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Xiva oder Chiwa auch Khiva kyrillisch Hiva persisch خيوه DMG Ḫiwa ist eine Oasenstadt in Usbekistan mit zahlreichen Zeugnissen der Vergangenheit Ichan Qalʼa der historische Stadtkern von Xiva wurde 1990 in das UNESCO Welterbe aufgenommen XivaHivaKalta Minor in der Altstadt von XivaKalta Minor in der Altstadt von XivaBasisdatenStaat Usbekistan UsbekistanProvinz XorazmKoordinaten 41 23 N 60 22 O 41 378333333333 60 363888888889 98 Koordinaten 41 22 42 N 60 21 50 OXiva Usbekistan XivaHohe 98 mEinwohner 89 500 2017 Telefonvorwahl 998 6222 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Infrastruktur 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenXiva liegt in der Provinz Xorazm auch Choresm und Choresmien genannt Es ist eine kreisfreie Stadt und zudem Hauptstadt eines gleichnamigen Bezirkes Xiva liegt zusammen mit der Stadt Urganch in der Oase Choresm Die Stadt liegt westlich des Amudarja an der alten Seidenstrasse Das Klima ist ausgepragt kontinental Die Stadt hat 89 500 Einwohner Stand 1 Januar 2017 Geschichte BearbeitenGeschichtlich kam der Stadt durch ihre Lage am Verbindungsweg zwischen Indien und Europa stets eine strategische Bedeutung zu Im 6 Jahrhundert v Chr gegrundet wurde Xiva 712 n Chr im Laufe der islamischen Expansion von arabischen Streitkraften erobert was zur Verbreitung des Islam fuhrte Im 10 Jahrhundert war Xiva bereits eine bedeutende Handelsstadt in Choresm Der arabische Reisende und Geograph al Maqdisi der das Land im gleichen Jahrhundert bereiste schrieb Chiwa liegt am Rande der Wuste Es ist eine grosse Stadt mit einer bedeutenden Freitagsmoschee 1220 eroberten die Heerscharen Dschingis Khans und 1388 diejenigen Timur Lenks die Stadt Erst Anfang des 17 Jahrhunderts wurde die Stadt Xiva Hauptstadt des 1511 in Choresmien gegrundeten Khanats Chiwa des Nachfolgers des alten historischen Reiches Choresm Bei den haufigen Belagerungen wurden die Befestigungsanlagen der Stadt ofters zerstort Letztmals geschah dies im Jahre 1740 als Chiwa vom persischen Schah Nadir erobert wurde und das Khanat fur kurze Zeit Bestandteil des Perserreiches war nbsp Angriff der Russen auf XivaAufgrund der Entdeckung von Gold am Oxusufer in der Regierungszeit Peter I von Russland 1682 1725 brach eine 4000 Mann starke bewaffnete Handelsexpedition in das Gebiet unter Fuhrung von Prinz Alexander Bekowitsch Tscherkasski auf Als sie Xiva erreicht hatte gewahrte der Chan ihr in angeblich friedfertiger Absicht Einlass in die Stadt lockte sie aber damit in einen Hinterhalt Bis auf wenige Uberlebende wurde die gesamte Expedition inklusive Prinz Bekowitsch Tscherkasski vernichtet Peter der Grosse der in Kriege mit dem Osmanischen Reich und Schweden verwickelt war unternahm nichts Zu dieser Zeit war Xiva ein Zentrum des Sklavenhandels Ende des 17 Jahrhunderts begann auch deutsche Einwanderung in das Furstentum In Chiwa erinnert heute ein Museum an die ortlichen Deutschen 1 Zar Paul I von Russland unternahm ebenfalls einen Versuch die Stadt zu erobern scheiterte aber und musste sich zuruckziehen Zar Alexander I liess der Stadt Ruhe die Zaren Alexander II und Alexander III unternahmen erneut verschiedene Eroberungsversuche Im Jahre 1873 wurde Chiwa schliesslich von russischen Truppen eingenommen und der Chan von Xiva erkannte die zaristische Oberhoheit an Von 1920 bis 1925 war Xiva Hauptstadt der Volksrepublik Choresmien Die Grossoase Choresmien wurde hernach zwischen Usbekistan und Turkmenistan aufgeteilt Anschliessend war die Stadt Teil der Usbekischen Sozialistischen Sowjetrepublik innerhalb der Sowjetunion seit 1991 gehort sie zum souveranen Staat Usbekistan 1997 feierte Usbekistan das 2500 jahrige Bestehen der Stadt Xiva Wirtschaft BearbeitenDie Stadt besitzt keramische und Textilindustrie unter anderem Seidenweberei Bekleidungs und Teppichherstellung Der Tourismus spielt eine erhebliche Rolle insbesondere auch fur das ortliche Handwerk Keramik und Fellmutzenherstellung Eine typische klassische Teppichart ist der sogenannte Chiwa Bedeutende kulinarische Produkte sind Xivaer Melonen und Maulbeermarmelade Infrastruktur BearbeitenNach Xiva zweigt westlich des Bahnhofs von Urganch an der Bahnstrecke Makat Farap eine im Herbst 2018 in Betrieb genommene Stichstrecke ab Das neue Bahnhofsgebaude fur den Personenverkehr wurde 2019 in Betrieb genommen 2 Seit 1998 ist Xiva ausserdem durch eine 36 3 km lange Uberlandlinie des Oberleitungsbusses Urganch mit der Nachbarstadt und deren Flughafen verbunden Ein Kanalsystem sichert die Baumwollproduktion ab Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramablick von der Zitadelle Konya Ark Sehenswert sind die zahlreichen Baudenkmaler aus der glanzvollen Vergangenheit der Stadt besonders der Palast Tasch Hauli ein Meisterwerk der choresmischen Architektur die beeindruckende Festung Konya Ark und die Gedenkstatte Pahlawan Mahmud Das Minarett Kalta Minor wurde 1852 errichtet und sollte einmal mit uber 70 m das hochste der islamischen Welt werden kam aber uber die Hohe von 26 m nicht hinaus Seit 1967 ist Xiva Museumsstadt seit 1990 steht die Altstadt Ichan Qalʼa unter Schutz der UNESCO und gehort damit zum Weltkulturerbe der Menschheit Historische Bauwerke in der Altstadt und somit Teil des Welterbes sind nbsp Der Haremshof in Tasch Hauli nbsp Die westlichen Aussenmauern Konya Arks mit dem Turm Ak Scheich BoboStadtbefestigung Itchan Kalas die fast die gesamte Altstadt umschliessende Stadtmauer und die vier Stadttore im Osten Palvan Darvaza von 1221 im Westen Ata Darvaza von 1920 im Suden Tash Darvaza und im Norden Bagha Darvaza beide 1830 Konya Ark Zitadelle im Westen der Altstadt Tasch Hauli Palast des Khans im Osten Gedenkstatte Pahlawan Mahmud mit dem Heiligengrab Pahlawan Mahmunds und der Nekropole der Khane von Chiwa Mausoleum Said Ala ad Din Dschuma Moschee Freitags oder Grosse Moschee im Zentrum Ak Moschee auch Weisse Mosche im Osten Kalta Minor unvollendetes Minarett mit blauen Keramikfliesen Minarett der Dschuma Moschee Minarett Islam Khodja verschiedene Medresen Medrese Alla Kuli Khan Medrese Churdshum Medrese Islam Khodja Medrese Kutlug Murad Inak Medrese Muhammad Amin Khan Medrese Muhammad Rahim Khan Komplex Said Scheliker Bei unmittelbar vor der Altstadt bestehend aus Moschee Medrese und Minarett Badehaus Anush Khan neben der Ak Moschee Tim Handlerpassage Basar im Osten der Altstadt von 1832 Kuli Khan Karawanserei von 1832 Personlichkeiten BearbeitenMuhammad ibn Musa al Chwarizmi Mathematiker Astronom und Geograph auf den der Begriff Algorithmus zuruckgeht Abu r Raiḥan Muḥammad ibn Aḥmad al Biruni 973 1048 Naturwissenschaftler Geograph Astronom Historiker Pahlawan Mahmud 1247 1326 Ringer Dichter Philosoph und Sufi Lehrer als Heiliger verehrt Said Muhammad Rahim II 1863 bis 1910 Khan von ChiwaSiehe auch BearbeitenListe der Stadte in UsbekistanLiteratur BearbeitenYuri Bregel An Historical Atlas of Central Asia Handbuch der Orientalistik Abt 8 Handbook of Uralic studies 9 Brill Leiden u a 2003 ISBN 90 04 12321 0 S 84 f mit Tafel 42 Stadtplan von Xiva im 19 Jahrhundert Hermann Vambery Man nannte mich Reschid Efendi Reisen in Mittelasien Bearbeitet und herausgegeben von Sigrid Troger Brockhaus Leipzig 1990 ISBN 3 325 00293 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Xiva Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Architekturdenkmaler von Xiva mit Photogalerien von Bernhard Peter In kultur in asien de Die Altstadt Itchan Kala auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Fotografischer Spaziergang durch Xiva In englishrussia comEinzelnachweise Bearbeiten Svetlana Kim Pacher Auf Spurensuche in Zentralasien Die Verwaisung und Wiederbelebung der deutschen Gemeinschaft und ihres Erbes in Usbekistan In Kulturkorrespondenz ostliches Europa Band 2022 Nr 1428 S 27 29 NN Republic of Uzbekistan New Way in the Developement and Progress In OSJD Bulletin 3 2019 S 1 15 11 Verwaltungsgliederung der Provinz Xorazm Bezirksfreie Stadte Pitnak Urganch XivaBezirke Bogʻot Gurlan Hazorasp Qoʻshkoʻpir Shovot Urganch Xiva Xonqa Yangiariq Yangibozor Normdaten Geografikum GND 5527280 0 lobid OGND AKS LCCN n83052764 VIAF 130221816 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Xiva amp oldid 236570658