www.wikidata.de-de.nina.az
Desktop Publishing Abkurzung DTP englisch fur Publizieren vom Schreibtisch aus ist der rechnergestutzte Satz von Dokumenten die aus Texten und Bildern bestehen und spater als Publikationen ihre Verwendung finden wie zum Beispiel Bucher Broschuren Magazine oder Kataloge Im Mittelpunkt des am graphischen Design orientierten DTP stehen ein Arbeitsplatzrechner PC mit grafischer Benutzeroberflache GUI Software fur das visuelle Erstellen WYSIWYG eines Layouts und die Ausgabe einer digitalen Druckvorlage an einen Drucker bzw eine Druckerei Scribus auf Linux MintAdobe InDesign auf macOS CatalinaDer Begriff entstammt dem Vergleich zu den herkommlichen Technologien der Druckvorstufe also zur Vorlagenerstellung von Druckerzeugnissen Printmedien die meist aus mehreren aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten unter Einsatz fotografischer Techniken bestehen und seit etwa 1992 fast vollstandig durch digitale Verfahren des DTP verdrangt wurden Desktop Publishing und Textsatz sind von der Textverarbeitung zu unterscheiden Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung 2 Geschichte 2 1 Vorlaufer 2 2 DTP am PC 3 Ubersicht von Software Losungen 3 1 Voraussetzungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAbgrenzung BearbeitenAnwendungen fur das Desktop Publishing sind in erster Linie auf das Layout also die Gestaltung sowie die Produktion von Druckerzeugnissen ausgelegt Alle Gestaltungselemente sind grundsatzlich gleichrangig egal ob Bilder Grafiken Texte oder Zeichen Ein Anwender hantiert daher mit vielen frei positionierbaren Inhaltsrahmen fur Layout Objekte die sowohl Textkorper als auch Bildrahmen sein konnen Auf diese Weise konnen sowohl individuelle Produkte als auch Vorlagen fur einheitliche Produktreihen geschaffen werden Dagegen steht bei Textverarbeitungen im klassischen Sinn daher die Bezeichnung ein Text im Vordergrund und seine Gestaltung und die Erganzung mit textfremden Elementen wie Bildern nur im Hintergrund Ein Dokument einer Textverarbeitung enthalt immer einen primaren Textkorper als Inhaltsrahmen dessen Position und Grosse sich nach eingestelltem Papierformat und Seitenrandern richten Textverarbeitungen konnen Dokumente aufwandig verwalten und zum Beispiel Teiltexte zu grosseren Dokumenten zusammenfassen Inhaltsverzeichnisse samt Seitenzahlen automatisch erstellen oder Dokumente mit Adressdatenbanken zu Serienbriefen verknupfen Sie sind auch darauf ausgelegt unterschiedliche Texte in Vorlagen mit vorab festgelegten Formaten einzusetzen um ein einheitliches Erscheinungsbild zu erreichen zum Beispiel im Sinne eines Corporate Design Im Allgemeinen bieten DTP Anwendungen mehr Moglichkeiten bei der Gestaltung komplex aufgebauter Seiten etwa den Textfluss uber mehrere Textkorper sowie beim Umgang mit Grafik und Farbe insbesondere fur die professionelle Druckausgabe wahrend Textverarbeitungen eher fur die Eingabe und fur die Gestaltung langerer Fliesstexte ausgelegt sind 1 Geschichte BearbeitenVorlaufer Bearbeiten Eine Vorstufe des Desktop Publishing waren in den 1960er und fruhen 1970er Jahren Fotosatz oder Lichtsatz Systeme mittels Grossrechner Anwendungen die eine Erfassung von Text und die Bestimmung von Grafikplatz in einer Seitenbeschreibungssprache mittels Lochstreifen ermoglichten Diese Lochstreifen wurden in einen Belichtungscomputer mit schnell rotierenden Scheiben eingespeist auf denen die Schriften im Umlauf per Blitzlicht passend abgeschossen so auf Filme belichtet und fur die Erstellung von Druckformen zum Beispiel fur den Tiefdruck genutzt wurden Ein bekannter Hersteller solcher Systeme war zum Beispiel Harris Intertype aus den USA deren Belichtungsrechner sich mit einem speziellen 6 Kanal Lochstreifen ahnlich dem Fernschreiber steuern liessen Mit solchen Systemen wurde die rationelle Satzherstellung grosser Wochenzeitschriften wie zum Beispiel Quick Neue Revue und die ersten Jahre der deutschen Ausgabe des Playboys ermoglicht Nachdem die Texte und Bilder zu Seiten umgebrochen waren wurden im Rotations Tiefdruckverfahren hohe Druckauflagen in kurzer Zeit produziert Demzufolge waren Fotosetzer an schnellen Arbeitsplatzen per Lochstreifensteuerung die ersten Desktop Publisher mit einer fotografischen Film Zwischenstufe Im Lichtsatz wurden Filme mittels einer CRT belichtet einer Art Bildschirm Ein bekanntes System dieser Art ist Digiset das gegen Ende der Lichtsatz Ara auch auf Laserbelichter umgestiegen war Gegen Ende der Ara der Grossrechner Satzanlagen kam auch die Bild Text Integration BTI auf sodass komplett integrierte Layouts ausgegeben werden konnten DTP am PC Bearbeiten Etwa 1985 fuhrten die Firmen Apple Adobe Aldus und Linotype das heute bekannte Desktop Publishing ein und unterwarfen damit Johannes Gutenbergs Erfindung Satz und Druck mit beweglichen Lettern zum ersten Mal seit uber 500 Jahren einer komplett neuen Technik Die ersten genutzten Programme waren Ventura Publisher und PageMaker die Firma Quark stieg 1987 mit QuarkXPress in den neuen Markt ein 2 Dabei steuerte Adobe die Seitenbeschreibungssprache PostScript Aldus mit PageMaker das erste Layout Programm Apple den ersten voll grafikorientierten Rechner Macintosh und einen PostScript fahigen Laserdrucker LaserWriter bei Linotype lieferte die ersten PostScript Schriften und den ersten Belichter mit Postscript RIP Raster Image Prozessor In den Anfangstagen war die Qualitat der Drucksachen die mit Hilfe von Desktop Publishing erstellt wurden derjenigen herkommlicher Verfahren deutlich unterlegen Das lag insbesondere an der schlechten Auflosung der Drucker die oft 230 bis 300 dpi kaum uberstieg 3 Deshalb wurde das DTP in seinen Anfangszeiten von vielen als Spielerei abgetan Auch heute wird mit DTP haufig noch das Publizieren durch Laien bezeichnet Deshalb spricht man stattdessen auch gerne vom Electronic Publishing Dieser Begriff sollte aber streng genommen nur fur das Publizieren elektronischer Medien zum Beispiel Websites im Internet CD ROM DVD E Books usw verwendet werden In der entsprechenden Branche der Druckvorstufe sowie den Werbeagenturen werden heute ublicherweise wieder die Begriffe Satz Typografie EBV elektronische Bildverarbeitung sowie Computer Grafik verwendet Hinzu kommt dass es im medialen Gesamtkontext neuartige Anforderungen gibt die auch mit der Mehrfachverwendung von einmal erstellten Daten zu tun haben Siehe auch Cross Media Publishing Database Publishing Farbmanagement Ein wesentlicher Vorteil des DTPs Von einem Autor auf dem PC verfasste und als reiner Text ohne jede Formatierung abgespeicherte Werke oder Artikel brauchen nicht mehr vom Setzer noch einmal vollig neu komplett erfasst zu werden sondern konnen als Textdatei direkt in die speziellen Layout Programme wie zum Beispiel Quark XPress oder InDesign eingelesen und darin entsprechend den typografischen Verlagsvorgaben formatiert werden Die Rechtschreibprufung dieser Programme ubernimmt auch einen Grossteil des mechanischen Korrekturlesens die letzte Instanz bleibt allerdings nach wie vor der Mensch Seit einiger Zeit wird das DTP durch den Einsatz von so genannten Redaktionssystemen revolutioniert Immer haufiger setzen vor allem grossere Verlage und Unternehmen solche Systeme zur Erstellung von Printmedien Webinhalten oder technischer Dokumentation ein Mit Hilfe der Redaktionssysteme lasst sich der Ablauf beim DTP stark automatisieren Redaktionssysteme wurden schon im Fotosatz entwickelt und seitdem kontinuierlich weiter gepflegt Systeme die den Kunden in den Produktionsprozess einbeziehen werden auch als Customer Publishing bezeichnet Ubersicht von Software Losungen BearbeitenErweiterte Moglichkeiten der Software wie Ligaturen und breitenlose Verbinder Zeilenfall Mediavalziffern Erkennung von Hurenkindern und Schusterjungen usw unterscheiden dabei DTP von Textverarbeitungen und Textsatz Klassisches DTP orientiert sich auch heute am anspruchsvollen Bleisatz und benotigt somit eine entsprechende Qualifikation sowie entsprechend lange Einarbeitung Daher reagiert der Markt sehr trage sind Programmwechsel vergleichsweise selten und werden von den Endanwendern selten in allen Versionen angenommen Im Gegensatz zu anderen Computerbranchen wurde der DTP Bereich bereits 1996 als weitgehend gesattigt angesehen und Wachstumspotential stattdessen im Online Publishing vorhergesehen 4 In den Anfangsjahren beherrschten PageMaker und Corel Ventura den Markt der WYSIWYG DTP Systeme diese wurden Mitte der 90er Jahre von QuarkXPress als Marktfuhrer mit Quasi Monopol verdrangt Inzwischen ist InDesign marktbeherrschend 5 6 Samtliche weiteren Programme spielen auf dem Markt keine nennenswerte Rolle Selbst Microsoft gelang es nicht sein Produkt Publisher konkurrenzfahig zu platzieren Name Entwickler Betriebssysteme Programmiersprachen Erscheinungsjahr LizenzenCorel Ventura Corel Corporation Windows 1986 ProprietarAdobe PageMaker Adobe Inc Windows macOS OS 2 1985 ProprietarQuarkXPress Quark Inc Windows macOS 1987 ProprietarAdobe InDesign Adobe Inc Windows macOS C 1999 ProprietarAffinity Publisher Serif Europe macOS Windows 2019 ProprietarFrameMaker Adobe Inc Windows Mac OS UNIX SUN HP C 1987 ProprietarCalamus invers Software Windows Mac OS TOS 1987 ProprietariCalamus invers Software macOS 1996 ProprietarMicrosoft Publisher Microsoft Windows 1991 ProprietarPageStream Grasshopper LLC Windows macOS Linux Amiga MorphOS 1986 ProprietarPriMus Columbus Soft Windows macOS C Lua 2007 ProprietarRagTime RagTime de Development GmbH Windows OS X 1985 ProprietarScribus Scribus Development Team Unix Linux macOS Windows OS 2 Haiku C 2003 GNU General Public LicenseSigil Kevin Hendricks Doug Massay Windows macOS Linux C 2009 GNU General Public LicenseVivaDesigner Viva Vertrieb GmbH Linux macOS Windows 1990 ProprietarVoraussetzungen Bearbeiten Die Mindestkonfiguration an geeigneter Hard und Software fur einen DTP Arbeitsplatz umfasst einen Personal Computer ein Betriebssystem mit Desktop Umgebung mit grafischer Benutzeroberflache eine DTP Software einen oder mehrere verhaltnismassig grosse Bildschirme gt 20 ggf einen Scanner zur digitalen Erfassung von Bildvorlagen ggf einen hochauflosender Drucker zur Herstellung von Druckfahnen Korrekturbelegen Proof 3 Siehe auch BearbeitenOffice Paket Prasentationsprogramm Textverarbeitung Tabellenkalkulation Personal Information ManagerLiteratur BearbeitenUlrich Schurr Prepress Knowhow fur Grafikdesigner dpunkt Heidelberg 2011 ISBN 978 3 89864 391 7 Uwe Baufeld Hans Rosner Jurgen Scheuermann Hans Walk Informationen ubertragen und drucken 13 vollig uberarbeitete und erweiterte Auflage Verlag Beruf Schule Itzehoe 1998 ISBN 3 88013 560 6 Joachim Zischke Das Desktop Publishing Buch Alles uber Programme und Systeme Markt amp Technik Verlag AG Haar bei Munchen 1987 ISBN 3 89090 492 0 Joachim Peters Desktop Publishing Was bringt s wirklich Analysen Erfahrungen Umfeld Hardware Software Brainware Arthur D Little International 1988 ISBN 978 3409960748Weblinks BearbeitenDTP Lexikon Lexikon zu Fachbegriffen aus der Werbe und DruckbrancheEinzelnachweise Bearbeiten Desktop Publishing and Word Processing In Computer Graphics Companion Hoboken Wiley 2003 Credo Reference Abgerufen am 25 Mai 2011 Vgl den Ruckblick Jurgen Siebert Die Geburtsstunde des Desktop Publishing 26 August 2010 abgerufen am 26 August 2010 a b Desktop Publishing In Encyclopedia of Computer Science Hoboken Wiley 2003 Credo Reference Abgerufen am 25 Mai 2011 Deutscher Desktop Publishing Markt wird nicht boomen ChannelPartner de IDG Business Media GmbH Munchen 19 Januar 1996 abgerufen am 14 Januar 2017 InDesign und Quark sind Marktfuhrer auf macgadget de Verbreitung und Marktfuhrer auf Kunstuniversitat LinzNormdaten Sachbegriff GND 4139389 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Desktop Publishing amp oldid 233592156