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Christoph Friedrich von Salza nach 1605 in Ebersbach bei Gorlitz 31 Marz 1673 in Neu Salza war ein einflussreicher protestantischer Adliger Rat des Kurfursten Johann Georg II 1613 1680 Landesaltester des Gorlitzer Kreises und Grunder der nach ihm benannten Exulantenstadt Neu Salza heute Neusalza Spremberg in der Oberlausitz Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Spross eines uralten Adelsgeschlechts 1 2 Rittergutsbesitzer und Stadtgrunder 1 3 Forderer protestantischer Exulanten 2 Familie 3 LiteraturLeben und Wirken BearbeitenSpross eines uralten Adelsgeschlechts Bearbeiten Christoph Friedrich entstammte dem uralten thuringischen Adelsgeschlecht der Grafen Freiherren und Herren von Sal t za das sich mit der deutschen Ostsiedlung im 13 Jahrhundert auch in der Oberlausitz und in Schlesien verbreitete Salzas beruhmtester Vorfahr war Hermann von Salza um 1162 1239 der vierte Hochmeister des Deutschen Ordens Die Oberlausitzer Linie derer von Salza erwarb ausgehend von der Gegend um Gorlitz und Lauban beachtlichen Grundbesitz im Markgraftum Oberlausitz Seit 1581 war die Grundherrschaft Ebersbach bei Gorlitz der Sitz der Linie Linda der Oberlausitzer Salzas Mitglieder der Familie von Salza bekleideten im Markgraftum Oberlausitz wichtige landesherrliche und landstandische Amter so auch Christoph Friedrichs Vater Hiob von Salza d J 1586 1654 der 30 Jahre Amtshauptmann des Furstentums Gorlitz war Christoph Friedrichs Vater Hiob war zweimal verheiratet Frau von Sommerfeld 1647 mit Magdalena Elisabeth von Gersdorf Frau von Sommerfeld durfte Christoph Friedrichs Mutter gewesen sein Nach dem Tode seines Vaters Hiob v Salza d J 1654 wurde Christoph Friedrich am 19 September 1656 vom Landesherrn mit dem vaterlichen Gut Ebersbach belehnt Im Juli 1657 war Christoph Friedrich von Salza als einer der Vertreter der Gorlitzer Ritterschaft bei der Erbhuldigung des protestantischen sachsischen Kurfursten Johann Georg II in Dresden zugegen Christoph Friedrich von Salzas Leben und Wirken fiel in eine Zeit die durch den Verlauf und die Folgen des Dreissigjahrigen Krieges sowie der Gegenreformation Rekatholisierung in Bohmen Mahren und Ungarn gepragt war Beides beeinflusste nachhaltig auch das protestantische Kurfurstentum Sachsen Rittergutsbesitzer und Stadtgrunder Bearbeiten In dieser komplizierten Zeit konnte Christoph Friedrich von Salza 1668 dennoch seinen Besitz vergrossern da ihm Friedrich Adolf von Haugwitz nach 1680 Rittergutsbesitzer von Ober und Niederspremberg aus finanziellen Grunden Dorf und Untertanen verkaufte Als 1669 protestantische Fluchtlinge aus den genannten katholischen Landern auch in das kursachsische Spremberg gelangten nutzte der protestantische wirtschaftlich vorausschauende Adlige die Gunst der Stunde Er gewahrte Exulanten in seiner Spremberger Besitzung Asyl und uberliess ihnen zur Ansiedlung gegen ein erschwingliches Entgelt mehrere wuste Guter auf den Fluren des damaligen Rittergutes Nieder Spremberg Forderer protestantischer Exulanten Bearbeiten Die aus ihren Heimatlandern vertriebenen evangelischen Glaubensbruder waren keine Bauern sondern zumeist Handwerker und Handler Da aber Handel und Handwerk nur unter dem Privileg einer Stadt ausgeubt werden konnten beantragte von Salza fur die junge Ansiedlung beim Kurfursten die Stadtrechte Am 12 Januar 1670 ratifizierte der sachsische Kurfurst in Dresden die Urkunde zum Bau der Stadt Stadtprivileg Zugig setzte eine rege Bautatigkeit in der kleinen Stadt im Dorf Spremberg ein Der Stadtgrunder verstand es Politik und Wirtschaft auf regionaler und lokaler Ebene geschickt zu verbinden indem er den herrschaftlichen Okonomie Verwalter seines Ebersbacher Besitztums Caspar David Fiedler zum ersten Burgermeister der neuen Stadt nominieren liess Fiedler war Neu Salzas Stadtoberhaupt von 1670 bis 1676 Herr von Salza schuf zugleich die Strukturen fur die planmassig errichtete Stadtanlage und erarbeitete die grundlegenden Dokumente fur die weitere Entwicklung der Kommune Der Politische Rezess der Stadt Neu Salza der die Rechte und Freiheiten der Burger der jungen Stadt garantierte geht ebenso auf ihn zuruck wie der im Interesse geordneter kirchlicher Verhaltnisse fur die internationale Stadtgemeinde vorbereitend fixierte Kirchenrezess der auch den Bau eines eigenen Gotteshauses vorsah Dieser Rezess bildete das grundlegende Dokument fur die spatere Erbauung der barocken Exulantenkirche der Dreifaltigkeitskirche Neusalza Das Inkrafttreten beider Dokumente die der Kurfurst am 12 Juni 1673 bzw am 14 Oktober 1674 beurkundete erlebte der tatkraftige adlige Stadtgrunder nicht mehr Familie BearbeitenChristoph Friedrich von Salza war verheiratet mit Anna Catharina v Salza geb v Salza einer anderen Linie des Geschlechts 12 oder 21 Juni 1682 Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Hiob Friedrich v Salza 8 Juli 1660 in Ebersbach bei Gorlitz 31 Januar 1677 in Dresden beigesetzt am 3 August 1677 in der Gruft der Kirche zu Neu Salza Lucretia Hedwig v Salza spater verh von Nostitz 16 Marz 1664 in Ebersbach bei Gorlitz 11 Januar 1701 in Bautzen Beisetzung am 14 Januar 1701 in der Gruft der Kirche zu Neu Salza Christoph Friedrichs Gemahlin sein Sohn und die Tochter erhielten in der von 1674 bis 1678 erbauten Exulantenkirche zu Neusalza in einem Grabgewolbe ihre letzte Ruhestatte das bis heute nicht gefunden wurde Er selbst wurde am 9 April 1673 in der Familiengruft Ebersbach bei Gorlitz beigesetzt Mit dem Tode des Sohnes von Christoph Friedrich von Salza Hiob Friedrich 1677 erlosch der in der Oberlausitz verbliebene Zweig der Linie Linda der Familie Ein anderer Zweig hatte sich in Bohmen niedergelassen der jedoch im 18 Jahrhundert ausstarb Heute bluht noch Linie Lichtenau Das Salzasche Wappen beinhaltet eine weisse Lilie auf rotem Untergrund das noch heute das Wahrzeichen der Stadt Neusalza Spremberg verkorpert Die Friedrich von Salza Strasse ehemals August Bebel Str zwischen Ober und Niedermarkt in Neusalza Spremberg erinnert an den Grunder und ersten Grund und Gerichtsherrn der Stadt Literatur BearbeitenAugust Adolpf Tuchatsch Hrsg Geschichtliche Nachrichten uber die Stadt Neu Salza auf Grund historischer Urkunden und Uberlieferungen Festgabe zum 200jahrigen Bestehen der Stadt 1870 Fotomechanischer Nachdruck Neusalza Spremberg 2000 Hermann Knothe Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Guter vom 13 bis gegen Ende des 16 Jahrhunderts Leipzig Druck und Verlag von Breitkopf amp Hartel 1879 Gunther Leupolt Die Grundung der Stadt Neusalza Einleitung zum kurfurstlichen Stadtprivileg vom 12 Januar 1670 In Geschichte und Geschichten aus Neusalza Spremberg Band 1 Hrsg Kultur und Heimatfreunde Neusalza Spremberg e V Neusalza Spremberg Michael Voigt 1999 S 13 14 Gunther Leupolt Der Neusalzaer Rezess von 1673 Vorwort und Bearbeitung In Ebda S 15 18 Lutz Mohr Neusalza Spremberg und seine Denkmale Uber bizarre Naturgebilde und steinerne Zeitzeugen der Lokalgeschichte In Geschichte und Geschichten aus Neusalza Spremberg Band 4 bearb und hrsg von Gunter Hensel Neusalza Spremberg Kultur und Heimatfreunde e V 2011 S 5 28 Lutz Mohr Spremberg vor etwa 340 Jahren historische Personlichkeiten der Ortsgeschichte Christoph Friedrich von Salza nach 1605 1673 In Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft fur die Stadt Neusalza Spremberg mit dem Ortsteil Friedersdorf sowie den Gemeinden Durrhennersdorf und Schonbach 17 2012 5 S 7 8 Lutz Mohr Christoph Friedrich von Salza um 1605 1673 Ein adliger Stadtstifter und Protege von Exulanten In Oberlausitzer Familien Kalenderbuch fur das Jahr 2021 Oberlausitzer Verlag Zittau Dittelsdorf Hg Dr Andreas Gehrt Jg 29 S 39 43 2 Abb Gustav Hermann Schulze Aus Neusalzas Vorzeit und die zweite Sakularfeier Ebersbach 1917 Nachdruck Neusalza Spremberg 1998 Walter Heinich Spremberg Versuch einer Ortsgeschichte des Kirchdorfes Spremberg in der sachsischen Oberlausitz Schirgiswalde 1918 Carl Gottlob Hohlfeld 100 Jahre Stadt Neu Salza Historischer Bericht Neu Salza 1768 Ubertragen und bearbeitet von Siegfried Seifert Neusalza Spremberg u Lawalde 2002 Regesten des aus dem alten deutschen Herrenstande hervorgegangenen Geschlechts Salza F A Brockhaus Leipzig 1853 S 24 Digitalisat in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 1193063736 lobid OGND AKS VIAF 2272156677154733770000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Salza Christoph Friedrich vonKURZBESCHREIBUNG protestantischer Adliger Lehensmann des sachsischen Kurfursten Johann Georg II und kurfurstlich sachsischer RatGEBURTSDATUM nach 1605GEBURTSORT Ebersbach bei GorlitzSTERBEDATUM 31 Marz 1673STERBEORT Neu Salza Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph Friedrich von Salza amp oldid 236039304