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Die Burgruine Milnrode ist eine abgegangene Spornburg oberhalb vom Bad Hersfelder Stadtteil Asbach im Landkreis Hersfeld Rotenburg auf einem niedrigen Bergsporn im Asbachtal auf 270 m u NN im Knullgebirge Burgruine MilnrodeOberburgmauerreste der Ruine Milnrode Blick nach Norden entlang der westlichen Ringmauer Oberburgmauerreste der Ruine Milnrode Blick nach Norden entlang der westlichen Ringmauer Staat DeutschlandOrt AsbachEntstehungszeit vor 1184Burgentyp Spornburg HohenburgErhaltungszustand Graben Walle Mauerreste in neueren TeilenStandische Stellung MinisterialeBauweise BruchsteinGeographische Lage 50 51 N 9 38 O 50 842572222222 9 6325527777778 270 Koordinaten 50 50 33 3 N 9 37 57 2 OHohenlage 270 m u NHNBurgruine Milnrode Hessen Der Burgstall liegt heute mitten im Wald ohne Besiedlung in unmittelbarer Nahe am Hang der Eschenskuppe 397 m u NN Die Bundesautobahn 4 fuhrt heute in unmittelbarer Nahe uber die Asbachtalbrucke an der Burgruine vorbei Inhaltsverzeichnis 1 Burgname 2 Umgebung 3 Beschreibung 3 1 Oberburg 3 2 Zweite Ringmauer und Unterburg 4 Geschichte 5 Literatur 6 WeblinksBurgname BearbeitenDer Burgname wurde in keiner mittelalterlichen Urkunde genannt Die ersten Belege auf den ehemaligen Namen und die Besitzverhaltnisse der Burg stammen aus dem 16 Jahrhundert Hier heisst es in einer Urkunde aus dem Jahr 1578 Acker und Wiesen gelegenn bober oberhalb dem dorf Aspach zue Milnrode so etwa derenn vonn Milnrode gewessen genannt Weiterhin wurden die Ortsbezeichnungen Mylenrode zu Milnrode oder im Milnroder Grund genannt die sich dem heutigen Asbachtal zuordnen lassen In der Karte von J G Schleenstein 1704 bis 1710 tauchen die Namen Milleroder Ruck und Milleroder Grunt auf Im Asbacher Kataster von 1765 wurden die Namen Land an der Burg die oberste Burgwiese und die unterste Burgwiese genannt Auch heute noch heisst der Wiesenbereich unterhalb der Burgruine In der Burg und der Wald auf dem Gelandesporn nordlich des Halsgrabens heisst Burg Somit kann man mit einiger Sicherheit auf dem Burgnamen Milnrode und den Dienstadligen der von Milnrode als Besitzer schliessen Die Familie von Milnrode waren einflussreiche Ministeriale der Abtei Hersfeld vom 12 bis in das 14 Jahrhundert Die Herren von Milnrode waren zwischen 1430 und 1455 in Friedewald siehe Wasserburg Friedewald Motzfeld heute Ortsteil von Friedewald und Ausbach heute Ortsteil von Hohenroda begutert Die Herren von Milnrode erhielten etwa drei Jahrhunderte vorher die Burg oberhalb von Alsbach vom Abt zum Lehen deren Name dann auf die Burg uberging Somit waren sie auch in dieser Umgebung begutert Beurkundet sind die Orte Kircheim Gittersdorf heute Ortsteil von Neuenstein Asbach und Beiershausen Bei Motzfeld liegt auch eine Wustung Namens Milnrode Daher stammte die Familie ursprunglich wohl aus diesem Ort und der Ortsname ging auf den Namen der Familie uber Umgebung BearbeitenDie Gegend um die Burg war fruher dicht besiedelt Da diese Burg im Tal Niederungsburg in der Nahe von landwirtschaftlich genutztem Land und bauerlichen Siedlungen erbaut wurde ist sie eine typische Ministerialenburg Damit lasst sich noch die Nahe dieses neuen Standes der Ministerialen zur bauerlichen Bevolkerung erkennen aus denen sich der neue Stand rekrutierte Es gab in der Nahe mindestens drei Dorfer Der nachstgelegene Ort war Walgemach vermutlich ist das der Ort der urkundlich als Wallingebach bekannt ist in einem kleinen Seitental des Asbachs gelegen Weiter talaufwarts oberhalb der heutigen Asbachtalbrucke lagen zwei weitere Orte der eine hiess Emkerode der Name des anderen Ortes ist nicht bekannt Dazwischen liegt der Illersruck ein Bergrucken der in das Asbachtal abfallt was darauf hindeutet dass an seinem Fuss einmal eine Topferei existierte Iller Euler Ulner Topfer Alle diese Siedlungen waren spatestens seit dem spaten Mittelalter zu Wustungen geworden Ihre lage wurde durch Scherbenfunde ermittelt Weiterhin ist ein Gutshof Namens Schuchhof beurkundet wo er genau lag ist nicht bekannt Reste dieser Siedlungen sind heute nicht mehr sichtbar Beschreibung Bearbeiten nbsp Der Halsgraben der BurgDie Burganlage war etwa 55 Meter Lang und 23 Meter breit Der nur 15 Meter uber dem Talniveau liegende Gelandesporn wurde an der nordlichen Seite der Burg durch einen Halsgraben vom restlichen Berg getrennt Der Graben ist heute noch etwa funf Meter tief oben 19 Meter breit und etwa 80 Meter lang Sudlich des Grabens schliesst sich die rechteckige Oberbug an An der sudlichen Flanke der Oberburg etwa drei Meter tiefer an der Spitze des Gelandesporns lag die Unterburg Zwischen 1957 und 1967 fanden an der Burg Ausgrabungen statt Sie wurden unter der Leitung von Studienrat i R Heinrich Falk 1882 1966 und dem Kunsthistoriker Otto Bramm 1897 1986 geleitet Bei diesen Ausgrabungen wurden keine Vorgangerbauten festgestellt Es ist daher anzunehmen dass die Herren von Milnrode diese Niederungsburg im Auftrag des Abtes hier neu erbauten und diese daher auch nach dem Familiennamen benannt wurde Die Grundmauern der Oberburg wurden ergraben die es ermoglichten die Anlage zu rekonstruieren Die Funde erlaubten unabhangig von den wenigen schriftlichen Hinweisen auch eine Datierung 1988 wurde das Gelande wieder verfullt Die Grundmauern machte man kenntlich indem man sie etwas uber das heutige Bodenniveau aufmauerte Im Wesentlichen stammen die heute sichtbaren Mauerreste von dieser Aufmauerung aus den 1980er Jahren Oberburg Bearbeiten nbsp Grundriss der OberburgDie Oberburg war ein rechteckiger Bau der etwa 22 Meter lang und 15 Meter breit war An der nordlichen Seite befindet sich der Halsgraben Dort befand sich daher wohl auch das Burgtor mit einer Zug oder Klappbrucke die den Halsgraben uberspannte Die dem Hang zugewandte nordliche Burgseite war die Hauptangriffsseite und daher werden die quadratischen Grundmauern in der nordwestlichen Ecke als die des Bergfrieds angesehen Ihm schloss sich an der westlichen etwa 1 8 Meter dicken Ringmauer ein Gebaude mit nur etwa 80 cm dicken Mauern an Da man in diesem Bereich verkohlte Holzbalken fand geht man davon aus dass dieses Gebaude auf dem gemauerten Sockel als Holzbau ausgefuhrt war Im sudlichen etwas tiefer gelegenen Teil der Oberburg trennt eine 1 38 Meter dicke Mauer uber die gesamte Breite der Burg ein weiteres sieben Meter breites und 15 Meter langes Gebaude ab Zum Burghof hin gab es in diesem Gebaude drei Durchgange Nach den Grabungsergebnissen wurde diese Wand nach der Ringmauer erbaut Es ist anzunehmen dass dies der Palas war Zwischen dem Holzbau und dem Palas fand man zahlreiche Kacheln eines Ofens Daher geht man davon aus dass es hier auch ein Gebaude gegeben hat eventuell ein alterer kleinerer Palas von dem aber keine Grundmauern mehr festgestellt werden konnten Zweite Ringmauer und Unterburg Bearbeiten Einen weiteren Mauerrest fand man ausserhalb der Oberburg an der sudwestlichen Seite der Anlage Die heute nicht mehr sichtbare 19 Meter lange und 1 38 Meter dicke Mauer liegt auf halber Hohe auf dem Gelandesporn Man nimmt an dass es sich hier um den Rest einer zweiten Ringmauer handelt der sich ursprunglich rund um die Burg bzw den Bergsporn zog und die dreieckige Unterburg an der sudlichen Oberburgseite vor dem Palas von der Umgebung abschloss Die Unterburg war etwa 18 Meter lang und 20 Meter breit Wann diese zusatzliche Ringmauer erbaut wurde ist nicht feststellbar Ob es in der Unterburg weitere Gebaude gab ist ebenfalls nicht bekannt da hier keine Ausgrabungen durchgefuhrt wurden Rund um den Gelandesporn fuhren Forstwege die um 1900 angelegt wurden Dabei wurden Teile dieser Mauer und eventuell auch die Reste eines damals vorhandenen Hanggrabens vor dieser Ringmauer zerstort Geschichte BearbeitenIm Jahre 1184 wurde erstmals ein Mitglied der Familie Milnrode genannt Es war Folpertus de Milnrode ein Ministeriale der Abtei Hersfeld Das umfangreiche Fundmaterial aus den Ausgrabungen stammte mehrheitlich aus dem 12 und 13 Jahrhundert an nimmt daher an dass die Burg vor dem Jahr 1184 erbaut wurde Im Jahr 1455 starben die Herren von Milnrode im Mannesstamm aus Die Burg wurde vermutlich in dieser Zeit verlassen und verfiel Kriegerische Handlungen in Zusammenhang mit der Burg sind nicht bekannt Da viele Besitzungen der Familie von Milenrode im 15 und 16 Jahrhundert als Besitz der Herren von Buchenau genannt wurden traten sie wohl das Erbe der Ministerialenfamilie an Laut einer Urkunde von 1578 erwarb die Abtei Hersfeld Land und Guter zu Muhlenrode Zu dieser Zeit stand hier ein Gutshof der von einem Hofmann Schuch bewirtschaftet wurde Dieser Hof der 1610 Schuchhof genannt wird wurde in diesem Jahr aufgegeben Spatestens im Dreissigjahrigen Krieg wurden dann auch alle anderen Ansiedlungen in der Umgebung der Burg verlassen Literatur BearbeitenBarbara Handler Lachmann Hrsg Kultur Geschichte historische Statten Denkmaler vergessene Orte und Museen im Kreis Hersfeld Rotenburg S 63 64 Hessisches Institut fur Lehrerfortbildung Aussenstelle Bad Hersfeld 1995 ISBN 3 9804841 0 6 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 185 Klaus Sippel Burg Milnrode bei Asbach Fuhrungsblatt zu der ehemaligen Burganlage in der Gemarkung Bad Hersfeld Archaologische Denkmaler in Hessen Band 102 Landesamt fur Denkmalpflege Wiesbaden 1993 Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 25 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Milnrode Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Milnrode bei burgenwelt org Burg Milnrode Landkreis Hersfeld Rotenburg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Hersfeld Rotenburg Burgruine Altwehrda Blaues Schloss Jagdschloss Blumenstein Sommerschloss Blumenstein Burgruine Dreienburg Schloss Eichhof Eulenburg Wasserburg Friedewald Gelbes Schloss 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