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Walter Heinich 8 Juni 1876 in Gersdorf bei Rosswein 16 Dezember 1940 in Rahnitz Hellerau war ein deutscher Postbediensteter Ortschronist und Stadtverordneter der Kommune Neusalza Spremberg sowie Autor regionalgeschichtlicher Thematik der Oberlausitz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenZur Personlichkeit Walter Heinichs wurde bis heute wenig bekannt Den wenigen Mitteilungen insbesondere in regionalen Presseorganen der Oberlausitz lasst sich entnehmen dass Walter Heinich einem alten westsachsischen Bauerngeschlecht entstammte Der im kaiserlich wilhelminischen Deutschland aufgewachsene Bauernsohn sah aber seine Entwicklung nicht in der heimatlichen sachsischen Landwirtschaft wie seine Eltern sondern er wahlte nach dem Besuch der Volksschule den soldatischen Weg Der junge Heinich verpflichtete sich fur eine zwolfjahrige Dienstzeit bei der Koniglich Sachsischen Armee Nach Ende seines Militardienstes um 1904 begann seine berufliche Entwicklung bei der Deutschen Reichspost Er wurde im Koniglich Sachsischen Postamt der Stadt Neusalza angestellt Seine Tatigkeit bei der Post wahrte zehn Jahre als der Erste Weltkrieg 1914 1918 ausbrach Es erfolgte die Einberufung und er nahm als Feldwebelleutnant am Kriegsgeschehen teil Im Verlauf des Krieges zog er sich durch Granatsplitter jedoch eine schwere Ruckgratverletzung zu und wurde als dienstuntauglich entlassen Die Verletzung zwang den mittlerweile zum Oberpostassistenten avancierten Walter Heinich vorzeitig in den Ruhestand zu treten Da er sich sehr fur Geschichte interessierte bildete er sich auf dem Wissensgebiet autodidaktisch weiter Seiner Krankheit trotzte er durch unermudliche Studien in Archiven zur weiteren Erforschung der Lokal und Regionalgeschichte der neuen Heimat Oberlausitz insbesondere seiner langjahrigen Wirkungsstatten Neusalza und Spremberg In jenen Jahren entstand sein Erstlingswerk 1 Schaffen BearbeitenDer historische Autodidakt Walter Heinich konnte im letzten Kriegsjahr 1918 der Offentlichkeit als Ergebnis seiner umfangreichen Forschungen die lokalgeschichtliche Publikation Versuch zu einer Ortsgeschichte des Kirchdorfes Spremberg vorlegen Mit Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt war es ihm gelungen das Geschehen von annahernd 700 Jahren der Landgemeinde im Oberlausitzer Bergland fundiert zu umreissen Auch heute noch erweisen sich seine Erkenntnisse und Ermittlungen mit wenigen Abstrichen als recht zuverlassige Quelle Als sich wahrend der Zeit der Weimarer Republik 1918 1933 die beiden Nachbarkommunen Neusalza und Spremberg am 15 Februar 1920 zur Stadt Neusalza Spremberg vereinigten nahm er als Stadtverordneter an der weiteren kommunalpolitischen Entwicklung regen Anteil In den Jahren 1925 und 1926 war er sogar Stadtverordnetenvorsteher 1 Da er somit massgeblich in den Vereinigungsprozess der Landgemeinde Spremberg mit der Kleinstadt Neusalza eingebunden war und daruber vor Ort berichtete etablierte er sich nach dem Neusalzaer Stadtchronisten und Regionalhistoriker Gustav Hermann Schulze 1833 1901 zum anerkannten Lokalhistoriker der Stadt Neusalza Spremberg zwischen beiden Weltkriegen 2 Er versuchte sich auch als Autor von lokalgeschichtlichen Buhnenstucken Neben den kommunalen Amtern widmete er sich leidenschaftlich weiteren historischen Forschungen und dem Publizieren In den Jahren von 1927 bis 1935 gehorte Heinich der renommierten Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Gorlitz als Mitglied an und wurde dadurch in wissenschaftlichen Kreisen bekannt Die wissenschaftlichen Arbeiten brachten jedoch fur den gesundheitlich stark beeintrachtigten Hobbyforscher Heinich beschwerliche Aufwendungen mit sich so z B Fahrten in die Archive nach Bautzen Gorlitz und Dresden Mit 56 Jahren ubersiedelte er deshalb 1932 von Neusalza Spremberg nach Rahnitz Hellerau einem Stadtteil von Dresden Heinichs Forschungsstatte das Staatsarchiv Dresden heute Sachsisches Hauptstaatsarchiv Dresden war fur ihn nun wesentlich leichter zu erreichen Der Heimat und Verkehrsverein Neusalza Spremberg ernannte Walter Heinich anlasslich der Funfzigjahrfeier 1936 fur seine Verdienste um die Erforschung der Heimatgeschichte zum Ehrenmitglied 1 Wahrend der Zeit des Zweiten Weltkrieges 1939 1945 verstarb er Im Alter von 64 Jahren an den Nachwirkungen seiner Kriegsverletzung aus dem Ersten Weltkrieg am 16 Dezember 1940 in Rahnitz Hellerau Der Tod hatte dem Unermudlichen die Feder aus der Hand genommen leider viel zu fruh urteilte die Presse uber ihn 3 Mit seinem Schrifttum seltener geschichtlicher Thematik bereicherte Walter Heinich die Geschichte der Oberlausitz und Sachsens Die naheren Familienverhaltnisse Heinichs und sein Wohnhaus in Neusalza Spremberg konnten bis heute nicht ermittelt werden Der Historiker Walter Heinich ist nicht mit dem sudetendeutschen Nationalokonom Walter Heinrich 1902 1984 zu verwechseln Werke Auswahl BearbeitenSpremberg Versuch zu einer Ortsgeschichte des Kirchdorfes Spremberg in der sachsischen Oberlausitz Spremberg 1918 Anno dazumal Buhnenstuck Schirgiswalde 1925 Die frankische Hufe in der Oberlausitz In Neues Lausitzisches Magazin NLM Bd 102 Gorlitz 1926 Der Familienname Heinich In Familiengeschichtliche Blatter Bd 27 Leipzig 1927 Die Plackereien in wendischer Pflege In Oberlausitzer Heimatzeitung Nr 14 1928 Die Kaiserstrasse In Bautzener Geschichtshefte BGH Nr VII 2 Bautzen 1929 Konigshufen Waldhufen und sachsische Acker Memento vom 16 Marz 2012 im Internet Archive In Neues Archiv fur sachsische Geschichte Nr 51 1930 Die Familiennamen in der Gegend von Pegau 1532 In Familiengeschichtliche Blatter Bd 29 Leipzig 1931 Wiprecht von Groitzsch und seine Siedlungen In Mitteldeutsche Heimat Heft 8 1932 Beitrage zur Strassenkunde der Oberlausitz In Bautzener Geschichtshefte BGH Nr 2 Bautzen 1935 Literatur BearbeitenGunther Leupolt Zur Vereinigung von Neusalza und Spremberg In Geschichte und Geschichten aus Neusalza Spremberg Bd 1 Hrsg Kultur und Heimatfreunde Neusalza Spremberg e V 1999 S 80 83 Lutz Mohr Neusalza Spremberg Eine Kleinstadt in der Oberlausitz Reihe Geschichte und Geschichten aus Neusalza Spremberg Sonderausgabe Nr 1 Greifswald u Neusalza Spremberg 2012 Horst Wagner u Gunter Hensel Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Erinnerung an Walter Heinich 8 Juni 1876 16 Dezember 1940 In Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft fur die Stadt Neusalza Spremberg mit dem Ortsteil Friedersdorf sowie den Gemeinden Durrhennersdorf und Schonbach 21 2016 2 Februar S 5 6 Lutz Mohr und Eberhard W Winkler Erlauterungen zur Flurkarte von Walter Heinich 1918 In Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft fur die Stadt Neusalza Spremberg Jg 16 Heft 12 Dezember 2011 S 11 1 Skizze Lutz Mohr Neusalza Spremberg Eine Zeitreise 1242 2017 Jubilaumsausgabe Autoren und Verlagsservice Frank Nurnberger Oberlausitzer Verlag Spitzkunnersdorf 2017 Kap Exkurs zur Flureinteilung Sprembergs mit Neusalza von 1918 19 S 73fEinzelnachweise Bearbeiten a b c Vgl H Wagner G Hensel Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Erinnerung an Walter Heinich 2016 S 5 Vgl Mohr Lutz Neusalza Spremberg Eine Kleinstadt in der Oberlausitz S 46 Vgl Neugersdorfer Zeitung Ausgabe vom 30 Dezember 1940 Nachruf von Fo Alfred Forster Normdaten Person GND 1153792192 lobid OGND AKS VIAF 5922833 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinich WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Ortschronist und AutorGEBURTSDATUM 8 Juni 1876GEBURTSORT Gersdorf bei RossweinSTERBEDATUM 16 Dezember 1940STERBEORT Rahnitz Hellerau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Heinich amp oldid 217864773