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Als Digitalfernsehen bezeichnet man die Ausstrahlung von Fernsehprogrammen in digitalisierter Form Dazu werden die herkommlichen analogen Bild und Tonsignale mit Hilfe von A D Wandlern in digitale Datenstrome Binarcodes verwandelt Die Verbreitung der Bild und Tondaten geschieht heute ausschliesslich in digitaler Form DVB T DVB C DVB IPI DVB S DVB H DMB IPTV Neue Fernsehgerate konnen die digitalen Signale DVB direkt verarbeiten siehe IDTV Fur alte analoge Fernsehgerate muss der digitale Datenstrom mit entsprechenden Geraten Digital Receiver Set Top Boxen in analoge Signale verwandelt werden In Deutschland wurde 2019 das analoge Fernsehen in den Kabelfernsehnetzen beendet siehe dazu Analogabschaltung Fur technische Details bezuglich der analogen und digitalen Signalubertragung siehe die entsprechenden Artikel Analogsignal und Digitalsignal Inhaltsverzeichnis 1 Normen und Verbreitungswege 2 Geschichte und aktuelle Entwicklung 2 1 Entwicklung hin zum Digitalfernsehen 2 2 Grossbritannien 2 3 Situation in weiteren Landern 3 Fernsehen uber das Internet 4 Umstellung von analogem Fernsehen auf DVB T 5 Technik 5 1 Vergleichstabelle 6 Statistische Daten 6 1 Marktanteil der digitalen Nutzung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseNormen und Verbreitungswege Bearbeiten nbsp Sinnbild fur digitale Farbvideosignale nach IEC 60417Die meisten digitalen Ubertragungsnormen arbeiten mit Datenreduktion d h dass die Datenmengen der digitalen Ursprungssignale unter Verlust der Bildqualitat vor der Verbreitung reduziert werden mussen um Datenrate zu sparen durch Verringerung der Bitrate Das heute allgemein verwendete Datenreduktionssystem heisst MPEG und existiert sowohl fur Audio als auch Videosignale Die verschiedenen MPEG basierten Codecs lassen sich zur Datenspeicherung sowie zur Datenubertragung nutzen Bei der Entwicklung der Reduktionsverfahren steht der grosstmogliche Erhalt der Bildqualitat bei vorgegebenen Bitraten im Vordergrund Auch das beliebte MP3 Format oder die gangigen DVD Normen beruhen auf MPEG Je nach Ubertragungsplattform unterscheidet man beim digitalen Fernsehen DVB folgende technischen Varianten DVB S Satellit DVB T terrestrischer Antennenempfang DVB C Kabel DVB H Mobiles Fernsehen DVB IPTV IPTV alle beruhen derzeit auf der MPEG 2 Norm Durch die digitale Sendetechnik lassen sich zahlreiche Zusatzdienste mit den bestehenden Fernsehprogrammen kombinieren z B Datendienste mit Zusatzinformationen und Illustrationen im Design von Webseiten erweiterte Teletextangebote Senderkennungen die das rasche Auffinden z B im automatischen Suchlauf digitaler Receiver ermoglichen und nicht zuletzt digitale Programmzeitschriften und Informationen zum Programmablauf EPG Durch die Einrichtung eines Ruckkanals im Kabel oder via Satellit konnen diese Dienste interaktiv gemacht werden das heisst man kann mit dem Anbieter in Verbindung treten E Mails versenden oder als Nutzer registriert werden Als Triple Play bezeichnet man die parallele Verbreitung von Rundfunk Telefon und Internet uber denselben Ubertragungsweg z B Kabel Digitale Ubertragungsverfahren sind wegen ihrer hohen Kompatibilitat zu Computersystemen Empfang Speicherung Bearbeitung Wandlung oder Weiterverbreitung vorteilhaft und zeitgemass durch die geringen Verbreitungskosten uber Satellit oder Kabel funf bis zehn digitale Fernsehprogramme benotigen etwa die gleichen Ubertragungskapazitat wie ein analoges Programm konnen auch kleinere Anbieter ihre Programme uberregional verbreiten Ausserdem konnen grosse Fernsehkonzerne ihr bestehendes Angebot kostengunstig um zahlreiche Zusatzkanale erweitern Ein grosser Vorteil besteht auch in der Kompatibilitat von Horfunk und Fernsehnormen bei DVB T sodass im Datenstrom eines Senderbouquets ein Fernsehsender gegen eine entsprechende Anzahl von Horfunksendern ausgetauscht werden kann oder umgekehrt und die Betreiber der Sender so besser auf den Bedarf der Programmanbieter reagieren konnen In Berlin ist schon seit 2003 terrestrisches Digitalfernsehen DVB T obligatorisch Aus Grunden der Kanalknappheit wird fast nur noch ein harter Umstieg Abschaltung der analogen Signale bei Aufschaltung der digitalen Signale durchgefuhrt Bundesweit war der Umstieg Ende 2008 vollzogen 1 Digitale Datenstrome lassen sich auch in computerbasierten Netzen z B im Internet verbreiten und mit entsprechender Software auf dem Bildschirm darstellen oder auf Datentrager aufzeichnen z B IPTV Digitale Signale englisch Streams lassen sich in verschiedenen Normen ubertragen die zwar verwandt aber untereinander nur begrenzt kompatibel sind Die meisten Empfangsgerate lassen sich jedoch mittels einer Update Funktion uber Satellit Internet oder Kabel aktualisieren oder um andere Sendecodes erweitern Da heutzutage viele Programme verschlusselt senden benotigt man zum Empfang des Angebots ein sogenanntes Empfangsmodul meist in Form einer Steckkarte die in den Receiver eingeschoben wird Wegen der grossen Vielfalt an Verschlusselungssystemen verfugen viele moderne Gerate uber mehrere Kartenschachte Steckplatze um die Dienste verschiedener Anbieter empfangen zu konnen Man nennt diese plattformubergreifenden Gerate CICAM Receiver Common Interface Conditional Access Module Im Gegensatz zu der Ende der 1990er Jahre vom Kirch Konzern fur dessen damaliges Pay TV Angebot Premiere promoteten d box die nur zur Entschlusselung von Premiere geeignet war und andere Pay TV Anbieter diskriminierte enthalten CICAM Receiver Schnittstellen fur alle gangigen Verschlusselungstechnologien Betacrypt Nagravision Videoguard Viaccess Cryptoworks u a Die Registrierung Aktualisierung und Kundenverwaltung erfolgt dann meist online bzw via Satellit So lassen sich zum Beispiel von Hackern geknackte Verschlusselungscodes durch andere ersetzen oder saumige Kunden vom Empfang ausschliessen Die angebotenen Gerate verfugen je nach Plattform uber verschiedene Technologien weshalb sich Digitalreceiver fur den Satellitenempfang nicht fur digitalen Kabelempfang nutzen lassen oder umgekehrt Geschichte und aktuelle Entwicklung BearbeitenEntwicklung hin zum Digitalfernsehen Bearbeiten Das Digitalfernsehen wurde kommerziell erstmals im Fruhjahr 1994 per Satellit unter dem Markennamen DirecTV in den USA angeboten Ende 1993 einigten sich zwolf europaische Lander darauf moglichst rasch eine Spezifikation fur die Ubertragung digitaler Fernsehsignale uber Satellit und Kabel zu erstellen die Einfuhrung war bereits fur 1995 geplant Das daraus erwachsene DVB wurde in Deutschland dann erstmals am 28 Juli 1996 vom dafur neu geschaffenen Pay TV Veranstalter DF1 Digitales Fernsehen 1 ausgestrahlt Wegen Erfolglosigkeit trotz grossangelegter Werbekampagne und popularer Sportereignisse wurde es spater mit dem Bezahlsender Premiere aus demselben Haus der Kirch Gruppe zusammengelegt Der mittlerweile borsennotierte Sender konnte seine Kapazitat dank der digitalen Sendetechnik stark ausbauen und viele Zusatzprogramme bzw Themenkanale auch von Fremdanbietern in sein Angebot aufnehmen Wahrenddessen begannen beinahe alle uberregionalen deutschen Fernsehsender vorwiegend uber die Astra Satelliten des Betreibers SES parallel zur analogen auch mit der digitalen Ausstrahlung ihrer Programme Neben zusatzlichen nur fur Digital Nutzer zuganglichen Sendern nutzen vor allem viele neue Spartenprogramme sowie einige Lokalsender die kostengunstige Digitaltechnik Einige kleinere Fernsehanbieter schicken das Fernsehsignal via DSL oder Glasfasernetz durchs Internet wo es von den Betreibern einer Uplink Station meist grossere Fernsehsender aufgenommen und auf den Satelliten uberspielt wird So werden hohe Ubertragungskosten wie sie z B bei der teuren Richtfunktechnik entstunden vermieden Auf diesem Wege wird die raumliche Distanz zwischen Programmanbieter und Sender problemlos uberwunden Durch den flachendeckenden Ausbau des Internets und der Einfuhrung von ADSL2 als neuem Ubertragungsstandard kann digitales Fernsehen kunftig auch direkt aus dem Internet empfangen werden Durch die hohen Downloadraten bei ADSL2 oder Lichtleiter ist die Empfangsqualitat und Storungsresistenz der Programme genauso hoch wie z B uber das klassische Kabel oder via Satellit Nach und nach wurde die Vision vom weltweiten Fernsehen uber vorerst entlang breitbandiger Datennetze Realitat Anfang 2003 begann etwas spater als in vergleichbaren Landern z B Grossbritannien 1996 die Einfuhrung von DVB T der terrestrischen DVB Variante Im August desselben Jahres nahm Deutschland mit der vollstandigen Abschaltung des analogen terrestrischen Fernsehens im Grossraum Berlin weltweit eine Vorreiterrolle ein Nach Berlin folgten weitere Ballungsgebiete mit der Umstellung auf DVB T Seit 2004 wurden in Europa einzelne Sendungen oder Versuchskanale in HDTV Norm ausgestrahlt Ende April 2012 wurde das analoge Satellitenfernsehen abgeschaltet Grossbritannien Bearbeiten Eine entgegengesetzte Entwicklung deutet sich in anderen Landern an So geben in Grossbritannien immer mehr Programme ihre Verschlusselung auf Wahrend der 1990er Jahre sendeten die meisten britischen Fernsehprogramme auf der Plattform von British Sky Broadcasting BSkyB das neben eigenen Programmen auch fremde Angebote vermarktete und mit einer Grundverschlusselung versah Viele dieser Anbieter darunter auch BBC und ITV losten sich von Sky und senden mittlerweile unverschlusselt Derzeit sind mehr als 120 fur den britischen Markt bestimmte Fernsehprogramme unverschlusselt uber Satellit zu empfangen darunter viele kommerzielle Voll und Spartenprogramme Sie werden unter den Labels Free to air FTA Bezeichnung fur alle unverschlusselten Angebote Freesat markengeschutzter Name fur Programmpakete von BBC und ITV bzw Freeview terrestrischer DVB T Empfang mit ca 30 Programmen vermarktet Um der Konkurrenz standzuhalten nahm sogar der Pay TV Konzern BSkyB ein eigenes unverschlusseltes werbefinanziertes Programm in Betrieb Das verschlusselte Angebot von BSkyB Sky Digital ist das umfangreichste Europas und bietet eine Vielzahl von Film Sport und Unterhaltungskanalen sowie zahlreiche Spartenkanale auch von Fremdanbietern wie Disney Discovery NBC Universal oder Viacom BSkyB gehort zum Imperium des Medientycoons Rupert Murdoch News Corporation Situation in weiteren Landern Bearbeiten In vielen europaischen Landern haben sich verschlusselte Kabelbouquets etabliert die meist vollstandig ins Kabel eingespeist werden Viele Sender verschlusseln aus lizenzrechtlichen Grunden weil sie lediglich Ausstrahlungsrechte fur ein begrenztes Sendegebiet erworben haben Der Empfang dieser Programme ist jedoch kostenlos Entschlusselungskarten Smartcards werden ublicherweise unentgeltlich an die Zuschauer versandt In den Niederlanden verschlusseln alle Vollprogramme ihr Signal uber Satellit weil alle internationalen Produktionen mit Ausnahme einiger Kindersendungen in der Originalsprache mit Untertiteln ausgestrahlt werden Film und Sportangebote werden im Canal Digitaal Bouquet Kabel Satellit vermarktet Die grossen Kabelgesellschaften bieten Digitalpakete die neben Canal Digitaal auch die internationalen Fernsehmarken wie Discovery und MTV beinhalten Auch sie werden mit niederlandischen Untertiteln versehen Ahnlich ist die Situation in Skandinavien und den meisten Landern Osteuropas wo der mit der Synchronisation verbundene Aufwand wirtschaftlich unrentabel ware Ausnahmen Russland teilweise Polen Um lizenzrechtlichen Problemen aus dem Weg zu gehen werden meist alle Programme verschlusselt Die starke Stellung des Abonnementfernsehens in diesen Landern erklart sich auch durch den kleinen Werbemarkt In Belgien insbesondere in Flandern konzentriert sich das digitale Programmangebot fast vollig aufs Kabel bzw ADSL Es gibt kaum Satellitendirektempfang Auch in der Schweiz werden kostenpflichtige Digitalpakete v a Teleclub im Kabel angeboten In Osterreich hat der Satellitenempfang eine starke Stellung ahnlich wie in Deutschland entfallt der Abonnementbereich fast ausschliesslich auf Sky das gilt auch fur den Kabelempfang In Frankreich dominieren drei grosse Pay TV Netzwerke Canal Satellite numerique besser bekannt als Canal AB Sat und TPS Television par satellite TPS und Canal haben im Januar 2006 fusioniert 2 und ihre Angebote zusammengelegt Alle drei kooperieren wiederum mit zahlreichen Fremdanbietern unter anderem mit den grossen nationalen Fernsehsendern In Frankreich sind nur wenige Programme frei empfangbar Uber Eutelsat sendet Sky Italia der dominierende Digitalfernsehanbieter Italiens Wie BSkyB wird er von Rupert Murdoch beherrscht Sky Italia ging aus der Fusion der beiden einstigen Konkurrenten STREAM und TELE hervor In Spanien fusionierten die beiden Digitalplattformen Via Digital von Telefonica und Canal Satelite Digital von Sogecable zum Monopolisten Digital Der Zusammenschluss war einer einheitlichen Programm und Strukturpolitik und besseren Verdienstmoglichkeiten geschuldet Im Kabel dominieren die Marktfuhrer AUNA und ONO Obwohl in Spanien nahezu alle internationalen Produktionen mit spanischer Synchronisation ausgestrahlt werden verschlusseln die meisten nationalen Fernsehkanale ihr Programm uber Satellit In letzter Zeit ist jedoch ein verstarkter Trend zur unverschlusselten Ausstrahlung zu verzeichnen vor allem regionale Netzwerke und viele Spartensender gehen diesen Weg Ehemalige Pay TV Kanale gehen zunehmend zur werbefinanzierten Ausstrahlung uber Eine Grundgebuhr fur werbefinanzierte Fernsehangebote gibt es meist nur im Kabel Einige kleinere Programmanbieter bevorzugen jedoch nach wie vor eine Mischfinanzierung die auf Werbung und einer niedrigen Abonnementgebuhr beruht Dieses Grundabonnement wird jedoch auf eine grosse Anzahl von Spartensendern aufgeteilt die in sogenannten Basispaketen gemeinsam vertrieben werden Diese Mischfinanzierung ist ublich wenn ein Programm durch Werbeeinnahmen allein nicht wirtschaftlich betrieben werden kann etwa weil das Sendegebiet oder die Zielgruppe zu klein sind In der Volksrepublik China und in Kuba wird das dem DVB T ahnliche Digital Terrestrial Multimedia Broadcast nach der chinesischen Norm GB20600 2006 fur die digitale Ausstrahlung von Fernsehprogrammen verwendet Fernsehen uber das Internet BearbeitenMit dem IPTV Verfahren Internet Protokoll TV werden bereits heute zahlreiche Fernsehprogramme unter Verwendung des Internet Protokolls weltweit verbreitet Derzeit werden uber 200 Themenkanale in deutscher Sprache angeboten die uber jedes webfahige Endgerat mit ausreichender Rechenleistung empfangen werden konnen Dazu gehoren unter anderem Informationskanale grosserer Unternehmen wie Markenhersteller oder Reiseburos mittlerweile werden jedoch auch bereits viele journalistisch hochwertige Spartenkanale zu unterschiedlichsten Themenbereichen angeboten Noch sind die Programme ausschliesslich fur den Internetempfang konzipiert sie konnen jedoch in naher Zukunft auch problemlos in Kabelbouquets eingebunden oder auf anderem Wege weiterverbreitet werden So kann das Internet kunftig auch als reiner Ubertragungsweg genutzt werden Aufbereitung und Empfang der Dienste lagen dann bei den Kabelgesellschaften IPTV ist noch nicht fur den Massenempfang konzipiert kann jedoch durch Aufrustung mit Multicast fahigen Servern bereits in wenigen Jahren massentauglich gemacht werden In letzter Zeit hat sich ein Quasi Monopol rund um den Munchner Medienunternehmer Ingo Wolf etabliert der zahlreiche Spartenprogramme gestutzt auf die IPTV Technologie meist unverschlusselt anbietet oder weiterverbreitet Kunftig durfte das Internet fur alle Fernsehanbieter zum hart umkampften Terrain werden RTL und SAT1 Pro7 werden ihre Programme schon in Kurze auch im Internet verbreiten siehe auch IPTV Einige Netzbetreiber wie der Kabelanbieter HanseNet mit seinem Fernsehbouquet Alice oder die Deutsche Telekom mit ihrem breitbandigen Ubertragungsstandard VDSL bieten bereits heute IPTV Fernsehen einschliesslich des hochauflosenden HDTV auf Basis von IP Multicast wegen der derzeit noch ungenugenden Internetkapazitaten allerdings nur innerhalb der eigenen Netze Umstellung von analogem Fernsehen auf DVB T Bearbeiten Hauptartikel DVB T DVB T ist die Abkurzung fur den englischen Begriff Digital Video Broadcasting Terrestrial zu deutsch etwa Digitales erdgebundenes Fernsehen und bezeichnet die terrestrische erdgebundene Verbreitung digitaler Radio Fernseh und Datensignale in der Erdatmosphare DVB T ist eine Variante des Digital Video Broadcasting DVB die vor allem in verschiedenen europaischen asiatischen und afrikanischen Staaten sowie in Australien als Standard fur die Ubertragung von digitalem Fernsehen und Horfunk per Antenne verwendet wird Im schweizerischen Engadin fand am 1 Februar 2003 erstmals die Aufschaltung digitaler terrestrischer Fernsehsignale im deutschsprachigen Europa statt Berlin folgte am 4 August 2003 Osterreich bundesweit einheitlich Multiplex A erst am 26 Oktober 2006 Wahrend in allen drei Landern die Analogabschaltung inzwischen abgeschlossen ist werden in Osterreich derzeit noch die regionalen Multiplexe Mux C aufgebaut Private Programme gibt es in Deutschland hauptsachlich in den urbanen Gebieten der sogenannten Startinseln also dort wo mit der DVB T Umstellung begonnen wurde in Osterreich wird auch landesweites Privatfernsehen verbreitet In der Schweiz gibt es wegen der hohen Verkabelungsquote derzeit keinen Bedarf an privaten Programmen weshalb dort lediglich ein Multiplex mit vier bis funf offentlich rechtlichen Programmen empfangbar ist In Sudtirol gibt es ein reichhaltiges Angebot italienisch und deutschsprachiger Programme aus allen vier Landern die von der Rundfunk Anstalt Sudtirol verbreitet werden darunter wie in ganz Italien einige Programme auch in hochauflosender Qualitat In Deutschland werden meist vier TV Programme pro Multiplex verbreitet in anderen Landern auch mehr in der deutschsprachigen Schweiz funf Programme oder weniger zusatzlich Radioprogramme in Osterreich und teilweise in Deutschland oder HDTV Inhalte z B in Italien Daruber hinaus setzt man in Deutschland von Anfang an gebietsweise auf den Aufbau von Gleichwellennetzen SFNs und sowohl UHF als auch VHF wahrend manche andere Lander zumindest anfangs Mehrfrequenznetze MFNs benutzen oder sich auf UHF beschranken Die vollstandige Umstellung auf DVB T also die Abschaffung der analogen Ausstrahlung von Fernsehprogrammen war in Deutschland laut Beschluss der Bundesregierung bis spatestens zum Jahr 2010 vorgesehen Allgemein soll die Ausstrahlung des analogen Rundfunks Fernsehen und Horfunk in der EU im April 2012 enden siehe dazu Analogabschaltung Technik Bearbeiten nbsp Digitale Rundfunkstandards weltweitDie Ubertragung erfolgt in Europa wie in den meisten Staaten der Welt im DVB Standard der neben Fernseh und Radioprogrammen auch Zusatzinformationen z B Untertitel EPG und neue Datendienste z B Texte PC Daten MHP bietet Es gibt verschiedene Ubertragungsmoglichkeiten fur DVB DVB T terrestrisch DVB C Kabel DVB IPI Internet DVB S Satellit DVB H terrestrisch fur mobile Gerate Japan nutzt ein verwandtes Verfahren ISDB wahrend die USA zumindest fur den Antennenempfang ihr ATSC Format propagieren In Deutschland sind fur den terrestrischen digitalen Fernsehrundfunkdienst hauptsachlich Frequenzen zwischen 470 und 790 MHz vorgesehen Kanale 21 bis 60 im Frequenzband IV und V Der Kanal 38 d h 606 614 MHz 3 ist allerdings fur den Radioastronomiefunkdienst besonders geschutzt Sender die auf hoheren Frequenzen ab Kanal 61 sendeten sind von Amts wegen in diesen Frequenzbereich uberfuhrt worden Daneben stehen zwischen 174 und 223 MHz maximal 7 Kanale zu je 7 MHz Bandbreite im Frequenzband III zur Verfugung die aber vorrangig fur digitalen Tonrundfunk vorgesehen sind 4 Die Bandbreite eines typischen Transponders Satellitenkanal auf dem bekannten Rundfunksatelliten Astra betragt meist 33 MHz das entspricht einer Nettodatenrate von 36 Mbit sec bzw einer Symbolrate von 26 Msymb s Ein Fernsehsender benotigt ublicherweise etwa 3 4 Mbit sec je nach seiner Symbolrate Kodierung von je 2 Bit zu einem Symbol Sie bewegt sich zwischen 2 2 und 2 75 Msymb s Gemeinsam mit der Fehlerkorrektur ublicherweise 3 4 Nutz zu Korrekturdaten ergibt sich die erforderliche Datenrate Je schneller sich das Bild andert Veranderungen im Bildaufbau umso hoher ist die erforderliche Datenrate Sport und Actionszenen erfordern also mehr Bandbreite als bewegungsarme Sequenzen Talkshows etc Ist die Bandbreite zu schmal berechnet kommt es bei schnellem Szenenwechsel bei hoherer Auflosung zu Artefakten Bauklotzchen Effekten Ublicherweise werden uber einen Transponder auch noch Horfunkprogramme mit einer Datenrate zwischen 64 und 320 kbit sec im MPEG1 L2 Standard sowie diverse Datendienste ubertragen Uber einen reinen Fernsehtransponder lassen sich bequem acht Fernsehprogramme in guter Qualitat ubertragen jedoch nur ein analoges Durch die Einfuhrung des effizienteren MPEG 4 Codecs lasst sich kunftig noch effektiver komprimieren bei gleich bleibender Bild und Tonqualitat lassen sich kunftig mehr als 10 Fernsehprogramme je Transponder ubertragen Durch das zeitaufwendige Kodieren und Dekodieren des Fernsehsignals kommt es gegenuber der analogen Ausstrahlung zu mehrsekundigen Verzogerungen Je effizienter komprimiert wird desto komplizierter ist der Kodierungsalgorithmus Bei DVB wird erst das Fernsehprogramm in MPEG 2 codiert anschliessend wird das Programm mit eventuellen Zusatzdiensten im Multiplexer verschachtelt Mehrere Programme Fernsehen Radio etc innerhalb eines Paketes lassen sich so zu einem Datenstrom kombinieren der auch Transportstrom genannt wird Anschliessend wird der Datenstrom mit dem Tragersignal moduliert verstarkt und zum Sender bzw Satelliten bzw zur Kabelkopfstation gelenkt Vergleichstabelle Bearbeiten Die folgende Tabelle erlautert die Unterschiede zwischen Analog und Digitalfernsehen anhand einzelner Aspekte Analog DigitalRauschanteil Signal Rausch Verhaltnis ist von der Starke des Empfangssignal abhangig Rauschen fuhrt wegen Fehlerkorrektur zu wenigen aber dafur starken Aussetzernkeine Kompression der Helligkeitsinformationen Kompression mit MPEG 2 oder MPEG 4nur Halbbilder Zeilensprungverfahren Halb und VollbilderFarben werden mit niedrigerer horizontaler Bandbreite ubertragen bei SECAM auch vertikal Farben werden mit niedriger horizontaler und vertikaler Bandbreite ubertragenSendern werden Frequenzbander Frequenzband zugeordnet Sendern werden Frequenzbander und darin dynamische Zeit Pakete zugeordnetDie Bildparameter Zeilenzahl Spaltenzahl Frequenz sind hardwareseitig festgelegt Die Bildparameter sind durch die Empfangerrechenleistung begrenzt Der Kompressionsfaktor Datenkompression ist dynamisch Der Ton wird frequenzmoduliert braucht weniger Sendeleistung als die Bildinformation erhoht aber den Bandbreitenbedarf Der Ton ist im digitalen Datenstrom enthalten und erhoht dadurch den Datenratenbedarf Videotext ist in der Austastlucke eingefugt Videotext ist im digitalen Datenstrom enthalten feste Bandbreite und Signal Rausch Verhaltnis S N Bandbreite und Signal Rausch Verhaltnis konnen gegeneinander eingetauscht werden Zur Verringerung der Sendeleistung wird S N meist schwacher gewahlt und ein geeignetes Filter im Empfanger erlaubt mehr effektive Bandbreite Statistische Daten BearbeitenMarktanteil der digitalen Nutzung Bearbeiten Die Marktanteile fur Digitalfernsehen in Deutschland jeweils zum 1 Januar eines Jahres auf Basis der Daten der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung AGF TV Scope Basis Fernsehpanel D EU 5 Jahr Marktanteil2001 0 2 3 2002 0 3 4 2003 0 4 5 2004 0 6 5 2005 11 6 2006 15 0 2007 18 8 2008 21 7 2009 27 3 2010 33 7 2011 40 9 2012 52 1 2013 73 4 2014 78 2 2015 84 7 2016 89 8 2017 91 1 2018 96 8 2019 99 2 Verteilung der Ubertragungswege in Deutschland Verteilung 6 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005Kabel 44 7 45 1 45 9 45 9 46 1 46 3 46 3 47 9 50 2 51 4 52 8 52 5 53 7 51 8 51 7 Satellit 44 8 45 0 45 7 46 5 46 5 46 1 46 2 45 6 44 7 42 8 42 1 42 0 42 5 42 0 43 1 Terrestrik 6 0 6 4 7 4 9 0 9 7 10 0 11 0 12 5 11 8 11 1 11 3 11 1 11 5 9 2 9 7 DSL TV 8 6 7 9 6 9 6 2 4 8 4 9 4 9 4 3 3 0 2 3 1 0 0 3 0 3 0 0 0 0 Digitalisierungsgrad nach Ubertragungsweg in den Fernsehempfangswegen in Deutschland Ubertragungsweg 2019 7 2018 8 2017 9 2016 10 2015 11 2014 12 2013 13 2012 14 2011 15 2010 16 2009 17 2008 18 2007 19 2006 20 2005 21 Kabel 100 0 92 9 88 6 82 1 72 5 62 9 55 9 48 2 42 5 37 8 30 6 21 0 16 2 15 2 9 7 Satellit 100 0 100 0 100 0 100 0 100 0 100 0 100 0 100 0 86 4 79 1 74 1 65 7 57 3 47 2 38 8 Terrestrik 100 0 100 0 100 0 100 0 100 0 100 0 100 0 100 0 100 0 100 0 100 0 95 1 86 0 57 1 45 6 Literatur BearbeitenEric Karstens Fernsehen digital Eine Einfuhrung VS Verlag Wiesbaden 2006 ISBN 3 531 14864 8 Frank Zervos Digitales Fernsehen in Deutschland Medienpolitische und medienwirtschaftliche Herausforderungen des zukunftigen Fernsehens VS Verlag Wiesbaden 2003 ISBN 3 531 14027 2 Dominik Eggert Ralf Kaumanns Veit Siegenheim Praferenzen europaischer und amerikanischer Nutzer in Bezug auf analoges und digitales Fernsehen In Media Perspektiven 01 2009 S 20 29 PDF 287 kB Siegbert Messmer Digitales Fernsehen in Deutschland Eine industrieokonomische Analyse des wirtschaftspolitischen Handlungsbedarfs Verlag Peter Lang Frankfurt M u a 2002 ISBN 3 631 38888 8 Weblinks BearbeitenLinkkatalog zum Thema Digitales Fernsehen bei curlie org ehemals DMOZ DVB T Umstellungsszenarien DVB T Umstellungsszenario fur Ostwestfalen Umstellung von analogem Rundfunk auf digitalen Rundfunk am Beispiel Ostwestfalen fur DVB T An einem Stichtag wird der analoge Rundfunk eingestellt und der digitale Rundfunk aufgeschaltet Dazu wird per Hubschrauber innerhalb weniger Stunden die alte analoge Sendeanlage durch eine neue digitale Sendeanlage ersetzt Aus den Kommentaren zu diesem Artikel geht hervor dass einige Betroffene von der Umstellung uberrascht wurden Die lokale Presse hatte sich dem Thema kaum gewidmet DVB T Umstellungsszenario fur Bayern Umschaltung des analogen Rundfunks auf digitalen Rundfunk am Beispiel DVB T in Bayern Sender wie ProSieben Sat 1 oder RTL kappen mit dem 30 Mai die analoge Ubertragung via Antenne in ganz Bayern DVB T Umstellungsszenario fur Baden Wurttemberg und Rheinland Pfalz im Mai 2006 wird in den Grossraumen Stuttgart Mannheim Ludwigshafen Heidelberg der Vorderpfalz und Kaiserslautern das analog terrestrische Antennenfernsehen auf digitale Qualitat DVB T umgestellt In Heidelberg Mannheim Ludwigshafen und der Vorderpfalz findet der sogenannte harte Umstieg voraussichtlich am 17 Mai statt dann werden die beiden Sender Konigstuhl und Weinbiet nur noch digitale Programmsignale verbreiten Schrittweise wird nach dem Umstieg in den Startinseln der weitere Ausbau von DVB T in Baden Wurttemberg und Rheinland Pfalz folgen Bis Ende 2008 soll der Umstieg nach den Vorstellungen von SWR und ZDF landesweit abgeschlossen sein DVB T Umstellungsszenario fur Hessen hr online de Startschuss fur DVB T in ganz Hessen am 29 Mai 2006 die analoge Ausstrahlung uber Antenne wird am 29 Mai 2006 in Hessen eingestellt harter Umstieg Einzelnachweise Bearbeiten heise de Antennenfernsehen in Deutschland digitalisiert 10 Dezember 2008 Zugriff am 24 Dezember 2011 Frankreich Zusammenschluss Groupe Canal und TPS Actes finals de la Conference regionale des radiocommunications chargee de planifier le service de radiodiffusion numerique de Terre dans certaines parties des Regions 1 et 3 dans les bandes de frequences 174 230 MHz et 470 862 MHz CRR 06 PDF 5 88 MB Internationale Fernmeldeunion 2006 S 202 abgerufen am 17 Oktober 2021 franzosisch Bundesnetzagentur Verwaltungsvorschrift fur Frequenzzuteilungen fur den Rundfunkdienst VVRuFu PDF 0 5 MB 21 September 2021 S 13 abgerufen am 17 Oktober 2021 DIGITALISIERUNGSGRAD Berichtende Haushalte url https www agf de daten tvdaten digitalisierungsgrad abgerufen am 9 Januar 2020 Digitalisierungsbericht 2019 PDF 3 81 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2019 PDF 3 8 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2018 PDF 6 9 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2017 PDF 1 97 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2016 PDF 2 1 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2015 PDF 2 0 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2014 PDF 2 41 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2013 PDF 8 8 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2012 PDF 7 4 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2011 PDF 1 65 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2010 PDF 3 8 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2009 PDF 3 8 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2008 PDF 5 0 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2007 PDF 1 7 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2006 PDF 1 9 MB Daten und Fakten Digitalisierungsbericht 2005 PDF 3 6 MB Daten und FaktenNormdaten Sachbegriff GND 4431852 2 lobid OGND AKS LCCN sh85037983 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Digitales Fernsehen 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