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MPEG 1 ISO IEC 11172 ist ein Standard der Moving Picture Experts Group MPEG zur verlustbehafteten Video und Audiodatenkompression MPEG 1 wurde in den 1980er Jahren entwickelt 1991 vorgestellt und hat das Ziel Filme auf die beschrankte Datenrate einer mit normaler Geschwindigkeit abgespielten Audio CD zu komprimieren bis 1 5 Mbit s Das Ergebnis mit dementsprechend eher bescheidener Qualitat wird Video CD genannt Die Video Kompression von MPEG 1 wurde 1994 durch MPEG 2 deutlich verfeinert und verbessert Inhaltsverzeichnis 1 Videokodierungsverfahren 2 Audiokodierungsverfahren 3 Systemdefinition 4 Siehe auch 5 LiteraturVideokodierungsverfahren BearbeitenDas Bildformat von MPEG 1 ahnelt dem JPEG Format Die Parameter werden allerdings genau festgelegt Bildgrosse maximal 768 576 Pixel Verhaltnis der Hohe zu Breite der Pixel 14 Seitenverhaltnisse definiert Bildwechselfrequenz in Hertz Bilder liegen im YCbCr Format als 3 8 bit Werte pro Pixel vor Y Luminanz Helligkeitskomponente 16 schwarz 223 weiss Cr Rot Grun Farbdifferenzkomponente 112 grun 112 rot Cb Blau Gelb Farbdifferenzkomponente 112 gelb 112 blau MPEG 1 Bildtypen Bildtyp Zweck KompressionIntra Bild englisch intra coded picture I frame Ein I Bild entspricht einem Standbild Es dient als Anker fur den wahlfreien Zugriff gering ahnlich wie bei JPEG jedoch in Echtzeit P Bild englisch predictive coded picture P frame P Bilder benotigen Informationen von vorausgegangenen I Bildern oder P Bildern grossere Kompression als bei I BildernB Bild englisch bidirectional coded picture B frame B Bilder sind abhangig von vorausgegangenen und folgenden I Bildern oder P Bildern grosste KompressionD Bild englisch DC direct coded picture D frame D Bilder dienen dem schnellen Vorlauf nur ein Farbwert wird pro 8 8 Block gespeichertBei der Bildverarbeitung werden die Bilder unterschiedlich stark komprimiert und zu unterschiedlichen Zwecken genutzt Die I Bilder werden unabhangig von anderen Bildern komprimiert sie benotigen am meisten Speicherplatz lassen sich aber unabhangig von vorangegangenen Bildern dekodieren Daher sind sie notwendig um nahezu beliebig in einem Video springen zu konnen Andere Bilder werden in Abhangigkeit von den anderen Bildern in dem Videostrom kodiert und benotigen dadurch weniger Speicherplatz Diese Bildtypen werden dann abhangig vom Encoder dessen Einstellungen und gelegentlich auch vom Bildmaterial unterschiedlich haufig verwendet und treten typischerweise zyklisch als sogenannte Bildergruppe englisch Group of Pictures GoP auf Eine Gruppe reicht dabei von einem I Bild zum nachsten Die Gruppen haben haufig eine Lange von einer halben Sekunde Audiokodierungsverfahren BearbeitenTeil des Standards sind auch drei Audiokodierungsverfahren In ansteigender Komplexitat und Qualitat sind das Layer 1 2 und 3 Der Audio Layer 1 auch bekannt als MP1 wurde von Philips als Low Complexity Variante des Audio Layer 2 in den Standard eingebracht Die digital compact cassette von Philips die gleichzeitig mit Sonys MiniDisc auf den Markt kam und mittlerweile nicht mehr hergestellt wird nutzte dieses Verfahren mit einer Datenrate von 384 kbps Der Audio Layer 2 auch bekannt als MP2 oder Musicam war der etablierte Standard im Radiowesen Nahezu alle professionellen digitalen Zuspielgerate verwendeten MPEG 1 Audio Layer 2 in der Kompression von 256 kbit s 128 kbit pro Sekunde und Kanal da es sich dann leicht uber die in Europa gut verbreitete ISDN Infrastruktur ubertragen liess Audio Layer 2 wird auch auf Video CDs und Super Video CDs sowie selten und nur fur Europa zugelassen auf DVDs und beim digitalen Fernsehen eingesetzt Der Audio Layer 3 besser bekannt als MP3 wurde von der Fraunhofer Gesellschaft und anderen entwickelt und war wie auch Layer 1 und Layer 2 nicht lizenzfrei Das heisst Hersteller die einen Encoder fur MP3 entwickeln und verkaufen wollten mussten dafur Lizenzgebuhren entrichten Nicht kommerziell vertriebene Encoder wie etwa LAME sind lizenzkostenfrei Das vergleichsweise gute Verhaltnis von Grosse einerseits und Qualitat andererseits hat in den 1990er Jahren zu einem Siegeszug des MP3 Formats gefuhrt Es war Basis des Aufbluhens von Online Tauschborsen wie Napster und mobilen Musikabspielgeraten MP3 Spieler auf Basis von Flash Speichern oder Festplatten MP3 wurde zu den nachfolgenden Advanced Audio Coding Standards aus MPEG 2 und MPEG 4 weiterentwickelt Systemdefinition BearbeitenSchliesslich definiert MPEG 1 noch eine Methode zur blockweisen Verschrankung Multiplex von Audio und Video zu System Streams In diesen sind unter anderem auch Daten zu Abspielzeiten und zur Fehlererkennung integriert Sie konnen als Datei gespeichert oder uber ein Netzwerk gestreamt werden MPEG 1 System Streams wurde fur storungsunempfindliche Medien VCD entworfen und ist identisch mit dem in MPEG 2 definierten Programmstrom Siehe auch BearbeitenMPEG 2 MPEG 4 MPEG 7Literatur BearbeitenRoland Enders Das Homerecording Handbuch Der Weg zu optimalen Aufnahmen 3 uberarbeitete Auflage uberarbeitet von Andreas Schulz Carstensen Munchen 2003 ISBN 3 910098 25 8 Thomas Gorne Tontechnik Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag Munchen u a 2006 ISBN 3 446 40198 9 Hubert Henle Das Tonstudio Handbuch Praktische Einfuhrung in die professionelle Aufnahmetechnik 5 komplett uberarbeitete Auflage Carstensen Munchen 2001 ISBN 3 910098 19 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title MPEG 1 amp oldid 230196539