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Der Zeitzeichensender DCF77 ist ein Langwellensender in Mainflingen bei Frankfurt am Main der die meisten funkgesteuerten Uhren im westlichen Europa mit der in Deutschland geltenden gesetzlichen Uhr Zeit versorgt DCF77Sendeanlage in Mainflingen drei der 200 m hohen Masten halten die Antenne mit Dachkapazitat fur DCF77 Sendeanlage in Mainflingen drei der 200 m hohen Masten halten die Antenne mit Dachkapazitat fur DCF77 BasisdatenOrt MainhausenLand HessenStaat DeutschlandHohenlage 113 m u NHN50 016 9 01 Koordinaten 50 0 57 6 N 9 0 36 OVerwendung ZeitzeichensenderZuganglichkeit Sendeanlage offentlich nicht zuganglichBesitzer Media BroadcastDaten zur SendeanlageBauzeit bis 1958Betriebszeit seit 1959Wellenbereich LW SenderRundfunk LW Rundfunk MW Rundfunk KW Rundfunk UKW RundfunkSendetypen Analoges Fernsehen PAL SECAM NTSC Digitales Fernsehen DVB T DVB T2 DVB T2 HD DVB H DAB DRM Kabelkopfstelle Mobilfunk Richtfunk Mobiler Landfunk Mobiler Seefunk BOS Funk AmateurfunkdienstWeitere DatenInbetriebnahme 1 Januar 1959Sendeleistung 50 kWSendefrequenz 77 5 kHzPositionskarteDCF77 Hessen DCF77 Die Sendefrequenz betragt 77 5 kHz Die Bezeichnung DCF77 ist das dem Sender zur internationalen Identifikation zugewiesene Rufzeichen Er ist Teil der Sendeanlagen in Mainflingen Seine im Sekundentakt gesendeten Zeitzeichen ubertragen innerhalb einer Minute entweder die mitteleuropaische Zeit oder die mitteleuropaische Sommerzeit im Gegensatz zu anderen Zeitzeichensendern nicht die Differenz dUT1 zwischen Erdrotationszeit und Atomzeit 1 Andere bekannte Zeitdienste sind MSF in England 60 kHz France Inter in Frankreich 162 kHz sowie die Sendergruppen RWM in Russland 4 996 MHz 9 996 MHz und 14 996 MHz WWV WWVB WWVH in den USA 60 kHz 2 5 5 10 15 und 20 MHz und bis 2011 HBG in der Schweiz 75 kHz Inhaltsverzeichnis 1 Allgemein 1 1 Rufzeichen 1 2 Empfangsgebiet 1 3 Rechtliche Bedeutung 2 Signal 2 1 Sender und Antenne 3 Ubertragungsverfahren 3 1 Amplitudenumtastung 3 2 Phasenmodulation 3 3 Zeitliche Auflosung 3 3 1 Amplitudenmodulierte Zeitinformation 3 3 2 Phasenmodulierte Zeitinformation 4 Zusatznutzung 4 1 Alarmierung 4 1 1 Bit Struktur DCF77 Alarmsignal des Feldversuches 4 2 Wetterdaten 4 3 Network Time Protocol 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAllgemein Bearbeiten nbsp Lage und Reichweite des SendersDer Sender in Mainflingen arbeitet auf der Sendefrequenz 77 5 kHz mit einer Leistung von 50 kW Die Sendemasten sind von der A 3 und der A 45 am Seligenstadter Dreieck zu sehen Uber DCF77 sendet die Physikalisch Technische Bundesanstalt PTB in Braunschweig seit 1959 eine Normalfrequenz und seit 1973 zusatzlich ein Datensignal fur Datum und Uhrzeit Die PTB ist durch das Gesetz uber die Einheiten im Messwesen und die Zeitbestimmung dazu verpflichtet die gesetzliche Zeit darzustellen und zu verbreiten Betrieben werden die Anlagen in Mainflingen durch die Media Broadcast GmbH die aus einer ehemaligen Untergesellschaft von T Systems hervorging und seit Marz 2016 dem Mobilfunkanbieter mobilcom debitel gehort Der Vertrag mit Media Broadcast wurde im November 2021 verlangert bis 2031 Als Basis zur Erzeugung des Zeitsignals dient am Senderstandort eine von der PTB entwickelte Steuereinrichtung mit drei kommerziellen etwas weniger aufwendigen Atomuhren Diese Steuereinrichtung wird mit den primaren Atomuhren der PTB in Braunschweig zwei Caesium Uhren und zwei Caesium Fontanen synchronisiert 2 3 Das so gewonnene Signal hat am Sendeort eine Genauigkeit mit einer relativen Standardabweichung von maximal 10 12 Das entspricht einem Fehler von einer Sekunde in 30 000 Jahren Rufzeichen Bearbeiten Das Rufzeichen des Senders festgelegt in der Internationalen Frequenzliste der ITU lautet DCF77 Es leitet sich ab von D fur Deutschland C fur Langwellensender F wegen der Nahe zu Frankfurt sowie der Zahl 77 fur die Tragerfrequenz 77 5 kHz 4 Das Rufzeichen wurde fruher vom DCF77 Sender gesendet und zwar je zweimal nacheinander dreimal stundlich als Morsecode wahrend der 20 bis 32 Sekunde der Minuten 19 39 und 59 Obwohl die Rufzeichenerzeugung elektronisch ohne Unterbrechung der Zeitmarkenfolge erfolgte bewirkte ihre Aussendung eine Verschlechterung des Signal zu Rausch Abstands der entsprechenden Sekundenmarken Da aufgrund der speziellen Signalform der DCF77 Signale eine eindeutige Zuordnung dieser Signale zum Sender DCF77 immer moglich ist wird in Ubereinstimmung mit den Bestimmungen der Vollzugsordnung fur den Funkdienst seit 2007 auf die Aussendung des Rufzeichens verzichtet 4 5 nbsp DCF77 Signalstarke gemessen in Nerja an der Sudkuste Spaniens 1 801 km vom Transmitter in Mainflingen entfernt Empfangsgebiet Bearbeiten nbsp Luftaufnahme der Sendeanlage 2021Das DCF77 Signal kann abhangig von der Tages und Jahreszeit bis zu einer Entfernung von etwa 2000 km empfangen werden Bei Uberreichweiten ist die Reichweite von Langwellen erheblich grosser Es sind Falle bekannt in denen sich Uhren in Kanada und auf den Malediven synchronisierten 6 Rechtliche Bedeutung Bearbeiten Im Zeitgesetz von 1978 wurde die Physikalisch Technische Bundesanstalt PTB mit der Verbreitung der gesetzlichen Zeit in Deutschland beauftragt Vorher wurde diese Aufgabe vom Deutschen Hydrographischen Institut DHI wahrgenommen Die uber DCF77 verbreitete Zeitinformation stellt die offizielle Zeit der Bundesrepublik Deutschland dar Das Zeitgesetz wurde 2008 durch das Einheiten und Zeitgesetz abgelost Die Aufgabe der PTB die gesetzliche Zeit darzustellen und zu verbreiten ist darin ubernommen worden 7 Signal BearbeitenDas Tragersignal von 77 5 kHz ist in Frequenz und Phasenwinkel mit der steuernden primaren Atomuhr synchronisiert und besitzt deshalb nur geringe Abweichungen von der Sollfrequenz Uber einen Tag sind das weniger als relativ 2 10 12 im Mittel uber 100 Tage um weniger als relativ 2 10 13 Es kann somit ohne Auswertung der Zeitinformation als Normalfrequenz fur sehr genaue Hoch und Niederfrequenzgeneratoren genutzt werden Ein Problem entsteht wenn starker Wind die T Antenne bewegt Das aussert sich in einer messbaren Phasenmodulation des empfangenen Signals Sender und Antenne Bearbeiten Der Langwellensender hatte zu Beginn der Sendeversuche 1956 zunachst eine Leistung von 12 5 kW Spater verwendete man einen Rohrensender mit 50 kW Ab 1998 arbeitet ein transistorisierter Sender gleicher Leistung der aus 48 parallel geschalteten Modulen mit je reichlich 1 kW besteht Der Rohrensender steht weiterhin als Reserve bereit und besitzt eine eigene Antenne Beide Antennen sind T Antennen die Hauptantenne ist 150 m hoch die Reserveantenne 200 m 8 Bei starkem Sturm und dadurch stark bewegter Antenne muss der Sender vorubergehend ausser Betrieb genommen werden da die Auslenkung zu einer Fehlanpassung der Antenne fuhrt Auch Eisansatz kann zu einer Fehlanpassung und erforderlichen Abschaltung fuhren Gewitter am Sendeort fuhren hingegen bei Blitzschlag nur zu einer kurzzeitigen automatischen Unterbrechung des Senders um die Schutzfunkenstrecken zu loschen 8 Die vom Sender erzeuge Leistung von 50 kW wird etwa mit 30 bis 35 kW EIRP nahezu kreisrund Abweichung ca 2 dB und vertikal polarisiert abgestrahlt Die Antenne strahlt etwa eine Leistung von 30 kW ab wesentlich dafur ist ein aufwendiges Erdungsnetz im feuchten Boden 8 Im Bereich bis etwa 600 km ist das Signal als Bodenwelle zu empfangen Ab etwa 1100 km uberwiegt die Raumwelle Besonders im Abstand von 600 km bis 1100 km vom Sender kann es gelegentlich bei gleichen Feldstarken von Boden und Raumwelle zur Ausloschung des Signals kommen Fading von 15 min Dauer und mehr Die Sollreichweite betragt 2000 km vgl Empfangsgebiet In dieser Entfernung konnen empfindliche Empfanger tageszeitabhangig noch ein ausreichendes Signal empfangen 8 Ubertragungsverfahren BearbeitenDie Zeitinformationen werden sowohl mittels Amplitudenumtastung das ist das altere Verfahren als auch seit Mitte 1983 und parallel dazu mittels Phasenmodulation ubertragen Die Phasenmodulation erlaubt gegenuber der Amplitudenumtastung eine um mehrere Zehnerpotenzen genauere absolute zeitliche Auflosung zur Erkennung des Sekundenanfangs Die Tragerfrequenz des Senders also 77 5 kHz stellt zusatzlich die Normalfrequenz dar Amplitudenumtastung Bearbeiten nbsp Amplitudenmodulierte Sendeleistung von DCF77 uber die Dauer von vier SekundenDie Amplitudenumtastung geschieht durch negative Modulation des Signals durch Absenken der Trageramplitude auf etwa 15 im Sekundentakt Innerhalb einer Minute liegen die Absenkungen jeweils am Beginn der Sekunden 0 bis 58 Mit der letzten Sekunde 59 erfolgt keine Absenkung wodurch die nachfolgende Sekunde hier dann wieder mit Absenkung den Beginn einer Minute Sekunde 0 kennzeichnet und so der Empfanger synchronisiert werden kann Enthalt die Minute eine Schaltsekunde so enthalt auch die Sekunde 59 eine Absenkung und eine zusatzliche Sekunde 60 ohne Absenkung folgt Die Lange der Amplitudenabsenkungen am Beginn der Sekunden steht jeweils fur den Wert eines binaren Zeichens 100 ms Absenkung stehen fur den Wert 0 200 ms fur 1 Damit stehen innerhalb einer Minute 59 Bits fur Informationen zur Verfugung Die Bits deren Zahlung bei 0 beginnt werden wie folgt verwendet Bit Bedeutung der Werte0 0 Start einer neuen Minute1 14 bis Mai 1977 Differenz UT1 UTC als vorzeichenbehaftete Zahlbis Nov 2006 Betriebsinformationen der PTB meist alle 14 Bits null seit Dez 2006 Wetterinformationen der Firma MeteoTime 9 sowie Informationen des KatastrophenschutzesDie Sekundenmarken 15 bis 19 enthalten Informationen uber Unregelmassigkeiten des Senderbetriebs Rufbit zum Alarmieren der PTB Mitarbeiter uber die Zeitzone und kundigen Beginn und Ende der Sommerzeit sowie Schaltsekunden an Bit Bedeutung der Werte15 Rufbit bis Mitte 2003 Reserveantenne 16 1 Am Ende dieser Stunde wird MEZ MESZ umgestellt 17 01 MEZ 10 MESZ1819 1 Am Ende dieser Stunde wird eine Schaltsekunde eingefugt Bit 17 und 18 zeigen an ob sich die Angaben ab Bit 20 auf MEZ oder MESZ beziehen und stehen entweder auf 01 oder 10 In den Sekunden 20 bis 58 wird die Zeitinformation fur die jeweils nachfolgende Minute seriell in Form von BCD Zahlen ubertragen wobei jeweils mit dem niederwertigsten Bit begonnen wird Zur Absicherung der Daten werden Paritatsbits verwendet es handelt sich um eine gerade Paritat Die Kodierung des Wochentages erfolgt gemass der Norm ISO 8601 oder DIN EN 28601 wonach der Montag der Tag eins binar 001 einer Woche ist und der Sonntag der Tag sieben binar 111 Vom Kalenderjahr werden nur die Einer und Zehnerstelle ubertragen das Jahr 2004 also als 04 10 Bit Bedeutung20 1 Beginn der Zeitinformation21 Minute Einer Bit fur 122 Bit fur 223 Bit fur 424 Bit fur 825 Minute Zehner Bit fur 1026 Bit fur 2027 Bit fur 4028 Paritat Minute29 Stunde Einer Bit fur 130 Bit fur 231 Bit fur 432 Bit fur 833 Stunde Zehner Bit fur 1034 Bit fur 2035 Paritat Stunde36 Kalendertag Einer Bit fur 137 Bit fur 238 Bit fur 439 Bit fur 840 Kalendertag Zehner Bit fur 1041 Bit fur 2042 Wochentag Bit fur 143 Bit fur 244 Bit fur 445 Monatsnummer Einer Bit fur 146 Bit fur 247 Bit fur 448 Bit fur 849 Monatsnummer Zehner Bit fur 1050 Jahr Einer Bit fur 151 Bit fur 252 Bit fur 453 Bit fur 854 Jahr Zehner Bit fur 1055 Bit fur 2056 Bit fur 4057 Bit fur 8058 Paritat DatumBei einer Minute ohne Schaltsekunde wird zur Sekunde 59 keine Sekundenmarke gesendet Bei einer Minute mit Schaltsekunde wird zur Sekunde 59 eine 0 und zur Sekunde 60 keine Sekundenmarke gesendet Ubertragen wird jeweils immer die Zeitinformation fur die Folgeminute D h in jeder Minute werden die Zeitinformationen fur die jeweils nachste Minute ubertragen damit diese dann mit der Zeitmarke des 0 Bits der nachsten Minute gepruft und bei Fehlerfreiheit als Zeitinformation ubernommen werden konnen Um zumindest eine korrekte Uhrzeit zu erhalten bedeutet das fur den Anwender einer Funkuhr dass der Empfang mindestens knapp uber 38 Sekunden laufen muss Von dieser Zeitspanne sind zwei Sekunden Sekunde 58 sowie die Lucke der Sekunde 59 notig damit sich der Empfanger auf den Anfang der neuen Minute synchronisieren kann sowie 36 Sekunden zum Empfang des Zeittelegramms inklusive des Paritatsbits Spatestens nach 120 Sekunden storungsfreien Empfangs hatte die Uhr aber alle notigen Informationen zur Verfugung Die ubertragenen Paritatsbits erlauben nur eine Fehlererkennung der empfangenen Information keine Fehlerkorrektur und konnen bei schlechten Empfangsverhaltnissen eine fehlerfreie Erkennung nicht gewahrleisten Um eine zuverlassige Zeitinformation zu erhalten werden zusatzliche Massnahmen ergriffen zum Beispiel wird die Redundanz der Zeitinformation in aufeinanderfolgenden Minuten ausgewertet Phasenmodulation Bearbeiten nbsp Phasenmodulation der DCF77 wahrend einer Sekunde mit Phasenverschiebungen der Tragerphase durch die Pseudozufallsfolge PZF Zusatzlich zur amplitudenmodulierten Zeitubertragung wird seit Juni 1983 die Information des Sekundenbeginns uber eine Phasenmodulation des Tragers mit einem Phasenhub Df von 15 6 und mit einer Pseudozufallsfolge PZF mit einer Lange von 512 Chips uber die Zeitdauer von 793 ms ubertragen Die restlichen Dauer von 207 ms zur Erreichung einer vollen Sekunde wird der Trager nicht phasenmoduliert Die Chipfolge tragt dabei die identische Nutzdateninformation von einem Bit pro Sekunde wie bei der Amplitudenumtastung je nach Zustand des Nutzdatenbits wird dazu die Chipfolge normal oder invertiert gesendet 11 Durch Kreuzkorrelation der Pseudozufallsfolge kann so der Sekundenbeginn auf Empfangsseite genauer als bei der Amplitudenmodulation ermittelt werden Die Zeitdauer T T displaystyle T mathrm T nbsp von einem Chip ist bei dieser Implementierung mit T T 120 77 5 k H z 1 55 m s displaystyle T mathrm T frac 120 77 5 mathrm kHz approx 1 55 mathrm ms nbsp fixiert die 77 5 kHz entsprechen direkt der Sendefrequenz Die Pseudozufallsfolge ist so ausgelegt dass deren Autokorrelation einen dreieckformigen Verlauf mit einer Korrelationsdauer von zwei Chips umfasst DCF77 Empfanger welche die Phasenmodulation empfangen benotigen weiters eine deutlich grossere Bandbreite von uber 1 3 kHz im Vergleich zu dem AM Empfang wo eine Empfangsbandbreite um 10 Hz bei einfachen Empfangern bereits ausreichend ist Damit die zusatzliche Phasenmodulation keine Storungen im AM Betrieb verursacht bleibt dabei die mittlere Phasenlage unverandert d h die Chipfolge ist gleichanteilsfrei und weist 256 zeitlich positive und 256 zeitlich negative Phasenverschiebungen pro Sekunde auf 12 Zeitliche Auflosung Bearbeiten Amplitudenmodulierte Zeitinformation Bearbeiten Mit optimierten Dekodieralgorithmen geringen externen Storquellen wenig Rauschen und einer Bandbreite von mindestens 1 kHz liegt die zeitliche Unsicherheit mit der der exakte Beginn der amplitudenmodulierten Sekundenmarken erkannt werden kann bei uber 1 ms Haushaltsubliche Funkuhren setzen wesentlich schmalbandigere Empfangerschaltungen ein mit ublichen Bandbreiten um 10 Hz und konnen daher den Sekundenbeginn bei Verwendung der Amplitudenmodulation auf ca 0 1 s genau feststellen Phasenmodulierte Zeitinformation Bearbeiten Empfanger welche die Phasenmodulation auswerten benotigen grundsatzlich eine grossere Bandbreite von uber 1 3 kHz Mittels Kreuzkorrelation der Pseudozufallsfolge lasst sich dann eine absolute Genauigkeit von 6 5 ms bis 25 ms erzielen abhangig von Tages und Jahreszeit und wie stark die Raum und Bodenwelle sich am Empfangsort uberlagern Gegenuber den amplitudenmodulierten Sekundenmarken stellt dies eine Verbesserung der Zeitauflosung um den Faktor von ca 1 000 dar 12 Zusatznutzung BearbeitenAlarmierung Bearbeiten Seit 1999 gibt es Untersuchungen und Versuche uber den Sender DCF77 zusatzlich Alarmierungen auszulosen beispielsweise im Katastrophenschutz oder bei grosseren Schadenslagen Chemiekatastrophe Hochwasser Im Auftrag des Bundesministeriums des Innern fuhrte die Firma HKW Elektronik GmbH Ende 2003 zusammen mit Testteilnehmern aus Katastrophenschutzorganisationen einen Feldversuch zur Signalisierung von Alarmen in den Sekundenmarken 1 bis 14 des Signals durch Laut PTB bewies dieser Test erfolgreich bundesweit die Zuverlassigkeit eines solchen Systems Anfang 2004 legte die PTB mit dem Abschlussbericht dieses Testes dem Bundesinnenministerium nahe den DCF77 Sender langfristig als Teil eines Systems zur Bevolkerungswarnung einzusetzen Bit Struktur DCF77 Alarmsignal des Feldversuches Bearbeiten Die Struktur der Bits fur den Feldversuch zur Bevolkerungswarnung im Katastrophenfall hat folgenden Aufbau 1 Minute Kurzblock KurzblockBit Nr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14Bedeutung A D1 D2 P1 D3 P2 P3 A D1 D2 P1 D3 P2 P32 3 Minute LangblockBit Nr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14Bedeutung D4 D5 D6 D7 D8 D9 P4 D10 D11 D12 P5 D13 P6 P7A Alarmbit Hinweis dass nachfolgend Adressdaten ubermittelt werden Dx Datenbits Px Sicherungsbits ParitatsbitsDie ubermittelten Daten wurden doppelt gesichert Paritatsbits und Wiederholung der Ubermittlung Der Kurzblock in der ersten Minute zweimal gesendet enthalt eine grobe Einteilung der Bundesrepublik in drei Regionen Der Langblock in der zweiten und dritten Minute gesendet enthalt die feinere Gliederung der im Kurzblock ubermittelten Region bis hinunter auf Kreisebene Wetterdaten Bearbeiten Seit dem 22 November 2006 13 werden uber den Sender DCF77 in den Sekundenmarken 1 bis 14 neben Katastrophenmeldungen auch Wetterdaten ubertragen Entsprechend ausgerustete Funkuhren sind damit in der Lage fur 60 Regionen in Europa eine viertagige Wettervorhersage anzuzeigen Die Wetterdaten werden von der HKW Elektronik GmbH unter der Marke Meteotime bereitgestellt 14 Sie werden im proprietaren Meteo Time Protokoll ubertragen 9 fur dessen Entschlusselung eine Lizenz benotigt wird Da die vorher fur die PTB reservierten Sekundenmarken 1 bis 14 verwendet werden sollten altere Funkuhren von dem Wettersignal nicht beeintrachtigt werden Network Time Protocol Bearbeiten Hauptartikel Network Time Protocol In der Konfiguration von Zeitservern die mit dem verbreiteten NTP Daemon ntpd betrieben werden steht die Kennung DCFa fur einen Standard DCF77 Empfanger als Referenzzeitquelle Es wird hier die Amplitudenmodulation ausgewertet die Auswertung der Phasenmodulation wird durch DCFp indiziert 15 Siehe auch BearbeitenListe von Sendeanlagen in Hessen Geschichtliche Entwicklung der Zeitubertragung per FunkLiteratur BearbeitenPeter Hetzel Zeitinformation und Normalfrequenz In telekom praxis Heft 1 1993 S 25 36 Peter Hetzel Der Langwellensender DCF77 auf 77 5 kHz 40 Jahre Zeitsignale und Normalfrequenz 25 Jahre kodierte Zeitinformation In PTB Mitteilungen Vol 109 S 11 18 1999 Dirk Piester Peter Hetzel Andreas Bauch Zeit und Normalfrequenzverbreitung mit DCF77 In PTB Mitteilungen Vol 114 S 345 368 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons DCF77 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage des DCF77 Senders PTB PTB Fachbereich 4 4 Umfangreiche Informationen zu Zeit und Frequenz Artikel uber die Eignung von DCF77 fur Warnhinweise www dcf77 de via Archive org zu DCF77 Memento vom 27 Dezember 2014 im Internet Archive R Heret T Losert Alles uber Funkuhren und das Zeitsignal Private Website mit Dekodierungsbeispielen inkl Schaltsekunde Zeit und Normalfrequenzverbreitung mit DCF77 PDF 3 15 MB PTB Website mit geloggten DCF77 Daten und den ubertragenen Wetterdaten Auswertung des DCF Signales mit dem Microcontroller oder einem Decoderchip DCF RS1 Video Funktionsweise des DCF77 Messungen an Empfangsmodulen und Erklarung des DekodierschemasEinzelnachweise Bearbeiten Dirk Piester Peter Hetzel Andreas Bauch PTB Themenschwerpunkt Zeit und Normalfrequenzverbreitung mit DCF77 In PTB Mitteilungen 114 Jahrgang Nr 4 2004 S 348 ptb de PDF abgerufen am 10 Juli 2012 PTB Braunschweig Wie funktioniert die Zeitubertragung Abgerufen 30 April 2016 PTB Braunschweig DCF77 Steuereinrichtung Abgerufen 21 Januar 2013 a b Dirk Piester Peter Hetzel Andreas Bauch PTB Themenschwerpunkt Zeit und Normalfrequenzverbreitung mit DCF77 In PTB Mitteilungen 114 Jahrgang Nr 4 2004 S 350 ptb de PDF abgerufen am 10 Juli 2012 PTB Braunschweig Senderkennung abgerufen 27 April 2017 Robert Heret Thomas Losert Reichweite des DCF77 Senders In Die Funk Uhr Homepage Abgerufen am 12 Dezember 2010 Gesetz uber die Einheiten im Messwesen und die Zeitbestimmung 6 Abs 2 Pkt 2 abgerufen 29 November 2017 a b c d Andreas Bauch Peter Hetzel Dirk Piester Zeit und Frequenzverbreitung mit DCF77 1959 2009 und daruber hinaus in Amts und Mitteilungsblatt der Physikalisch Technischen Bundesanstalt Braunschweig und Berlin 119 Jahrgang Heft 3 September 2009 Seite 218ff abgerufen am 26 Marz 2023 a b Wetterdatenbeschreibung des Systems Meteotime Version 1 0 PDF 579 kB Nicht mehr online verfugbar Meteo Time GmbH 27 Oktober 2006 archiviert vom Original am 29 Dezember 2009 abgerufen am 12 Dezember 2010 Zeitcode 6 Januar 2020 abgerufen am 29 Marz 2020 PTB Mitteilungen 114 2014 S 353 abgerufen am 1 November 2022 a b DCF77 Phasenmodulation Abgerufen am 13 Juli 2020 DCF77 fit fur die Zukunft PTB Zeitsignal Aussendung per Langwellensender ist runderneuert worden Physikalisch Technische Bundesanstalt PTB 12 Dezember 2006 abgerufen am 30 April 2016 Ubernahme Meteotime durch HKW Elektronik abgerufen am 5 Januar 2017 Das Network Time Protocol NTP Uberprufung des NTP Status Meinberg Funkuhren Bad Pyrmont abgerufen am 29 August 2011 Zeitzeichensender und dienste Langstwelle Beta Langwelle BPC DCF77 HBG JJY MSF TDF WWVB Kurzwelle BPM CHU DIZ RWM WWV WWVH YVTO Ultrakurzwelle RDS CT Satellitennavigation GPS GLONASS BeiDou Galileo Normdaten Korperschaft GND 7683852 3 lobid OGND AKS VIAF 235269270 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DCF77 amp oldid 237524201