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Carl Joseph Schroeter auch Karl Joseph Schroeter 19 Dezember 1855 in Esslingen am Neckar 7 Februar 1939 in Zurich war ein deutscher und Schweizer Botaniker Universitatsprofessor und Pionier des Natur und Landschaftsschutzes sowie einer der Begrunder der Geobotanik Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Schrot Carl Schroeter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Ehrungen 3 1 Ehrendoktorate 3 2 Dedikationen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchroeter der in Wurttemberg aufwuchs und in Stuttgart die Schule besuchte kam schon in jungen Jahren mit seiner Familie nach Zurich Fluntern Sein Vater Moriz Julius war Professor am Polytechnikum in Zurich und verstarb bereits 1867 Zusammen mit seiner Mutter und seinen Geschwistern bekam Carl Schroeter 1868 die schweizerischen Burgerrechte in Fluntern Carl Schroeter studierte ab 1874 Naturwissenschaften an der ETH Zurich und war dort unter anderem Schuler von August Wilhelm Eichler Systematik Carl Cramer Botanik Johann Jakob Fruh Geographie Oswald Heer Palaontologie sowie Albert Heim Geologie der Alpen Er erwarb 1876 mit einer Arbeit uber Die Gymnospermen an sich und mit Rucksicht auf ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu Angiospermen und Kryptogamen das Diplom eines Fachlehrers fur Naturwissenschaften Nach der Habilitation 1878 im Fach Botanik arbeitete er zunachst als Mitarbeiter von Karl Cramer und wurde 1883 zum Professor fur Botanik an der ETH Zurich ernannt Schroeter gilt als einer der Begrunder der okologischen Geobotanik Sein Hauptarbeitsgebiet war die Alpenbotanik uber die er sein Hauptwerk Das Pflanzenleben der Alpen schrieb das in zwei Auflagen 1908 bzw 1926 erschienen ist und in dem er vor allem standortsokologische und biozonologische Phanomene Die Alpenblumen und ihre Bestauber beschrieb Zudem beschaftigte sich Schroeter in seinen Vorlesungen und Veroffentlichungen mit Problemen der Land und Forstwirtschaft Bedeutsam fur die Alpen Landwirtschaft war seine enge wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Friedrich Gottlieb Stebler auf dem Gebiet des Futterpflanzenbaus Schroeter beteiligte sich an der ersten systematischen naturwissenschaftlichen Erforschung des Bodensees zu der er zwei Beitrage in den Bodensee Forschungen beisteuerte Graf Eberhard von Zeppelin und der Verein fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung hatten dieses Unternehmen angeregt es wurde von 1886 an von den funf Uferstaaten parallel zur ersten exakten Vermessung des Sees durchgefuhrt 1 Mehrere seiner Schuler wurden spater selbst beruhmte Botaniker unter anderen Heinrich Brockmann Jerosch Marie Brockmann Jerosch Albert Frey Wyssling Walo Koch und Eduard Rubel Josias Braun Blanquet der sich autodidaktisch in die Alpenbotanik einarbeitete hatte fruh Kontakt mit Carl Schroeter der seine Arbeit stark beeinflusste 1902 fuhrte Schroeter die Begriffe Autokologie und Synokologie in die Wissenschaft ein Zahlreiche Forschungsreisen fuhrten ihn nicht nur in fast alle europaischen Landschaften sondern auch auf die Kanaren 1908 sowie nach Nord und Sudafrika 1910 In den Jahren 1888 1889 unternahm Schroeter eine Forschungsreise die ihn uber die USA nach Hawaii das Japanische und Chinesische Kaiserreich Singapur Niederlandisch Indien und Ceylon fuhrte deren Vegetation er eingehend studierte und uber die er in zahlreichen Vortragen und Veroffentlichungen berichtete Carl Emanuel Burckhardt studierte bei Schroeter wechselte jedoch zur Geologie Bis ins hohe Alter war er eng mit dem Naturschutz verbunden und dabei in mehreren Kommissionen vertreten So war er ab 1906 Mitglied der Schweizerischen Naturschutzkommission unter Paul Sarasin und von 1919 bis 1924 Prasident der Zurcher Naturschutzkommission Zusammen mit Johann Coaz setzte er sich um 1906 nachdrucklich fur die Grundung des Nationalparks Val S charl Graubunden ein Sein Buch uber die Moore der Schweiz zusammen mit J J Fruh beschaftigt sich unter anderem auch mit dem praktischen Naturschutz in Mooren Als einer der ersten Hochschullehrer seiner Zeit setzte er sich fur die Popularisierung der Wissenschaft ein So hatte er wesentlichen Anteil an der Grundung und Entwicklung der Volkshochschule Zurich und wurde 1920 deren erster Prasident Seine Tochter Anna heiratete 1912 Ernst Howald Mitgliedschaften BearbeitenSchroeter war Mitglied und korrespondierendes Mitglied einer Reihe von wissenschaftlichen Gesellschaften weltweit Membre associe der Soc Royale de Botanique de Belgique Ehrenmitglied Schweizer Bund fur Naturschutz Auswartiges Mitglied Societas Scientiarum Fennica Helsingfors Korrespondierendes Mitglied der Botanical Soc of America Korrespondierendes Mitglied Nederlandsche Botanische Vereeniging Mitglied der Royal Irish Academy Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Ordentliches Mitglied Societas Scientiarium Upsaliensis Utlandsk Goteborgs Kungl Vetenskaps och Vitterheds Samhalle Mitglied Societas Linnaeana Londonensis Ehrenmitglied Botanical Soc of Edinburgh Membre associ Soc Botanique de Pologne Ehrenmitglied Naturf Ges zu Basel Ehrenmitglied Societas pro Fauna et Flora Fennica Ehrenmitglied British Ecological Soc Ehrenmitglied Deutsche Botanische Ges Mitglied Math Naturw Klasse der Norske Videnskaps Akademi i OsloEhrungen BearbeitenEhrendoktorate Bearbeiten Ehrendoktor der Mathemat u Phys Fakultat der Universitat Amsterdam Doctor der Landwirtschaft e h der Landwirtschaftlichen Hochschule Bonn Poppelsdorf Ehrendoktor der Universitat Genf Dr phil h c der Universitat Bern Dr oec publ h c der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Ehrendoktor der University of CambridgeDedikationen Bearbeiten Nach ihm benannt ist die Pflanzengattung Neoschroetera Briq aus der Familie der Jochblattgewachse Zygophyllaceae und die Moosgattung Schroeterella Herzog 2 Gottfried Huber Pestalozzi benannte die Algenart Actinastrum schroeteri nach Schroeter Schriften Auswahl Bearbeiten1889 Die besten Futterpflanzen Abbildungen und Beschreibungen nebst Angaben uber Kultur landwirtschaftlichen Wert Samen Gewinnung Verunreinigungen Verfalschungen etc mit Friedrich Gottlieb Stebler 1894 Samen Haare von Gossypium hirsutum Das St Antonierthal im Prattigau in seinen wirtschaftlichen und pflanzengeographischen Verhaltnissen Orell Fussli Zurich 1895 e rara 1896 Die Vegetation des Bodensees Bodensee Forschungen 9 Abschnitt Teil 1 mit Otto Kirchner 1898 Fuhrer durch die Quaianlagen in Zurich mit A Usteri 1902 Die Vegetation des Bodensees enthaltend die Characeen Moose und Gefasspflanzen Bodensee Forschungen 9 Abschnitt Teil 2 darin Pragung der Begriffe Autokologie und Synokologie 1904 Die Moore der Schweiz mit Johann Jakob Fruh 1904 Botanische Exkursionen im Bedretto Formazza und Bosco Tal 1906 Lebensgeschichte der Blutenpflanzen Mitteleuropas mit Oskar von Kirchner und Ernst Loew 1908 Das Pflanzenleben der Alpen Eine Schilderung der Hochgebirgsflora 1 Aufl 1910 Phytogeographische Nomenklatur Charles Flahault 1912 Vom Mittelmeer zum Nordrand der Sahara eine botanische Fruhlingsfahrt nach Algerien mit Martin Rikli 1916 Programme fur geobotanische Arbeiten mit Eduard Rubel und Heinrich Brockmann Jerosch 1918 Uber die Flora des Nationalparkgebietes im Unterengadin 1923 Pflanzengeographischer Exkursionsfuhrer fur eine botanische Exkursion durch die Schweizer Alpen Zurich Pilatus Domleschg Nationalpark Berninagebiet Puschlav Tessin Wallis Berner Oberland mit Eduard Rubel 1926 Das Pflanzenleben der Alpen Eine Schilderung der Hochgebirgsflora 2 Aufl mit Marie und Heinrich Brockmann Jerosch August Gunthart und Gottfried Huber Pestalozzi 1932 Kleiner Fuhrer durch die Pflanzenwelt der Alpen 1932 Eine Exkursion ins Chichibugebirge Japans 1898 1936 Flora des Sudens d h Insubriens des suedlichen Tessins und Graubundens und des Gebietes der oberitalienischen Seen Langensee bis und mit Gardasee Literatur BearbeitenEduard Rubel Carl Schroter 1855 1939 Zurich 1940 103 Neujahrsblatt zum Besten des Waisenhauses in Zurich fur 1940 m Bild u Schriftenverzeichnis Carl Schroter Dienstnachlass Manuskripte Korrespondenz biographische Dokumente Fotografien von Reisen und Exkursionen Zurich Wissenschaftshistorische Sammlungen der ETH Bibliothek 1994 Handschriften und Autographen der ETH Bibliothek 206 doi 10 3929 ethz a 000968089 Ruedi Weidmann Dokumentierte Landschaft Die Fotoarchive von Carl Schroter und des Geobotanischen Instituts Rubel Bilderwelten Fotografien aus dem Bildarchiv der ETH Bibliothek Band 7 Scheidegger amp Spiess Zurich 2019 ISBN 978 3 85881 637 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Schroeter Botaniker Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Carl Schroeter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Carl Schroeter Botaniker beim IPNI Heinrich Zoller Carl Schroeter In Historisches Lexikon der Schweiz Portrat des Monats Memento vom 23 Februar 2008 im Internet Archive der ETH Bibliothek doi 10 3929 ethz a 005780481 PDF von Das Pflanzenleben der Alpen in der Research Collection der ETH ZurichEinzelnachweise Bearbeiten Harald Derschka Der Verein fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Ein Ruckblick auf einhundertfunfzig Jahre Vereinsgeschichte 1868 2018 In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 136 2018 S 1 303 hier S 83 f Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Normdaten Person GND 119560534 lobid OGND AKS LCCN n87817225 VIAF 102393335 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schroeter CarlALTERNATIVNAMEN Schroeter Carl Joseph vollstandiger Name Schroeter Karl JosephKURZBESCHREIBUNG deutsch schweizerischer Botaniker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 19 Dezember 1855GEBURTSORT Esslingen am NeckarSTERBEDATUM 7 Februar 1939STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Schroeter Botaniker amp oldid 229645469