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MPEG 4 ist ein MPEG Standard ISO IEC 14496 der unter anderem Verfahren zur Video und Audiodatenkompression beschreibt Ursprunglich war das Ziel von MPEG 4 Systeme mit geringen Ressourcen oder schmalen Bandbreiten Mobiltelefon Video Telefon bei relativ geringen Qualitatseinbussen zu unterstutzen Da H 263 ein Standard der ITU zur Videodekodierung und kompression jene Voraussetzungen bereits zufriedenstellend verwirklicht hatte wurde er ohne grossere Anderungen als Teil 2 in MPEG 4 integriert Bis Mitte 2019 sind fast alle Patente zum Teil 2 ausgelaufen so dass dieser darauf beliebig lizenzfrei genutzt werden konnte In Deutschland sind keine Patente mehr gultig Es laufen im Herbst 2022 nur noch 6 Patente in Brasilien und den USA Das letzte amerikanische Patent hier lauft Ende 2023 aus 1 Zusatzlich zur Videodekodierung wurden auch noch einige Audiostandards wie das bereits in MPEG 2 standardisierte Advanced Audio Coding AAC sowie die Unterstutzung fur Digitale Rechteverwaltung die unter der englischen Bezeichnung Intellectual Property Management and Protection IPMP lauft in den Standard aufgenommen Das offizielle Containerformat von MPEG 4 ist MP4 Inhaltsverzeichnis 1 MPEG 4 Teile 2 Videodekodierung 2 1 Variable Langendekodierung 2 2 Inverses Abtasten 2 3 Inverse DC und AC Pradiktion 2 4 Inverse Quantisierung 2 5 Inverse Diskrete Kosinustransformation 3 Bekannte Codec Implementierungen MPEG 4 Codecs 4 Transport 5 Referenz Software 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMPEG 4 Teile BearbeitenMPEG 4 besteht aus mehreren Standards die Teile englisch parts genannt werden einschliesslich der folgenden Teil 1 ISO IEC 14496 1 Systems Teil 2 ISO IEC 14496 2 Visual Hierzu zahlen die bekannten MPEG 4 Codecs DivX und Xvid Eines der vielen Profile in Teil 2 ist das Advanced Simple Profile ASP Teil 3 ISO IEC 14496 3 Audio Enthalt die Beschreibungen von Advanced Audio Coding einschliesslich HE AAC Audio Lossless Coding Scalable to Lossless Direct Stream Transfer CELP HVXC und TwinVQ Teil 4 ISO IEC 14496 4 Conformance Teil 5 ISO IEC 14496 5 Reference Software Teil 6 ISO IEC 14496 6 Delivery Multimedia Integration Framework DMIF Teil 7 ISO IEC 14496 7 Optimized Reference Software Teil 8 ISO IEC 14496 8 Carriage on IP networks Teil 9 ISO IEC 14496 9 Reference Hardware Teil 10 ISO IEC 14496 10 Advanced Video Coding AVC Ein Codec fur Videosignale der technisch identisch mit dem H 264 Standard der ITU T ist Teil 11 ISO IEC 14496 11 Scene description BIFS and Application engine MPEG J Teil 12 ISO IEC 14496 12 ISO Base Media File Format Enthalt die Beschreibung des Quicktime Containerformats Teil 13 ISO IEC 14496 13 Intellectual Property Management and Protection IPMP Extensions Teil 14 ISO IEC 14496 14 MPEG 4 File Format MP4 Containerformat fur MPEG 4 Inhalt basierend auf Teil 12 Teil 15 ISO IEC 14496 15 AVC File Format Containerformat fur Teil 10 Videos basierend auf Teil 12 Teil 16 ISO IEC 14496 16 Animation Framework eXtension AFX Teil 17 ISO IEC 14496 17 Timed Text subtitle format Teil 18 ISO IEC 14496 18 Font Compression and Streaming for OpenType fonts Teil 19 ISO IEC 14496 19 Synthesized Texture Stream Teil 20 ISO IEC 14496 20 Lightweight Scene Representation LASeR Teil 21 ISO IEC 14496 21 MPEG J Graphical Framework eXtension GFX Teil 22 ISO IEC 14496 22 Open Font Format Specification OFFS basierend auf OpenType Teil 23 ISO IEC 14496 23 Symbolic Music Representation SMR Teil 24 ISO IEC 14496 24 Audio and systems interaction Teil 25 ISO IEC 14496 25 3D Graphics Compression Model Teil 26 ISO IEC 14496 26 Audio Conformance noch nicht fertig Teil 27 ISO IEC 14496 27 3D Graphics Conformance noch nicht fertig Teil 28 ISO IEC 14496 28 Composite Font noch nicht fertig Teil 29 ISO IEC 14496 29 Web Video Coding noch nicht fertig Teil 30 ISO IEC 14496 30 Timed text and Other Visual Overlays and associated images in ISO Base Media File Format noch nicht fertig Teil 31 ISO IEC 14496 31 Video Coding for Browsers noch nicht fertig Stand Juli 2014 Profile werden auch innerhalb der Teile definiert weshalb die Implementierung eines Teils gewohnlich keine Implementierung des ganzen Teils ist Videodekodierung BearbeitenFur das Advanced Simple Profile ASP kann der Dekoder Teil fur die globale Bewegungskompensation einfach weggelassen werden nbsp Blockschaltbild eines Dekoders fur MPEG 4 Advanced Simple Profile ASP Variable Langendekodierung Bearbeiten Die variable Langendekodierung VLC basiert auf dem Verfahren nach Huffman zur Redundanzreduktion Die Codeworter werden mit Hilfe von Tabellen sogenannten look up tables dekodiert Inverses Abtasten Bearbeiten Aus der variablen Langendekodierung erhalt man ein eindimensionales Datenfeld QFS n mit Werten von 0 bis 63 fur n Diese Ausgabe wird an dieser Stelle in ein zweidimensionales Datenfeld konvertiert mit dem Bezeichner aus dem Blockschaltbild oben PQF v u wobei v und u Werte von 0 bis 7 annehmen In der folgenden Abbildung sind die drei definierten Muster zur Abtastung dargestellt nbsp a alternate horizontal b alternate vertical c zigzag AbtastungInverse DC und AC Pradiktion Bearbeiten Diese anpassungsfahige Auswahl von DC und AC Pradiktionsrichtungen basiert auf einem Vergleich der horizontalen und vertikalen DC Gradienten um den zu dekodierenden Block herum Inverse Quantisierung Bearbeiten Der Quantisierungsprozess an sich ist reversibel und somit ein redundanzreduzierendes Verfahren Allerdings stehen bei der Rekonstruktion der DCT Koeffizienten eine beschrankte Anzahl von diskreten Werten zur Verfugung Somit ist die inverse Quantisierung verlustbehaftet Die beiden Vorteile des Quantisierungsprozesses sind Fur den Betrachter signifikante Koeffizienten also jene die massgeblich zum Qualitatserhalt des Bildes beitragen bleiben trotz geringfugiger Abweichung erhalten Nicht signifikante Koeffizienten werden gestrichen Typischerweise resultiert dies darin dass der uberwiegende Anteil der 64 Koeffizienten in der 8 8 Matrix nach der inversen Quantisierung null ist Eine dunn besetzte Matrix mit einer beschrankten Anzahl von diskreten Werten kann effizient komprimiert werden Inverse Diskrete Kosinustransformation Bearbeiten Die Inverse Diskrete Kosinustransformation IDCT ist ein Verfahren zur Irrelevanzreduktion Bekannte Codec Implementierungen MPEG 4 Codecs BearbeitenVideo DivX Xvid HDX4 3ivx FFmpeg enthalt einen nativen MPEG 4 ASP Video Encoder und Decoder sowie einen H 264 Decoder x264 Open Source Encoder fur H 264 Nero Digital Video ASP H 264 Apple QuickTime MPEG 4 Video H 263 H 264 Audio Psytel AAC der Vorganger von Nero AAC FAAC ein AAC Encoder und FAAD2 ein Open Source Decoder FFmpeg unterstutzt das Decoden und experimentell das Encoden von AAC und enthalt einen ALS Decoder Systems BIFS GPAC Project on Advanced Content BIFS Player Encoder sowie Authoring Werkzeuge fur interaktive MPEG 4 InhalteTransport BearbeitenDer Transport wird in MPEG 4 Delivery Multimedia Integration Framework genannt Die Funktion besteht darin die eigentliche Quelle der multimedialen Datenstrome zu verbergen so dass der Player auf dem Terminal evtl PC unabhangig von dem Transportnetz ist Als mogliche Szenarien sind standardisiert lokal beispielsweise auf der lokalen Festplatte remote interactive Client Server Anwendung wie Video On Demand broadcast unidirektionaler Empfang von Datenstromen Fur den lokalen Fall ist das Dateiformat als ISO Base Media File Format in MPEG 4 Teil 12 standardisiert Das Unternehmen Apple stellte 1998 den ersten Quellcode zur Verfugung Auf diesem wurde das MP4 Dateiformat im Teil 14 des Standards aufgebaut und entwickelt Referenz Software BearbeitenImplementation Modell 1 IM1 IM1 2DSiehe auch BearbeitenCodec MPEG 1 MPEG 7 MPEG 4 Audio Lossless Coding MPEG 5 Teil 1 EVC MPEG 5 Teil 2 LC EVC MPEG I Teil 3 VVC H266 MPEG H Teil 2 HEVC H265Literatur BearbeitenKlaus Diepold Sebastian Moeritz Understanding MPEG 4 Technology and Business Insights Focal Oxford 2005 ISBN 0 240 80594 1 Uwe Kuhhirt Marco Rittermann Interaktive audiovisuelle Medien MPEG 4 Multimediasysteme Audiovisuelle 2 D und 3 D Szenen Naturliche Medienobjekte Synthetische Medienobjekte Interaktionen Digitale Medienkette Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 446 40300 0 Fernando Pereira Touradj Ebrahimi Hrsg The MPEG 4 Book Prentice Hall Upper Saddle River NJ 2002 ISBN 0 13 061621 4 Iain E G Richardson H 264 and MPEG 4 Video Compression Video Coding for Next Generation Multimedia Reprinted edition Wiley Chichester u a 2008 ISBN 978 0 470 84837 1 Tilo Strutz Bilddatenkompression Grundlagen Codierung Wavelets JPEG MPEG H 264 4 uberarbeitete und erganzte Auflage Vieweg Teubner Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 8348 0472 3 Aaron E Walsh Mikael Bourges Sevenier MPEG 4 Jump Start Prentice Hall Upper Saddle River NJ 2002 ISBN 0 13 060036 9 Wolfgang Wunderlich Digitales Fernsehen HDTV HDV AVCHD fur Ein und Umsteiger Auberge TV Verlag La Vega DC 2007 ISBN 978 3 00 023484 2 Weblinks BearbeitenOffizieller Uberblick uber MPEG 4 englisch Was ist MPEG 4 Camgaroo archiviert vom Original am 24 Oktober 2020 abgerufen am 8 Juni 2023 Einzelnachweise Bearbeiten MPEG 4 Visual Attachment 1 Stand April 2020 noch in Deutschland gultige Patente Patent EP1279291B1 Verfahren und Vorrichtung zum Speichern und Bearbeiten von Bildinformationen zeitlich aufeinanderfolgender Bilder Angemeldet am 9 April 2001 veroffentlicht am 6 Oktober 2004 Anmelder Siemens AG Erfinder Gero Baese et al Patent DE10143063C2 Verfahren zur Reduzierung von Header Information Angemeldet am 3 September 2001 veroffentlicht am 11 Dezember 2003 Anmelder Siemens AG Erfinder Gero Baese Patent EP1181829B1 Wiedersynchronisierungsverfahren fur Videodekodierung Angemeldet am 23 Februar 2001 veroffentlicht am 2 November 2011 Anmelder Konikl Philips Electronics NV Erfinder Cecile Dufour Yves Ramanzin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title MPEG 4 amp oldid 234426246