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Die Courageous Klasse war eine Klasse von Kriegsschiffen der Royal Navy Sie bestand aus der Courageous deutsch mutig und der Glorious dt ruhmreich die Halbschwester Furious dt erbost wird von einigen Autoren auch als zu dieser Klasse gehorend gezahlt Courageous Klasse Die Glorious Die GloriousSchiffsdatenLand Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffsart Grosser Leichter KreuzerFlugzeugtragerBauzeitraum 1915 bis 1917Stapellauf des Typschiffes 5 Februar 1916Gebaute Einheiten 3Dienstzeit 1917 bis 1945Schiffsmasse und BesatzungTechnische Daten beziehen sich auf Courageous als FlugzeugtragerLange 239 6 m Lua 224 0 m KWL Breite Rumpf 24 7 mDeck 30 5 mTiefgang max 8 6 mVerdrangung Standard 22 500 tn l Maximal 26 500 tn l Besatzung 1354 bis 1380 MannMaschinenanlageMaschine 18 Yarrow Kessel4 Parsons TurbineMaschinen leistung 90 000 PS 66 195 kW Hochst geschwindigkeit 31 0 kn 57 km h Propeller 4Bewaffnungals Kreuzer 4 Sk 38 1 cm L 42 18 sk 10 2 cm L 50 2 Flak 7 6 cm 6 Torpedorohr 53 3 cmals Trager 16 Sk 12 cm L 40 24 Flak 4 0 cm 14 Fla MG 48 FlugzeugePanzerungGurtel 51 76 mm Querschotten 51 76 mm Langsschott 19 mm Zitadelle 76 mm Oberdeck 25 mm oberes Panzerdeck 25 mm Hauptpanzerdeck 19 mm unteres Panzerdeck 38 76 mm Torpedoschott 25 38 mm Barbetten 178 mm Turme 108 330 mm vorderer Kommandoturm 51 254 mm achterer Kommandoturm 51 76 mmDie Schiffe wurden im Ersten Weltkrieg als Grosse Leichte Kreuzer large light cruisers gebaut Gelegentlich wurden sie auch als leichte Schlachtkreuzer light battlecruisers bezeichnet Tatsachlich waren sie mit keinem anderen Schiffstyp zu vergleichen Nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie zu Flugzeugtragern umgebaut und als solche im Zweiten Weltkrieg eingesetzt Courageous und Glorious gingen fruh im Krieg verloren Inhaltsverzeichnis 1 Entwurf und Konstruktionsmerkmale als Grosse Leichte Kreuzer 2 Einsatz als Schlachtkreuzer 3 Umbau zu Flugzeugtragern 4 Verbleib 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenEntwurf und Konstruktionsmerkmale als Grosse Leichte Kreuzer Bearbeiten nbsp Die Courageous als Grosser Leichter KreuzerEntwurf und Bau der Schiffe gehen auf die Plane des Ersten Seelords Jackie Fisher zuruck im Falle eines Kriegs mit Deutschland durch die Royal Navy Truppen an der Kuste von Pommern anzulanden 1 Zur Feuerunterstutzung sollten schwer bewaffnete Schiffe mit geringem Tiefgang dienen die zudem schnell sein mussten um in die Ostsee einzudringen Die Courageous Klasse folgte dieser Spezifikation Um die als notwendig erachtete Geschwindigkeit von 32 kn zu erreichen waren ein schlanker Rumpf 2 und die hohe Leistung von 90 000 PS vonnoten Zusammen mit der schweren Bewaffnung und einem Schiffskorper der deutlich kleiner war als die der letzten Schlachtkreuzer bedeutete dies dass nicht genugend Gewicht fur einen adaquaten Panzerschutz zur Verfugung stand Die beiden Schiffen verdrangten maximal 23 056 t bei einer Gesamtlange von 239 6 m Bewaffnet waren sie mit vier der bei fur britische Grosskampfschiffe dieser Zeit ublichen 38 1 cm Schnellfeuergeschutzen in zwei Zwillingsturmen vorn und achtern hinten und 18 10 2 cm Schnellfeuerkanonen in Drillingslafetten zur Torpedobootsabwehr Es handelte sich um die gleichen Lafetten wie auf der Renown Klasse Die Lafetten waren kein Erfolg da sie schwerfallig waren und zu wenig Platz fur die Geschutzbedienungen boten Zwei 53 3 cm Unterwasser Torpedorohre wurden durch vier Courageous bzw zwolf Glorious seitliche Uberwasserrohre in Zwillingssatzen erganzt da die Unterwasserrohre bei Geschwindigkeiten von uber 23 kn nicht einsetzbar waren Fur eine Panzerung die in der Lage gewesen ware schwere gegnerische Geschosse zu stoppen war kein ausreichend grosser Gewichtsanteil vorhanden Es wurde deshalb eine sogenannte Binnenpanzerung oder Staffelpanzerung aus hochzugfestem Stahl High Tensile Steel oder HT Stahl entwickelt Die Panzerung an den Aussenseiten der Schiffe sollte einschlagende Geschosse verzogern und zur Explosion bringen Splitterlangs und querschotten sollten die Explosionswirkung eingrenzen Insgesamt entsprachen die Panzerstarken denen von Kreuzern Die Schiffe verfugten uber einen Seitenpanzer von 76 mm Starke der sich vom vorderen bis zum hinteren Geschutzturm und vom Torpedowulst bis zum Oberdeck erstreckte Am Vorschiff war die Wasserlinie mit 51 mm Stahl gepanzert Die Panzerung des Oberdecks betrug 25 mm das Hauptpanzerdeck hatte eine Starke von 19 mm mit 25 mm starken Boschungen die in die Oberseite der Torpedowulste ubergingen Zusatzlich gab es uber den vorderen Munitionskammern ein oberes Panzerdeck von 25 mm Achtern schutzte ein 38 bis 76 mm starkes unteres Panzerdeck Wellen und Ruderanlage Im Schiff gab es auf beiden Seiten je ein Splitterlangsschott von 19 mm zwischen Oberdeck und Hauptpanzerdeck und vier Panzerquerschotten von 76 mm das hinterste 51 mm Starke Gegen Unterwassertreffer von Torpedos und Minen schutzten ein Doppelboden sowie beidseits ein Torpedowulst und ein Torpedolangsschott von 25 bis 39 mm Starke das vom ausseren Teil des Doppelbodens bis zum Hauptpanzerdeck reichte Der Barbettenpanzer der schweren Artillerie hatte eine Starke von 178 mm die Panzerung der Turme war zwischen 108 und 330 mm stark Die Panzerung des vorderen Kommandoturms lag zwischen 51 mm und 254 mm die des hinteren zwischen 51 mm und 76 mm Als Antrieb dienten vier Parsons Getriebeturbinen auf vier Wellen die von 18 Yarrow Schmalrohrkesseln mit Olfeuerung gespeist wurden Die Leistung betrug 90 000 PS fur 32 kn Allgemein werden die Schiffe als Fehlkonstruktion eingestuft Der Panzerschutz war fur Gefechte mit ahnlich bewaffneten Gegnern viel zu schwach Tatsachlich waren sogar die tragenden Verbande so schwach dass sie beim Abfeuern der schweren Artillerie durch den Ruckstoss beschadigt wurden Ausserdem waren bei den im Ersten Weltkrieg angewandten Feuerleitverfahren vier Geschutze zu wenig um bei den ublichen Gefechtsentfernungen und Geschwindigkeiten eine angemessene Trefferwahrscheinlichkeit zu gewahrleisten 3 Im Jargon der britischen Seeleute trugen die Schiffe die Namen Outrageous deutsch unerhort ungeheuerlich und Curious deutsch seltsam sowie Spurious deutsch unecht nachgemacht fur die Furious 4 Einsatz als Schlachtkreuzer BearbeitenDa ihre ursprungliche Aufgabe entfallen war wurden die beiden Schiffe als Verstarkung der Schlachtkreuzerdivision verwendet Am 17 November 1917 waren sie an dem zweiten Seegefecht bei Helgoland beteiligt wobei die Courageous beschadigt wurde Nach dem Krieg wurden die Schiffe als Artillerieschulschiff verwendet Umbau zu Flugzeugtragern BearbeitenUnter den Bedingungen des Washingtoner Flottenabkommens wurden beide Schiffe ab 1924 ahnlich der Furious zu Flugzeugtragern umgebaut In ihrer ursprunglichen Konfiguration konnten sie nicht beibehalten werden da sie mit ihrer schweren Hauptbewaffnung einen Teil der Schlachtschifftonnage in Anspruch genommen hatten die der britischen Marine laut Vertrag zustand sie als Schlachtschiffe aber ganzlich ungeeignet waren Beim Umbau wurden Bewaffnung und Aufbauten entfernt Die Schiffe erhielten zwei Hangardecks daruber ein durchgehendes Flugdeck und eine Insel bestehend aus einem Schornstein mit kleiner Kommandobrucke auf der Steuerbordseite Aus dem oberen Hangardeck heraus fuhrte ein Flugdeck zum Bug uber das Jagdflugzeuge direkt aus dem Hangar heraus starten sollten Jagerstartdeck 5 6 Die Hangars waren 4 88 m hoch und damit 1 Fuss hoher als bei der Furious 7 Das obere Flugdeck war bei der Glorious 195 m bei der Courageous nur 181 m lang Auf dem oberen Flugdeck wurden vorn zwei Druckluftkatapulte eingebaut 5 Der untere Hangar offnete sich nach hinten auf ein niedriges Achterdeck Auf diesem Weg wurden Wasserflugzeuge mit einem unter dem hinteren Ende des Flugdecks angebrachten Krans eingesetzt und wieder aufgenommen Als der Betrieb von Seeflugzeugen in den dreissiger Jahren eingestellt wurde wurde das Achterschiff um ein Deck angehoben 7 Antriebsanlage die Panzerung des Schiffskorpers wurden beibehalten das Flugdeck erhielt zusatzlich eine Panzerung von 25 mm Starke 5 Das ursprungliche Bordgeschwader sollte aus 52 Flugzeugen bestehen 7 3 Schwarme a 6 und 1 Schwarm a 4 Jagdflugzeugen insgesamt 22 Maschinen 3 Schwarme a 6 Artilleriebeobachtungs oder Aufklarungsflugzeugen insgesamt 18 2 Schwarme a 6 Torpedobombern insgesamt 12 Die meisten Quellen geben eine Ausstattung mit 48 Flugzeugen an 5 6 8 wobei die Belegung eines Flugzeugtragers immer von den Flugzeugtypen und deren Verfugbarkeit abhangt An Rohrwaffen erhielten die Schiffe 16 12 cm L 40 Luftabwehrgeschutze und eine Anzahl Fla MGs Zuletzt trugen die Schiffe 24 4 cm Maschinenkanonen in drei Achtlingslafetten 5 Es standen vier Feuerleitgerate an den Ecken des Schiffs zur Verfugung 7 Ursprunglich sollte der Umbau dem Muster der Furious erfolgen Er unterschied sich aber schliesslich als Ergebnis kontroverser Diskussionen wie beschrieben in Bezug auf die Aufbauten und auf die Geschutzbewaffnung 7 Die Konfiguration mit einer Insel statt eines Glattdecks war umstritten da befurchtet wurde dass die Aufbauten den Flugbetrieb durch Luftverwirbelungen storen wurden und der Washingtoner Vertrag eine nachtragliche Anderung nicht erlaubte Die leichten Flugzeuge dieser Periode waren gegenuber Turbulenzen sehr anfallig Allerdings sparte der Schlot gegenuber den horizontalen Abgasfuhrungen nebst Geblasen ca 200 Tonnen Gewicht Ausserdem liess die Platzersparnis zusammen mit der durch den Wegfall der Seezielgeschutze 9 mehr Platz fur Hangars und Werkstatten und ermoglichte eine die Mitnahme von mehr Flugzeugen Hinzu kam das die Hitze der Abgasschachte der Furious bei voller Leistung den Aufenthalt in den angrenzenden Bereichen unertraglich machte und der Abgasausstoss am Heck Turbulenzen genau in der Flugbahn landender Flugzeuge produzierte 7 Die ersten britischen Flugzeugtrager hatten Seezielgeschutze des Kalibers 14 cm oder 15 2 cm erhalten da sie mit der Vorhut der Flotte operieren sollten Dort mussten sie nach den damaligen Vorstellungen in der Lage sein sich der Angriffe feindlicher Kreuzer und Zerstorer erwehren zu konnen Als der Umbau der Glorious und Courageous anstand wurden Kreuzerneubauten mit 20 3 cm Geschutzen ausgerustet Schwere Kreuzer gemass Washingtoner Flottenabkommen Eine Ausrustung mit leichteren Geschutzen zur Kreuzerabwehr wurde als sinnlos erachtet 20 3 cm Geschutze hatten den Raum fur die Hangars zu sehr eingeschrankt Deshalb wurden nur die genannten Luftabwehrwaffen eingebaut Die 12 cm Geschutze verschossen Patronenmunition bei der die Treibladung von einer Messinghulse umgeben war Bei einem leicht gepanzerten Schiff bot dies gegenuber den Kartuschbeuteln aus Stoff der schwereren Geschutze im Fall von Gefechtsschaden einen erheblichen Sicherheitsvorteil Die im Nachhinein vorausschauende Entscheidung auf Seezielwaffen zu verzichten war seinerzeit sehr umstritten 7 Die 38 1 cm Turme wurden im Zweiten Weltkrieg beim Bau des letzten britischen Schlachtschiffes Vanguard verwendet 10 Verbleib BearbeitenBeide Schiffe gingen fruh im Zweiten Weltkrieg verloren Die Courageous wurde am 17 September 1939 durch Torpedos des deutschen U Boots U 29 versenkt Die Glorious wurde am 8 Juni 1940 bei der Evakuierung von Norwegen durch die deutschen Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau versenkt einer von nur zwei Flugzeugtragern in der Geschichte die allein durch Artilleriefeuer versenkt wurden Literatur BearbeitenSiegfried Breyer Flugzeugtrager 1917 1940 Marine Arsenal Band 7 Sonderheft Podzun Pallas Verlag Wolfersheim Berstadt 1993 Siegfried Breyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 J F Lehmanns Verlagsgesellschaft Munchen 1970 ISBN 3 88199 474 2 Bernard Ireland Text Tony Gibbons Illustrationen Jane s Battleships of the 20th Century Harper Collins Publ London 1996 ISBN 0 00 470997 7 John Jordan Warships after Washington Seaforth Publishing Barnsley 2011 ISBN 978 1 84832 117 5 Hans Joachim Mau Charles E Scurell Flugzeugtrager Tragerflugzeuge Weltbild Verlag Lizenzausgabe fur Bechtermunz Verlag Augsburg 1996 ISBN 3 86047 122 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Courageous Klasse Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten Soweit nicht anders angegeben stammen die Angaben in diesem Abschnitt und der Datentabelle aus Breyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 S 131 und S 181 188 Ireland Gibbons Jane s Battleships of the 20th Century S 118 Ausser bei Breyer siehe Ireland Gibbons Jane s Battleships of the 20th Century S 118 Anthony Preston The World s Worst Warships Conway Maritime Press London 2002 Nachdruck 2003 ISBN 0 85177 754 6 S 90 95 Anthony Preston The World s Worst Warships Conway Maritime Press London 2002 Nachdruck 2003 ISBN 0 85177 754 6 S 90 95 a b c d e Breyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 S 131 und S 181 188 a b Breyer Flugzeugtrager 1917 1940 S 15 16 a b c d e f g Jordan Warships after Washington S 165 168 Mau Scurell Flugzeugtrager Tragerflugzeuge S 274f Jordan Warships after Washington S 163 Breyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 S 206 Courageous Klasse HMS Courageous HMS Glorious Halbschwesterschiff HMS FuriousListe historischer Schiffe der Royal Navy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Courageous Klasse amp oldid 228399867