiter wurden in den Jahren 1997 und 1998 erneut instand gesetzt Von 2006 bis 2008 sanierte die Kirchengemeinde den Innenraum sowie die Kirchenausstattung Die nordliche Patronatsloge dient im 21 Jahrhundert als Leichenhalle die sudliche als Gemeinderaum Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Freistehender Glockenturm Der Sakralbau wurde im Wesentlichen aus Mischmauerwerk bestehend rotlichen Mauersteinen errichtet in die unbehauene und nicht lagig geschichtete Feldsteine eingearbeitet wurden Die sudliche Patronatsloge ist verputzt am ubrigen Bauwerk sind flachige Putzreste vorhanden Der Chor ist polygon und leicht eingezogen Das Scheitelfenster ist hochgesetzt und segmentbogenformig Seine Laibung war zu einer fruheren Zeit verputzt ebenfalls aus Putz der Schlussstein An den beiden anderen Seiten ist ein hochgesetztes und schmales Ochsenauge An der Chorostwand sind die Reste von zwei zugesetzten schmalen Rundbogenfenstern erkennbar Moglicherweise gab es zur Bauzeit ein drittes mittleres Fenster das barock uberformt wurde Am Ubergang zum mit Biberschwanz gedeckten Walmdach ist eine umlaufende Voute Der nordliche Anbau ist hell verputzt und hat einen rechteckigen Grundriss Er kann durch eine rechteckige Pforte von Osten her uber eine Treppe aus Mauerstein betreten werden Oberhalb der Tur ist ein Wappen An der Sudseite sind zwei an der Westseite ein hochgestelltes Fenster Der nordliche Anbau ist nicht verputzt An der Westseite ist ein grosses Portal rechts daruber eine zugesetzte Offnung An der Nordseite sind zwei an der Ostseite zwei Fenster deren Laibung sowie dessen Schlusssteine verputzt sind Das Kirchenschiff hat einen rechteckigen Grundriss An der Nordseite ist in Richtung Chor ein zugesetztes Portal erkennbar Daruber ist ein grosses segmentbogenformiges Fenster Ein weiteres Fenster ist Richtung Westturm darunter eine kleinere Offnung Die Sudseite ist vergleichbar aufgebaut die Pforte hier noch offen Das Langhaus tragt ein schlichtes SatteldachDer Westturm nimmt die volle Breite des Kirchenschiffs auf Er kann durch eine segmentbogenformige Pforte von Westen her betreten werden Daruber sind zwei paarweise angeordnete Ochsenaugen daruber im Giebel ein mittiges Der Aufsatz wurde an der Nord und Sudseite aus Gefach an der Westseite aus Mauerstein errichtet Der Giebel ist verbrettert Das Satteldach schliesst mit einer Turmkugel und Wetterfahne ab Ausstattung BearbeitenDas BDLAM bewertet die Kirchenausstattung als aussergewohnlich reich und aufwendig barock 2 Dazu gehort insbesondere das Altarretabel das in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts aus Sandstein gefertigt wurde Es ist mit reichhaltigem Rollwerk verziert und wurde 1730 von Caspar Sigismund von Langen saniert Moglicherweise fugte er dabei die oberen Wangen hinzu Das Retabel ist zweigeschossig und wird von zwei Doppelsaulen flankiert In der Predella ist das Abendmahl Jesu dargestellt seitlich sind die Verkundigung des Herrn sowie die Geburt Jesu abgebildet Das Altarblatt zeigt die Kreuzigung Christi und bestand zu einer fruheren Zeit noch aus einem Kruzifix das jedoch abgangig ist Daruber ist in klassischer Abfolge die Grablegung dargestellt flankiert von der Olberggruppe sowie die Kreuztragung Christi Der Aufsatz schliesst mit einer Kartusche in der das Jungste Gericht abgebildet ist begleitet von zwei Figuren die Caritas und Fides zeigen Der Aufsatz wird mit einem Symbol fur die Trinitat und einer barocken Strahlenglorie gekront Die Kanzel stammt aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts und wurde 2008 restauriert Sie ist mit Akanthus verziert in den Brustungsfeldern sind die Evangelisten Am Aufgang sind Szenen aus der Protojesaja sowie aus den Buchern Jeremia Ezechiel und Daniel abgebildet Zur Kanzel gehort auch ein Beichtstuhl auf dem der Prophet Natan sowie das Gleichnis vom Verlorenen Sohn zu sehen sind Die Ruckwand der Kanzel zeigt Salvator mundi daruber ein Schalldeckel mit einem Allianzwappen Er wird von einem Pelikan gekront darunter die Taube des Heiligen Geistes Vor dem Altar stehen zwei lebensgrosse kniend betende Sandsteinskulpturen Eine tragt die Tracht des 17 Jahrhunderts und konnte einen Herrn von Wolfersdorff sowie dessen Frau darstellen Vermutlich wurde das Paar das Stifterfiguren darstellen konnte in den 1930er Jahren aufgestellt Dies konnte so die Evangelische Verlagsanstalt damit zusammenhangen dass sie ursprunglich fur ein Grabdenkmal geschaffen wurden Erst zu einem spateren Zeitpunkt konnten sie dann zum Altar hinzugestellt worden sein Hinter dem Altar hangt ein Gemalde das Caspar Sigismund von Langen sowie seine Frau Anna Eleonora zeigt vermutlich ein Geschenk der Stifter Ein weiteres Gemalde aus der Mitte des 18 Jahrhunderts zeigt einen Pfarrer Eine Totenkrone die 2008 restauriert wurde erinnert an die 1744 verstorbene Tochter des Pfarrers Oelsel Der Taufstein entstand 1730 ebenfalls aus Sandstein und hat die Form eines Kelches Das Dehio Handbuch vermutet dass es aus derselben Werkstatt stammt die auch das Altarretabel herstellte Das achteckige Becken ist mit Schriftkartuschen sowie Wappen verziert und steht auf einem runden Fuss der mit Fruchtgehangen und Putten verziert ist 2008 wurde auch dieses Stuck restauriert Das Kirchengestuhl vor der sudlichen Patronatsloge stammt aus der Mitte des 17 Jahrhunderts Auf den Brustungsfeldern wurden um 1730 paarweise angeordnete Apostel aufgemalt An der Nord und Sudwand im Langhaus ist eine kurze zweigeschossige Empore Sie wird von einer breiteren Westempore erganzt die sich in das Schiff hineinschwingt Dort steht eine Orgel Die Brustungsfelder sind mit Spruchen und musizierenden Engeln verziert Das Bauwerk ist in seinem Innern flach gedeckt Vor dem Chor steht in ostlicher Richtung ein Denkmal das an die Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg erinnert Sudwestlich hangt in einem freistehenden Glockenstuhl ein Gelaut aus zwei Glocken Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Evangelische Verlagsanstalt Berlin Brandenburgische Dorfkirchen VEB Verlagsdruckerei Typodruck Schaubek Leipzig 3 Auflage 1978Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Bornsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09140059 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Dorfkirche von Bornsdorf Webseite des Forderkreises Alte Kirchen Berlin Brandenburg abgerufen am 1 April 2018 Mit russischem Leim zu neuem Glanz Webseite des Pfarramtes Langengrassau abgerufen am 11 April 2018 51 772783 13 694437 Koordinaten 51 46 22 N 13 41 40 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Bornsdorf amp oldid 236537627