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Eine Kabelkopfstelle auch Kabelkopfstation oder kurz Kopfstelle englisch Cable television headend ist ein Teil eines Breitbandkabelnetzes und dient zur Einspeisung samtlicher im entsprechenden Netz verfugbaren Signale Breitbandkabelnetze zur Verteilung von Horfunk und Fernsehprogrammen analog und digital sind in Baumstruktur aufgebaut Am Stamm dieses Baumes befindet sich die Kabelkopfstelle Inhaltsverzeichnis 1 Technischer Aufbau 2 Aufmodulation 3 Pilotfrequenzen 4 Ruckkanaltauglichkeit 5 LiteraturTechnischer Aufbau Bearbeiten nbsp Antennenanlage und Kabelkopfstelle in EilenburgEine Kabelkopfstelle kann in verschiedenen Grossen aufgebaut sein von der kleinen Anlage fur Mehrfamilienhauser bis zur Versorgung mehrerer Stadte Landkreise und Bezirke also bis zu mehreren Hunderttausend Wohneinheiten Sie befindet sich in der Rangordnung der Netzebenen im Kabelnetz an Ordnungsnummer 2 auch als NE2 bekannt Innerhalb der Kabelkopfstation werden die empfangenen Signale vom Satelliten digital oder der terrestrischen Antenne digital in einen Frequenzbereich von 47 oder 87 5 bis 862 MHz umgewandelt so dass der Teilnehmer im Kabelnetz die Programme entsprechend auf seinen Endgeraten wie Fernsehgerat mit Digitalempfang Set Top Box fur Digitalempfang oder Rundfunkempfanger fur UKW Empfang wiedergeben kann Ausserdem konnen in der Kopfstelle weitere Signale fur bidirektionale Dienste wie Internet oder Telefonie Triple Play im Vorweg Downstream beigemischt und aus dem Ruckkanal Upstream empfangen werden Eine Station besteht im Prinzip aus einer Antennenanlage die terrestrische und von Satelliten ubertragene Programme empfangt aus einer Empfangersektion in der alle notwendigen Empfangsgerate zusammengefasst sind und aus Senderbaugruppen die die von den Empfangern gelieferten einzelnen Signale auf Tragerwellen aufmodulieren und in die Stammleitung des Netzes zur Weiterverbreitung einspeisen Eine Kabelkopfstelle kann man mit einer Grossgemeinschaftsantennenanlage vergleichen Mit der terrestrischen Antennenanlage werden mit Hilfe von mehreren Richtantennen mit hohem Antennengewinn die in einer Region einfallenden terrestrischen Programme UKW Rundfunk und Fernsehprogramme empfangen Aus diesem Grund werden Kabelkopfstellen meist an topographisch gunstigen Standorten errichtet z B auf Bergen oder hohen Gebauden Die Satellitenprogramme werden von ein oder mehreren grossen Parabolantennen aufgefangen und zumeist mit Kanalumsetzer in den Frequenzbereich bis 862 MHz umgesetzt oder den entsprechenden Satellitenreceivern direkt zugefuhrt Die Parabolspiegel sind sehr gross dimensioniert um auch bei ungunstigsten Wetterverhaltnissen immer einen qualitativ hochwertigen Empfang zu gewahrleisten Immer haufiger werden die Kabelkopfstellen durch Playoutcenter in Verbindung mit Lichtwellenleiter ersetzt da so die Storanfalligkeit z B Starkregen gemindert und die Flexibilitat erhoht werden kann Aufmodulation BearbeitenFur jedes eingespeiste Programm wird ein eigener Empfanger und eine eigene Sendeeinheit am Ausgang der Station benotigt Die UKW Horfunkprogramme werden in der Regel im herkommlichen UKW Rundfunkbereich zwischen 87 5 und 108 MHz in der ublichen Frequenzmodulation FM ins Netz eingespeist so dass sie mit den normalen UKW FM Receivern empfangen werden konnen Dabei werden die Programme aber nicht auf den Frequenzen weiterubertragen auf denen sie empfangen wurden sondern ihnen werden Frequenzen zugewiesen die nur fur ein Kabelnetz gelten Die Fernsehprogramme welche von Netzbetreiber uber Netzwerke wie ATM terrestrisch oder von Satelliten empfangen werden werden analog in ublichen Fernsehnormen wie PAL eingespeist Zusatzlich werden digitale Fernsehubertragungsverfahren wie DVB C eingesetzt welche speziell auf die Besonderheiten von Kabelnetzen ausgelegt sind Terrestrisch empfangene digitale Fernsehprogramme in DVB T oder Satellitenprogramme in DVB S werden in der Kabelkopfstation auf DVB C mittels einer sogenannten Transcodierung umgesetzt Um Storungen im Netz zu vermeiden muss der Frequenzaufteilung besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden In Kabelnetzen spielen als Storquelle vor allem die durch die Breitbandverstarker ausgelosten Intermodulationen zwischen verschiedenen Kanalen eine Rolle Pilotfrequenzen BearbeitenUm an den Ubergabepunkten der Kunden konstante Signalpegel zu gewahrleisten werden von der Kopfstation auf mindestens zwei Frequenzen in der Nahe des unteren und oberen Frequenzbandendes unmodulierte Tragerwellen Pilottone mitgesendet Deren Pegel werden in den verschiedenen Zwischenverstarkerstationen ausgewertet und regeln die Verstarkungen so nach dass am entferntesten Ubergabepunkt ein stabiler Mindestpegel zur Verfugung steht Somit konnen die temperatur und frequenzbedingten Dampfungsschwankungen der Ubertragungskabel ausgeglichen werden Ruckkanaltauglichkeit BearbeitenDie Kabelnetze sind auch in der Lage Signale von den Endverbrauchern zur Kopfstation zu ubertragen Hierbei werden Frequenzen zwischen 3 MHz bis 68 MHz genutzt konkrete Werte sind je nach Kabelnetzbetreiber verschieden Die Verstarkerstationen mussen hierzu ruckkanaltauglich sein und uber Frequenzweichen verfugen Solche ruckkanalfahigen Kabelnetze konnen auch fur Telefonie VoC und Kabelinternet genutzt werden In Deutschland der Schweiz und Osterreich sind die meisten Kabelnetze ruckwegtauglich Literatur BearbeitenHermann Kenter Ton und Fernsehubertragungstechnik und Technik leitgebundener BK Anlagen Hrsg Fernmeldetechnisches Zentralamt Darmstadt Band 10 R V Deckers Verlag G Schenck 1988 ISBN 3 7685 2787 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kabelkopfstelle amp oldid 229308505