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Dieser Artikel befasst sich mit dem Journalisten Carl Hirsch Zu anderen Personen siehe Karl Hirsch Carl Asriel Hirsch 8 Juni 1841 in Baisingen 23 September 1900 in Paris war ein deutscher sozialdemokratischer Journalist Carl HirschInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Die Laterne 3 Werke 4 Literatur 5 Briefnachlass 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCarl Hirsch war der Sohn des Lehrers Michael Hirsch 1799 1873 Hirsch besuchte das Lyzeum in Tubingen studierte in Eberhard Karl Universitat in Tubingen und legte das Examen als Rabbinatskandidat ab 1866 kam er nach Berlin wurde journalistisch tatig fur die von Johann Jacoby geleitete Zeitschrift Die Zukunft und erwarb die preussische Staatsburgerschaft 1868 wurde er Mitglied der Internationalen Arbeiterassociation In seiner Schrift Die Deutsche Arbeiterpartei Ihre Prinzipien und ihr Programm erlauterte Hirsch die Aufgaben der Arbeiterbewegung anhand der Vorstellungen von Ferdinand Lassalle und des Kommunistischen Manifests 1868 war Hirsch Mitglied des ADAV Auf dem Nurnberger Vereinstag des Verbandes Deutscher Arbeitervereine im September 1868 lernte er August Bebel und Wilhelm Liebknecht kennen Hirsch wurde in die Grundung der Eisenacher Partei eingebunden und veroffentlichte dazu Die Organisation der Deutschen Arbeiterpartei Im Juli 1869 wurde Hirsch zu einem von zwei Vertrauensmannern der Sozialdemokratischen Partei in Bayern gewahlt Auf dem Eisenacher Kongress hielt Hirsch auch ein Referat 1 Nachdem Bebel Liebknecht und Adolf Hepner wegen ihres Auftretens gegen den Krieg 1870 71 verhaftet worden waren wurde Hirsch verantwortlicher Redakteur des Volksstaat 2 Fur die Reichstagswahl 1871 schrieb Hirsch eine Aufsatzserie fur den Volksstaat 3 die auch als Separatdruck vertrieben wurde darin nannte er die Sozialdemokratie einen prinzipiellen Gegner der Regierung In der Auseinandersetzung mit der feindlichen Konkurrenz so z B gegen Carl Hirsch nahm August Kapell auch den Antisemitismus zur Hilfe 4 Nachdem Bebel und Liebknecht im Leipziger Hochverratsprozess im Marz 1872 5 verurteilt worden waren traf Liebknecht am 15 Juni 1872 auf der Hubertusburg Carl Hirsch der dort wegen Majestatsbeleidigung vom 2 Mai bis 1 August einsass 6 Hirsch sollte noch einen weiteren Monat wegen Beleidigung im Gefangnis verbringen entzog sich dem aber und ging im Juni 1872 nach Paris Neben seiner Tatigkeit fur sozialdemokratische Zeitungen schrieb Hirsch auch fur die Frankfurter Zeitung von Leopold Sonnemann Im Herbst 1875 besuchte er Karl Marx in London der bei Friedrich Lessner wohnte 7 Damit er weiterhin auch in Deutschland fur seine Partei tatig werden konnte ging Hirsch im Marz 1876 in Leipzig fur einen Monat ins Gefangnis 8 Im September 1878 ging Hirsch wieder nach Paris um einen Internationalen Kongress vorzubereiten Er wurde aber am 6 September verhaftet und am 9 Oktober auf Betreiben der politischen Polizei Preussens aus Frankreich ausgewiesen In Brussel gab Hirsch Die Laterne heraus die das erste illegale Organ der verbotenen Sozialdemokratischen Partei war 9 Hirsch fuhrte mit seiner Zeitung die Auseinandersetzung mit den Positionen von Johann Most und auch denen von Max Kayser Auf Vorschlag von Karl Marx sollte Hirsch die Leitung des Zurcher Sozialdemokrat ubernehmen 10 Letztlich aber lehnte Hirsch alle Vorschlage ab nach Zurich zu gehen Ab Juli 1881 hatte Hirsch wieder eine vorlaufige Aufenthaltserlaubnis fur Paris Von Paris aus schrieb Hirsch Artikel fur deutsche Zeitungen aber auch fur Jules Guesdes Egalite 11 Er heiratete am 8 Juli 1882 Lina Haschert in Paris Als Friedrich Engels am 5 August 1895 starb widmete ihm Hirsch einen Nachruf in der Rheinischen Zeitung 12 Im Marz 1896 gab Hirsch seine Redakteurstelle bei der Rheinischen Zeitung auf und ging wieder nach Paris Er starb dort an einem Nierenleiden Auf dem Lubecker Parteitag der Sozialdemokratischen Partei 1901 wurde Hirsch geehrt durch die Worte Hirsch gehort mit zu der Avantgarde der Partei 13 Die Laterne BearbeitenDie Laterne erschien vom 15 Dezember 1878 an wochentlich in Brussel Neben Carl Hirsch der der Redakteur und Herausgeber der Zeitung war schrieben Wilhelm Liebknecht Josef Dietzgen Julius Kracker und andere Sozialdemokraten Artikel fur diese Zeitung Das Format der Zeitung 6 5 10 5 cm war auf den illegalen Vertrieb abgestimmt Die Auflage betrug jeweils 1000 Exemplare Hauptsachlich wurde diese Zeitung im Rheinland und in Breslau und Umgebung vertrieben In der Laterne wurde vor allen Dingen die Bismarcksche Politik des Militardespotismus und seine Schutzzollpolitik angegriffen Die letzte Ausgabe erschien am 29 Juni 1879 da Hirsch die finanziellen Mittel ausgingen und die Herausgabe des Sozialdemokrat bevorstand 14 Werke BearbeitenDie Gegenwart Berliner Wochenschrift fur Judische Angelegenheiten Redacteur Carl Hirsch Berlin 1867 68 Die Deutsche Arbeiterpartei Ihre Prinzipien und ihr Programm Jonas Berlin 1868 Die indirekten Steuern und der Aftersozialismus In Demokratisches Wochenblatt Nr 2 Beilage vom 9 Januar 1869 Nr 4 Beilage vom 23 Januar 1869 Nr 6 Beilage vom 6 Februar 1869 und Nr 8 Beilage vom 20 Februar 1869 Der Punkt 10 des Eisenacher Programms In Demokratisches Wochenblatt Nr 44 vom 29 September 1869 Die Organisation der Deutschen Arbeiterpartei Winckler Berlin 1869 Ausfuhrliches Programm zu dem am Sonntag dem 22 August 1869 in Harzburg stattfindenden grossen sozialdemokratischen Arbeiterfest Berglein und Limbach Braunschweig o J S 8 18 Der Staat und das Genossenschaftswesen Zu Punkt X des Eisenacher Programms Sonderabdruck aus dem Volksstaat Thiele Leipzig 1870 Die Parteipresse ihre Bedeutung und Organisation Druck und Verlag der Genossenschafts Buchdruckerei Leipzig 1876 Der Normal Arbeitstag Erlautert und begrundet Selbstverlag Crimmitschau 1871 3 Aufl Berlin 1871 Zu den Reichstagswahlen Sonderabdruck aus dem Volksstaat Thiele Leipzig 1871 Die angeblichen sozialen Theorien und die wirklichen politischen Bestrebungen des Herrn Bakunin Thiele Leipzig 1872 Die Laterne Hrsg von Carl Hirsch Nr 1 26 vom 15 Dezember 1878 bis 29 Juni 1879 Goetschalck Breda i e Brussel 1878 79 DigitalisatLiteratur BearbeitenKarl Hirsch In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Band I Verstorbene Personlichkeiten J H W Dietz Nachf Hannover 1960 S 134 Rudolf Schmidt Die Haltung der Eisenacher Partei zum Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 und zur Reichsregierung widergespiegelt im Crimmitschauer Burger und Bauernfreund Staatsexamensarbeit Padagogische Hochschule Potsdam Hist Philos Fakultat 1969 Elmar Julier Hirsch Carl In Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Dietz Verlag Berlin 1970 S 209 210 Ursula Hermann Die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands und das Ausnahmegesetz Zur Auseinandersetzung um die Strategie und Taktik der Partei 1878 79 und zum Anteil der Zeitung Die Laterne In Beitrage zur Geschichte der Arbeiterbewegung Heft 4 Berlin 1973 S 606 629 Wilhelm Liebknecht Briefwechsel mit deutschen Sozialdemokraten 1862 1878 Bd 1 Hrsg u bearb von Georg Eckert Van Gorcum amp Comp Assen 1973 ISBN 90 232 0858 7 Ursula Hermann Zum Einfluss von Marx und Engels auf Carl Hirsch In Beitrage zur Marx Engels Forschung 16 Berlin 1984 S 222 228 Digitalisat Ursula Hermann Carl Hirsch Sozialdemokratischer Journalist und Mitstreiter von Marx und Engels In Gestalten der Bismarckzeit Bd II Hrsg von Gustav Seeber Akademie Verlag Berlin 1986 S 143 173Briefnachlass BearbeitenBriefe an Karl Marx sieben Briefe an Marx RGASPI Moskau Briefe an Friedrich Engels 26 Briefe an Engels IISG Marx Engels Nachlass L2393 bis L2418 Briefe von Marx und Engels an Hirsch sieben Briefe von Engels an Hirsch und dreizehn Briefe von Marx Briefwechsel Wilhelm Liebknecht B 30 drei Briefe von Liebknecht an Hirsch und C 117 58 Briefe von Hirsch an Liebknecht IISG Wilhelm Liebknecht Nachlass Briefe von August Geib an Hirsch vier Briefe IISG Kleine Korreaspondenz zwei Briefe an Carl August Schramm 12 und August 1879 IISG C A Schramm Nachlass Briefe an Eleanor Marx IISG Eleanor Marx Papers Briefwechsel August Bebel zwei Briefe IISG August Bebel Nachlass Einzelnachweise Bearbeiten Der Staat und das Genossenschaftswesen Zu Punkt X des Eisenacher Programms Der Volksstaat Nr 102 vom 21 Dezember 1870 Zu den Reichstagswahlen In Der Volksstaat 21 und 25 Januar und 1 Februar 1871 Ludger Heid Arnold Paucker Juden und deutsche Arbeitbewegung bis 1933 Tubingen 1992 S 14 Karl Heinz Leidigkeit Der Leipziger Hochverratsprozess vom Jahre 1872 Neu hrsg Rutten amp Loening Berlin 1960 Ursula Hermann 1986 S 150 Karl Marx an Friedrich Engels 25 August 1879 MEW Bd 34 S 96 Ursula Hermann 1986 S 154 siehe Sozialistengesetz Karl Marx an Friedrich Adolph Sorge 19 September 1879 MEW Bd 34 S 411 ff Jutta Regine Seidel Deutsche Sozialdemokratie und Parti Ouvrier 1876 1889 Akademie Verlag Berlin 1982 Ihre Namen leben durch die Jahrhunderte fort Kondolenzen und Nekrologe zum Tode von Karl Marx und Friedrich Engels Dietz Verlag Berlin 1983 S 304 Protokoll uber die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Berlin 1901 S 12 Dieter Fricke Die Deutsche Arbeiterbewegung Ein Handbuch uber ihre Organisation und Tatigkeit Dietz Verlag Berlin 1976 S 388 Normdaten Person GND 1054241228 lobid OGND AKS LCCN no2006130122 VIAF 85153287 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hirsch CarlALTERNATIVNAMEN Hirsch Carl Asriel vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG sozialdemokratischer JournalistGEBURTSDATUM 8 Juni 1841GEBURTSORT BaisingenSTERBEDATUM 23 September 1900STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Hirsch amp oldid 232651505