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Bruno Haid eigentlich Armin Haid 2 Februar 1912 in Berlin 17 Juni 1993 ebenda war ein Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Jurist und Politiker in der Deutschen Demokratischen Republik DDR Er war von 1955 bis 1958 stellvertretender Generalstaatsanwalt und von 1965 bis 1973 stellvertretender Minister fur Kultur der DDR Bruno Haid rechts mit Franz Fuhmann Preistrager eines Kinderbuchwettbewerbs 1968 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus 1 2 Politiker in der DDR 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWiderstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Bearbeiten Haid Sohn einer Fabrikarbeiterin und eines deutsch judischen Schneidermeisters schloss 1931 das Realgymnasium ab und begann ein Studium der Rechtswissenschaften an der Berliner Friedrich Wilhelms Universitat 1929 wurde er Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend SAJ und 1930 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD 1931 wechselte er zur Kommunistischen Partei Deutschlands KPD und wurde Mitglied der Roten Hilfe Deutschlands RHD 1932 wurde er zum Vorsitzenden der Roten Studenten in Berlin gewahlt und war Mitglied der Reichsleitung des Verbands freisozialistischer Studenten Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 begann er verdeckt unter dem Namen Bruno fur den KPD Nachrichtendienst den Antimilitarischen Apparat AM Apparat zu arbeiten Nach dem Verbot kommunistischer Betatigung ging Haid im Herbst 1933 in die Emigration nach Frankreich 1934 war er auf Initiative Wilhelm Koenens im Weltstudentenkomitee gegen Krieg und Faschismus tatig Von 1935 bis 1938 war er Mitarbeiter im Sekretariat der KPD Exilleitung in Paris sowie Mitte 1936 bis Mitte 1937 Mitarbeiter zeitweise Leiter der Nachrichtenstelle des KPD Nachrichtendienstes in Frankreich Ab 1937 war er fur das Inostranny Otdel INO die Auslandsaufklarung des sowjetischen Volkskommissariats fur innere Angelegenheiten NKWD tatig 1938 setzte Haid sein Jurastudium in Paris und Strassburg fort Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er 1939 durch franzosische Behorden verhaftet und in verschiedenen Lagern festgehalten 1940 gelang ihm die Flucht aus einem Lager in Nantes Unter falschem Namen hielt er sich im unbesetzten Teil Frankreichs auf setzte sein Studium fort und legte in Limoges das juristische Staatsexamen ab 1941 wurde er erneut verhaftet konnte jedoch wiederum fliehen 1942 schloss sich Haid der Resistance an und wurde Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs KPF Im Oktober 1944 wurde er Mitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland in Lyon und war dort 1944 45 im KPD Auftrag Jurist fur Emigrationsangelegenheiten Politiker in der DDR Bearbeiten Im Herbst 1945 kehrte Haid nach Deutschland zuruck und wurde Mitarbeiter der Kaderabteilung beim Zentralkomitee ZK der KPD 1946 wurde er durch die Zwangsvereinigung der SPD mit der KPD in der Sowjetisch besetzten Zone Deutschlands Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Im selben Jahr wechselte er ins Referat Schiedsgerichte und Abwehr der Personalabteilung des Parteivorstands der SED dessen Leiter er nach dem Abschluss eines einjahrigen Lehrgangs fur Kaderfunktionare an der Parteihochschule der SED wurde Von 1948 bis 1952 war er Leiter des geheimen Abwehrapparats der SED mit der Aufgabe das Eindringen feindlicher Elemente in die Partei zu verhindern und auch zustandig fur Spionageabwehr und Gegenspionage Haid gehorte der sogenannten Westkommission der SED an und fuhrte ein nachrichtendienstliches Netz in der Bundesrepublik welches Parteiaufklarung oder Haid Apparat genannt wurde 1949 1950 beteiligte er sich aktiv an stalinistischen Sauberungen in der SED Unter dem Vorwurf der Spionage oder der Anschuldigung die Parteilinie verlassen zu haben sollte die Partei diszipliniert und faule und verraterische Elemente unschadlich gemacht werden wie Haid erklarte Betroffen waren vor allem Personen die wahrend der NS Zeit in den Westen emigriert waren sowie judische Parteimitglieder 1 Im September 1951 war Haid Mitbegrunder des ersten Auslandsnachrichtendienstes der DDR der zunachst die Tarnbezeichnung Institut fur wirtschaftswissenschaftliche Forschung IWF trug Noch im selben Jahr geriet Haid selbst in Konflikt mit der Partei und Staatsfuhrung Der spatere langjahrige Leiter des Auslandsnachrichtendienstes der DDR der aus dem IWF hervorgegangenen Hauptverwaltung Aufklarung HVA innerhalb der Ministeriums fur Staatssicherheit MfS Markus Wolf bescheinigte Haid in einer Untersuchung eine absolut unzulangliche Leitung des Bereichs Parteiaufklarung Haid wurde daraufhin von Machthaber Walter Ulbricht degradiert und zunachst an die Schule des IWF versetzt die er bis 1953 leitete 1 1953 wechselte Haid als Oberrichter und stellvertretender Direktor an das Bezirksgericht Chemnitz 1954 wurde er stellvertretender Hauptabteilungsleiter bei der Obersten Staatsanwaltschaft in Ost Berlin und war von 1955 bis 1958 stellvertretender Generalstaatsanwalt der DDR 1956 wurde er zudem Mitglied einer Kommission des ZK der SED zur Uberprufung von Parteimitgliedern Im Zusammenhang mit den Prozessen gegen Wolfgang Harich Walter Janka und andere wurde Haid am 17 Marz 1958 von der SED gerugt und auf Beschluss des Politburos am 1 April 1958 von seiner Funktion als stellvertretender Generalstaatsanwalt enthoben In der Begrundung hiess es Haid habe den notwendigen Kampf gegen Feinde der DDR vernachlassigt Im April 1958 wurde Haid Justitiar bei der VVB Werkzeugmaschinenbau Karl Marx Stadt und wechselte 1959 in gleicher Funktion in den VEB Steremat in Berlin Am 1 Marz 1960 wurde Haid Funktionar im Ministerium fur Kultur der DDR und war bis 1963 Leiter der Abteilung fur Literatur und Verlagswesen und dann bis 1973 Leiter der Hauptverwaltung fur Verlage und Buchhandel Im Januar 1962 wurde seine Parteistrafe offiziell geloscht Von 1965 bis 1973 war Haid stellvertretender Minister fur Kultur der DDR 1970 wurde er der erste Prasident des Kuratoriums fur sozialhistorische Kinderliteratur und des DDR Zentrums fur Kinderliteratur Zusatzlich war er Mitglied des Heinrich Mann Komitees in der DDR 1973 ging er in Rente und war danach ehrenamtlicher Vertreter im Copyright Buro der UNESCO Seit 1974 war er Ehrenmitglied des Verleger und Buchhandlerverbands der DDR Auch nach der deutschen Wiedervereinigung blieb er Mitglied der SED Nachfolgepartei Partei des demokratischen Sozialismus PDS Ehrungen Bearbeiten1955 und 1977 Vaterlandischer Verdienstorden DDR 1969 Banner der Arbeit DDR Schriften Auswahl BearbeitenEinige Lehren aus dem Rajk Prozess In Neues Deutschland 19 November 1949 Einige aktuelle Probleme der staatsanwaltlichen Arbeit In Neue Justiz 1957 Bucher fur alle Leipzig 1977 Literatur BearbeitenWilfriede Otto Bruno Haid In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Helmut Muller Enbergs Markus Wolf und die Ablosung des Bruno Haid als Leiter der DDR Nachrichtendienstschule 1952 In Jahrbuch fur Historische Kommunismusforschung 2006 online Heike Amos Politik und Organisation der SED Zentrale 1949 1963 Munster 2003 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Bruno Haid im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Lars Broder Keil Die Sauberungen des Hobby Kochs In Die Welt Hamburg 11 Mai 2006 online Normdaten Person GND 132127563 lobid OGND AKS Wikipedia Personensuche Anmerkung viaf 69484455 mischt mit weiteren Personen Stand September 2021 PersonendatenNAME Haid BrunoALTERNATIVNAMEN Haid Armin Geburtsname Burger E Pseudonym KURZBESCHREIBUNG stellvertretender Minister fur Kultur der DDRGEBURTSDATUM 2 Februar 1912GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 17 Juni 1993STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Haid amp oldid 235890604