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Tauschborsen sind Veranstaltungen bei denen tauschwillige Marktteilnehmer gegenseitig Guter oder Dienstleistungen mittels Tauschvertrag austauschen Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Arten 3 Wirtschaftliche Aspekte 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenVoraussetzung beim echten Tauschhandel ist dass jeder Tauschpartner sein Eigentum an seinem Tauschobjekt verliert und dafur als Gegenleistung das Eigentum am Tauschobjekt der anderen Vertragspartei erhalt Tauschborsen sind keine echten Borsen weil die Marktteilnehmer ihre Tauschobjekte gegenseitig prasentieren um sie beim Tauschvorgang ubergeben zu konnen wahrend die Handelsobjekte an Borsen nicht vorhanden sind Auch bei Tauschborsen kommt ein Tauschvertrag zustande fur den gemass 480 BGB die Vorschriften uber den Kaufvertrag 433 ff BGB entsprechend anzuwenden sind Das bedeutet dass jede Vertragspartei uber Eigentum an den zu tauschenden Sachen oder Rechten verfugen muss um diese der anderen Vertragspartei durch Ubergabe ubereignen zu konnen Zug um Zug ubereignet dann die Gegenpartei ihre Gegenleistung Arten BearbeitenGenerell ist zwischen offentlichen Prasenztauschborsen und Internet Tauschborsen zu unterscheiden Offentliche Prasenztauschborsen sind entweder frei zuganglich wie der Umsonstladen oder die als Vereine lediglich fur Mitglieder offenen Tauschkreise Prasenztauschborse bedeutet dass jeder Tauschpartner seine Tauschobjekte vorzeigen und beim Tausch ubergeben kann ahnlich wie im Prasenzhandel Bei Tauschkreisen handelt es sich um Systeme die den Tausch ohne den Einsatz von Zahlungsmitteln fordern 1 Als erster dieser Art gilt das 1979 in Courtenay gegrundete Local Exchange Trading System LETS 2 Es handelte sich um ein soziales Tausch Netzwerk mit der Tauschwahrung Green Dollar dem etwa 600 Mitglieder angehorten Ende der 1990er Jahre entstanden erste offentliche Bucherschranke verbreitet sind auch Gib und Nimm Regale auch englisch Giveboxes Freeboxes Die im August 2004 gegrundete Bambali tauscht legal Waren und Dienstleistungen gegen die Tauschwahrung Bambali Taler Bei Internet Tauschborsen handelt es sich um Websites die das Tauschen von Gutern etwa Gebrauchtwaren oder Medien wie Bucher Audiovisuelle Medien Tontrager oder Dateien und Dienstleistungen mit anderen Teilnehmern ermoglichen Die Tauschpartner konnen ihre Tauschobjekte lediglich virtuell prasentieren wie im Versandhandel Die grossten Teilnehmerzahlen wiesen die ab dem Jahre 1999 aufkommenden Musiktauschborsen auf die den illegalen Austausch von Audiodateien ermoglichten 3 Hierzu gehorten Tauschborsen wie Napster seit August 1999 bis zu 38 Millionen Nutzer Audiogalaxy Januar 1999 eDonkey2000 September 2000 BearShare Dezember 2000 Kazaa Marz 2001 Morpheus 2001 eMule Mai 2002 oder LimeWire Oktober 2010 und andere Bei ihnen fand jedoch kein eigentlicher Tausch statt Das vermeintliche Tauschobjekt meist eine MP3 Audiodatei wurde vom Anbieter namlich nicht aufgegeben sondern dauerhaft als Kopiervorlage angeboten 4 Diese Peer to Peer Netzwerke mussten wegen massiver Verstosse gegen internationales Urheberrecht sukzessive schliessen Wahrend bei offentlichen Prasenztauschborsen ein direkter Kontakt zwischen den Tauschpartnern stattfindet erfolgt bei Internet Tauschborsen die Kontaktaufnahme indirekt uber das Internet Wirtschaftliche Aspekte BearbeitenTauschborsen erschliessen Nachfragern mit Geldmangel die Moglichkeit Guter oder Dienstleistungen ohne den Einsatz von Zahlungsmitteln zu erwerben Hierzu mussen sie eigene Guter zum Tausch anbieten die ungefahr den gleichen Tauschwert aufweisen Ist dies nicht der Fall sorgen Komplementarwahrungen Tauschwahrungen durch erworbene Guthaben dafur dass dennoch ein Tausch stattfinden kann Tauschborsen ermoglichen den Marktzutritt fur Nachfragerschichten die ansonsten nicht als Kaufer auftreten konnten wodurch in der Volkswirtschaft mehr Transaktionen erfolgen konnen Bei Musiktauschborsen wurde zwar rechtlich nichts getauscht doch verstiessen kostenlose Downloads gegen das Urheberrecht und schadigten damit die Inhaber der Urheberrechte und die Tontragerunternehmen Die Sharing Economy betrifft Geschaftsmodelle bei denen kein Tausch stattfindet sondern der Eigentumer von Sachen deren Mitbenutzung durch Dritte gestattet Siehe auch BearbeitenKleidertauschparty Haustausch UmsonstladenWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Tauschborse Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Linkkatalog zum Thema Tauschborsen bei curlie org ehemals DMOZ Einzelnachweise Bearbeiten Stephan Kaiser Tauschen statt kaufen Alte Ideen wieder entdecken und geschickt einsetzen 2014 S 30 Stephan Kaiser Tauschen statt kaufen Alte Ideen wieder entdecken und geschickt einsetzen 2014 S 29 f Alexander Lang Filesharing und Strafrecht 2009 S 13 Andreas Huber Internet Tauschborsen 2006 S 4 Normdaten Sachbegriff GND 4499867 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tauschborse amp oldid 237453560