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Die Cutler Formation auch Cutler Gruppe ist eine Gesteinsformation sedimentaren Ursprungs die in den Vereinigten Staaten in den Bundesstaaten Arizona im nordwestlichen New Mexico im sudostlichen Utah und im sudwestlichen Colorado liegt Sie kam im Palaozoikum vom spaten Karbon Gzhelium bis zum Ende des unteren Perms Kungurium zur Ablagerung Inhaltsverzeichnis 1 Stratigraphie 2 Verbreitung 3 Geologischer Rahmen 4 Sedimentare Entwicklung 5 Bodenschatze 6 Fossilinhalt 7 Einzelnachweise 8 Quellen 9 WeblinksStratigraphie Bearbeiten nbsp Stratigraphische Positionierung der Cutler Formation in den CanyonlandsIn Arizona und Utah wird die Gesteinseinheit meist als Cutler Gruppe bezeichnet der USGS zieht aber Cutler Formation vor 1 Die Formation lasst sich in folgende Member unterteilen von jung nach alt De Chelly Sandstone Member in Arizona Colorado New Mexico und Utah White Rim Sandstone Member nur in Utah Organ Rock Shale Member in Arizona Colorado New Mexico und Utah Cedar Mesa Sandstone Member in Arizona und in Utah Halgaito Shale Member in Arizona Colorado New Mexico und Utah Elephant Canyon Member nur in Utah Die Cutler Formation transgrediert mit ihrem Halgaito Member die marine Honaker Trail Formation aus dem Oberen Pennsylvanium Sie wird ihrerseits vom Black Box Dolomite dem lateralen Aquivalent des Kaibab Limestone im Grand Canyon oberstes Perm und der darauf folgenden triassischen Moenkopi Formation uberlagert Laterale Aquivalente sind im Sudwesten die Supai Gruppe im Grand Canyon Gebiet Arizonas und im Sudosten die Abo Formation in New Mexico Die Gesamtmachtigkeit der Cutler Formation erreicht im Paradox Becken 3700 Meter Die Cutler Formation besitzt keine Typlokalitat Sie wurde 1905 von ihren Erstbeschreibern Cross und Howe nach dem Cutler Creek benannt der etwa 6 Kilometer nordlich von Ouray in den Uncompahgre River fliesst In einer Uberarbeitung der Untersuchungsergebnisse von Cross und Howe unterteilten Baker und Reeside im Jahr 1929 die Formation folgendermassen White Rim Sandstone Member Organ Rock Tongue Cedar Mesa Sandstone Halgaito Tongue an der BasisIm Jahr 1946 kartierten Wood und Northrop die Formation und legten ihre geographische Ausdehnung fest Wengerd und Matheny erhoben 1958 die Formation zu einer Gruppe dies wird jedoch vom USGS nicht anerkannt Stand 2005 Verbreitung BearbeitenDie Cutler Formation tritt in folgenden Sedimentationsraumen auf Black Mesa Becken Paradox Becken Piceance Becken San Juan Mountains San Juan Becken Uinta BeckenGeologischer Rahmen BearbeitenDie unterpermischen Rotsedimente der Cutler Formation sind eine direkte Folgeerscheinung fortgesetzter tektonischer Unruhen die im Oberkarbon zur Kollision Laurasias mit Gondwana gefuhrt hatten Ergebnis war letztendlich das Entstehen des Superkontinents Gondwana An der Sud und Ostseite Nordamerikas bildete sich wahrend der Ouachita Gebirgsbildung das Ouachita Marathon Orogen heraus die kontinentwarts gerichteten Uberschiebungsbewegungen dauerten bis ins Unterperm an Die Subduktion am Westrand Nordamerikas setzte sich wahrenddessen weiter fort so dass der Ablagerungsraum der Cutler Formation beidseitig schweren tektonischen Spannungen ausgesetzt war Die kontinentale Kruste reagierte sprode und zerbrach in mehrere Grossschollen Es entstanden die Ancestral Rocky Mountains eine Reihe von herausgehobenen Grundgebirgsblocken mit dazwischenliegenden Becken und Trogen siehe die oben erwahnten Sedimentationsraume Die tektonischen Bewegungen gingen gleichzeitig mit einem generellen Meeresspiegelanstieg einher der zur Absaroka Transgression fuhrte Zum Zeitpunkt der Ablagerung der Cutler Formation war der Hohepunkt der Transgression bereits wieder uberschritten marine Sedimente wurden jetzt von kontinentalen Schwemmfachersedimenten abgelost Hauptliefergebiet der Cutler Sedimente war der so genannte Uncompahgre Uplift der allmahlich den Block der Uncompahgre Mountains herausgehoben hatte Am Sudwestrand der Uncompahgre Mountains entstand das Paradox Becken das den Abtragungsschutt des sich heraushebenden Grundgebirgsblocks aufnahm es bildete sich die Cutler Formation Sedimentare Entwicklung Bearbeiten nbsp Monument Valley Das Halgaito Shale Member bildet den Talboden die Hangfusse der Buttes und Mesas bestehen aus dem Organ Rock Pipe Member die Steilwande aus dem De Chelly Sandstone Member und die obersten Lagen aus den Schichten der Moenkopi Formation und der Shinarump FormationDie Cutler Formation erlangt ihre hochste Machtigkeit im Paradox Becken 3700 Meter bei Moab In unmittelbarer Nahe der Uncompahgre Mountains sind die Sedimente rotgefarbte eisenhaltige Hamatit fuhrende grobkornige Arkosen und polymikte Konglomerate die unter semiariden bis ariden palaoklimatischen Bedingungen gebildet wurden Mit zunehmender Entfernung vom Liefergebiet verlieren sie an Korngrosse um schliesslich als feinkornige Sandsteine Siltsteine und Tonsteine in damaliger Kustennahe sudwestlich ihres Ursprunggebietes abgelagert zu werden Es sind diese feinkornigeren distaleren Sedimente die eine Unterteilung der Cutler Formation in ihre einzelnen Member ermoglichen in unmittelbarer Nahe der Uncompahgre Mountains ist dies nicht der Fall hier bleibt die Formation ungegliedert Dennoch lassen sich auch in den ungegliederten Schwemmfachersedimenten bis zu drei Grosszyklen ausscheiden welche das pulsartig erfolgende Herausheben der Uncompahgre Mountains widerspiegeln So werden in New Mexico die El Cobre Canyon Formation und die jungere Arroyo del Agua Formation ausgeschieden beide weltbekannt fur ihre reiche Tetrapodenfauna siehe unten Die Cutler Formation ist insgesamt betrachtet ein sehr komplex aufgebauter Sedimentkorper dessen Member sich meist mehrfach untereinander verzahnen Weitere Komplikationen werden durch eine ausgedehnte Salztektonik verursacht welche sich auf die unterlagernden Evaporite der Paradox Formation zuruckfuhren lasst Die untergliederte Cutler Formation setzt mit einer von Nordwesten erfolgenden Transgression ein welche die karbonathaltigen Sedimente des Elephant Canyon Members ablagerte Anhand von Fusuliniden kann dem Elephant Canyon Member ein oberkarbonisches Alter Gzhelium zugewiesen werden Gegen Sudosten verzahnt es sich mit den siliziklastischen fluviatilen Rotsedimenten und Lossablagerungen des Halgaito Shale Members Uberlagert werden diese beiden basalen Member sodann von dem Cedar Mesa Sandstone Member einem relativ feinkornigen weissen Sandstein der markante Steilwande bildet Das Cedar Mesa Sandstone Member enthalt zum Teil fossilisierte Sandbanke mitsamt Barriereinsel Nordwestabschnitt besteht aber im Wesentlichen aus den aolischen Ablagerungen eines kustennahen Ergs Hauptwindrichtung Nordwest und untergeordneten Sabchasedimenten Sudostabschnitt Es verzahnt sich seinerseits gegen Ost und Sudost mit den fluviatilen Rotsedimenten des Organ Rock Shale Members relativ feinkornigen erosionsanfalligen Arkosen aus den Uncompahgre Mountains Da nur noch feinkornige Sedimente aus den Uncompahgre Mountains geliefert wurden lasst dies auf eine bereits weitgehende Einebnung des Grundgebirgblocks schliessen Das Cedar Mesa Sandstone Member geht dann allmahlich in das White Rim Sandstone Member uber einem weissen schraggeschichteten sehr kompakten Sandstein aolischen Ursprungs kustennahe Sanddunenfazies Hauptwindrichtung ebenfalls Nordwest Auch das White Rim Sandstone Member verzahnt sich in ostlicher Richtung mit dem rotgefarbten Organ Rock Shale Member wobei sehr beeindruckende Farbkontraste entstehen Die Cutler Formation schliesst mit dem De Chelly Sandstone Member das nur unwesentlich junger als das White Rim Sandstone Member ist Es handelt sich hier um orangerote schraggeschichtete Sandsteine die im Sudwestteil des Ablagerungsraumes ebenfalls einen sehr grossen Erg bildeten Die Ausrichtung der Dunenfelder lasst auf nordliche bis nordostliche Winde schliessen welche die Sandfraktion aus dem Gebiet der mittlerweile nahezu eingeebneten Uncopahgre Mountains in Richtung Flachmeer herausbliesen Bodenschatze BearbeitenNeben Hamatit enthalt die Cutler Formation Uran Vanadium Kupfer Barium und Seltene Erden Das Uran findet sich als intraformationelle Anreicherungen in fluviatilen Sandsteinen kann aber auch an Spaltenfullungen laramischen Alters zirka 60 Millionen Jahre gebunden sein Fundort des letzteren Typus ist Kane Creek in Utah Fossilinhalt BearbeitenDie Cutler Formation beherbergt eine reichhaltige Tetrapodenfauna 2 sowie deren Spurenfossilien 3 ausserdem enthalt sie Fische Pflanzenreste Brachiopoden Bryozoen Crinoiden Korallen und die oben bereits erwahnten Fusuliniden Fische Etosteorhachis Neopterygii Xenacanthus ElasmobranchierTetrapoden Aerosaurus Pelycosaurier Anconastes vesperus Amphibium Bolosaurus ursprunglicher Anapside Bolosauridae Broiliellus Temnospondyle Chenoprosopus Temnospondyle Desmatodon ursprunglicher Amniot Diadectes ursprunglicher Amniot Ecolsonia Temnospondyle Edaphosaurus novomexicanus Pelycosaurier Eryops Temnospondyle Limnoscelis Anthracosaurier Oedaleops Pelycosaurier Ophiacodon Pelycosaurier Platyhystrix Temnospondyle Rhiodenticulatus ursprunglicher Anapside Captorhinidae Seymouria Anthracosaurier Sphenacodon Pelycosaurier Stegotretus Mikrosaurier Tseajaia ursprunglicher Amniot Zarcasaurus Diapside Araeoscelidae Zatrachys TemnospondyleTetrapodenspuren Batrachichnium Amphibium Dimetropus Reptil Dromopus Reptil Limnopus AmphibiumPflanzen Alethopteris serlii Callipteris Neuropteris scheuchzeri Walchia nbsp Chenosprosopus nbsp Diadectes nbsp Edaphosaurus nbsp Eryops nbsp Limnoscelis nbsp Ophiacodon nbsp Platyhystrix nbsp Seymouria nbsp Sphenacodon nbsp Tseajaia nbsp Zatrachys nbsp WalchiaDie in New Mexico gemachten Tetrapodenfunde ermoglichten es Lucas 4 drei Landwirbeltier Biozonen engl LVF Land vertebrate faunachron zu unterscheiden die zur globalen Korrelation terrestrischer Ablagerungen herangezogen werden konnen von jung nach alt Seymourium charakterisiert durch den Anthracosaurier Seymouria Artinskium bis Kungurium Coyoteum charakterisiert durch den Pelycosaurier Sphenacodon Gzhelium bis Artinskium Cobreum charakterisiert durch den ursprunglichen Amniot Desmatodon und den Anthracosaurier Limnoscelis GzheliumEinzelnachweise Bearbeiten GEOLEX database entry for Cutler Abgerufen am 18 Marz 2006 Krainer K Pennsylvanian Permian Depositional Break in the Cutler Formation El Cobre Canyon New Mexico Memento des Originals vom 20 Juli 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot gsa confex com Hunt A Nonmarine Fossils from late Paleozoic Redbeds in New Mexico and the Timing of the Ancestral Rocky Mountain Orogeny Memento des Originals vom 12 Oktober 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot gsa confex com Lucas S G 2005d Permian tetrapod faunachrons In Lucas S G amp Zeigler K E eds The Nonmarine Permian New Mexico Museum of Natural History and Science Bulletin 30 192 196 Quellen BearbeitenBaars D L 2000 The Colorado Plateau University of New Mexico Press ISBN 978 0 8263 2301 9 Baker A A and Reeside J B Jr 1929 Correlation of the Permian of southern Utah northern Arizona northwestern New Mexico and southwestern Colorado American Association of Petroleum Geologists Bulletin v 13 no 11 p 1413 1448 Baldridge W S 2004 Geology of the American Southwest Cambridge University Press ISBN 0 521 01666 5 Cross C W and Howe Ernest 1905 Geography and general geology of the quadrangle In Description of the Silverton quadrangle Colorado U S Geological Survey Geologic Atlas of the United States Silverton folio no 120 34 p Lucas S G 2006 Global Permian tetrapod biostratigraphy and biochronology In Lucas S G Cassinis G Schneider J W Non marine 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