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Das Unbehagen in der Kultur ist der Titel einer 1930 erschienenen Schrift von Sigmund Freud Die Arbeit ist neben Massenpsychologie und Ich Analyse von 1921 Freuds umfassendste kulturtheoretische Abhandlung sie gehort zu den einflussreichsten kulturkritischen Schriften des 20 Jahrhunderts Thema ist der Gegensatz zwischen der Kultur und den Triebregungen Die Kultur sei bestrebt immer grossere soziale Einheiten zu bilden Hierzu schranke sie die Befriedigung sexueller und aggressiver Triebe ein einen Teil der Aggression verwandle sie in Schuldgefuhl Auf diese Weise sei die Kultur eine Quelle des Leidens ihre Entwicklung fuhre zu einem wachsenden Unbehagen Titelblatt des ErstdrucksInhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Ubersicht 1 2 Unverzichtbarkeit und Unerfullbarkeit des Lustprinzips Teil II 1 3 Gegensatz von Kultur und individueller Freiheit Teil III 1 4 Liebe als Grundlage und Widerpart der Kultur Teil IV 1 5 Unterdruckung der Aggression durch zielgehemmte Libido Teil V 1 6 Kultur als Kampf zwischen Eros und Todestrieb Teil VI 1 7 Umwandlung von Aggression in Schuldbewusstsein Teil VII 1 8 Die unpsychologische Ethik des Kultur Uber Ichs Teil VIII 2 Einordnung 3 Abwehr der Politisierung der Psychoanalyse 3 1 Freuds Zuruckschrecken vor praktischen Konsequenzen 3 2 Otto Gross 3 3 Wilhelm Reich 3 4 Frankfurter Schule und 68er 4 Literatur 4 1 Ausgaben 4 2 Sekundarliteratur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseInhalt Bearbeiten nbsp Sogenanntes Lesezeichen als Mahnmal zur Bucherverbrennung auf dem Bonner MarktUbersicht Bearbeiten Die Abhandlung beginnt mit einem Nachtrag zu Freuds Schrift Die Zukunft einer Illusion von 1927 Freud bekraftigt die dort entwickelte These von der Vatersehnsucht als Grundlage der Religion Romain Rolland hatte dagegen eingewandt die letzte Quelle der Religion sei das ozeanische Gefuhl Freud rekonstruiert dieses Gefuhl als primaren Narzissmus ohne Grenze zwischen dem Ich und der Aussenwelt und er raumt ein dass dieser Narzissmus in eine Beziehung zur Religion geraten sein konne Seine Bedeutung fur die Religion sei allerdings sekundar Teil I Danach geht Freud zum Thema der Abhandlung uber dem Verhaltnis von Kultur und Unbehagen also Unlust Leid Ungluck Er beginnt mit einer Erorterung der verschiedenen Quellen der Unlust Der Lebenszweck werde faktisch durch das Lustprinzip gesetzt also durch das Streben nach Lust und Lustvermehrung Dieses Prinzip sei jedoch nicht realisierbar die Aussenwelt die sozialen Beziehungen und der eigene Korper seien Quellen von Unlust Deshalb werde das Lustprinzip durch das Realitatsprinzip ersetzt das Streben nach Unlustvermeidung durch Beeinflussung der Quellen der Unlust Auch dieser Weg stosse jedoch auf Grenzen Teil II Eine wichtige Quelle des Unglucks sei die Kultur Durch sie unterscheide sich der Mensch vom Tier und sie habe zwei Ziele die Beherrschung der Natur und die Regelung der menschlichen Beziehungen Die Kultur sei auf der Versagung von Triebbefriedigung aufgebaut Damit stehe sie im Gegensatz zur individuellen Freiheit was Kulturfeindschaft hervorrufe Teil III Auf den ersten Blick sehe es anders aus denn die Grundlage der Kultur sei neben der gemeinschaftlichen Arbeit und Arbeitsteilung die Liebe und damit die Triebbefriedigung Die Liebe fuhre historisch zur Bildung der Familie nicht nur die Liebe in ihrer sexuellen Form Beziehung zwischen Mann und Frau sondern auch in ihrer zielgehemmten zartlichen Gestalt Beziehung zwischen Mutter und Kind Zwischen Liebe und Kultur gebe es jedoch zugleich einen Gegensatz Die Familie widersetze sich dem Ziel der Kultur der Bildung immer grosserer sozialer Einheiten Und die Kultur unterwerfe das Sexualleben starken Einschrankungen sodass die Sexualitat des Kulturmenschen schwer geschadigt sei Teil IV Die Kultur stutze sich auf die Energie des Sexualtriebs die Libido Dabei verwende sie die Libido uberwiegend in zielgehemmter Form um namlich durch Identifizierung grossere soziale Einheiten zu erzeugen Diese Art der Libidoverwendung gehe jedoch auf Kosten des Sexuallebens und die Versagung der Sexualbefriedigung fuhre zur Neurose Damit stelle sich die Frage warum die Kultur auf den zielgehemmten Sexualtrieb angewiesen ist Freuds Antwort lautet um damit einen anderen Trieb zu unterdrucken die Neigung zur Aggression Der Kulturmensch habe ein Stuck Glucksmoglichkeit gegen ein Stuck Sicherheit eingetauscht Teil V Freud nimmt an dass der Mensch mit zwei Grundtrieben ausgestattet ist Eros und Todestrieb Der Eros trete in doppelter Form auf als Narzissmus und als Objektliebe Auch der Todestrieb zeige sich in zwei Gestalten eine primare Tendenz ist die der Selbstzerstorung durch Ablenkung nach aussen ergebe sich hieraus die Neigung zur Aggression und zur Destruktion Teil VI Die Aggression werde von der Kultur nicht einfach nur unterdruckt Sie verwende einen Teil der unterdruckten Aggression um eine fur die Kultur wichtige psychische Grosse hervorzubringen das Schuldbewusstsein oder Schuldgefuhl oder Gewissen Das Schuldbewusstsein entstehe dadurch dass die aggressive Beziehung zu einer ausseren Autoritat durch Identifizierung mit der Autoritat verinnerlicht wird Diese Identifizierung fuhre zur Ausdifferenzierung des Uber Ichs aus dem Ich und das Gewissen beruhe auf der Aggression des Uber Ichs gegen das Ich Das Schuldbewusstsein sei haufig unbewusst es aussere sich dann als Strafbedurfnis Seinen historischen Ursprung habe das Schuldgefuhl im Mord der Sohne der Urhorde am Urvater und damit letztlich in der Ambivalenz von Eros und Todestrieb in der Beziehung zum Vater Teil VII Damit kommt Freud zur Hauptthese der Abhandlung Der Preis fur den kulturellen Fortschritt sei die zunehmende Gluckseinbusse durch das wachsende Schuldgefuhl Der Essay schliesst mit einer Uberlegung zum Verhaltnis von Ethik und Neurose Kulturen haben Freud zufolge wie Individuen ein Uber Ich Das Kultur Uber Ich stelle Forderungen an die Beziehungen der Menschen zueinander diese Forderungen zusammengefasst in der Ethik verlangen die Beherrschung der Triebe und zwar in einem Masse das dem Menschen nicht moglich sei Moglicherweise seien einige Kulturen deshalb insgesamt neurotisch geworden Freud endet mit der Frage ob sie therapiert werden konnen er lasst diese Frage offen Teil VIII Unverzichtbarkeit und Unerfullbarkeit des Lustprinzips Teil II Bearbeiten Der Zweck des menschlichen Lebens besteht faktisch darin nach Lust und in diesem Sinne nach Gluck zu streben der Lebenszweck wird also durch das Lustprinzip gesetzt Dieses Programm ist jedoch undurchfuhrbar man mochte sagen die Absicht dass der Mensch glucklich sei ist im Plan der Schopfung nicht enthalten 208 1 Wir sind so eingerichtet dass wir nicht die Dauer sondern nur den Kontrast intensiv geniessen konnen Das Programm welches uns das Lustprinzip aufdrangt glucklich zu werden ist nicht zu erfullen doch darf man nein kann man die Bemuhungen es irgendwie der Erfullung naherzubringen nicht aufgeben 214 f Unter dem Druck der Leidensmoglichkeiten wird das Streben nach Luststeigerung durch das Streben nach Unlustvermeidung ersetzt wie auch das Lustprinzip durch das bescheidenere Realitatsprinzip Da es drei Quellen der Unlust gibt den eigenen Organismus die aussere Realitat und die sozialen Beziehungen gibt es drei Wege der Leidverminderung das Beeinflussen des eigenen Organismus das Umgestalten der ausseren Realitat und das Erotisieren der sozialen Beziehungen eine der Erscheinungsformen der Liebe die geschlechtliche Liebe hat uns die starkste Erfahrung einer uberwaltigenden Lustempfindung vermittelt und so das Vorbild fur unser Glucksstreben gegeben 213 All diese Moglichkeiten sind jedoch begrenzt weder auf dem Weg der Lustgewinnung noch auf dem der Unlustvermeidung konnen wir alles was wir begehren erreichen Die Beeinflussung des Organismus durch Rauschmittel Abtoten der Triebe Triebbeherrschung Sublimierung oder Ersatzbefriedigung aus Illusionen Kunst geht mit einer Abschwachung der Glucksmoglichkeiten einher und ist meist nicht stark genug das reale Elend vergessen zu machen Wer sich verzweifelt gegen die aussere Realitat emport verfallt dem Wahnsinn Es wird aber behauptet dass jeder von uns sich in irgendeinem Punkte ahnlich wie der Paranoiker benimmt eine ihm unleidliche Seite der Welt durch eine Wunschbildung korrigiert und diesen Wahn in die Realitat eintragt 213 Die auf den Gluckswert der Liebe gegrundete Lebenstechnik macht von anderen abhangig und ist deshalb zugleich eine Quelle des Leidens Die Religion sorgt fur Gluckserwerb und Leidensschutz durch eine fur alle gleiche Entstellung der Realitat einen Massenwahn Dies erspart die individuelle Neurose jedoch um den Preis des psychischen Infantilismus Gegensatz von Kultur und individueller Freiheit Teil III Bearbeiten Einige behaupten die Kultur sei selbst eine Quelle des Unglucks und wir waren glucklicher wenn wir die Kultur aufgeben wurden Eine Ursache fur diese Kulturfeindschaft ist die Entdeckung dass die Triebversagung wie sie von der Kultur auferlegt wird vom Menschen nicht ertragen wird und zur Neurose fuhrt wodurch das bisschen Gluck zu dem der Kulturmensch fahig ist untergraben wird Eine andere Ursache ist die Erfahrung dass die Fortschritte der Wissenschaften und der Technik uns nicht glucklicher gemacht haben Was also ist Kultur Sie besteht aus denjenigen Einrichtungen durch die wir uns vom Tier unterscheiden Diese Einrichtungen haben zwei Funktionen sie dienen dem Schutz vor der Natur und sie regeln die Beziehungen der Menschen untereinander Merkmale der Kultur sind Wissenschaft und Technik der Mensch ist eine Art Prothesengott geworden 222 Schonheit Sauberkeit und Ordnung Leistungen die aus hoheren psychischen Tatigkeiten hervorgehen Wissenschaft Kunst Religion Philosophie Ausbildung von Idealen die Regelung der sozialen Beziehungen insbesondere durch das Recht somit die Ersetzung der Macht der Einzelnen durch die der Gemeinschaft Die individuelle Freiheit hingegen ist kein Kulturgut Es scheint nicht dass man den Menschen durch irgendwelche Beeinflussung dazu bringen kann seine Natur in die eines Termiten umzuwandeln er wird wohl immer seinen Anspruch auf individuelle Freiheit gegen den Willen der Masse verteidigen 226 Ein guter Teil des Ringens der Menschheit geht darum einen zweckmassigen d h begluckenden Ausgleich zwischen diesen individuellen und den kulturellen Massenanspruchen zu finden es ist eines ihrer Schicksalsprobleme ob dieser Ausgleich durch eine bestimmte Gestaltung der Kultur erreichbar oder ob der Konflikt unversohnlich ist 226 Durch die Entwicklung der Kultur haben sich die menschlichen Triebanlagen verandert dieser Prozess ahnelt der Libidoentwicklung des Einzelnen Die wichtigsten Triebschicksale sind die Ausbildung bestimmter Charaktereigenschaften z B in Gestalt des Analcharakters die Sublimierung der Triebziele und die Nichtbefriedigung der Triebe die Kulturversagung 227 die die sozialen Beziehungen beherrscht und zur Kulturfeindschaft fuhrt Liebe als Grundlage und Widerpart der Kultur Teil IV Bearbeiten Am Anfang der Kulturentwicklung stand der aufrechte Gang er fuhrte in einer organischen Verdrangung 229 zur Unterdruckung der Geruchserotik zum Uberwiegen der Gesichtsreize zur Sichtbarkeit der Genitalien Dies ermoglichte die Kontinuitat der Sexualerregung und gab dem Mannchen ein Motiv die Sexualobjekte bei sich zu behalten Daraus entwickelte sich die Urhorde unter dem Kommando eines tyrannischen Vaters der alle Frauen fur sich behielt Freud greift hier auf eine These zuruck die er bereits in Totem und Tabu von 1912 13 entwickelt hatte Die vom Vater ausgestossenen Sohne schlossen sich zusammen und ermordeten den Vater Aus Reue uber die Tat erliessen sie in einem Akt des nachtraglichen Gehorsams die ersten Tabuvorschriften und damit das erste Recht Die Kultur ermoglicht es dass eine grossere Anzahl von Menschen in Gemeinschaft bleiben konnte Diese Ausweitung des Gemeinschaftslebens hat zwei Grundlagen Sie beruht einerseits auf dem Zwang zur Arbeit also auf ausserer Not auf Ananke griechisch fur Notwendigkeit Basis der Gemeinschaft ist aber zugleich die Macht der Liebe von Freud Eros 230 genannt Sie bildet in zwei Formen ein Fundament der Kultur in Gestalt der genitalen Liebe mit direkter sexueller Befriedigung in der Beziehung von Mann und Frau und in der Form der zielgehemmten Liebe der Zartlichkeit in der Beziehung zwischen Mutter und Kind Zwischen Liebe und Kultur gibt es jedoch nicht nur ein Fundierungsverhaltnis sondern auch einen Konflikt Die Kultur ist bestrebt immer grossere Einheiten zu bilden die Familie aber will das Individuum nicht freigeben dabei treten die Frauen in den Dienst der Familie und des Sexuallebens die Kulturarbeit wird zur Sache der Manner Umgekehrt ist die Kultur mit der Tendenz zur Einschrankung des Sexuallebens verbunden vom Inzestverbot uber das Verbot der Homosexualitat und der Perversionen bis zur Monogamie Dabei benimmt sich die Kultur gegen die Sexualitat wie ein Volksstamm oder eine Schicht der Bevolkerung die eine andere ihrer Ausbeutung unterworfen hat Die Angst vor dem Aufstand der Unterdruckten treibt zu strengen Vorsichtsmassregeln 233 Durch all diese Verbote schneidet die Kultur viele vom Sexualgenuss ab und wird so eine Quelle schwerer Ungerechtigkeit 234 Dies fuhrt dazu dass das Sexualleben des Kulturmenschen schwer geschadigt ist es macht mitunter den Eindruck einer in Ruckbildung befindlichen Funktion 234 Aber moglicherweise versagt uns nicht nur die Kultur sondern auch etwas am Wesen der sexuellen Funktion selbst die volle Befriedigung Durch die Entwertung des Geruchssinns droht die gesamte Sexualitat nicht nur die Analerotik ein Opfer der Verdrangung zu werden so dass seither die sexuelle Funktion von einem weiter nicht zu begrundenden Widerstreben begleitet wird das eine volle Befriedigung verhindert und vom Sexualziel wegdrangt zu Sublimierungen und Libidoverschiebungen 235 Unterdruckung der Aggression durch zielgehemmte Libido Teil V Bearbeiten Der Gegensatz der Kultur zum Sexualtrieb beruht darauf dass die Kultur bestrebt ist grossere soziale Einheiten zu bilden und dass sie sich hierbei mit der wechselseitigen Abhangigkeit durch Arbeitsteilung nicht begnugt Sie ist vielmehr bestrebt durch Identifizierung zwischen den Mitgliedern der Gemeinschaft libidinose Bindungen herzustellen Zur Gemeinschaftsbildung verwendet die Kultur also Libido sexuelle Energie jedoch in Form von zielgehemmter Libido Diese Art der Verwendung geht unvermeidlich auf Kosten der unmittelbar sexuellen Libido und die sexuelle Versagung fuhrt bei einigen zur Neurose Warum genugt es der Kultur nicht die Gemeinschaftsbildung auf die aussere Notwendigkeit zu grunden warum versucht sie die Mitglieder der Gemeinschaft zusatzlich durch zielgehemmte Libido aneinander zu binden Ursache ist der Aggressionstrieb Auf sie verweist das Gebot Du sollst deinen Nachsten lieben wie dich selbst Dieses Gebot ist eine Reaktionsbildung gegen die menschliche Neigung zur Aggression Das gern verleugnete Stuck Wirklichkeit hinter all dem ist dass der Mensch nicht ein sanftes liebebedurftiges Wesen ist das sich hochstens wenn angegriffen auch zu verteidigen vermag sondern dass er zu seinen Triebbegabungen auch einen machtigen Anteil von Aggressionsneigung rechnen darf Infolgedessen ist ihm der Nachste nicht nur moglicher Helfer und Sexualobjekt sondern auch eine Versuchung seine Aggression an ihm zu befriedigen seine Arbeitskraft ohne Entschadigung auszunutzen ihn ohne seine Einwilligung sexuell zu gebrauchen sich in den Besitz seiner Habe zu setzen ihn zu demutigen ihm Schmerzen zu bereiten zu martern und zu toten Teil V S 240 Die primare Feindseligkeit hat zur Folge dass die Kulturgesellschaft bestandig vom Zerfall bedroht ist Und eben darum ist es nicht ausreichend die Gemeinschaft nur durch die Arbeitsteilung und die damit einhergehende wechselseitige Abhangigkeit zusammenzuhalten Die Kultur muss gegen die Aggressionsneigung eine Kraft aufbieten die starker ist als das vernunftige Interesse und diese Kraft sind die triebhaften Leidenschaften Daher also das Aufgebot von Methoden die die Menschen zu Identifizierungen und zielgehemmten Liebesbeziehungen antreiben sollen daher die Einschrankung des Sexuallebens und daher auch das Idealgebot den Nachsten so zu lieben wie sich selbst das sich wirklich dadurch rechtfertigt dass nichts anderes der ursprunglichen menschlichen Natur so sehr zuwiderlauft Teil V S 241 Allerdings hat diese Kulturbestrebung bisher nicht viel erreicht Die Kommunisten glauben dass der Mensch von Natur aus gut ist und dass die Feindseligkeit mit der Abschaffung des Privateigentums verschwinden wird Das jedoch ist eine Illusion das Privateigentum ist nur eines von vielen Werkzeugen deren die Aggression sich bedient Der Vorteil eines kleineren Kulturkreises besteht darin dass er es gestattet die Feindseligkeit gegen Aussenstehende zu richten Es ist immer moglich eine grossere Menge von Menschen in Liebe aneinander zu binden wenn nur andere fur die Ausserung der Aggression ubrigbleiben Das uberallhin versprengte Volk der Juden hat sich in dieser Weise anerkennenswerte Verdienste um die Kulturen seiner Wirtsvolker erworben Teil V S 243 Nachdem der Apostel Paulus die allgemeine Menschenliebe zur Grundlage der christlichen Gemeinde gemacht hatte war die ausserste Intoleranz des Christentums gegen die draussen Verbliebenen eine unvermeidliche Folge Es war auch kein unverstandlicher Zufall dass der Traum einer germanischen Weltherrschaft zu seiner Erganzung den Antisemitismus aufrief und man erkennt es als begreiflich dass der Versuch eine neue kommunistische Kultur in Russland aufzurichten in der Verfolgung der Bourgeois seine psychologische Unterstutzung findet Man fragt sich nur besorgt was die Sowjets anfangen werden nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben Teil V S 243 Das Unbehagen in der Kultur beruht also darauf dass sie nicht nur der Sexualitat sondern auch der Aggressionsneigung des Menschen grosse Opfer auferlegt Was er dafur gewinnt ist Sicherheit Man darf erwarten dass solche Anderungen der Kultur durchgesetzt werden konnen die unsere Bedurfnisse besser befriedigen Aber man muss sich auch mit der Idee vertraut machen dass es Triebeinschrankungen gibt die dem Wesen der Kultur anhaften und die keinem Reformversuch weichen werden Kultur als Kampf zwischen Eros und Todestrieb Teil VI Bearbeiten Freud untermauert seine Erklarung des Unbehagens in der Kultur durch die Unterscheidung von zwei Grundtrieben dem Eros und dem Todestrieb womit er an die Triebtheorie anknupft die er 1920 in Jenseits des Lustprinzips vorgestellt hatte Die beiden Triebe sind Freud zufolge in samtlichen Lebewesen wirksam angefangen bei den Einzellern ihr Gegeneinander erzeugt die unterschiedlichen Phanomene des Lebendigen Gemeinsam ist beiden Trieben dass sie konservativ sind Beide streben danach einen fruheren Zustand wiederherzustellen und hieraus erklart sich beim Menschen das Phanomen des Wiederholungszwangs Der Eros auch Lebenstrieb genannt zielt darauf ab die lebende Substanz zu erhalten und zu grosseren Einheiten zu verbinden seine Energie heisst Libido Der Todestrieb besteht in dem Drang grossere Einheiten aufzulosen und in einen anorganischen Zustand zuruckzufuhren Der Eros tritt in zwei Gestalten auf als Narzissmus und als Objektliebe und auch der Todestrieb hat zwei Auspragungen die nach innen gerichtete Tendenz zur Selbstzerstorung und die nach aussen gerichtete Neigung zu Aggression und Destruktion auch Destruktionstrieb genannt Bei beiden Grundtrieben ist die nach innen gerichtete Strebung primar die Objektlibido ist Ich Libido die auf Objekte abgelenkt wurde und die Destruktion beruht darauf dass der Trieb zur Selbstzerstorung auf Objekte umgelenkt worden ist Eros und Todestrieb treten niemals isoliert voneinander auf sie sind immer miteinander verbunden Masochismus und Sadismus sind mit Eros vermischte Ausserungen des Todestriebs Im Falle des Masochismus ist es der Trieb zur Selbstzerstorung der sich mit dem Eros vereinigt hat im Falle des Sadismus der nach aussen gerichtete Aggressionstrieb Die Kultur ist ein Prozess der uber die Menschheit ablauft 249 ein Prozess im Dienste des Eros der Menschen zu grosseren Einheiten zusammenzufassen sucht Diesem Programm der Kultur widersetzt sich der naturliche Aggressionstrieb der nach aussen abgelenkte Vertreter des Todestriebs Der Sinn der Kultur ist deshalb der Kampf zwischen Eros und Todestrieb Umwandlung von Aggression in Schuldbewusstsein Teil VII Bearbeiten Die Aggression wird von der Kultur nicht einfach nur unterdruckt Die Kultur verwendet die unterdruckte Aggression vielmehr zum Aufbau der Kultur und zwar dadurch dass sie die Aggressionslust in Schuldbewusstsein verwandelt Das Unbehagen in der Kultur beruht also nicht nur auf dem Unbefriedigtsein hervorgerufen durch die Unterdruckung der beiden Grundtriebe sondern auch auf dem mit der Kultur verbundenen Schuldbewusstsein oder auch Schuldgefuhl oder Gewissen Die Entwicklung der Kultur die Vereinigung von Menschen zu immer grosseren Massen geht unvermeidlich mit der Zunahme des Schuldgefuhls einher bis zu einer Hohe die fur den Einzelmenschen moglicherweise unertraglich ist Das Schuldbewusstsein entwickelt sich beim Kind in zwei Stufen Auf der ersten Stufe bezieht es sich auf eine aussere Autoritat Das Kind wird durch diese Autoritat an den fruhesten und bedeutsamsten Bedurfnisbefriedigungen gehindert es reagiert hierauf mit einer erheblichen Aggressionsneigung und es verzichtet aus Angst vor dem Liebesverlust darauf diese Aggression zu befriedigen Das Schuldgefuhl beruht hier auf soziale r Angst S 251 vor der Autoritat Aus dieser schwierigen Situation hilft sich das Kind indem es in der zweiten Phase die unangreifbare Autoritat durch Identifizierung in das Ich aufnimmt Die aussere Autoritat wird so zum Uber Ich das sich dem Ich entgegenstellt und seine Aggression gegen das Ich richtet Das Schuldgefuhl bekommt damit die Form des schlechten Gewissens es beruht auf der Angst des Ichs vor dem Uber Ich Das Schuldgefuhl ist also eine Abart der Angst Die Angst steckt hinter allen Symptomen sie ist teilweise unbewusst und deshalb ist es denkbar dass auch Schuldbewusstsein zum grossen Teil unbewusst ist und dem Bewusstsein nur im Strafbedurfnis zuganglich ist Die Strenge des Uber Ichs hat zwei Quellen Sie entstammt einerseits der Harte die das Kind von der ausseren Autoritat erfuhr sie vertritt aber auch diejenige Aggression die das Kind selbst gegen die noch nicht verinnerlichte elterliche Autoritat richtete Auch liberal erzogene Kinder konnen deshalb ein grausames Uber Ich entwickeln Anfangs wird das Gewissen zur Quelle des Triebverzichts spater wird der Triebverzicht zur Quelle des Gewissens je grosser der Triebverzicht je tugendhafter also das Ich desto starker ist das schlechte Gewissen Dies ist deshalb der Fall weil die Aggression des Uber Ichs sich nicht mehr nur gegen die vollzogenen Taten richtet sondern bereits gegen die blossen Impulse zur Tat gegen die unzerstorbaren libidinosen und aggressiven Wunsche Auch durch Missgeschicke wird die Strenge des Uber Ichs verstarkt da das Schicksal als Ersatz der Elterninstanz gedeutet wird im religiosen Zusammenhang beispielsweise als Ausdruck des gottlichen Willens Die Verinnerlichung der Autoritat fuhrt also dazu dass der Triebverzicht keine voll befreiende Wirkung mehr hat fur ein drohendes ausseres Ungluck Liebesverlust und Strafe von Seiten der ausseren Autoritat hat man ein andauerndes inneres Ungluck die Spannung des Schuldbewusstseins eingetauscht 254 Das Schuldgefuhl ist das wichtigste Problem der Kulturentwicklung Der historische Ursprung des Schuldgefuhls ist der Urvatermord wie Freud ihn 1912 13 in Totem und Tabu dargestellt hatte Die Aggression wurde in diesem Fall nicht unterdruckt sondern ausgefuhrt Wie war es moglich dass die Sohne Reue uber die Tat empfanden also ein nachtragliches Schuldgefuhl entwickelten Die Voraussetzung war die Gefuhlsambivalenz gegenuber dem Vater der Mord bewirkte den Wechsel vom Hass zur Liebe von der einen Seite der ambivalenten Einstellung zur anderen Seite in der Reue kam die Liebe zum Vorschein Letztlich geht das Schuldgefuhl also auf die Gefuhlsambivalenz gegenuber dem Vater zuruck und damit auf den Konflikt zwischen dem Todestrieb und dem Eros Wahrend die Verdrangung des Todestriebs das Schuldgefuhl erzeugt fuhrt die Verdrangung des Eros zum Symptom etwa zu den Zwangsgedanken des Zwangsneurotikers oder den Wahnvorstellungen des Paranoikers Die unpsychologische Ethik des Kultur Uber Ichs Teil VIII Bearbeiten Ahnlich wie ein Individuum bildet auch eine Gemeinschaft ein Uber Ich aus unter dessen Einfluss sich die Kultur entwickelt Es beruht auf dem Eindruck den grosse Fuhrerpersonlichkeiten hinterlassen haben haufig solche die zu Lebzeiten grausam behandelt wurden wie etwa Jesus Das Kultur Uber Ich stellt strenge Idealforderungen deren Nichtbefolgung durch das Schuldgefuhl bestraft wird Diejenigen Forderungen die die Beziehungen der Menschen zueinander betreffen werden als Ethik zusammengefasst Sie haben vor allem das Ziel das grosste Hindernis der Kultur die konstitutionelle Aggressivitat des Menschen wegzuraumen Die ethischen Forderungen des Kultur Uber Ichs sind unpsychologisch Es kummert sich nicht genug um die Tatsachen der seelischen Konstitution des Menschen es erlasst ein Gebot und fragt nicht ob es dem Menschen moglich ist es zu befolgen Vielmehr es nimmt an dass dem Ich die unumschrankte Herrschaft uber sein Es zusteht Das ist ein Irrtum und auch bei normalen Menschen lasst sich die Beherrschung des Es nicht uber bestimmte Grenzen steigern Fordert man mehr so erzeugt man beim einzelnen Auflehnung oder Neurose oder macht ihn unglucklich Teil VII S 268 So ist beispielsweise das Gebot Liebe deinen Nachsten wie dich selbst undurchfuhrbar Eine reale Veranderung der Besitzverhaltnisse wurde mehr Abhilfe schaffen als ein solches Gebot Die Kultur hat Ahnlichkeit mit der Entwicklung des Einzelnen also sind manche Kulturen moglicherweise insgesamt neurotisch geworden Konnte man diese Neurosen dann mit Hilfe der Psychoanalyse untersuchen und therapeutische Vorschlage anschliessen Ich konnte nicht sagen dass ein solcher Versuch zur Ubertragung der Psychoanalyse auf die Kulturgemeinschaft unsinnig oder zur Unfruchtbarkeit verurteilt ware Aber man musste sehr vorsichtig sein nicht vergessen dass es sich doch nur um Analogien handelt Und was die therapeutische Verwendung der Einsicht betrifft was hulfe die zutreffendste Analyse der sozialen Neurose da niemand die Autoritat besitzt der Masse die Therapie aufzudrangen Trotz aller dieser Erschwerungen darf man erwarten dass jemand eines Tages das Wagnis einer solchen Pathologie der kulturellen Gemeinschaften unternehmen wird Teil VII S 269 Die Schicksalsfrage der Menschenart besteht darin ob es ihrer Kulturentwicklung gelingen wird der Storung des Zusammenlebens durch den menschlichen Aggressions und Selbstvernichtungstrieb Herr zu werden Die Menschen haben es jetzt in der Beherrschung der Naturkrafte so weit gebracht dass sie es mit deren Hilfe jetzt leicht haben einander bis auf den letzten Mann auszurotten Sie wissen das daher ein gut Stuck ihrer gegenwartigen Unruhe ihres Unglucks ihrer Angststimmung Teil VII S 270Einordnung BearbeitenMit der Niederschrift von Das Unbehagen in der Kultur begann Freud im Sommer 1929 Anfang November des Jahres wurde das Manuskript in Satz gegeben Es erschien noch im selben Jahr obwohl das Titelblatt die Jahreszahl 1930 tragt Das erste Kapitel wurde etwas fruher als die ubrigen Teile in der Zeitschrift Psychoanalytische Bewegung Bd 1 4 November Dezember 1929 veroffentlicht das funfte Kapitel erschien als selbstandiger Artikel in der nachsten Ausgabe dieser Zeitschrift 2 Das Thema der Kultur beschaftigte Freud bereits in den Briefen an Wilhelm Fliess Am 31 Mai 1897 schrieb er Heilig ist was darauf beruht dass die Menschen zugunsten der grosseren Gemeinschaft ein Stuck ihrer sexuellen und Perversionsfreiheit geopfert haben Die Abscheu vor dem Inzest ruchlos beruht darauf dass infolge der sexuellen Gemeinschaft auch in der Kinderzeit die Familienmitglieder dauernd zusammenhalten und des Anschlusses an Fremde unfahig werden Er ist also antisozial Kultur besteht in diesem fortschreitenden Verzicht 3 Freuds fruheste Veroffentlichung zum Konflikt zwischen den Trieben und der Kultur ist der Aufsatz Die kulturelle Sexualmoral und die moderne Nervositat von 1908 Er verfolgt das Thema weiter in Totem und Tabu 1913 und Zeitgemasses uber Krieg und Tod 1915 Die Frage der Kulturfeindlichkeit beschaftigt ihn in Die Zukunft einer Illusion 1927 Der Aggressionstrieb wurde von Freud anfanglich als eine Komponente der Sexualtriebe oder auch der Selbsterhaltungstriebe betrachtet in den Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie 1905 finden sich beide Vorstellungen nebeneinander In der Falldarstellung des kleinen Hans schrieb er gegen die Auffassungen von Alfred Adler Ich kann mich nicht entschliessen einen besonderen Aggressionstrieb neben und gleichberechtigt mit den uns vertrauten Selbsterhaltungs und Sexualtrieben anzunehmen Analyse der Phobie eines funfjahrigen Knaben 1909 4 Erst in Jenseits des Lustprinzips von 1920 akzeptiert er einen selbststandigen Zerstorungstrieb bereits hier nimmt er an dass die nach aussen gerichtete Aggression sekundar ist und aus der Umlenkung einer ursprunglichen Selbstzerstorungstendenz hervorgeht Die Entstehung des Schuldgefuhls wird von Freud ausfuhrlich im funften Teil von Das Ich und das Es 1923 behandelt In dem Aufsatz Das okonomische Problem des Masochismus 1924 befasst er sich mit dem Unterschied zwischen dem unbewussten Schuldgefuhl und dem moralischen Masochismus Die Annahme es gebe eine organische Verdrangung die der Kultur den Weg gebahnt habe bringt Freud ebenfalls bereits in den Fliess Briefen vor Brief vom 14 November 1897 dort findet sich auch bereits die Uberlegung dass der aufrechte Gang und damit die Vorherrschaft des Gesichts uber den Geruchssinn an dieser organischen Verdrangung beteiligt sein konnte In den veroffentlichten Schriften wird diese Moglichkeit in der Analyse des Rattenmanns erwahnt Bemerkungen uber einen Fall von Zwangsneurose 1909 sowie in dem Aufsatz Uber die allgemeinste Erniedrigung des Liebeslebens 1912 Eine Art Fortsetzung von Das Unbehagen in der Kultur ist die kurze Schrift Warum Krieg von 1933 Abwehr der Politisierung der Psychoanalyse BearbeitenFreuds Zuruckschrecken vor praktischen Konsequenzen Bearbeiten Freud war von Beginn an wie er sagte nicht so sehr Seelenarzt sondern eher ein Konquistadorentemperament jemand der noch unerforschte geistige Kontinente erobern wollte Dabei stiess er aber schon fruh an seine inneren Grenzen Denn obwohl er nach Eroberung des Kontinents des Unbewussten durch seine Neurosenlehre im Grunde die gesamte Menschheit zum Patienten gemacht hatte schon wegen der weltweiten Verbreitung der Religionen und ihrer sakularen Ersatzideologien scheute er zuruck wenn es um praktische Konsequenzen aus dieser Auffassung ging Konkrete Gesellschaftskritik politische Schritte zur Neurosenprophylaxe lehnte er seiner inneren Einstellung nach ab Otto Gross Bearbeiten Den ersten seiner Schuler der hier Konsequenzen aus Freuds Erkenntnissen zu ziehen begann Otto Gross verbannte Freud regelrecht aus dem Kreis seiner Schuler 5 Damals 1908 besiegelte Freud den Vorgang mit seiner theoretischen Gegenschrift Die kulturelle Sexualmoral und die moderne Nervositat Wilhelm Reich Bearbeiten Der unterdruckte Impuls lebte aber in den 1920er Jahren unter einigen seiner Schuler wieder auf diesmal kraftiger in Gestalt des sog Freudomarxismus Der theoretisch und politisch aktivste Freudomarxist war in den zwanziger Jahren Wilhelm Reich Reich schrieb in seiner wissenschaftlichen Autobiographie Die wenigsten wissen dass Freuds Unbehagen in der Kultur in den erwahnten Kulturdiskussionen im engeren Kreis um Freud zur Abwehr meiner aufbluhenden Arbeit und der von ihr ausgehenden Gefahr entstand 6 Freuds Buch bestatigt deutlich besonders auf den letzten Seiten dass es gerade in der Auseinandersetzung mit Reich entstanden war Als Reich jedoch nicht einlenkte wurde auch er 1934 von Freud aus dem Kreis der Psychoanalytiker ausgeschlossen 7 Frankfurter Schule und 68er Bearbeiten Ein weiterer gesellschaftskritischer und politischer Ansatz zur Verbindung von Marxismus und Freuds Denken und zur Kritik am unbehaglichen Gegensatz von Natur und Kultur entwickelte sich ab den spaten zwanziger Jahren in Form der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule Fuhrende Personlichkeiten waren hier vor allem Max Horkheimer Theodor W Adorno Herbert Marcuse und Erich Fromm Mit der 68er Bewegung gewann der Ansatz der Frankfurter Schule der u a besonderes Gewicht auf die Erforschung der autoritaren Personlichkeit legte vorubergehend in den Geistes und Gesellschaftswissenschaften an Einfluss Der nicht offen ausgetragene Konflikt zwischen Freud und Reich der Freud einst zur Darlegung seiner Position veranlasste wurde in diesen Diskursen nicht naher thematisiert Literatur BearbeitenAusgaben Bearbeiten Sigmund Freud Das Unbehagen in der Kultur Internationaler Psychoanalytischer Verlag Wien 1930 Erstdruck Digitalisat In Sigmund Freud Gesammelte Werke chronologisch geordnet Bd 14 Hrsg v Anna Freud unter Mitarbeit von Marie Bonaparte Imago London 1948 S 421 516 In Sigmund Freud Studienausgabe Bd IX Fragen der Gesellschaft Ursprunge der Religion Hrsg v Alexander Mitscherlich Angela Richard James Strachey Fischer Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 10 822729 7 S 191 270 Mit editorischer Vorbemerkung und Anmerkungen nach dieser Ausgabe wird oben zitiert In Sigmund Freud Das Unbehagen in der Kultur und andere kulturtheoretische Schriften Mit einer Einleitung von Alfred Lorenzer und Bernard Gorlich Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1994 und ofter ISBN 3 596 10453 X S 29 108 Hg v Lothar Bayer und Kerstin Krone Bayer Reclam Stuttgart 2010 ISBN 978 3 15 018697 8 Mit Zeilenkommentar und Nachwort Englische Ausgabe Civilization and Its Discontents London Hogarth Press 1930 Sekundarliteratur Bearbeiten Herbert Bickel Helmwart Hierdeis Hrsg Unbehagen in der Kultur Variationen zu Sigmund Freuds Kulturkritik Lit Wien Berlin Munster 2009 ISBN 978 3 8258 1869 2 Margret Dorr Josef Christian Aigner Hrsg Das neue Unbehagen in der Kultur und seine Folgen fur die psychoanalytische Padagogik Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 ISBN 978 3 525 40204 7 Erich Fromm The Human Implications of Instinctivistic Radicalism A Reply to Herbert Marcuse In Dissent 1955 S 342 349 Kritik an Marcuses Deutung von Das Unbehagen in der Kultur Gerhard Gamm Interpretation Sigmund Freud Das Unbehagen in der Kultur In Interpretationen Hauptwerke der Sozialphilosophie Reclam Ditzingen 2001 ISBN 3 15 018114 3 S 108 133 Bernard Gorlich Die Wette mit Freud Herbert Marcuse liest Das Unbehagen in der Kultur In Ders Die Wette mit Freud Drei Studien zu Herbert Marcuse Nexus Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 923301 39 1 S 55 107 Peter Imbusch Sigmund Freuds Unbehagen in der Kultur In Ders Moderne und Gewalt Zivilisationstheoretische Perspektiven auf das 20 Jahrhundert VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2005 ISBN 3 8100 3753 2 S 87 162 Franz Kaltenbeck Sigmund Freud Immer noch Unbehagen in der Kultur Diaphanes Berlin 2009 ISBN 978 3 03734 069 1 Pierre Kaufmann Freud Die Freudsche Kulturtheorie In Francois Chatelet Hrsg Geschichte der Philosophie Bd 8 Das XX Jahrhundert Ullstein Frankfurt am Main u a 1975 Jacques Le Rider Michel Plon Gerard Raulet Henri Rey Flaud Autour du Malaise dans la culture de Freud Presses Universitaires de France Paris 1998 ISBN 2 13 049405 6 Herbert Marcuse Triebstruktur und Gesellschaft Ein philosophischer Beitrag zu Sigmund Freud Ubersetzt von Marianne von Eckardt Jaffe 17 Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 518 01158 8 erschien zuerst 1955 unter dem Titel Eros and civilization enthalt eine an Max Horkheimer orientierte Deutung von Das Unbehagen in der Kultur Raul Paramo Ortega Das Unbehagen an der Kultur Urban amp Schwarzenberg Munchen u a 1985 ISBN 3 541 14211 1 Gunzelin Schmid Noerr Zur Kritik des Freudschen Kulturbegriffs In Psyche 47 1993 S 325 343 Elmar Waibl Gesellschaft und Kultur bei Hobbes und Freud Das gemeinsame Paradigma der Sozialitat Locker Wien 1980 ISBN 3 85409 018 8 Stefan Zweig Freuds neues Werk Das Unbehagen in der Kultur in Rezensionen 1902 1939 Begegnungen mit Buchern 1983 E Text Weblinks BearbeitenVolltext in textlog de Das Unbehagen in der Kultur im Projekt Gutenberg DE Volltext Wikiversity Artikel zum Essay Michele Porte Civilization and its Discontents In International Dictionary of Psychoanalysis Thomson Gale Detroit 2005 Einzelnachweise Bearbeiten Die Zahlen in runden Klammern sind hier und im folgenden Seitenangaben nach Freud Das Unbehagen in der Kultur In Ders Studienausgabe Bd 9 Frankfurt M Fischer 1974 S 191 270 Editorische Vorbemerkung zu Das Unbehagen in der Kultur In Sigmund Freud Studienausgabe Bd 9 S Fischer Frankfurt am Main 1974 S 193 Sigmund Freud Briefe an Wilhelm Fliess 1887 1904 Hg v Jeffrey Moussaieff Masson Bearbeitung der deutschen Fassung von Michael Schroter S Fischer Frankfurt am Main 1986 S 269 Sigmund Freud Analyse der Phobie eines funfjahrigen Knaben In Ders Studienausgabe Bd 5 S Fischer Frankfurt am Main 1969 S 117 Eine konzise Darstellung des Vorgangs findet sich hier Wilhelm Reich Die Funktion des Orgasmus 1942 Koln Kiepenheuer amp Witsch 1969 S 181 Vgl z B Bernd A Laska Sigmund Freud contra Wilhelm Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Unbehagen in der Kultur amp oldid 237170981