www.wikidata.de-de.nina.az
Bruno Fuhrmann 2 Januar 1907 in Konigsberg i Pr 25 September 1979 in Berlin war ein deutscher Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Funktionar der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED in der fruhen Deutschen Demokratischen Republik DDR Er wurde 1950 im Zuge der Noel Field Affare aller Parteifunktionen enthoben Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFuhrmann Sohn eines Fabrikarbeiters erlernte nach der Volksschule den Beruf des Zimmermanns 1922 wurde er Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands Deutschlands KJVD und im November 1926 der KPD 1925 war er Organisationsleiter ab 1927 Politischer Leiter des KJVD in Ostpreussen Auf dem 8 KJVD Kongress wurde er 1927 zum Mitglied des Zentralkomitees ZK des KJVD gewahlt 1929 30 besuchte er die Jugendschule der Kommunistischen Jugendinternationale KJI in Moskau und war anschliessend KJI Instrukteur in den Niederlanden Osterreich Danemark und Schweden Im Dezember 1930 kehrte er nach Deutschland zuruck und wurde KPD Jugendsekretar in Ostpreussen 1931 stieg er auf Betreiben Heinz Neumanns zum Mitglied des Buros und Sekretar des ZKs des KJVD in Berlin auf Ab Juni 1933 war er Politischer Leiter des KJVD im Bezirk Halle Merseburg 1 anschliessend in Thuringen Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten und dem Verbot kommunistischer Betatigung setzte Fuhrmann die Parteiarbeit in der Illegalitat fort Am 14 Juni 1933 wurde er in Erfurt verhaftet und am 22 November 1934 wegen Vorbereitung zum Hochverrat vom Volksgerichtshof zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt 1936 fluchtete er in die Tschechoslowakei und Ende 1936 in die Schweiz wo er im Parteiauftrag eine Arbeitsgemeinschaft politischer Emigranten bildete Von 1937 bis 1939 war Fuhrmann der den Decknamen Fred trug KJVD Vertreter in der KPD Abschnittsleitung Sud in Zurich arbeitete an den illegalen Zeitungen Suddeutsche Informationen und Suddeutsche Volksstimme mit und war Verbindungsmann zur KPD Gruppe um Wolfgang Langhoff am Schauspielhaus Zurich Ab Ende 1939 war er auch Mitarbeiter der KPD Abschnittsleitung Schweiz Sud Im Juni 1940 wurde er wegen illegaler politischer Tatigkeit verhaftet und war bis zu seiner Freilassung im April 1941 im Zuchthaus Witzwill und in den Arbeitslagern Malvaglia Gordola und Bassecourt interniert Ab 1942 war Fuhrmann Organisationsleiter der neu gebildeten KPD Landesleitung der Schweiz 1944 wurde er erneut verhaftet Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs floh er im Juni 1945 aus dem Lager Wallisellen und gelangte mit Hans Teubner und Leo Bauer illegal nach Berlin Das ZK der KPD schickte Fuhrmann als Instrukteur in die amerikanische und franzosische Zone des besetzten Deutschlands Nach der Zwangsvereinigung der KPD und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD in der Sowjetischen Besatzungszone und Berlin wurde Fuhrmann 1946 Mitglied der SED 1946 wurde er Vizeprasident der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN und Mitarbeiter beim Parteivorstand der SED Ab Oktober 1947 leitete er als Nachfolger von Walter Beling die Organisationsabteilung des Zentralsekretariats ZS der SED und wurde im Februar 1949 Leiter der neugeschaffenen Westkommission des ZS der SED in Berlin nbsp GrabstatteIm Zuge der Noel Field Affare die mit dem Slansky Prozess in der Tschechoslowakei und der Verurteilung Laszlo Rajks in Ungarn bereits zu Todesurteilen gefuhrt hatte beschaftigte sich 1950 in der DDR die Zentrale Parteikontrollkommission ZPKK der SED mit den Westemigranten der KPD darunter Fuhrmann 2 Die Ergebnisse gab das Neue Deutschland das Zentralorgan der SED am 24 August 1950 bekannt Zu Fuhrmann Teubner Langhoff und Beling deren Beziehungen zu Field sehr eng waren deren Tatigkeit aber nur zu einer mittelbaren Unterstutzung des Klassenfeindes fuhrte hiess es sie wurden aller Funktionen enthoben und dass die Untersuchung weitergefuhrt werde 3 Fuhrmann musste Ostberlin verlassen und bekleidete fortan nur noch untergeordnete Funktionen Einer Anklage entging er Fuhrmann war 1951 52 als Kulturleiter im VEB Baumechanik in Niederneuendorf Kreis Osthavelland tatig Ab Juni 1954 war er Arbeitsdirektor im VEB Lokomotivbau Elektrotechnik in Hennigsdorf Im Juni 1956 wurde Fuhrmann durch die ZPKK stillschweigend rehabilitiert und seine Funktionssperre aufgehoben 1959 60 besuchte er die Parteihochschule Karl Marx der SED Von 1964 bis 1972 war Fuhrmann Sekretar der Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskampfer der DDR Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Berliner Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt Ehrungen Bearbeiten1971 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold DDR 1976 Ehrenspange zum Vaterlandischen VerdienstordenLiteratur BearbeitenBernd Rainer Barth Bruno Fuhrmann In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Online Karl Hans Bergmann Die Bewegung Freies Deutschland in der Schweiz 1943 1945 Schweizer Fluchtlingspolitik und exilierte deutsche Arbeiterbewegung 1933 1943 Hanser Munchen 1974 ISBN 978 3 446 11948 2 Hans Teubner Exilland Schweiz Dokumentarischer Bericht uber den Kampf emigrierter deutscher Kommunisten 1933 1945 Dietz Berlin 1975 Einzelnachweise Bearbeiten Der Parteibezirk umfasste neun zentrale Kreise im Regierungsbezirk Merseburg und schloss die Industrie und Bergbauregionen um Leuna Wolfen Mansfeld und Bitterfeld ein siehe Frank Hirschinger Gestapoagenten Trotzkisten Verrater Kommunistische Parteisauberungen in Sachsen Anhalt 1918 1953 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2005 ISBN 978 3 525 36903 6 S 37 Bernd Rainer Barth Werner Schweizer Der Fall Noel Field Schlusselfigur der Schauprozesse in Osteuropa Basisdruck Verlag GmbH 2005 S 627 Wolfgang Kiessling Leistner ist Mielke Schatten einer gefalschten Biographie Aufbau Taschenbuch Berlin 1998 ISBN 3 7466 8036 0 S 141 Normdaten Person GND 1079605878 lobid OGND AKS VIAF 24144928033054341932 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fuhrmann BrunoKURZBESCHREIBUNG deutscher antifaschistischer Widerstandskampfer und SED Funktionar in der DDRGEBURTSDATUM 2 Januar 1907GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 25 September 1979STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Fuhrmann amp oldid 234671521