www.wikidata.de-de.nina.az
Redaktionssysteme sind Softwaresysteme zur Verwaltung von publizistischen Inhalten wie Zeitungen Zeitschriften und Web Seiten aber auch Unternehmenspublikationen wie Geschaftsberichte Medienmitteilungen oder Broschuren Wesentliches Merkmal ist die Trennung von Inhalten Content Datenstruktur und Design Layout sowie die Moglichkeit der Zugriffssteuerung bzw Workflow Im Zusammenhang mit Websites oder im Kontext der Unternehmenskommunikation werden Redaktionssysteme auch als Content Management Systeme bzw Publikationssysteme bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Redaktionssysteme in der redaktionellen Arbeit 1 2 Redaktionssysteme im Web 2 Arbeitsweise 3 Layout oder Inhaltsorientierung 4 Bestandteile 4 1 Strukturierte Inhalte 4 2 Vorteile 4 3 Nachteile 5 Kosten und Aufwand 6 Siehe auch 7 WeblinksGeschichte BearbeitenSeit den 1980er Jahren stellten Tageszeitungen ihren Produktionsprozess allmahlich auf Redaktionssysteme um Im Zuge dieser Neuorganisation redaktioneller Ablaufe verschwanden ganze Berufe wie der Setzer Der Arbeitsbereich des Journalisten veranderte sich Die Arbeit am Bildschirm wurde immer wichtiger Mit der Entstehung von Online Redaktionen wuchsen den Redaktionssystemen weitere Funktionen zu vgl Content Management System Heute werden Redaktionssysteme auch in zahlreichen Unternehmen eingesetzt Dabei ist ihre Aufgabe einerseits das Produzieren von Content fur Publikationen Kataloge Bedienungsanleitungen Geschaftsberichte Websites usw andererseits das interne Wissensmanagement im Intranet Redaktionssysteme in der redaktionellen Arbeit Bearbeiten Redaktionssysteme wurden zunachst zur Erstellung von Printmedien spater auch von Online Medien Katalogen und Technischer Dokumentation in Medien sowie in der Kommunikation von Industrie und Handel eingesetzt Tageszeitungen und Zeitschriften Extranet und Intranet Content aber auch Website Content wie Kataloge von Versandhausern werden mit Hilfe solcher Systeme erstellt Redaktionssysteme im Web Bearbeiten Ein Redaktionssystem ermoglicht Online Redakteuren ohne tiefergehende HTML Kenntnisse Webseiten anzulegen und zu bearbeiten Zumindest theoretisch kann man ohne jegliche Programmierkenntnisse Texte formatieren verlinken etc Wenn es sich ausschliesslich um ein System zur Erstellung von Websites handelt spricht man von einem Web Content Management System Webbasierte Redaktionssysteme die aktuelle Form von Content Management Systemen CMS im Verlags und Medienbereich sind vom Aufbau her komplex bieten aber dabei komfortable Bedienung und erlauben haufig dass die Redakteure auch von unterwegs von anderen Standorten aus damit arbeiten Arbeitsweise BearbeitenDie meisten Systeme nutzen eine Art Dateimanager oder einen Webbrowser um zu der zu bearbeitenden Seite zu gelangen und sie anschliessend in einem WYSIWYG Editor zu bearbeiten Andere Systeme bieten die Moglichkeit wie ein normaler Seitenbesucher durch die Website zu navigieren Als Redakteur authentifiziert kann man dann Inhalt leicht erstellen oder andern Die Inhalte der Datenbank werden entweder mit Hilfe einer Datenbank Tabellen Ansicht oder mit Texteditoren gefullt Je nach System konnen die Inhalte auch mit DTP Applikationen eingegeben und verandert werden Das eigentliche Erstellen von Blattern Katalogen und Zeitschriften geschieht zumeist nach wie vor in einem DTP Programm welches direkt an das Redaktionssystem gekoppelt ist Im DTP Programm werden die Inhalte aus der Datenbank formatiert dargestellt Je nach Redaktionssystem konnen somit aus den gleichen Inhalten unterschiedliche Publikationsarten und Medien bedient werden Seiten Hefte Kataloge Bucher Preislisten Zeitschriften Medienmitteilungen Geschaftsberichte Broschuren Technische Dokumentation CD ROM DVD HTML XHTML XML PDFRedaktionssysteme konnen somit gleiche Inhalte unterschiedlich formatiert ausleiten Layout oder Inhaltsorientierung BearbeitenAltere Redaktionssysteme insbesondere fur Printmedien legten den Schwerpunkt auf ein flexibles Layout In diesem Fall stehen die medienneutrale und redundanzfreie Speicherung der Inhalte nicht im Vordergrund Andere Redaktionssysteme meist fur regelmassige Publikationen setzen oft auf ein automatisiertes Layout Bei diesen Systemen steht die Verwaltung und das Auffinden von Information sowie das Sichern der Fakten im Vordergrund Durch das automatisierte Layout konnen auf Knopfdruck rasch ganze Kataloge erstellt werden Bestandteile BearbeitenStatuskonzept Alle Inhalte und Dokumente werden mit einem Status gesichert Rollenkonzept Alle beteiligten Mitarbeiter werden einer Rolle zugeordnet Benutzerrechte und Gruppen Die Systeme ermoglichen die Verteilung unterschiedlicher Benutzerrechte und Gruppen Somit konnen Administratoren und andere Benutzer angelegt werden Workflowkonzept Der Arbeitsfluss ist zumeist frei konfigurierbar Statistik Die Systeme erleichtern die Ermittlung von Kennzahlen Prozesssicherheit Redaktionssysteme garantieren die Prozesssicherheit bei der Erstellung geistiger Inhalte Der Qualitatsgedanke aus der Produktionstechnik kann auch auf die Erstellung von Inhalten ubertragen werden Dazu tragt die Informationsstrukturierung mittels SGML bei Anbindung von Dienstleistern Redaktionssysteme ermoglichen die einfache Zusammenarbeit mit Dienstleistern via Remote Zugriff Das konnen Redakteure sein aber auch Ubersetzer Druckdienstleister oder Agenturen Versionsverwaltung Redaktionssysteme konnen unterschiedliche Versionen von Dokumenten verwalten Somit konnen alte Inhalte auf Wunsch erstellt werden Selbstverstandlich kann nachgepruft werden wer was wann geandert hat Variantenverwaltung Auf Wunsch konnen von einer Publikation Varianten erzeugt werden Da Varianten zumeist ein hohes Mass an Ubereinstimmung haben konnen die gleiche Datenbankinhalte fur unterschiedliche Publikationen genutzt werden Der Vorteil der Wiederverwendbarkeit spielt hierbei eine grosse Rolle Varianten konnen mehrere Versionen haben Terminologiemanagement Beim Terminologiemanagement verwaltet eine Datenbank einen einheitlichen Gebrauch von Worten bzw Benennungen Durch striktes Einhalten der Terminologie die ist bei technischen Inhalten zu empfehlen lassen sich die Ubersetzungskosten drastisch senken siehe auch Terminologische Datenbank Translation Memory Systeme Mit Hilfe dieser Systeme kann genauestens uberwacht werden welche Ursprungsinhalte in welche Zielsprachen bereits ubersetzt sind und welche noch nicht Diese Systeme tragen wesentlich zur Minimierung der Ubersetzungskosten bei und schaffen eine einheitliche Ubersetzung Strukturierte Inhalte Bearbeiten Gerade im Bereich der Technischen Dokumentation und Kataloge sind Redaktionssysteme mit strukturiertem Inhalt interessant Diese Systeme weisen eine Ahnlichkeit zu Content Management Systemen auf Zur Erstellung standardisierter Inhalte und Dokumente wird haufig auf eine sogenannte Dokumenttypdefinition auch DTD genannt zuruckgegriffen Eine solche Datei beschreibt den Aufbau eines Dokuments mehr oder weniger streng Der komplette inhaltliche Aufbau wird festgelegt In diesem Feld bieten SGML und neuerdings XML Systeme die meisten Vorteile Mit Hilfe dieser international anerkannten Methoden zur Beschreibung von Information lassen sich DTD und Dokumente inhaltlich klassifizieren und genauestens strukturieren Viele Redaktionssysteme nutzen diese Methodik um strukturierte Dokumente zu erstellen Je nach Wunsch kann durch das Redaktionssystem oder Editorsystem eine strikte Einhaltung der DTD erzwungen werden oder nicht Vorteile Bearbeiten Der hohe Grad an Strukturierung hat mehrere Vorteile Medienneutralitat Metainformation Der Informationsgehalt wird uber Auszeichnung bzw Tags beschrieben Einfache Verwaltung und Ubersicht uber die gesamten gespeicherten Inhalte Je nach System freie Wahl des Editors Z B Microsoft Word Altova XMLSpy 2007 FrameMaker Xeditor Austauschbarkeit und Wiederauffinden von Information Mehrfachverwendung von Information durch Referenzierung Redundanzfreiheit Automatische Formatierung mittels CSS XSL FO Stylesheets Transformationen Vorhandene DTD Schemata konnen verwendet werden Z B DITA DocBook Einfache Anbindung an Translation Memory Systeme auch TMS genannt Anbindung an einen Controlled Language Checker CLC uber den Editor moglich Vgl Simplified English Einfache Publikation der Inhalte in mehrere Zielformate pdf html doc xml usw aus einer Quelle Single Source Publishing Verlinkung von Inhalten in entsprechenden Ausgabeformaten moglich Verwendung von Variablen Zahlen Masse z T mit Anbindung an ein Produktdatenmanagement System PDM Nachteile Bearbeiten Das strukturierte Arbeiten erfordert eine intensive zeitaufwendige Vorbereitung die zumeist mit hohen Kosten verbunden ist ggf Dokumentenanalyse Ein Informationsmodell Metadaten Struktur Ausgabeformat sollte entwickelt werden Erstellung einer moglichst strukturierten aber flexiblen DTD Das Modifizieren von DTDs ist teuer und betrifft alle bisherigen Inhalte Die Befullung der Datenbank Altdatenmigration unstrukturierter Inhalte Das Erstellen der Formatierung Spezialkenntnisse sind erforderlich Schulung Haufig kein WYSIWYG Struktur Systematik und logisches Denken Performanceprobleme konnen auftreten Haufig teuerKosten und Aufwand BearbeitenRedaktionssysteme sind mit hohen Anschaffungskosten verbunden Haufig muss ein spezialisierter Dienstleister Unterstutzung leisten Die Kosten resultieren zum einen aus den notwendigen Hardware Anschaffungen und den Lizenzkosten zum anderen aus dem Dienstleistungsaufwand fur Customizing Konzeptionierung sowie Umstrukturierung und Einpflegen bestehender Dokumentation Viele Anbieter von Redaktionssystemen bieten unterschiedliche Kostenmodelle fur die Anschaffung an Haufig sind die Systeme modular aufgebaut und konnen bei Bedarf durch Zukauf weiterer Module erweitert werden Siehe auch BearbeitenContent Management System Crossmedia Single Source Publishing Produktdatenmanagement Enterprise Content Management System Online Journalismus Redaktion Technische DokumentationWeblinks BearbeitenGrunde fur die Nutzung eines Online Redaktionssystems Normdaten Sachbegriff GND 4429289 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Redaktionssystem amp oldid 237837101