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Daniel Paschasius von Osterberg auch Daniel Paskas von Osterberg 1 tschechisch Daniel Pascasius z Osterberku 1634 in Troppau 31 Mai 1711 in Albendorf war ein Grundherr und Forderer des Wallfahrtsortes Albendorf in der Grafschaft Glatz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDaniel Paschasius von Osterberg entstammte einer ehemals venezianischen Kaufmannsfamilie die sich um 1600 in Bohmen niederliess und dort durch Handel und Dienste fur den kaiserlichen Hof reich wurde Sein Vater Jeremias Paschasius Osterberger war Tuchmacher in Troppau wo er das Burgerrecht besass und Ratsherr war Daniel Paschasius wurde zusammen mit seinem Bruder von Jesuiten erzogen und studierte Rechtswissenschaften an der Karlsuniversitat Prag 1665 wurde er kaiserlicher Rat und Assessor des koniglichen Mannrechts im Furstentum Glogau Dort besass er bis 1695 das Rittergut Golgowitz 2 Am 21 Juli 1674 erhob ihn Kaiser Leopold I in seiner Eigenschaft als Konig von Bohmen mit dem Pradikat von Osterberg in den bohmischen Ritterstand 1675 schenkte ihm der Reichsgraf Michael Wenzel von Althann auf Mittelwalde dessen Hofmeister er war das Gut Mohlten in der Nahe von Niedersteine Am 10 Januar 1676 heiratete Daniel Paschasius in Prag die bohmische Adelige Elisabeth von Zdraziste 1717 und erwarb im Jahr darauf die Herrschaft Niederrathen zu der auch die Ritterguter in Albendorf gehorten 1684 kaufte er das Dorf Oberrathen hinzu und verkaufte ein Jahr spater das Gut Mohlten Weitere Guter soll er in Oberschlesien besessen haben Wie die anderen Grafschafter Adligen Herberstein Gotzen Althann stand Daniel Paschasius uneingeschrankt auf Seiten der Habsburger und unterstutzte deren Bemuhungen um die Rekatholisierung des Landes Gleich nach Erwerb der Herrschaft Niederrathen bemuhte sich Daniel Paschasius um die Forderung des Wallfahrtsortes Albendorf dessen Tradition in den Wirren der Reformation untergegangen war und erst um 1660 allmahlich wieder aufgenommen wurde 1677 wandte er sich an das Konsistorium des zustandigen Erzbistums Prag und bat um die Wiederanstellung eines katholischen Priesters Da nach Feststellung des Konsistoriums die Pfarreieinkunfte unzureichend waren stiftete Paschasius ein Ackerland das der Pfarrwidmut zugeschlagen wurde Dadurch erreichte er dass der Prager Erzbischof Johann Friedrich von Waldstein 1679 Albendorf zur selbstandigen Pfarrei erhob das bis dahin zur Pfarrei Wunschelburg gehorte Da die damalige Kirche den Bedurfnissen einer Wallfahrtskirche nicht mehr entsprach sollte im selben Jahr ein Erweiterungsbau mit Kapellen und Umgangen in Angriff genommen werden der jedoch technisch schwierig und mit grossen Unkosten verbunden gewesen ware Daniel Paschasius soll zwei Pilgerreisen nach Jerusalem unternommen haben Um seinen Untergebenen und den Albendorf Pilgern die das Heilige Land nicht besuchen konnten einen Ersatz zu bieten errichtete er 1683 1709 in Albendorf eine topographische Nachbildung Jerusalems Hierzu wurden neben Einsiedeleien und Herbergen fur Pilger ein Kalvarienberg mit mehreren Kapellen sowie auf dem sudlich gelegenen Hugel Berg Sinai Kapellen mit Darstellungen aus dem Alten Testament errichtet Wegen dieser Anlagen wird Albendorf bis heute als das Schlesische Jerusalem bezeichnet 3 1687 grundete Paschasius die Albendorfer Kirchenmusiker Fundation 4 und stellte sechs Kirchenmusiker an Er selbst dichtete und komponierte das Wallfahrtslied Freu dich du Albendorfische Jungfrau 1693 fuhrte er nach Oberammergauer Vorbild Passionsspiele auf bei denen die Dorfbevolkerung mitwirkte Zur weiteren Forderung der Wallfahrt veranlasste er 1695 den Druck des Bandes Marianischer Gnadenthron Unserer lieben Frau zu Albendorf das die Sagen uber die Entstehung der Wallfahrt und die verzeichneten Wunder enthielt und das er dem Kaiser Leopold widmete Auch das 1698 erschienene Buch Vorstellung des Leidens und Sterbens Jesu Christi zu Albendorf trug zur Bekanntheit Albendorfs bei Vermutlich wegen finanzieller Schwierigkeiten wurde erst 1695 der Neubau der dreischiffigen Basilika in Angriff genommen deren Fertigstellung fast 15 Jahre dauerte Sie wurde am 12 Juli 1710 eingeweiht musste jedoch schon 1715 vier Jahre nach Paschasius Tod wegen Baufalligkeit geschlossen werden Daniel Paschasius starb im Alter von 77 Jahren und wurde in der Gruft der Albendorfer Kirche beigesetzt Er hinterliess die Sohne Johann Anton und Franz Laubert die nach dem Tod ihres Vaters in den Freiherrenstand erhoben wurden sowie die Tochter Katharina Beatrix verh 1711 mit Vincenti Pillaty von Thassul Anna Constantia verh Oppersdorff und Maria Elisabeth verh Celary In seinem am 17 Mai 1709 errichteten Testament vermachte er mehrere Stiftungen u a fur den Albendorfer Kirchenbau die Glatzer Pfarrkirche Maria Himmelfahrt und die Bruderschaft St Clement in Prag 5 Die Guter Albendorf Ober und Niederrathen erbte sein alterer Sohn Johann Anton der mit Anna Theresia von Eichholz verheiratet war die Guter in Oberschlesien der jungere Sohn Franz Laubert Mit seinem Enkel Emanuel von Osterberg 1761 Niederhannsdorf erlosch die Familie der Freiherren von Osterberg Werke BearbeitenMarienlied Freu dich du Albendorfische Jungfrau Marianischer Gnadenthron Unserer lieben Frau zu Albendorf Jauer 1695 Vorstellung des Leidens und Sterbens Jesu Christi zu Albendorf Glatz 1717 6 Wallfahrtsgesang bey Besuchung der Kapellen in Mariae Albendorf Allen des bittern Leidens Christi und seiner schmerzvollen Mutter Maria eifrigen Verehrern zu grossen Seelennutzen in Druck befordert worden 1780 7 Pisne pautnicke Nawsstewowanj Kaplich V Milostiweho Obrazu Marye Panny w Wambericych od w Panu zesnuleho Pana Danihele Pascasia z Osterberku zalozene a wystawene sauce k Wraucnemu rozgimanj prehorkeho Vmucenj smrti Krysta Gezjsse gedruckt bei Franz Pompejus Glatz 1799 W Glaczku Wytissteno u Frantisska Pompejusa 1799 8 9 Literatur BearbeitenArno Herzig Malgorzata Ruchniewicz Geschichte des Glatzer Landes Hamburg Wroclaw 2006 ISBN 3 934632 12 2 S 171 175 Joseph Kogler Die Chroniken der Grafschaft Glatz Neu bearbeitet von Dieter Pohl Band 5 ISBN 3 927830 19 4 darin Dokumentierte Geschichte und Beschreibung der Allodial Herrschaft Albendorf S 21 65 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 992 994 Cosmus Flam Die Wallfahrten des Daniel Paschasius von Osterberg und wie er zu Albendorf das schlesische Jerusalem aufbaute zum Ruhm Gottes Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1935 historischer Roman Weblinks BearbeitenDer Adel des Glatzer Landes 1623 1742 DigitalisatEinzelnachweise Bearbeiten Aloys Bach Urkundliche Kirchengeschichte der Graffschaft Glaz sic Breslau 1841 S 434 online Rittergut Golgowitz Die Bezeichnung schlesisch kann allerdings erst fur die Zeit nach dem Hubertusburger Frieden ab 1763 angewendet werden da die Grafschaft Glatz bis dahin nicht zu Schlesien sondern unmittelbar zu Bohmen gehorte kein Tippfehler sondern damals die ubliche Schreibweise bitte nicht auf Foundation korrigieren Adolf Kettner Daniel Paschasius von Osterberg In Zeitschrift des deutschen Vereines fur die Geschichte Mahrens und Schlesiens 9 Jahrgang Heft 1 S 194 196 Titelangabe Wallfahrtsgesang Pisne pautnicke gedruckt bei Franz Pompejus GlatzNormdaten Person GND 143011235 lobid OGND AKS VIAF 160925347 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Osterberg Daniel Paschasius vonALTERNATIVNAMEN Osterberger Daniel Paschasius von Osterberg Daniel Paskas von Daniel Pascasius z Osterberku tschechisch KURZBESCHREIBUNG Grundherr und Forderer des Wallfahrtsortes Albendorf in der Grafschaft GlatzGEBURTSDATUM 1634GEBURTSORT TroppauSTERBEDATUM 31 Mai 1711STERBEORT Albendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daniel Paschasius von Osterberg amp oldid 223252250