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Gunther Leupolt 10 Mai 1922 in Reichenau in Sachsen 27 Februar 2017 in Bautzen 1 2 war ein deutscher Padagoge Studienrat und Autor heimatgeschichtlicher Literatur der Oberlausitz Er war der Direktor mit der langsten Amtszeit 1950 1970 der Grund Mittel und Polytechnischen Oberschule POS Johann Heinrich Pestalozzi der Stadt Neusalza Spremberg heute Landkreis Gorlitz Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Pragendes padagogisches Schaffen 1 2 Heimatforscher und Ortschronist 2 Werke Auswahl 3 Literatur Auswahl 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGunther Leupolt wurde wahrend der Zeit der Weimarer Republik als Sohn des Schulleiters Oskar Leupolt 1891 1936 und seiner Ehefrau Helene geboren Die Wurzeln der gutgestellten burgerlichen Familie reichen in der oberlausitzer Kleinstadt Reichenau bis zum Jahr 1530 zuruck Mehr als 1000 Namen sind in ihrem Stammbaum vertreten Die familiaren Verhaltnisse ermoglichten Leupolt eine profunde Schulbildung Er besuchte in den Jahren von 1932 bis 1941 das Realgymnasium in Zittau und die Oberschule in Lobau und erwarb das Abitur Zwei Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges im Kriegsjahr 1941 wurde der Abiturient bei der Kriegsmarine eingezogen und kam als Matrose zunachst auf einen Sperrbrecher spater auf ein Minensuchboot die in dem damals von der Wehrmacht besetzten franzosischen Kriegshafen Brest stationiert waren Nach Kriegsende vertrieb die polnische Armee am 22 Juni 1945 die alteingesessenen Deutschen darunter die Grossfamilie der Leupolts aus Reichenau das nun polnisch wurde Gunther Leupolt geriet in jenem Jahr mit seinem Schiff im schottischen Hafen Edinburgh in englische Gefangenschaft Aus der Internierung alsbald entlassen gelangte der 23 Jahrige auf Umwegen uber Westfalen in der Britischen Besatzungszone BBZ schliesslich zu Verwandten nach Cunewalde in seiner Heimat Oberlausitz Der ehemalige Seemann musste sich in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone SBZ vollig neu orientieren und eine berufliche Existenz aufbauen Pragendes padagogisches Schaffen Bearbeiten Da im Nachkriegsdeutschland insbesondere in der SBZ Neulehrer fur die demokratische Erziehung der Jugend benotigt wurden entschied er sich wie einst sein Vater fur den Lehrerberuf Deshalb bewarb sich Gunter Leupolt an der am 1 Januar 1946 in der oberlausitzer Gemeinde Lauba bei Lobau gegrundeten Heimschule fur Neulehrer und qualifizierte sich in mehrmonatigen padagogischen Kursen fur den Schuldienst Anschliessend wurde er als Neulehrer im benachbarten Lawalde und in Cunewalde eingesetzt Nach der Grundung der DDR am 7 Oktober 1949 und den damit im Kontext aufgebauten sozialistischen Strukturen so auch in der Bildungspolitik erhielt Gunther Leupolt eine leitende padagogische Funktion Der Schulrat des damaligen Kreises Lobau berief den Neulehrer mit Beginn des Schuljahres 1949 50 am 1 September 1950 zum Leiter bzw Direktor der Grund und Mittelschule spater POS Johann Heinrich Pestalozzi der Stadt Neusalza Spremberg Damit ubernahm er eine fur damalige Verhaltnisse grosse und moderne Schule einen Neubau aus dem Jahr 1928 Seine Amtsfuhrung wahrte von 1950 bis 1970 In diesen zwanzig Jahren pragte Gunther Leupolt als Schuldirektor massgeblich das kommunale Bildungswesen Zugleich ubte er wahrend dieser Zeit die ehrenamtliche Tatigkeit eines Stadtverordneten in Neusalza Spremberg aus Fur sein unermudliches padagogisches Wirken erhielt er 1970 die Pestalozzi Medaille fur treue Dienste in Silber und den Ehrentitel Studienrat StR verliehen Danach wurde Gunther Leupolt in die Funktion des Direktors der Zentralschule des Ministeriums fur Glas und Keramikindustrie der DDR MfGuK in Neusalza Spremberg Ortsteil Neuspremberg berufen die er bis zum Eintritt in das Rentenalter Ende 1988 ausubte Die Zentralschule unterstand direkt der Abteilung Kader und Bildung dieses Ministeriums unter Minister Werner Greiner Petter Heimatforscher und Ortschronist Bearbeiten Neben seinen verantwortlichen Tatigkeiten in Beruf und Gesellschaft widmete er sich engagiert der weiteren Erforschung der Lokalgeschichte Neusalza Sprembergs und der Regionalgeschichte der Oberlausitz So ubernahm er im April 1984 das verwaiste Amt des Vorsitzenden der Kultur und Heimatfreunde Neusalza Spremberg des Kulturbundes spater Kultur und Heimatfreunde e V dem er ebenfalls zwanzig Jahre aktiv und schopferisch bis Mai 2004 nachkam Zugleich wurde er einer der Initiatoren fur die Wiedergrundung des traditionsreichen Oberlausitzer Heimatverbandes Lusatia vom Jahre 1905 am 21 Oktober 1995 in Zittau Aus Gunther Leupolts Feder stammen zahlreiche und beachtenswerte Beitrage zum Brauchtum zur Geschichte und zu geschichtlichen Personlichkeiten der Oberlausitz die sich in verschiedenen Publikationsorganen der Region widerspiegeln Gunther Leupolt lebte und wohnte mit seiner Frau Elise seit 1950 in der Spreestadt Neusalza Spremberg Am 16 August 2013 begingen beide die Eiserne Hochzeit Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor Seit dem Tod seiner Frau im Februar 2015 verbrachte er seinen Lebensabend in der Seniorenwohnanlage Am Spreepark Neusalza Spremberg Er war Ehrenvorsitzender der Kultur und Heimatfreunde Neusalza Spremberg e V und des Lusatia Verbandes e V Zittau Am 27 Februar 2017 verstarb er im Alter von fast 95 Jahren in einem Bautzener Pflegeheim Seine Ruhestatte fand er auf dem Bergfriedhof Lindenberg in Neusalza Spremberg Werke Auswahl BearbeitenGunther Leupolt u a Entwicklung der Stadt Neusalza Spremberg Geschichtliche Zeittafel Neusalza Spremberg M Voigt 1992 Aus dem Ehrenbuch des Lusatia Verbandes Festvortrag anlasslich der Wiedergrundung des Lusatia Verbandes am 21 Oktober 1995 in Zittau In Lusatia Hefte Bautzen Neusalza Spremberg Heft 1 1997 S 6 12 Forderer heimatlichen Schrifttums Der Verlag der Oberlausitzer Heimatzeitung in Reichenau In Oberlausitzer Hausbuch OLH Bautzen Lusatia Verlag 1998 S 147 150 mit Dankmar Kaden und Uwe Knappe Geschichtlicher Abriss der Pestalozzischule Neusalza Spremberg 1928 1998 Herausgabe anlasslich des 70 Schuljubilaums im Juli 1998 von Pestalozzischule und Stadtverwaltung Neusalza Spremberg Neusalza Spremberg M Voigt 1998 Geschichte des Reiterhauses in Neusalza Spremberg In Ebda Heft 3 1999 S 4 12 Aus Neusalza kamen Karl May Karasek und Stulpner Karl In Oberlausitzer Hausbuch 1999 Bautzen 1998 S 155 157 3 Abb Erinnerungen an den Lusatia Vorsitzenden Curt Heinke anlasslich seines 70 Todestages Ostern 2004 In Bibliotheksjournal der Christian Weise Bibliothek Zittau Heft 30 2003 S 16 19 Geschichte und Geschichten aus Neusalza Spremberg Hrsg Kultur und Heimatfreunde Neusalza Spremberg e V Bande 1 3 Bearbeitung u Zusammenstellung Gunther Leupolt Neusalza Spremberg M Voigt 1 1999 2 2004 3 2007 Auftakt und Hohepunkte des 70 Jubilaums der Pestalozzischule Neusalza Spremberg In Geschichte und Geschichten aus Neusalza Spremberg Band 2 2004 S 75 78 25 Jahre Mittellausitzer Berglandtour In Lusatia Hefte Heft 9 2005 S 15 18 Die Reichenauer Leupolts In Oberlausitzer Heimatblatter OHB Heft 7 2005 S 12 16 Aufstieg und Fall eines Sudlausitzer Bahnhofs In Oberlausitzer Hausbuch 2007 Bautzen 2006 S 144 145 1 Abb Bahnhof Neusalza Spremberg Der geachtete Tribun eines Vertriebenendorfes In Ebda Heft 26 2010 S 40 42 Isergebirgswanderungen In Geschichte und Geschichten aus Neusalza Spremberg Band 4 Hrsg u bearb von Gunter Hensel Kultur und Heimatfreunde Neusalza Spremberg e V und Interessengemeinschaft Ortsgeschichte IGO Neusalza Spremberg 2011 S 94 102 Grenzbeziehungen Die Deutsch Tschechische Grenze nach dem 2 Weltkrieg In Ebda S 103 108 Literatur Auswahl BearbeitenJana Ulbich Lausitzer Familiengeschichten Die Leupolts Mehr als 1000 Namen im Stammbaum In Sachsische Zeitung Dresden Lobauer Zeitung Ausgabe vom 14 Oktober 2008 S 7 Gunter Hensel Ehrung fur Gunther Leupolt In Geschichte und Geschichten aus Neusalza Spremberg Band 2 Neusalza Spremberg M Voigt 2004 S 109 112 Gunter Hensel Die Oberlausitz im Herzen zum 85 Geburtstag von Gunther Leupolt eine Oberlausitzer Institution In Lusatia Hefte Bautzen Neusalza Spremberg Heft 11 2007 S 24 26 Gunter Hensel Gluckwunsche fur Gunther Leupolt zum 90 Geburtstag In Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft fur die Stadt Neusalza Spremberg mit dem Ortsteil Friedersdorf sowie den Gemeinden Durrhennersdorf und Schonbach 17 2012 5 S 7 Gunter Hensel Gunter Paulik Matthias Lehmann Ein rastloses Herz hat aufgehort zu schlagen Nachruf fur Gunther Leupolt 10 Mai 1922 27 Februar 2017 In Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft fur die Stadt Neusalza Spremberg mit dem Ortsteil Friedersdorf sowie den Gemeinden Durrhennersdorf und Schonbach Jg 22 2017 H 4 April S 6 7 1 Portrat gekurzte Fassung von Frank Nurnberger in Oberlausitzer Familien Kalenderbuch 2018 Oberlausitzer Verlag Spitzkunnersdorf 2017 S 9 Lutz Mohr Gunther Leupolt 1922 2017 Lehrer von kommunalen Generationen In Oberlausitzer Familien Kalenderbuch Jg 31 2023 Zittau Dittelsdorf Oberlausitzer Verlag 2022 S 102 108 mehr Anm und Abb Auswahl von Publ G L und 2 Gedichten des Autors ISBN 978 3 946795 65 0 o V Lehrer Forscher und Chronist Mit Gunther Leupolt verliert Neusalza Spremberg eine pragende Personlichkeit In Sachsische Zeitung Lobauer Zeitung Ausgabe vom 28 Marz 2017 S 14 1 PortratEinzelnachweise Bearbeiten Traueranzeige Leupolt war Lehrer Forscher und Chronist In Sachsische Zeitung 27 Marz 2017 abgerufen am 12 Juli 2017Normdaten Person GND 1033934968 lobid OGND AKS VIAF 300276734 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leupolt GuntherKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge Studienrat und Autor heimatgeschichtlicher Literatur der OberlausitzGEBURTSDATUM 10 Mai 1922GEBURTSORT Reichenau in Sachsen Amtshauptmannschaft ZittauSTERBEDATUM 27 Februar 2017STERBEORT Bautzen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther Leupolt amp oldid 230232120