www.wikidata.de-de.nina.az
Calamus ist eine in Afrika und Asien heimische Palmengattung Es sind haufig kletternde Rattanpalmen Sie ist neben einigen anderen Gattungen der Hauptlieferant von Rattan Mit 516 Arten ist sie die artenreichste Gattung der Palmengewachse CalamusCalamus gibbsianusSystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida MonokotyledonenCommelinidenOrdnung Palmenartige Arecales Familie Palmengewachse Arecaceae Gattung CalamusWissenschaftlicher NameCalamusL Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Blatter 1 2 Blutenstande 1 3 Bluten 1 4 Fruchte und Samen 2 Verbreitung und Standorte 3 Systematik 4 Literatur 4 1 Einzelnachweise 5 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Vertreter sind ausserst variabel Die meisten Arten sind kletternde Palmen manche sind auch stammlos acauleszent oder aufrecht Sie wachsen einzelstammig oder mehrstammig Sie sind mehrmals bluhend und zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch Der Stamm besitzt kurze oder lange Internodien Seitentriebe entstehen streng axillar Die Chromosomenzahl ist 2n 26 Blatter Bearbeiten Die Blatter sind gefiedert selten zweiteilig bifid Manchmal besitzen sie eine endstandige Ranke Die Blattscheiden reissen bei den acauleszenten Arten auf Im freien Bereich sind sie meist dicht bewehrt mit zerstreut oder wirtelig stehenden Stacheln Bei der Art Calamus polystachys sind die Stacheln verschrankt und bilden derart Galerien die von Ameisen besiedelt werden An der Scheidenoberflache befindet sich oft ein Indument Eine Ochrea kommt haufig vor Diese kann bei einigen Arten angeschwollen sein und Ameisen beherbergen Ein Knie ist bei den meisten kletternden Arten vorhanden Arten denen eine Ranke fehlt besitzen haufig ein Flagellum eine peitschenformige Kletterhilfe die aus einem sterilen Blutenstand hervorgegangen ist Ein Blattstiel kann fehlen oder gut ausgebildet sein Er ist unterschiedlich bewehrt Die Rhachis ist haufig mit entfernt stehenden Gruppen von ruckwarts gerichteten Stacheln besetzt Die Ranke ist so vorhanden ebenfalls mit ruckwarts gerichteten Stacheln besetzt Die wenigen bis zahlreichen Fiederblattchen sind einfach gefaltet ganzrandig nur bei Calamus caryotoides ausgebissen linealisch bis lanzettlich oder rhombisch Die beiden endstandigen Fiederblattchen konnen an ihren Innenrandern miteinander verwachsen sein Die Fiederblattchen sind unterschiedlich mit Haaren Borsten Stacheln und Schuppen besetzt Blutenstande Bearbeiten Die Blutenstande stehen axillar sind aber mit dem Internodium und der Blattscheide des nachstfolgenden Blattes verwachsen Mannliche und weibliche Blutenstande ahneln einander allerdings sind die mannlichen meist in drei Ordnungen verzweigt die weiblichen in zwei Die Blutenstande sind haufig peitschenformig sehr selten konnen sie an ihrer Spitze Wurzeln schlagen und so neue vegetative Sprosse bilden Ein Blutenstandsstiel fehlt oder kann vorhanden sein manchmal ist er sehr lang Er ist aufrecht oder hangend und unterschiedlich bewehrt Das Vorblatt ist normalerweise unauffallig zweikielig rohrig eng scheidig anliegend unterschiedlich bewehrt oder unbewehrt Selten ist es aufgeblasen papieren oder lederig Die Hochblatter an der Blutenstandsachse ahneln dem Vorblatt Sie stehen eng selten auch entfernt Sie sind unterschiedlich bewehrt meist rohrig und bleiben auch dann rohrig wenn sie aufreissen In der Achsel jeden Hochblattes entspringt ein Seitenzweig erster Ordnung oder eine Teilinfloreszenz Diese ist haufig ein Stuck mit der Blutenstandsachse verwachsen selten bricht sie durch das Hochblatt durch Die Seitenachse erster Ordnung tragt ein zweikieliges rohriges Vorblatt und annahernd zweireihig subdistich stehende rohrige Hochblatter die unbewehrt oder verschieden bewehrt sind In den Achseln stehen die Seitenachsen zweiter Ordnung die meist mit der Seitenachse erster Ordnung ein Stuck verwachsen sind Die blutentragenden Achsen Rachillae sind innerhalb der Gattung sehr unterschiedlich ausgestaltet Sie konnen ausladend oder sehr kurz und gedrangt sein Sie tragen meist ein basales zweikieliges Vorblatt und auffallige meist distiche rohrige Hochblatter mit dreieckigen Spitzen die unterschiedlich bewehrt oder unbewehrt sind Sehr selten stehen die Hochblatter gedrangt und spiralig Bei den mannlichen Blutenstanden tragt ein Hochblatt eine einzelne mannliche Blute mit einer Brakteole bei den weiblichen Blutenstanden eine Triade aus zwei seitlichen weiblichen und einer zentralen sterilen mannlichen Blute Bluten Bearbeiten Die mannlichen Bluten sind symmetrisch Der Kelch ist an der Basis rohrig an der Spitze dreilappig Die Krone ist meist langer als der Kelch und in drei valvate Lappen geteilt mit Ausnahme der rohrigen Basis Es sind sechs Staubblatter vorhanden lediglich bei Calamus ornatus sind es zwolf Sie stehen an der Mundung der Kronrohre Die Filamente sind oft fleischig manchmal abrupt verschmalert Die Anthere sind medifix kurz bis lang und latrors oder intrors Das Stempelrudiment ist klein oder auch deutlich vorhanden Der Pollen ist ellipsoidisch bisymmetrisch und besitzt aquatorial liegende disulcate Keimoffnungen Die sterilen mannlichen Bluten ahneln den fertilen lediglich ihre Antheren sind leer Die weiblichen Bluten sind meist grosser als die mannlichen Der Kelch ist rohrig und schwach dreilappig Die Krone ist kaum langer als der Kelch Die sechs Staminodien stehen epipetal die Filamente sind frei oder bilden einen kurzen Ring die Antheren sind leer Das Gynoeceum besteht aus drei Fruchtblattern mit je einer Samenanlage Es ist kugelig bis ellipsoidisch und mit nach unten weisenden Schuppen besetzt Die drei Narben stehen apikal sind fleischig zuruckgebogen und stehen manchmal an einem Schnabel Die Facher sind unvollstandig Die Samenanlage stehen basal und sind anatrop Fruchte und Samen Bearbeiten Die Frucht ist normalerweise einsamig selten enthalt sie zwei oder drei Samen Die Narbenreste stehen apikal Das Exokarp ist mit regelmassigen Reihen von ruckwarts gerichteten Schuppen besetzt Das Mesokarp ist zur Fruchtreife meist dunn ein Endokarp ist nicht ausdifferenziert Der Samen besitzt eine dicke suss sauer oder adstringierend schmeckende Sarcotesta Der innere Teil des Samens ist rundlich gefurcht winkelig oder scharf geflugelt Das Endosperm ist homogen oder ruminat Der Embryo steht basal oder lateral Verbreitung und Standorte BearbeitenDie Gattung besitzt eine palaotropische Verbreitung Eine Art kommt in den humiden Tropen Afrikas vor Das weitere Areal reicht von Sudindien und Ceylon uber Burma und Sudchina uber den malaiischen Archipel bis Queensland in Australien und Fiji Die grosste Artenvielfalt erreicht sie im Gebiet der Sunda Inseln besonders auf Borneo Ein zweites Vielfaltigkeitszentrum befindet sich auf Neuguinea Die okologischen Anspruche sind sehr unterschiedlich Allerdings kommen nur wenige Arten auf saisonal trockenen Standorten wie etwa in Monsun Waldern vor und in semiariden Gebieten fehlt die Gattung vollig Einige Arten wie Calamus erinaceus kommen unter Mangroven ahnlichen Bedingungen vor Manche Arten haben sehr enge okologische Anforderungen wie etwa Sandstein oder ultrabasisches Gestein als Untergrund Calamus Arten kommen von Meeresniveau bis auf uber 3000 m so Calamus gibbsianus am Kinabalu vor Systematik BearbeitenDie Gattung Calamus wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Calamoideae Tribus Calameae und Subtribus Calaminae gestellt Die Gattung ist ziemlich sicher nicht monophyletisch die anderen Gattungen der Subtribus kommen molekulargenetischen Kladogrammen zufolge innerhalb der Gattung zu liegen Die Calaminae zerfallen demnach in drei grosse Kladen Die erste Klade umfasst einen Teil der Calamus Arten sowie die Gattung Retispatha Die restlichen drei Gattungen der Subtribus sind die Schwestergruppe der ubrigen Calamus Arten Die Gattung Calamus umfasst Mitte 2020 516 Arten 1 Eine Artenliste findet sich in der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens Kew 2 Literatur BearbeitenJohn Dransfield Natalie W Uhl Conny B Asmussen William J Baker Madeline M Harley Carl E Lewis Genera Palmarum The Evolution and Classification of Palms Zweite Auflage Royal Botanic Gardens Kew 2008 ISBN 978 1 84246 182 2 S 191 197 Einzelnachweise Bearbeiten Andrew Henderson 2020 A Revision of Calamus Arecaceae Calamoideae Calameae Calaminae Phytotaxa 445 1 1 656 DOI 10 11646 phytotaxa 445 1 1 Calamus In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 2 August 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Calamus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Calamus auf der Homepage des Fairchild Tropical Botanic Garden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Calamus Gattung amp oldid 200315152