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Die Chamaver auch Chamaven lateinisch Chamavi griechisch oἱ Kamayoi waren ein westgermanischer Stamm der schliesslich in den Franken aufging Das romische Gallien und rechtsrheinische Germanien um das Jahr 70 n Chr Ursprunglich scheinen sie nordlich der Lippe im rechtsrheinischen Raum gesiedelt zu haben doch verlagerte sich ihr Stammsitz im 1 Jahrhundert v Chr offenbar Ihr neues Siedlungsgebiet am Niederrhein in dem einst die Brukterer gesiedelt hatten grenzte Tacitus zufolge im 1 Jahrhundert n Chr an die germanischen Stamme der Angrivarier und Dulgubnier 1 In spatantiken Quellen tauchen die Chamaver dann wieder auf Die romischen Kaiser Constantius I und Konstantin schlugen die Chamaver die Mitte des 4 Jahrhunderts nach Westen auf romisches Territorium vorstiessen Sie wurden von Julian geschlagen und schlossen Frieden Ende des 4 Jahrhunderts flammten die Kampfe aber wieder auf nachdem frankische Stamme die Romer uberfallen hatten Daruber berichtet der Geschichtsschreiber Sulpicius Alexander in einem heute verlorenen Geschichtswerk dessen Schilderungen aber von Gregor von Tours im 6 Jahrhundert verarbeitet wurden 392 kam es demnach zu einer romischen Strafexpedition unter dem Kommando Arbogasts der selbst Franke war aber als romischer magister militum fungierte Die Romer verwusteten dabei das Gebiet der Chamaver In den spatantiken Quellen wurden die Chamaver neben ihrer Eigenbezeichnung auch als Franken bezeichnet Sie scheinen aber eine gewisse Eigenidentitat bewahrt zu haben bevor sie in spateren Quellen so bei Gregor von Tours allgemein zu den Franken gerechnet wurden Im Fruhmittelalter lebte ihr Name in der Bezeichnung Hamaland in der Region um Deventer fort 2 Eine auf das Recht eines frankischen Stammes bezogene Rechtsaufzeichnung aus der Karolingerzeit ist seit Mitte des 19 Jahrhunderts als Lex Francorum Chamavorum bekannt 3 Datiert wird sie auf 802 803 und umfasst den frankischen Vorbildern der leges Ripuaria und Salica folgend unter anderem Straf und Sanktionsrecht zum Zwecke der Einfuhrung in der Region Hamaland 4 Der Name Chamaver wird in dem Text der auch bekannt ist als Ewa oder Euua ad Amorem selbst jedoch nicht erwahnt Veranlasst wurde sie von Karl dem Grossen Literatur BearbeitenGunter Neumann Harald von Petrikovits Chamaver In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 4 Walter de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006513 4 S 368 370 Ruth Schmidt Wiegand Lex Francorum Chamavorum In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 18 Walter de Gruyter Berlin New York 2001 ISBN 3 11 016950 9 S 317 f zahlungspflichtiger Onlineartikel Ulrich Nonn Die Franken Kohlhammer Stuttgart 2010 S 19f Alexander Sitzmann Friedrich E Grunzweig Altgermanische Ethnonyme Ein Handbuch zu ihrer Etymologie unter Benutzung einer Bibliographie von Robert Nedoma Herausgegeben von Hermann Reichert Philologica Germanica Band 29 Fassbaender Wien 2008 ISBN 978 3 902575 07 4 S 86 89 Erich Zollner Geschichte der Franken bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts C H Beck Munchen 1970 S 271 Index siehe Chamaven Weblinks BearbeitenLex Francorum Chamavorum im LegIT Projekt Digitale Erfassung und Erschliessung des volkssprachigen Wortschatzes der kontinentalwestgermanischen Leges barbarorum in einer Datenbank Anmerkungen Bearbeiten Tacitus Germania 33f Ulrich Nonn Die Franken Stuttgart 2010 S 20 Ausgabe im Rahmen der Monumenta Germaniae Historica ubersetzt in Karl August Eckhardt Gesetze des Karolingerreiches 714 911 Germanenrechte 2 VII Recht der chamavischen Franken Weimar 1934 Ruth Schmidt Wiegand Lex Francorum Chamavorum In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 18 Walter de Gruyter Berlin New York 2001 ISBN 3 11 016950 9 S 317 f hier S 318 zahlungspflichtiger Onlineartikel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chamaver amp oldid 237810112